Meldungen, die zu denken geben

Es gibt 6.453 Antworten in diesem Thema, welches 620.470 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Infinatio.

  • Alter Nörgler. Wir sind doch in einem Land in dem wir gut und gerne leben (und abgestochen werden).


    Wenn die den erwischen, bekommt er eine Verurteilung wg. Körperverletzung und ist spätestens nach 6 Jahren wieder "resozialisiert". Aber stimmt ja, ich hab ja keine Ahnung.


    Wie der Straßbourg Attentäter. 27 Verurteilungen wg. Körperverletzung und Einbruch. So lange immer wieder frei gelassen , bis 4 Menschen sterben mussten. Da lobe ich mir doch die USA.

    Meine Meinung: Wer nachweislich und vorsätzlich Menschen getötet hat (oder eine Strafakte mit Gewaltverbrechen so dick wie das Telefonbuch von Berlin): An die Wand stellen und tschüss.

  • Ich muss natürlich auch anführen, daß der Großraum Nürnberg schon ein besonderes Pflaster geworden ist, u.a. weil man sehr wenig steuernd eingreift oder dann nur halbherzig. Der OB freut sich regelmäßig, daß seine Stadt wächst - halt nur mit welcher Klientel.

    Man denke nur an das lächerlich kleine Problem der "Trinker-/Drogenszene" am Hauptbahnhof, da hat man jetzt gut 20 Jahre halbherzig rumgedoktert.


    Ich sehe das schon differenzierter und auch anders als Du oder die USA.


    Unser Strafsystem funktioniert schon ganz gut für Menschen, "denen mal etwas passiert". Sie können tatsächlich büßen und werden zurück in ein normales Leben geleitet.

    Es funktioniert aktuell nur überhaupt nicht mehr gut bei Dauertätern oder Menschen, die völlig andere Vorstellungen eines Zusammenlebens haben.


    Gewalt mit dauerhafter Gegengewalt beantworten für nur zu mehr Gewalt insgesamt und zu einer Verrohung.

    Wir brauchen deutlich mehr Menschen in der Justiz, Prozesse müssen innerhalb kürzester Zeit beginnen können, und hinterher bedarf es einer deutlich besseren Kontrolle und begleitende Maßnahmen.

    Oder ggf. deutlich repressiver Maßnahmen wie Verwahrung inkl. dem Zwang, für seine Versorgung zu arbeiten etc.


    Aber wer soll das denn bezahlen im reichen Deutschland?

  • Das lässt sich, im Gegensatz zu dem vor deinem Beitrag stehenden Unfug, durchaus lesen.


    Tatsächlich ist unser Rechtssysstem mit (extremen) Intensivtätern bisweilen überfordert. Das ist zwar in anderen Rechtsstaaten kaum anders - und kann auch kaum anders sein, weil man manchen Menschen mit rechtsstaatlichen Mitteln schlicht nicht beikommt. Nur macht diese Erkenntnis das Problem nicht besser. Gleichwohl halte ich es nach wie vor für richtig, dass unser Rechtsstaat Würde bewahrt und nicht - beispielsweise - zu mittelalterlichen Mitteln wie der Todesstrafe greift. Zumal auch diese einen gewissen Grad des Intensivtäters bekanntlich nicht abschreckt.


    Zum anderen gelingt m. E. zu vielen Klein- bis Mittelkriminellen zu lange der "Flug" unterhalb des Radars der Justiz. Das ist deshalb schlimm, weil es zu einem schleichenden Verlust des Vertrauens in den Rechtsstaat führt. Wenn ein Mensch z. B. beim Kauf eines Gebrauchtfahrzeugs "professionell" über's Ohr gehauen wird, dann wird er den Verlust wahrscheinlich irgendwie verschmerzen - wie die anderen Betrugsopfer auch. Aber die Masse der Betrogenen fühlt sich vom Rechtsstaat im Stich gelassen, wenn dieser solche Kriminellen mit Hinweis auf den "geringen" Schaden nicht engagiert verfolgt. Ich habe genau solche Themen über Jahre hinweg aus erster Hand erlebt und mitbetreut. Spaß macht so etwas wirklich nicht.


    Die Lösung hast du m. E. ziemlich ordentlich auf den Punkt gebracht: Der Ordnungsapparat des Bundes und der Länder muss effektiver, effizienter und präsenter werden. Das kann nur klappen mit - mindenstens - deutlich mehr und engagiertem Personal. Ob Polizei und Justiz darüber hinaus auch mehr Rechte benötigen, ist diskutierbar (und sollte m. E. auch diskutiert werden). Aber jedenfalls muss es endlich aufhören, dass jede Menge Unrecht nicht verfolgt wird, weil es dafür schlicht kein Personal gibt.

