Was man der Polizei besser nicht sagt

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 5.232 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Trecker.

  • Dann frag dich mal an wem es lag, an dir oder der Polizei ?

    10 Jahre Sunny N14 - ich werde dich nie vergessen !!!


    Wenn ich den Idiotentest bestanden habe, bin ich dann ein Idiot?


    ESST MEHR KÄSETOAST !!!

  • Zitat

    Original von Mike Star
    Dann frag dich mal an wem es lag, an dir oder der Polizei ?


    Wenn du meinst einen Spiegel berührt zu haben und dann in der Unsicherheit sofort zur Polizeiwache fährst und die Geschichte erzählst und deine Personalien angibst, sofern überhaupt etwas passiert ist und unverzüglich klären möchtest, damit bloß niemand zu Schaden kommt.



    Und sie dir dann was von einem schlimmen Unfall erzählen und in eine Diskussion verwickelt und dich fast schon zu einer Aussage nötigen wollen, weiß ich an wem es liegt.
    ES GAB ABER KEINEN UNFALL.


    Fakt war: Weder der Staatsanwalt noch meine Versicherung wollte mir eine Unfallflucht anhängen. Daher die Einstellung.


    Hätte ich mich bei den :polizei: auf eine Diskussion eingelassen, dann wäre die Sache sicherlich anders verlaufen, da man sich durchaus in der Aufregung verhaspeln kann.


    Aber lassen wir das, denn es hat hiermit nichts zu tun !



    EDIT: Viele Aussagen, die man nach bestem Wissen und Gewissen gemacht hat und sich nichts bei denkt, können juristisch gesehen, eine Katastrophe sein und die Tatsachen in einem anderen Licht erscheinen lassen.


    Ich habe einige Psycho Kurse/Seminare/Klausuren an der Uni absolviert und es ist manchmal erschreckend wie man Leute unbemerkt manipulieren kann. Sei es mal dahingestellt ob die :polizei: das bewusst oder unbewusst macht.


    Da reichen oft einige geschickt gestellte oder auch unbewusste Fragen und man bringt den Aussagenden, der eh unter Anspannung ist, derart durcheinander daß plötzlich Sachen angegeben werden die so gar nicht passiert sind.


    --> Daher Klappe halten, sofern die Sache nicht eindeutig ist.



    Recht geben muss ich euch aber schon: Bei kleineren Bagatellen, wo die Sachlage eindeutig ist, kann man durchaus Angaben zur Sache machen.


    Bei unklaren Sachlagen oder wenn Strafmaßnahmen einem selbst drohen, sollte man nichts sagen.

    4 Mal editiert, zuletzt von adam.p ()

  • Zitat

    Original von adam.p
    NAJA ! Mir hat schon vor xx Jahren ein sehr guter Anwalt eingebleut:


    Den Polypen grundsätzlich NUR Name, Adresse und die Dokumente (FZ Schein und Führerschein geben) und NIE Aussagen zur Sache machen.


    Das "sehr guter" ziehe ich arg in Zweifel!


    Zitat

    O-TON Anwalt:


    Denn es sollen wohl einige Hobbyjuristen bei den Polypen sein, die nach einem Wochenendkurs sich dann aufspielen und den Leuten die Wörter im Mund umdrehen. Oder man verhaspelt sich selbst und belastet sich unnötig.


    Mein Eindruck bestätigt sich. Kann es sein, dass dieser Anwalt ein kleiner Winkeladvokat mit einem gestörten Verhältnis zur Polizei ist??? Hier wird von einigen ganz wenigen Ausnahmen in Reihen der Polizei auf eine ganze Berufsgruppe geschlossen. Wenn der Herr Anwalt Recht hat, dann ist es absolut kontraproduktiv, "die Schnauze zu halten." Ich habe noch keinen Polizisten erlebt, der versucht, einem das Wort im Mund umzudrehen. Da Polizisten in den meisten Fällen die Kontrahenten eines Unfalls persönlich nicht kennen, werden sie - und das wird denen eingebleut - völlig wertfrei an einen solchen Unfall herangehen und im Zuge der Ermittlungen des Unfallhergangs (insbesondere in Zeiten von ABS und dem damit einhergehenden Ausbleiben von langgezogenen Bremsspuren) auf Aussagen der Unfallbeteiligten angewiesen sein. Wenn dann jemand sagt: "Ich sach nix!", dann führt das vermutlich eher dazu, dass der Unfallbericht zu seinen Ungunsten ausfällt, als wenn er völlig sachlich den reinen Unfallhergang schildert, ohne dabei Aussagen zur Schuldfrage zu treffen. Und Verhaspeln kann sich nur, wer sich entweder nicht an den Unfallhergang erinnert, oder aber seine eigene Schuld verbergen will.


