Vorwort:
Dies ist mein persoenlicher bericht, wie ich Fahrzeuge effizient und guenstig über die jahre pflege.
es ist keine wartungs- oder reparaturanleitung, nicht speziell micra k10 bezogen, nicht vollstaendig,
aber mit der aufforderung zur ergaenzung.
Die Situation:
KFZ ist von 1992, ca 145.000 kmgefahren, bei mir ca 3.000km/a, nur strecken ab ca 10km, fuer transporte
oder bei regen, es steht draussen vorm haus, wird bei trockenheit regelmaessig gelueftet,
auch mal unter den fussmatten und verkleidungen, etc - und damit bin ich schon mittendrin in der art pflege,
wie ich sie verstehe: aufmerksam sein, verstehen, "das Auto gern haben" wie sich selbst.
Mein Motto: "Fruehes erkennen und löschen einer Flamme verhindert Grossbraende". (Zitat St. Florian)
Der Gang ums Auto: passiert unbewusst vor/nach fahrt, Reifendruck, Reifenform und Zustand,
Scheibenwischer, Feuchtigkeit von innen, abgefallende Teile wie Nuppsies und Dödel, frische Kratzer
und Rammschaeden, eingeklemmte Steine und Aeste, Schneeansammlungen.
Ich zb hasse vereiste, dreckige, verrauchte, mit guano bekleckerte oder blattlaus-verwichste scheiben.
Mein Fetisch, ich weiss.
Beim fahren: ist das wichtigste die Nutzung von ohr, auge, arsch und dem wissen, was wie ist,
was dringend oder mittelfristig noetig ist:
zb der blick auf die Anzeigen fuer wassertemperatur, öldruck und handbremskontrollleuchte.
zb das Fuehlen einer Unwucht im rad, das Stottern beim Gas geben, das hoeren von defekten lagern,
auspuff, schloessern etc., aufsetzen am boden, knarzen, stinken, riechen, qualmen, abfackeln.
zb das wissen, dass der oelstand zwar am unteren limit ist, aber der oelwechsel sowieso ansteht.
Einmal pro Monat: oder wenn das wetter gut ist, schaue ich genau durch den motorraum,
ohne handschuhe aber mit LED-Lampe, Putzlappen, pruefe nur durch sicht, hand auflegen ggf ruetteln,
alle fluessigkeitsstaende, dichtigkeit, festen sitz, fettigkeit, korrosion, gaengigkeit , etc
dazu muss man mindestens wissen, was gut und was schlecht aussieht, besser noch, was was wie macht,
und wie alles zusammenwirkt. man kann sich auch eine checkliste anlegen und diese abarbeiten,
wie piloten beim vor- und nachflugcheck am boden, zb im fahrwerkschacht.
Auch von unten : kann man bei der monatsinspektion durch sichtpruefung viel frueh entdecken
und schlimmeres teures, unerwartetes verhindern. Alte jacke, Decke, lampe, und dann rechts und links
und vorne und hinten ableuchten und abruetteln, ggf auch mit hammer abklopfen.
gucken und fuehlen, allein damit deckt man 90prozent moeglicher fehlerquellen ab.
Zum Winter: und zum Sommer wasche ich das Fahrzeug mit der hand, um es anschliessend
mit der hand zu wachsen. das geht bei mir so: Warten bis es regnet/am besten giesst.
Schuessel Wasser, spritzer Aldi-spueli rein (abbaubar, mit UBA-Nummer), Rosshaar-Handfeger,
damit ohne druck, aber genau und in alle ritzen, die karosserie von oben nach unten
in fahrtrichtung abwaschen. 4x Giesskannen a 10l Frischwasser gezielt hinterher, abtropfen lassen.
fertig zum handwachsen. Fuer die weltretter und "autowaschen ist verboten"-mahner:
Waschplatz ist priv. Rasen, also versickern wie beim fensterputzen, kein eintrag ueber gullys
ins regenwassersystem und damit Ostsee. (eine vorschrift der rot-gruenen klimaretterstadt kiel:
kein einleiten von selbst 1 liter geschirrspuelwasser in gullys, zb bei volksfesten).
Wachsen mit der Hand: ist das A & O des Lack- und Karosserieschutzes. Es ist muehsamer
als die Waschstrasse, aber viel gruendlicher. Ich nehme dazu billige KFZ-Watte und Sonax BLAU,
weil kleinerroter ja weinrot-metallic mit Klarlack ist. Das dunkle blau verdeckt helle matte stellen
des klarlacks und tiefe Kratzer bis auf die weisse primerschicht. man koennte auch schwarz nehmen.
ich wachse immer von oben nach unten, oben und aussen mit der frischen watte, und wenn die zerfasert
und mit wachs durchtraenkt ist: die rahmen der tueren, motorhaube und heckklappe,
die einstiege und die innenkotfluegel unter der motorraumklappe, so 5cm breit.
dort wo das regenwasser in die karosseriespalte eindringt und ablaeuft, muss man wachsen.
polieren ist dort unnoetig und egal. auch unter dem tankdeckel, und zum schluss auf die schweller
kann man kraeftig wachsen. handwachsen ist besser als es sich machen lassen.
Im Innenraum : wird nicht gewachst, sondern geblasen und staub gesaugt,
auch unter bodenverkleidung, und fussmatten. dann klopfe ich bei durchzug die sitzpolster ab,
reinige inbruenstig die scheiben (mein fetisch), und fette das custom-made lederlenkrad.
es ist einfach ein besseres gefuehl, die naechste asche und broetkruemel
in einem sauberem auto zu verstreuen, oder hundehaare, erde und blaetter
von den soeben muehsam shampoogereinigten hellgrauen sitzpolstern eines k10 GL.
Schaeden am Unterboden: also in handtellergrossen placken abplatzender original-UB-Schutz
wird bei den halbjahresinspektionen gleich per winkelpinsel mit unterbodenwachs ersetzt.
auch bremsleitungen, karosseriekanten, alles rostige : sauber buersten, satt mit winkelpinsel einarbeiten
und aufgetragen. kost nichts, und wenn man sowieso schon dreckig unter dem auto liegt.
Motoroel/Getriebeoel: den stand des motoroels kontrolliere ich gerne und oefters,
weil er ultra-wichtig ist auch als indikator. Ich fahre Liqui-Moly 15w 40, bis die 5l dose
zum minimum verbraucht ist, mach ne motorspuelung und wechsele gleich das filter mit.
bei ca 3000km/a fahrleistung und umsichtigem rentner-fahrstil kann das wechselintervall
schon mal 3 jahre sein. das getriebe hat ne dauerschmierung und nur bei kauf geprueft.
kuehlwasserstand regelmaessig kontrollieren, froschschutz bis -25grad,
soweit erstmal meine kfz-pflegefilosofie am beispiel K10.
beitrag wird fortgesetzt, ergaenzungen und kommentare gewuenscht.
kleinerroter