  • ... - zu mittelalterlichen Mitteln wie der Todesstrafe greift. Zumal auch diese einen gewissen Grad des Intensivtäters bekanntlich nicht abschreckt.

    Abschreckung ist das eine. Jedenfalls KANN ein sog. "Intensivtäter" nach seiner Todesspritze kein weiteres Leid mehr in die Welt bringen. Toller Nebeneffekt: Er kostet uns weder weiter Zeit noch Geld. Also die perfekte Lösung.


    Mit "Duzi Duzi" und Luxusknast schreckst du auf jeden Fall auch niemand mehr ab. Gewissen Leuten geht es bei uns im Knast noch besser als in der alten Heimat - Wiso soll sich so jemand an das Gesetz halten oder sich gar integrieren?

  • Ich habe den Eindruck, dass der eine oder andere besser bei Ölwechsel und Reifen aufpumpen bleiben sollte – dann stimmt wenigstens der intellektuelle Rahmen...

  • Ich habe den Eindruck, dass der eine oder andere besser bei Ölwechsel und Reifen aufpumpen bleiben sollte – dann stimmt wenigstens der intellektuelle Rahmen...

    Ach Du, ein Diskurs ist legitim.

    Und auch "härtere" Meinungenm die ich durchaus verstehe, bei dem, was ich nur die letzten 10Jahre erlebt habe.

    Man kann die Folgen eines härteren Kurses nur wunderschön in USA beobachten und dann ist klar, daß man das nicht braucht, sondern eine echte Lösung hermuss, die normale und schwere Täter entsprechend versorgt.


    Denn mich schockiert, wie aufgeregt Polizisten aktuell schon sind.

    Schießen einen 74jährigen über den Haufen, weil "Ein 74-Jähriger Mann greift bei einer Polizeikontrolle nach einem Gegenstand". Das will ich in DE nur bei Geiselnahme und nachgewiesenen Amokläufen sehen!

    https://www.merkur.de/welt/pol…n-bochum-zr-10882725.html

  • Nicht, dass ich von Haus aus ein ganz großer Freund der Polizei bin, aber: Weißt Du mehr? Welchen Gegenstand hatte er denn in der Hand? Usw. usf.


    Für ein vernünftiges Urteil dieser Situation (und vieler anderer) braucht es oft etwas mehr als bloße Annahmen und schnelle Rückschlüsse – erst dann kann es überhaupt einen "Diskurs" (auch zum anderen o.g. Thema) geben. Alles andere geht imho schnell in den Bereich "Populismus"! Was ich aber ausdrücklich nicht auf Dein "Schockiert"-sein beziehe...


    Und selbstverständlich halte ich die Todesstrafe für einen demokratischen Staat für nicht anwendbar.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe den Eindruck, dass der eine oder andere besser bei Ölwechsel und Reifen aufpumpen bleiben sollte – dann stimmt wenigstens der intellektuelle Rahmen...

    Muss ich immer einen Roman schreiben um richtig verstanden zu werden ?


    a) Also: Nein, ich bin kein Befürworter des Todesstrafe, ganz im Gegenteil. ( Klare und m.M.n. unmißverständliche Aussage )


    b) Von den Befürwortern wird gerne und immer wieder das Kostenargument vorgebracht, weil es so leicht vermittelbar ist.

    Meine Antwort bezog sich genau darauf, dass eben dieses Argument der Wirklichkeitsbetrachtung nicht standhält.


    https://www.sueddeutsche.de/pa…trafe-daneben-1.3134923-2


    In der Hoffnung jetzt richtig verstanden worden zu sein


    Grüße

    O.

  • @o_e: Lustig! Dich meinte ich natürlich nicht! 8)

    Danke, nett, da Du direkt unter mein Posting geantwortest hast, habe ich das auf mich bezogen, verständlicherweise wie ich meine.

    Dann schreib doch einfach dazu wenn Du meinst.

    Steht unter Deinem Post – richtig! Mehr aber auch nicht! Und darüber steht #4911 – kann also (inhaltlich) nicht auf Dich bezogen gewesen sein! :*


    Gemeint sind alle die, die glauben, dass einfache Antworten auf komplexe Sachverhalte ein gangbarer Weg sind.

  • @o_e: Lustig! Dich meinte ich natürlich nicht! 8)

    Danke, nett, da Du direkt unter mein Posting geantwortest hast, habe ich das auf mich bezogen, verständlicherweise wie ich meine.

    Dann schreib doch einfach dazu wenn Du meinst.

    Nur falls es dich interessiert bzw. die Situation noch weiter entspannt: Für mich war es direkt eindeutig, dass „dc-q50“ nicht dich meinte. Insofern: Keine Sorge. =)