Nach Anlasserwechsel springt er in kaltem Zustand fast gar nicht an

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    • Offizieller Beitrag

    Oder meldet der Sensor dann sowas wie "-20 Grad" und dann ist bei Plusgraden das Kaltstartgemisch so fett, dass er absäuft?

    Exakt das ist es !

    Wobei ich vermute, dass der defekte Sensor sogar -30 Grad oder noch tiefer meldet und die Software in der ECU mit diesem Wert garnicht mehr in ihren Tabellen interpolieren kann, sondern dann einfach den Hahn volle Pulle aufdreht, was zwangsläufig zum Absaufen führen muss.


    Bitte, das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, ich habe es mir lediglich als ganz typische Micra-Kuriosität gemerkt.


    Ich verweise ausdrücklich auf den diesbezüglichen Thread von Decewe ( nochmal Danke an Moxon und Travel )

    Nachzulesen hier:


    Temperatursensor K11, Ohmwerte, ET-Nummer des Zusatzkabels


    Obwohl ich selbst bekanntermaßen keinen Micra habe, nehme ich das doch als gesicherte Erkenntnis zumal es noch ne ganze Reihe gleichlautender Berichte anderer Micrafahrer gibt.


    Umso rätselhafter erscheint es mir dann, wenn das mit der Begründung "das_kostet_aber_vielleicht_unnötige_10€" ins Land des Unmöglichen zurückgewiesen wird.


    ------------------------------------------


    Ich sage es gerne zum x-ten Mal: Ich bin nicht Dr.Allwissend und ich will das auch garnicht sein.

    Ich kann lediglich einigermaßen geradlinig denken und darüber hinaus mir bestimmte ( technische ) Zusammenhänge merken.


    Grüße

    O.

  • Hi Oggsi,


    dankeschön für die Antwort!


    Dr. Allwissend geht gar nicht - auch wenn manche was anderes von sich behaupten.

    Wie wärs mit Dr. Vielwissend? Könntest du damit leben? :)


    Ich spreche aus Erfahrung - ich bin nämlich ein Dr. Vielwissend z.B. im Bauwesen (auch Karosseriebau). Das klingt jetzt vielleicht für manche arrogant. Drum sag ich gleich dazu, dass es andere Bereiche gibt, in denen ich ein Wenig- bis Nichtwisser bin - z.B. im elektronisch-digitalen Bereich. Mein Bruder hat im Familienkreis mal über mich bzw. mein Vielwissen im Baubereich gesagt: "Das geht mir richtig auf die Nerven, dass er immer alles besser weiss!". Er hat dann nach einer kurzen Pause noch ergänzt: "Das blöde ist nur, dass er zu 98% auch noch Recht hat".


    Das mit dem Vielwissen hat so seine Tücken.

    Da ist zum einen der leidige Missionarseifer des Vielwissers. Ich weiss, wovon ich spreche - denn den hatte ich früher auch. Und das nervt die anderen - mit Recht. Drum bin ich vor Jahren dazu übergegangen, nur einmal einen deutlichen Hinweis oder eine Empfehlung zu geben. Die Entscheidung, ob sie das berücksichtigen oder nicht, lasse ich inzwischen einfach bei den anderen. Einfach ist übrigens nicht gleichbedeutend mit leicht (s.u.).

    Das andere ist die Beratungsresistenz derer, die das Vielwissen aus welchen Gründen auch immer nicht annehmen können oder wollen.

    Die Kunst besteht aus meiner Sicht darin, mein Wissen weiterzugeben und es bei den anderen zu lassen, was sie damit machen. Das wird wahrscheinlich eine lebenslange Übung sein :)


