Zottis modulares Dachträgersystem

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 4.514 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Zotti.

  • Moin Miteinander,
    ich stelle mich hier mal mit meinem ersten ernstzunehmenden Autobastelprojekt hier vor:


    Es soll ein modular zu veränderndes und erweiterbares Dachträgersystem für unseren T30 entstehen. Die Idee begann damit, dass ein Kanu von Freunden bei uns eingelagert ist, das wir gelegentlich auch mal benutzen wollen und deshalb ein Dachträger her musste. Die Originalteile sind aber doch recht häßlich, gebraucht zwar bezahlbar aber irgendwie wirkten die leicht labil.


    Da ich schon länger die Idee hatte, eine Sitzmöglichkeit auf dem Autodach zu realisieren, habe ich beides in einen Topf geschmissen und, nach ein paar wirren Ideen und Zulassungsrecherchen, Google angeworfen und mir Gedanken zu einer formschönen und praktischen Umsetzung gemacht.
    Dabei kamen dann natürlich weitere Ideen:


    1. Montagestellen für Arbeitsscheinwerfer, mit einem normalerweise in der Reeling versteckten Kabel. Scheinwerfer bastelt wahscheinlich ein Freund, Zielwert 3000 Lumen pro Stück auf LED-Basis.


    2. Wieso nur so auf dem Dach sitzen und mit den Beinen baumeln? Eine Holzplatte, die normalerweise im Kofferraum liegt, würde einem die Möglichkeit für gemütliche Frühstücke in der Morgensonne bieten :]
    Dann kam der Freund mit den Scheinwerfern dazwischen und meinte man solle das dann doch gleich so gestalten, dass man da mit 2 Campingstühlen drauf kann. Idee wird berücksichtigt. :D
    2.1. Eventuell zieht das irgendwann ein Dachzelt nach sich, wobei mir im Moment die passende Nähmaschine fürsowas fehlt. Allerdings würde das den, räumlich sehr engen, Innenausbau für Roadtrips sparen.


    (An dieser Stelle kamen dann die ersten zweifel über Haltbarkeit auf:
    100kg hält das Dach vom ixi aus, was natürlich für den Fahrbetrieb inklusive Notsituationen und mit Sicherheitsreserven gerechnet ist. 150-200kg statische Belastung sollten also kein Problem sein, wenn das Gewicht ordentlich verteilt wird. Partys auf dem Dach sollte man unterlassen, allerdings wiegen wir alle Sub70)


    3. Die Möglichkeit offen halten Kisten auf dem Träger zu transportieren, wobei ich die Notwendigkeit dazu erst nach meinem Berufseinstieg sehe, wobei es fraglich ist, ob der ixi den noch erlebt. Einen zweiten wird dann nicht geben.


    Genug Vorgeschichte!


    Als Strebenmaterial führt wohl kein Weg an Alu-(Bosch)-Profilen vorbei. 45er in schwerer Qualität sollte alles problemlos mitmachen und hat sich bei anderen schon bewährt. Die Nuten und Enden werden abgdeckt, damit es nicht durchpfeift.


    Größeres Kopfzerbrechen hat mir die Befestigung an den Montagepunkten der Reling bereitet. Der Träger muss mit Bordwerkzeug demontierbar bleiben, sonst braucht er eine Zulassung. Das Ganze soll darüber hinaus stabil und schön sein.
    Die Lösung werden Alu Blöcke sein, die die gleichen Außenmaße wie die Reling haben und von oben mit jeweils 2 M6 VA Schrauben durchgeschraubt werden. Das Profil wird von unten komplett durchgeschraubt.
    Klingt etwas kompliziert, ich lade nachher mal ein paar Skizzen hoch und Bilder der vorgebohrten Blöcke.


    Diese Aktion wird eine Weile dauern, da ich dieses Semester wenig Zeit habe und das Budget knapp ist und noch ein weiteres teures Hobby finanzieren muss.
    Für Ideen und Anregungen kann ich mich auch begeistern, das muss hier keine One Man Show werden.

  • Weiter geht es, wenn auch mit kleiner Verzögerung.
    Da der Scanner nicht will, erstmal Fotos von den Alublöcken mit gebohrten Löchern.


    Das Alu AlCuMgPb, eine Legierung mit guter Zugfestigkeit, die sich denoch gut zerspannen lässt, was dem Fehlen einer gescheiten Ständerbohrmaschine entgegen kommt.


    Die Blöcke werden angeordnet wie zu sehen (F= Front; R=Rear; L=Links; R= Rechts)


    Position der Bohrungen werde ich mit Skizze nachreichen.
    Vorne läuft die Reling etwas zusammen, wodurch die vorderen Löcher im vorderen Block 3mm außerhalb der Mitte, nach Innen versetzt, gebohrt werden müssen. Leider habe ich das erst bei der Probemontage festgestellt. Die anderen Löcher werde ich nach getaner Arbeit mit Metallspachtel verschließen.


    Die Löcher werden noch so angesenkt, dass Schraubenkopf und Federring bündig darin verschwinden.


    Das erste Strebenprofil ist auf dem Weg, sodass ich hoffe nächste Woche nachliefern zu können.