    Wenn ich einen Unfall verursachen würde, würde ich zur Schuldfrage selbst sicher keine Aussage am Unfallort machen, aber auch den Unfallhergang nicht beschönigen. Was soll mir großartig passieren, wenn ich mich nicht strafbar gemacht habe??? Wenn ich einen Schaden verursache, muss ich schon im Interesse des Geschädigten, dazu stehen und meine Verantwortung übernehmen.


    Zitat

    Daher kann ich jedem nur raten die Schnauze zu halten. Das hat mich bei meinem letzten Malheur vor größeren Schäden bewahrt.


    Warum hat Dich das bewahrt??? Hast Du so Umstände verschleiern können, die Dir eine Schuld hätten zuordnen lassen??? Woher weißt Du, was passiert wäre, wenn du eine Aussage gemacht hättest??? Bist du Hellseher???


    Zitat

    Ein Anwalt kann vieles später deutlich eleganter lösen (sofern überhaupt einer benötigt wird).


    Eine sachgerechte Aussage gegenüber der aufnehmenden Polizei am Unfallort kann u.U. die Notwendigkeit anwaltlicher Beratung ersetzen. :D



    Zitat

    Wie gerade xx mal gesagt: Man ist nur verpflichtet seine Personalien anzugeben. Mehr nicht ! Und von diesem Recht sollte man Gebrauch machen.


    Richtig. Zu mehr ist man gesetzlich nicht verpflichtet. Die in weiten Teilen um sich greifende Paranoia vor der "Rennleitung" führt aber genau dazu, dass sich deutsche Gerichte teilweise mit einem Schwachsinn befassen müssen, der bei Unterstützung der Ermittlungsarbeit der Polizei vermutlich nicht gerichtsanhängig geworden wäre.

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    "Leuten bei einer Dinner-Party zu erzählen, dass du einen Nissan Almera fährst, ist ungefähr so, als würdest du ihnen sagen, dass du Ebola hast und gleich niesen musst."
    Jeremy Clarkson, Top Gear

    4 Mal editiert, zuletzt von YETI ()

  • Lass die Sorge um den Anwalt mein Problem sein.


    Ich weiß schon wem ich was zutraue und wem nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von adam.p ()

  • Mönsch Leude...


    es kann doch jeder selbst entscheiden was/wieviel er sagt. Aber wirklich nachteilig ist auch eine Aussage im eigenen Sinne nach einem Unfall nicht. Sollten 2 verschiedene Stnadpunkte protokolliert sein setzen sich später so oder so die Versicherungen und/oder Anwälte (Staatsanwalt u.U. eingeschlossen) damit auseinander, je unklarer die Sache desto länger (-;


    Aber kein Polizist ist wirklich böse darüber, wenn er bei der Unfallaufnahme mehr Daten bekommt als: beteiligte Fahrzeuge, - Personen, Verletzte, Fahrzeug- u. Sachschäden. Einfach weil es auch deren Arbeit mit dem Fall oft deutlich verringert. Und es kann durchaus nachteilig sein, wenn man zu wenig Infos an der Unfallstelle gibt. Bspw. wenn ich an einem Unfall nicht Schuld bin, aber trotzdem nur die Personalien angebe und nicht sage wie der Ablauf etc. (aus meiner Sicht) war, kann es durchaus sein, dass die Beamten vor Ort nicht alles wichtige an Daten aufnehmen (können), die zum klären des Hergangs nötig/wichtig sind. Die wenigsten Polizisten sind (Verkehrs)Unfallermittler und stellen sich oft nicht besonders "glücklich" bei der Spurenaufnahme nach VKUs an (sorry @ Busfread ;) ). Da macht es schon Sinn etwas mehr Infos zu geben, um die Polizei insoweit zu unterstützen, dass diese wiederum mit Ihrer Arbeit im weiteren Verlauf vllt meine Rechte (meine Ansprüche an den Unfallgegner) unterstützen bzw. helfen das ich diese wahrnehmen kann. Wär doch blöd, dass die Polizei sagen wir mal wichtige Bremsspuren, Schlagmarken usw. usf. nicht findet oder zuordnen kann, bloss weil man meint, gar nix zu sagen @ adam.p.