    Die von dir angesprochen 10.- € sind natürlich ein Klacks. Im Baubereich gehts da um ganz andere Summen - wie meine Schwägerin und mein Schwager bei ihrem Bauvorhaben erfahren mussten. Der Baukörper war aus meiner Sicht viel zu aufwendig geplant - einschliesslich einiger Schwachstellen, was die Langzeithaltbarkeit angeht. Meine Empfehlung war, einen wesentlich einfacheren Baukörper zu wählen. Doch das wollten sie nicht - auch weil der Architekt ihnen vorgerechnet hatte, dass die aufwendige Planung mit ihrem Budget machbar ist. Allerdings haben sie dann keine Baufirma gefunden, die es um diesen kalkulierten Preis gebaut hätte. Die Differenz wäre bei mindestens + 30 % gewesen und damit war das Budget klar gesprengt. Das bittere Ende vom Lied war: Schulden von über 30.000.- € für nix. Beratungsresistenz kann also wirklich ein Schweinegeld kosten. Es war für mich schon eine grosse Übung, es bei der einmaligen Empfehlung zu belassen und sie ihre Erfahrungen machen zu lassen. Das Ganze war für mich schwierig mitanzuschauen - ich mag die beiden. Die noch grössere Übung ist dabei, dann weder äusserlich noch innerlich zu triumphieren.


    Zurück zum Sensorthema:


    Ich bin ja überhaupt net neugierig - ich mag bloss alles wissen :)

    Drum noch eine Ergänzungsfrage:

    Ist es nach deiner Einschätzung bei einem Defekt dann so, dass das Verhältnis der einzelnen Ohmwerte zueinander noch (etwa) gleich ist und nur das ganze "Kennfeld" um 30 oder mehr Grad in Richtung Minus verschoben ist? Das müsste sich neben den Startschwierigkeiten nach meinem Verständnis dann doch auch mindestens in einem deutlich höheren Verbrauch zeigen.

    Oder handelt es sich um eins dieser merkwürdigen elektrischen Phänomene, wo der fehlerhafte Kalt-Wert mal auftritt und dann auch wieder nicht? Also sowas wie ein Wackelkontakt.


    Gruss Matthias

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

    2 Mal editiert, zuletzt von reparix ()

  • Umso rätselhafter erscheint es mir

    PS: Die Lösung des Rätsels ist aus meiner Sicht:

    Viele Menschen haben ein unhinterfragtes, unerschütterliches - oder noch nicht erschüttertes - Vertrauen in offiziell qualifizierte Fachleute. Sie vertrauen den Qualifizierten mehr als den Einschätzungen und Tipps von kompetenten, erfahrenen Praktikern und Freilernern. Da bringt man als Praktiker/Freilerner keinen Fuss in die Tür der Beratungsresistenz - zumindest solange nicht, bis sie selber die - möglicherweise bittere - Erfahrung machen, dass Qualifikation nicht gleichbedeutend mit wirklicher Kompetenz sein muss. Umgekehrt muss fehlende Qualifikation keineswegs mangelnde Kompetenz bedeuten.

    Die obige Architektenstory ist ein deutliches Beispiel genau dafür. Meine Schwägers haben dem Architekten mehr vertraut als mir. Ich habe keinerlei Qualifikation im Baubereich - allerdings mehr als 30 Jahre Erfahrung. Die Einschätzungen und Berechnungen des Architekten gingen schlicht meilenweit an der Praxis vorbei. Wenn sie für meine Empfehlung offen gewesen wären, dann hätten sie leicht im Rahmen ihres Budgets bauen können. Dann hätten sie zwar auch Schulden, aber dafür auch ein Haus.
    Ich gehe davon aus, dass es im NB viele kompetente Praktiker und Freilerner ohne jegliche Qualifikation gibt :)

    Wer von diesem Wissen und den Erfahrungen profitieren will, wird fündig - wers nicht will macht seine/ihre eigenen Erfahrungen.

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

    Einmal editiert, zuletzt von reparix ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi Marepatthias

    Ja, Deinen Darlegungen im 2.ten längeren Absatz stimme ich umfänglich zu.


    Da treffen sich bei bzw in mir 3 Linien ungünstig, zum Einen denke ich dann oft und auch zu lange "noch ein paar Worte und dann fällt der Groschen", was er dann leider doch nicht tut und mich so in die Nähe einer "Quasi-Endlosschleife" bringt.


    Und natürlich werde ich dann zweitens auch etwas ärgerlich wenns denn so garnicht fruchten will.

    Das äußert sich dann teils in Spott ( was manche mitunter durchaus witzig finden ), aber leider auch manchmal in Arroganz.

    Ich bin mir dessen durchaus bewußt und kann das selbst auch nicht leiden.


    Die arme Nicole hat sich dadurch persönlich angegriffen gefühlt und sich bei mir beschwert, ich habe daher 4 meiner Postings rausgenommen.