  • Die neue Forensoftware hat jetzt tatsächlich zwei mal meinen Beitrag gefressen. Letzter Versuch, anschließend habe ich schlechte Laune. Bilder habe ich angehängt, da das einbetten leider nicht klappt.
    Vorweg: Messt vernünftig und lieber doppelt. Ich habe die Breite der Querträger nur hinten gemessen. Leider läuft die Reling nach vorne hin auseinander und der Querträger lag vorne somit auf der Reling auf, überragte diese jedoch nicht. Bei unserem T30 Sport hat sich eine breite von 120cm angeboten; die Querträger ragen so weit genug über die Reling hinaus, aber es bleibt noch reichlich Platz für die Längsträger und Zurrösen, ohne das Fahrzeug zu überragen.
    Der Fehlkauf hatte auch eine positive Seite, da ich die zu kurzen Profile als Längsstreben nutzen konnte, so dass das Rechteck jetzt geschlossen ist. Die Konstruktion ist super stabil und wirkt sehr vertrauenswürdig. Ich behaupte mal die hält länger als das Dach.


    Zum Verbinden habe ich mich für Nutwinkel statt für T-Verbindungsbolzen entschieden, das gibt zwar kleine Komplikationen bei der Montage des Trägers (aber auch ein Sicherheitsplus, werde ich im nächsten Beitrag drauf eingehen), allerdings sind sie schön stabil, man kann die Verstrebung später beim Einbau einer Platte verwenden und die Verschraubungen sind robuster und leicht zu prüfen.


    Die Montageblöcke waren zu diesem Zeitpunkt – mangels Werkzeug – noch nicht fertig gesenkt, weshalb der Dachträger noch nicht montiert werden konnte. Trotzdem noch ein Bild von einem festgeschraubten Block (Schrauben M6, A2 Stahl, mit Federringen).

  • Ich bin soweit fertig.http://www.nissanboard.de/wcf/images/smilies/pleased.gif


    Befestigung der Streben auf den Trägerblöcken:
    Das Aluprofil wurde durchbohrt und von der Unterseite der Blöcke wurde eine Inbusschraube (M8) durch die Streben geführt und auf der Oberseite der Strebe in einem Nutenstein verschraubt (sieht man bei Bild 3 ganz gut). Bild von unten reiche ich nach, wenn ich ihn wieder demontiere. Vorteil dieses System ist, das sich die Verschraubung unmöglich lösen kann, selbst wenn sich die Verschraubung losrüttelt.


    Montage der Trägerblöcke auf dem Dach:
    An den vorgesehenen Punkten mit M6 Schrauben, gesichert mit Federringen (unter dem Schraubenkopf).
    Wenn hier die Längsstreben mit den Winkeln aufgesetzt sind, können sich auch vier dieser Schrauben nicht losdrehen. Man müsste also beide Längsstreben verlieren, um den Träger zu verlieren. Nachteil: Die Längsstreben müssen für die Montage und Demontage abgebaut werden. Aber was solls, dauert 8 Minuten und so oft kommt der komplette Träger nicht drauf, da es eher um gelegentlichen Kanutransport geht.


    Fixierpunkte:
    Zum Schluss habe ich mit Nutensteinen noch 10 Kranösen (bis 140kg Belastung) an den Träger geschraubt. Diese sind übringens im Eisenwarenhandel halb so teuer, wie bei den Versendern der Profile (Da habe ich übrigens einen Tipp für Kleinabnehmer. Darf ich das hier posten?).



    Stabilität und Test:
    Mit einer Zeitbombe auf dem dach fährt keiner gerne rum. Dass der Träger bombproof ist, habe ich ja schon angedeutet und inzwischen sind auch alle Verbindungen zusätzlich mit Federringen und/oder Schraubensicherung versehen.
    Zunächst habe ich zum weiteren Test gerüttelt und geschüttelt und etwas Stepptanz auf dem Dacht veranstaltet. Hat sich nix gerührt und keinen Mucks gemacht. Soweit so gut, aber noch Steigerungsfähig:
    Die beiden schwersten Epals aus dem Stall geholt (jeweils 30-35kg) und auf dem Dach verzurrt. Anschließend habe ich den Ixi mit überhöhter Geschwindigkeit über alle hier offenen Forst-, Verbindungs- und Feldwege gejagt und das Fahrwerk mal ein bisschen an seine Grenzen gebracht (Reste sieht man ganz gut auf Bild 5. Ja, es regnet hier.). Das Ergebnis war komplett zufriedenstellend. Nix zu hören, nix zu spüren und es hat sich nichts gelöst. Ich kann das gute Stück für mein Gefühl völlig bedenkenlos im Straßenverkehr nutzen.


    Ein paar Infos werde hier sicher noch eintrudeln, wenn mir was einfällt. Letzte Detailbilder folgen auch noch.
    Umbauten werden sicher auch noch irgendwann folgen, die tauchen hier dann auch auf.


    Was jetzt noch fehlt, ist jemand der seine Reling ohne Spoiler, gegen meine Reling samt Spoiler tauschen möchte, da der Spoiler in der Mitte höher ist als der Träger und einfach nicht auf so ein Auto passt.