    Und wie so oft, verallgemeinern kann auch in diesem Fall nicht. Was aber ganz klar ist, zumindest wenn die Polizei richtig arbeitet, ist, dass sie nie eine Schuldeinschätzung bei VKUs machen (sollten) und meiner Erfahrung nach tun sie das auch nicht, selbst wenn die Sachlage eindeutig ist. Da kommen dann höchsten solche Aussagen (-> zu den Unschuldigen) wie: "Machen Sie bei der Gegnerversicherung die Mitteilung und schildern sie den Unfallhergang. Die Bearbeitung dürfte nicht allzulange dauern..." oder so ähnlich.


    :wink: IceHST

    Manchmal gewinne ich den Eindruck dass die Eltern mancher User hier in irgendeiner unheilschwangeren Nacht geistige Antimaterie gezeugt haben. © by YETI :lachwalzen: :lachwalzen: :lachwalzen:

  • Das hört sich vernünftig an.


    Endlich jemand, der beide Seite VERSTEHT und in einem Konsens vereint.

  • Zitat

    Original von adam.p
    Das hört sich vernünftig an.


    Endlich jemand, der beide Seite VERSTEHT und in einem Konsens vereint.


    Schön! So stark weicht seine Aussage von meiner aber auch nicht ab.

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    "Leuten bei einer Dinner-Party zu erzählen, dass du einen Nissan Almera fährst, ist ungefähr so, als würdest du ihnen sagen, dass du Ebola hast und gleich niesen musst."
    Jeremy Clarkson, Top Gear

  • Zitat

    Original von YETI


    Schön! So stark weicht seine Aussage von meiner aber auch nicht ab.


    Stimmt schon, das war auch nur nochmal mein Senf zum Thema und sollte keine Gegenrede sein, würd ich mich ja gar nicht trauen :D

    Manchmal gewinne ich den Eindruck dass die Eltern mancher User hier in irgendeiner unheilschwangeren Nacht geistige Antimaterie gezeugt haben. © by YETI :lachwalzen: :lachwalzen: :lachwalzen:

  • Jeder Rechtsanwalt wird einem den Rat geben, keine Angaben "zur Sache" zu machen, weil er mit diesem Rat Geld verdient. Ob dieser Rat immer gut ist, steht auf einem anderen Blatt.


    Wer nichts sagt, kann auch nichts Falsches sagen, richtig so, aaaaber...


    Wer nichts sagt, verpasst unter Umständen die einmalige und unwiederbringliche Gelegenheit, dass eine Beweiserhebung zur Entlastung durchgeführt werden kann. Ich habe tatsächlich schon Fehlschaltungen von Ampelanlagen erlebt.


    Wer nichts sagt, kann auch nichts richtig stellen und die Polizei damit in die Lage versetzen, dies zu überprüfen und zu dokumentieren.


    Eine ehrliche und faire Aussage zu machen, kann auch eine Frage des Charakters sein, dies sieht man natürlich nur dann so, wenn man keine Schuld hat und wird es demjenigen danken, der die Schuld hat. Was hat man davon, wenn man nicht zur Aufklärung des Unfallherganges beiträgt und hierdurch vielleicht erreicht, dass dem Unfallgegner eine Mitschuld aufgebrummt wird, man selbst aber dennoch hochgestuft wird und ein Bußgeld fängt? Ein heldenhaftes Stammtischgespräch "ich war ja nur teilschuld"? Gratuliere!


    Was man sich allerdings tatsächlich immer ersparen sollte, sind "Rechtfertigungskommentare" (habe Tablette genommen, bin ortsunkundig) und "Schätzungen" (Entfernungen, Geschwindigkeiten)! Auch wenn solche Äußerungen nicht während der "formellen Anhörung" (nach Tatvorwurf mit Rechtsbelehrung) gemacht wurden sondern während des "informellen Gesprächs".


    Die Polizei stellt zwar nicht die "Schuld" fest, äußert allerdings im Unfallprotokoll eine "mutmaßliche Unfallursache" und vergibt den Beteiligten Ordnungsnummern. Es ist manchmal schwer, davon herunterzukommen, leichter ist es, erst gar nicht "falsch eingetütet" zu werden. Das sollte man auch abwägen.

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