    Ich will ihr da wirklich kein Unrecht tun, bewahre, wie käme ich dazu ?


    Mir ist sehr wohl klar, dass sie in der Kombination Frau+technisch unbedarft ein schweren bzw fast keinen Stand gegen die Leute in der Werke hat.

    Das geht aber anderen Frauen auch so und die haben sehr wohl Strategien entwickelt, die ihnen weiterhelfen.

    Im Fall von Nicole wäre das eine einfache ebay-Bestellung.

    Den Sensor dann in der Werke aufn Tisch legen, " Da, den einbauen, aber zacki ! " und der Käse wäre gelutscht gewesen.


    Die 3.te Linie, die ich zugegebenermaßen selbst nicht verstehe, ist die dass es offensichtlich einen Zusammenhang oder meinetwegen eine Prädisposition mit Micra geben muss.

    Die Bereitschaft zur Beratungsresistenz und die Bereitschaft sich einen Micra zu kaufen scheint bei manchen wenigen Leuten aus dem selben Holz zu wachsen, ich kanns jetzt gerade nicht besser ausdrücken, ich rätsele da selbst noch drüber.


    In all den langen Jahren hatte ich nur mit Micrafahrern solche Dispute, die dann allerdings auch ziemlich ausgeartet sind.


    Soweit mal ein paar persönliche Gedanken dazu. Man könnte das Thema "Lernbereitschaft" jetzt noch auf die politische und gesellschaftliche Ebene ziehen, aber das wird dann zuviel, weil letztlich auch die Frage des mittelfristigen Überlebens der Menschheit dadran hängt.

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    Dann zum elektrischen Teil Deiner Frage:

    Nein, das geht nicht, denn das würde sozusagen eine Parallelverschiebung der Kennlinie bedeuten.


    Damit würde aber ein Teil der Kennlinie in den negativen Ohmbereich rutschen und den gibt es bekanntlich nicht, genauso wie man nicht durch "0" teilen kann oder ( um beim Thema zu bleiben ) es keine Temperatur unterhalb von -274,xx = 0 Grad Kelvin gibt.


    Je wärmer der Sensor wird, desto geringer sein Innenwiderstand, bei 80Grad ja nur noch 0,3 K-Ohm aber eben --defekterweise-- bei 0 Grad deutlich mehr als verträgliche 4,5 K-Ohm.

    Die Kurve der Kennlinie wird also deutlich steiler.

    Bei überwiegendem Kurzstreckenbetrieb ergibt sich daraus auch ein Mehrverbrauch, klare Sache.


    Beantwortet das Deine Fragen ?


    Grüße

    O.

  • Mir ist sehr wohl klar, dass sie in der Kombination Frau+technisch unbedarft ein schweren bzw fast keinen Stand gegen die Leute in der Werke hat.

    Hi Oggsi,


    diese Thematik ist mir gut bekannt. Da könnte ich einiges dazu erzählen - das würde aber diesen Thread sprengen. Drum habe ich es in meinem Post an Nicole auch bei einem Hinweis bewenden lassen. Das gehört eher in die Laberecke - vielleicht schreib ich bei Gelegenheit dort mal was dazu.


    Im Fall von Nicole wäre das eine einfache ebay-Bestellung.


    Den Sensor dann in der Werke aufn Tisch legen, " Da, den einbauen, aber zacki ! " und der Käse wäre gelutscht gewesen.

    Ganz so einfach ist das meines Wissens nicht - auch nicht für einen Mann oder eine Frau mit taffer Strategie. Seit einigen Jahren gibt es nämlich eine Änderung beim Gewährleistungsrecht für Werkstätten. Demnach muss die Werke nicht nur für den fachgerechten Einbau haften - sondern auch für das mitgebrachte Teil. Die Werke kann die Haftung für das Teil auch nicht ausschliessen - ein entsprechender Haftungsausschluss auf der Rechnung ist rechtlich unwirksam. Das hat mir jedenfalls der von meiner freien Werke erzählt. Und der ist bei der Innung - sollte es also eigentlich genau wissen. Er baut jedenfalls seitdem keine mitgebrachten Teile mehr ein. Es sei denn, sie haben inzwischen wieder was geändert - es ist nämlich schon zwei, drei Jahre her, dass ich mit ihm drüber geredet hab. Nächste Woche bin ich eh bei ihm, da frag ich ihn nochmal. Sicher gibt es Werkstätten, die das trotz dieser Bestimmungen gemacht haben und machen - ob das allerdings dann mit: " Da, den einbauen, aber zacki ! " funktioniert ... ? :)


    Die Bereitschaft zur Beratungsresistenz und die Bereitschaft sich einen Micra zu kaufen scheint bei manchen wenigen Leuten aus dem selben Holz zu wachsen

    Um Licht in dieses Mysterium zu bringen, reiche ich dir mal ein paar Ideen für Forschungshypothesen rüber:


    1) MicrakäuferInnen haben einfach wenig Geld und kaufen sich deswegen ein Auto der "Holzklasse". In meinen jungen Jahren bin ich deshalb auch "Holzklasse" (Fiat 127 o.ä.) gefahren. Und damals habe ich - sowohl innerlich als auch äusserlich - auch um 10.- gerungen bzw. gefeilscht. Ich weiss nicht, ob das bei der Nicole so ist - wenns so wäre, dann könnte ich das durchaus verstehen. Umso mehr, wenn ich bereits eine stattliche Summe für eine nicht erfolgreiche Reparatur ausgegeben hätte. Dann wäre das, was als Beratungsresistenz erscheint, einfach die Angst vor einem Fass ohne Boden. Angst ist bisweilen allerdings eine schlechte Ratgeberin.

    2) MicrafahrerInnen haben andere Prioritäten und wollen so wenig Geld wie möglich fürs Auto ausgeben. Eine Kundin von mir hat mal ewig lang eine Rechnung nicht bezahlt - aus folgenden Gründen: "Ich hab kein Geld, weil ich mir grad erst eine neue Wohnzimmereinrichtung gekauft habe". Einige Zeit später: "Ich hab kein Geld - ich fahr bald in Urlaub, den muss ich ja schliesslich auch bezahlen"... :). Sie hätte also schon Geld gehabt - nur eben andere Prioritäten.

    3) MicrafahrerInnen - wollen ein möglichst einfaches Auto, weil sie technisch unbegabt bzw. uninteressiert sind. Mit Reparaturentscheidungen sind sie überfordert und wissen nicht, wem sie wirklich vertrauen können - umso weniger, wenn das "Urvertrauen" baden gegangen ist. Oder die Geschichte mit der Autoritätsgläubigkeit: die von der anerkannten Werkstatt wissen das sicher besser als so ein paar Hansel im NB. Aber die in der Werkstatt sind so teuer - also doch lieber nicht. Aber wissen die vom NB wirklich Bescheid - also doch lieber nicht usw. ...

    4) Achtung! - besonders heikle These: Vielleicht fahren Micrafahrerinnen nicht nur ein Micro-Auto, sondern bewegen sich auch sonst in einem Micro-Kosmos - denken also klein(lich) und engstirnig.


    Ich glaub - ich hör jetzt lieber auf. sonst gibts hier noch einen shitstorm :)


    Ich gehöre übrigens am ehesten in die zweite Gruppe - wenn auch aus ganz anderen Gründen als Wohnzimmereinrichtung und Urlaub. Doch dazu müsste ich das Thema "jetzt noch auf die politische und gesellschaftliche Ebene ziehen, aber das wird dann zuviel, weil letztlich auch die Frage des mittelfristigen Überlebens der Menschheit dadran hängt." Also vielleicht auch mal was für die Laberecke :).


    Zurück zum Thema Sensor:

    Beantwortet das Deine Fragen ?

    Noch nicht ganz. Mir ist durchaus bekannt, dass es keinen negativen Ohmwert gibt ;).

    Bei der Kennfeldverschiebung hatte ich gedanklich die beiden folgenden Varianten durchgespielt.

    Statt der von Decewe genannten regulären Werte:

    0 Grad ~ 5500 Ohm

    25 Grad ~ 2000 Ohm

    80 Grad ~ 300 Ohm


    könnte ein defekter Sensor bei einer Kennfeldverschiebung in die eine Richtung beispielsweise folgende Werte haben:

    -25 Grad ~ 5500 Ohm

    0 Grad ~ 2000 Ohm

    25 Grad ~ 300 Ohm

    80 Grad ~ 0 Ohm (negativ geht ja nicht)


    Bei 0 Grad hat der Motor dann das reguläre 25 Grad-Gemisch. Das wäre wahrscheinlich zu mager zum Starten - absaufen würde er dann aber nicht. Also habe ich diese Variante ausgeschlossen.


    Deswegen hatte ich an die Verschiebung in die andere Richtung gedacht:

    Der defekte Sensor hätte dann beispielsweise:

    -25 Grad ~ 11000 Ohm

    0 Grad ~ 8000 Ohm

    25 Grad ~ 5500 Ohm

    80 Grad ~ 2000 Ohm


    Bei dieser angenommenen Verschiebung säuft er natürlich ab, weil viel zu fett. Wenn er aber doch irgendwann läuft (z.B. Sicherungstrick) wäre die Überfettung ja über den gesamten Temperaturbereich gegeben - vermutlich mit baldigem Stillstand wegen "Herzkranzverfettung" oder zumindest schlechte Fahrleistungen mit Monsterverbrauch.


    Verstehe ich deine Antwort richtig, dass sich bei einem defekten Sensor die Ohmwerte also nur im "kalten" Bereich erhöhen und im "warmen" Bereich gleichbleiben?


    Gruss Matthias

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

    • Offizieller Beitrag

    Hi M_R

    Meine Güte, Du schreibst ja noch schlimmere ( = längere ) Romane als ich, Danke für Deine vielen Zeilen.


    Der Tag ist nicht mehr fern an dem Du Deinen K11 in Neon-Pink lackierst.

    Du bist der Erste, der hier die korrekte Genderschreibweise beachtet, unglaublich.


    Ich nehme mal Deine 4 Thesen so hin und möchte sie eigentlich nicht weiter ausdehnen.

    Interessanterweise hast Du ausgerechnet bei der 4.ten These dann nur von M...innen geschrieben.

    Die erwähnten Micrathreads stammten aber alle von Männern.

    Nach wie vor würde ich beim Zusammentreffen von hartnäckiger Resistenz und Micrakauf eher auf eine tiefenpsychologische Komponente als Ursache tippen.


    Lernen heisst nicht nur hinterher etwas wissen, sondern eben auch Änderung meiner Handlungen und Strategien.

    Wenn ich gelernt habe, dass 4+4=8 ist, dann kann ich nicht mehr 5 hinschreiben, obwohl ich das viel lieber täte.

    Wenn ich gelernt habe, dass Ressourcenverschwendung, Klimaerwärmung und Überbevölkerung das Überleben der Menschheit bedrohen, dann muss bzw sollte ich meine Handlungen und Kaufentscheidungen und meinen Wasserverbrauch usw usw usw eben danach ausrichten.


    Auch wenn Du es ganz zart ironisiert hast, das ist eben der Zusammenhang zwischen Lernbereitschaft/fähigkeit und Zukunft.

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    Verstehe ich deine Antwort richtig, dass sich bei einem defekten Sensor die Ohmwerte also nur im "kalten" Bereich erhöhen und im "warmen" Bereich gleichbleiben?


    Guck Dir mal im Handbuch die Kennlinie an. Das ist keine Gerade sondern eine Kurve.

    Eine Gerade kannst Du zu sich selbst durch Änderung des Y-Achsenabschnitts immer affin verändern.

    Das geht aber bei Kurven nicht, weil die Änderung der Koeffizienten eine weitere Krümmung der Kurve bewirken, die also dann nicht mehr affin zu ihrer Ursprungskurve ist.


    Für unseren leidigen Sensor bedeutet das: er erreicht immer seine fast 0 Ohm im Bereich um die 90-100 Grad, egal obs bei 25 Grad 300 oder 4000 Ohm sind. Die Kurve ist asymptotisch und er erreicht auch die exakt 0,0 Ohm nie, sondern kommt dem nur sehr nah.


    Der Sensor ist eigentlich ein sog. "Heißleiter" auch NTC genannt und funktioniert in seinem Inneren mittels Metalloxiden.

    Das ist auch der Grund warum der im Laufe der Zeit seine elektrischen Eigenschaften genauso ändert, wie es der noch viel leidigere Hitzedraht in den LMMs auch macht.


    Falls Du einen Taschenrechner hast kannst Du hier sehr schön mal die Kurvenpunkte der Kennlinie ausrechnen, das wir Dir auch gleich ein tieferes Verständnis für das innere Seelenleben eines solchen Sensors geben.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Steinhart-Hart-Gleichung

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    So, jetzt ist wirklich genug mit dem Ding !

    Mehr gibts nicht.


    Grüße

    O.

  • Hi Oggsi,


    längere Geschichten machen mir mehr Freude - auch wenn sie von anderen sind.

    Doch es geht auch (etwas) kürzer :):


    Neon-Pink :kotz:- ich mag meinen genauso wie er ist.


    Die Genderschreibweise nehm ich, wenn ich ganz bewusst Männer und Frauen meine. Wenn ich allerdings gewusst hätte, dass die "Problemgruppe" nur Männer sind, hätte ich sie mir natürlich sparen können.


    Bei der 4.ten These ists einfach ein Schreibfehler.


    Nach wie vor würde ich beim Zusammentreffen von hartnäckiger Resistenz und Micrakauf eher auf eine tiefenpsychologische Komponente als Ursache tippen

    Das kann gut sein. Eine interessante Frage ist dabei: "Willst du Recht haben oder glücklich/zufrieden sein?"


    Sind das eigentlich nur die K11-Käufer - oder gilt das für alle Micrakäufer bis in die Neuzeit?


    Wenn ich gelernt habe, dass Ressourcenverschwendung, Klimaerwärmung und Überbevölkerung das Überleben der Menschheit bedrohen, dann muss bzw sollte ich meine Handlungen und Kaufentscheidungen und meinen Wasserverbrauch usw usw usw eben danach ausrichten.

    Da stimme ich dir vollkommen zu - ein ganz wesentlicher Grund, warum ich die "Micra-Holzklasse" fahre und schon sehr viele Autos nutzungsdauerverlängert habe. Ich hol demnächst einen 24 Jahre alten 3er Golf aus München. Mal schaun, wie lange der noch läuft - sonst wär er auf den Schrott gewandert. Die Menge an fossiler Energie, die für die Herstellung eines neuen Autos benötigt wird, entspricht der Menge an Sprit über die gesamte Lebensdauer. Das heisst: wenn ein Auto 30.000.- € kostet, dann sind etwa die Hälfte davon nur Kosten für die fossile Herstellungsenergie. Und: ein Industriearbeiter konnte sich 1960 für den Lohn von einer Stunde Arbeit 3 Liter Sprit kaufen - wenn er heute eine Stunde arbeitet, kann er sich etwa viermal so viel Sprit kaufen. Deshalb: als ich deinen Satz zitiert habe, war daran rein gar nichts ironisch - auch nicht ganz zart. Ich hab ihn einfach genommen, weil er genau das beschrieben hat, was ich selber sonst ziemlich ähnlich geschrieben hätte.



    Zum Thema Sensor:


    Die Info mit dem Heißleiter war für mein Verständnis der ganzen Sache sehr hilfreich!


    Das mit dem Taschenrechner lasse ich mal lieber - ich hab mir die Formel angeschaut. Das liegt definitiv ausserhalb meiner Kompetenz. Auch das mit den affinen Kurven ist nicht so mein Ding :).


    Die in der Werke von der Nicole müssten also nur den Stecker vom Sensor ziehen und den Widerstand messen. Und bei kaltem Motor (Raumtemperatur) müsste der Widerstandswert so bei etwa 2500 Ohm liegen.



    Das ist alles, was ich wissen wollte. Das Ding ist für mich jetzt auch durch - und: dir ganz herzlichen Dank!


    Gute Nacht!


    Matthias

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

    Einmal editiert, zuletzt von reparix ()

  • Den Sensor dann in der Werke aufn Tisch legen, " Da, den einbauen, aber zacki ! " und der Käse wäre gelutscht gewesen.

    Hi Oggsi,


    ich hab gestern mit mit dem Innungsmeister bei mir um die Ecke gesprochen. Die Rechtslage immer noch genauso, wie ich es in meinem Post beschrieben habe:


    Die Werke haftet nicht nur für den fachgerechten Einbau, sondern auch für das mitgebrachte Teil. Die Werke kann die Haftung für das Teil nicht ausschliessen - auch nicht schriftlich. Ein entsprechender Haftungsausschluss auf der Rechnung ist rechtlich unwirksam.

    Er hat mir von einem Kollegen erzählt, der einen vom Kunden mitgebrachten gebrauchten Querlenker eingebaut hat. Einige Wochen später ist irgendwas an dem Teil während der Fahrt gebrochen. Die Folge war ein Unfall mit heftigem Personen- und hohem Sachschaden. Die weitere Folge waren immense Forderungen für Behandlungskosten, Reha, Sachschäden sowie Gerichts-, Anwalts- und Sachverständigenkosten, die schlussendlich zur Insolvenz des Kollegen geführt haben.

    Und genau aus diesem Grund baut "mein" Innungsmeister keine mitgebrachten Teile mehr ein. Wenn dieser Kollege ein Neuteil eingebaut hätte, hätte er die Schadensersatzforderungen an seinen Lieferanten "durchreichen" können.

    So ist das heute nunmal - drum bei mitgebrachten Teile immer recht freundlich fragen :). Und nicht wundern, wenn dennoch einer den Einbau ablehnt.


    Gruss Matthias

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

    • Offizieller Beitrag

    Hi

    Lange nix mehr von Nicole gelesen, was auch immer der Grund sein mag.


    Die Rechtslage ist die eine Sache und bei einem Querlenker kann und muss man dem Guten leider vorwerfen fahrlässig ein ungeprüftes Gebrauchtteil, welches von sehr hoher Bedeutung für die Fahrsicherheit ist, eingebaut zu haben.


    Die Situation ist aber bei einem neuen 10€ Temperatursensor aus der Originalverpackung doch nochmal anders.

    Der Einbau kann kein Brems/Fahrwerk/Lenkungsversagen auslösen, nicht einmal Motormäßig Schaden anrichten, von daher hätte ich da keine Bedenken und die meisten Werkstätten sicher auch nicht.


    Wer sowas in seinem Dunstkreis gehört und/oder miterlebt hat will dann natürlich frömmer als der Papst sein, das ist sicherlich verständlich.


    Grüße

    O.

  • Hi Oggsi,


    ja - das würde mich auch interessieren, wie das mit dem Micra von der Nicole weitergegangen ist. Vielleicht erfahren wir es ja noch irgendwann.


    Dass es da einen Unterschied zwischen einem Sensor und sicherheitsrelevanten Bauteilen, ist mir natürlich klar. Ich wollt ja nur drauf hinweisen, dass manche Werkstätten mitgebrachte Teile aus haftungsrechtlichen Gründen nicht - oder nicht gern - einbauen.

    Mein Innungsmeister sagte ausserdem noch, dass Kunden, die die Teile mitbringen, nach seiner Erfahrung zwar möglichst wenig Geld für Reparaturen ausgeben wollen - dafür aber oft eine Rechtschutzversicherung haben :). Es geht in erster Linie also wahrscheinlich gar nicht nur drum, wer zum Schluss haftet, sondern um die ganzen Scherereien und den damit verbundenen Zeitaufwand.

    Ein weiterer Grund wird bei vielen Werkstätten sein, dass sie nicht nur mit dem Einbau, sondern auch an der Handelsspanne bei eigenen Teilen mehr oder weniger gut verdienen.

    Der Einbau von mitgebrachten Teilen kann also zum doppelt schlechten Geschäft werden, von dem sie dann lieber gleich die Finger lassen. Das ginge mir übrigens ganz genauso - wenig Verdienst mit viel (potentiellem) Ärger mag ich nämlich auch nicht :).


    Ich hab wegen der Rechtslage mal noch etwas im Netz recherchiert. Haftungsrechtlich macht es offenbar einen wesentlichen Unterschied, ob die Werke die Haftung für das mitgebrachte Teil bereits bei der Auftragserteilung schriftlich ausgeschlossen hat - also vor dem Einbau - oder erst im Nachhineiń auf der Rechnung. Ich werd da meinen Innungsmeister noch mal fragen.


    Gruss Matthias

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

  • Jens [NOT]

    Hat das Label [K11] hinzugefügt.