Nissan bei 24 Std Langstreckenrennen in Le Mans

  • Nissan: Problemloser Testtag mit dem DeltaWing
    von Felix Matthey
    04. Juni 2012 - 11:07 Uhr
    Franchitti, Krumm und Motoyama zeigen sich nach dem Testtag mit dem Nissan DeltaWing zufrieden - gesamter Testtag auf einem einzigen Reifensatz
    Satoshi Motoyama
    Der DeltaWing ist das revolutionärste Auto, das dieses Jahr in Le Mans startet
    Zoom
    © xpbimages.com


    (Motorsport-Total.com) - Der revolutionäre Nissan DeltaWing spulte am Sonntag seinen ersten offiziellen Test in Le Mans ab. In Vorbereitung auf die 80. Ausgabe des 24-Stunden-Langstreckenklassiker in knapp zwei Wochen griffen dabei Michael Krumm, Satoshi Motoyama und Marino Franchitti ins Lenkrad und spulten zusammen insgesamt 54 Runden ab.


    Das Nissan-Team sprach am Ende von einem problemlosen Testtag. Bis auf eine Runde wurden alle Umläufe auf einem Reifensatz absolviert. Lediglich ein kurzer Schauer zwang die Mannschaft dazu, Regenreifen aufzuziehen. Schnellster Pilot war Motoyama, der seit 1999 nicht mehr in Le Mans gefahren war, in 3:47,980 Minuten. Der japanische Hersteller verspricht sich vom DeltaWing allerdings noch eine Steigerung auf eine 3:45er Rundenzeit.
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    Der Nissan DeltaWing wird von einem 300 PS starken Nissan DIG-T Motor mit Turbolader und 1,6 Litern Hubraum angetrieben. Aufgrund seiner speziellen schmalen Form ist der Bolide rund halb so schwer wie die üblichen Autos der Prototypen-Klasse. Es wird davon ausgegangen, dass er zudem deutlich reifenschonender ist und weniger Benzin verbraucht als die übrigen Prototypen in Le Mans.


    "Es ist schon 13 Jahre her, dass ich hier gefahren bin und ich war ein bisschen nervös vor diesem Testtag, da ich mir den Kurs erst wieder ins Gedächtnis rufen musste", sagt Satoshi Motoyama nach dem Testtag. "Doch der Test heute war sehr gut und alles lief viel besser als erwartet. Der DeltaWing fühlte sich heute sehr gut an und es war gut, so viele Runden zu absolvieren, da ich mich jetzt richtig wohlfühle im Auto. Es gibt auf der ganzen Welt Fans, die gespannt auf die Chance warten, dieses Auto in Le Mans zu sehen. Das erzeugt zusätzlichen Druck, doch ich freue mich aufs Rennen und es ist toll, wieder in Le Mans zu sein."
    Abstimmungsarbeiten stehen im Vordergrund
    Marino Franchitti, Michael Krumm
    Der DeltaWing wiegt nur etwa halb so viel wie übliche Prototypen
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    © Rolex / Jad Sherif


    Der Deutsche Michael Krumm, Sieger der GT1-Weltmeisterschaft 2011, nahm am Sonntag als erster der drei Piloten im DeltaWing-Cockpit Platz und fuhr 24 Runden, ehe er am Mittag das Auto an Motoyama übergab. "Das war ein guter Tag, an dem keinerlei Probleme auftraten, was fantastisch für dieses Projekt ist", so Krumm. "Wir testeten verschiedene Abstimmungen, sammelten Daten, und arbeiteten am Benzinverbrauch. Das alles verlief sehr gut."


    "Nun werden wir die ganzen gesammelten Daten analysieren und freuen uns auf nächste Woche", fährt der 42-Jährige im Hinblick auf das erste Freie Training am 8. Juni fort. "Hoffentlich können wir dann auch so problemlos arbeiten." Krumms letzter Einsatz in Le Mans liegt bereits sieben Jahre zurück: "Ich freue mich, wieder in Le Mans zu sein. Einige Dinge an der Strecke haben sich verändert, doch das gefällt mir."
    Fotos: Testfahrten in Le Mans


    Krumm weiter: "Das Auto fühlt sich auf dieser Strecke gut an. Ich hatte etwas Bedenken, wie sich der DeltaWing in den Porsche-Kurven verhalten würde, doch er liegt absolut fantastisch und sehr stabil. Man kann richtig angreifen, es macht richtig Spaß damit zu fahren und ich kann das Rennen kaum erwarten."
    "Es wurde unglaublich viel gearbeitet und es ist sehr erfreulich, dass heute alles gut lief."
    Marino Franchitti


    Marino Franchitti bestritt einen Großteil der Entwicklungs-Tests des DeltaWings im vergangenen Winter und fuhr am Sonntag als einziger Pilot während des kurzzeitigen Regenschauers. "Das war definitiv ein sehr produktiver Tag und es war toll, dass wir so viele Runden absolvieren konnten", sagt der Bruder des IndyCar-Piloten Dario Franchitti.


    "Abgesehen von der Runde, die ich auf Regenreifen gefahren habe, verwendeten wir den gesamten Tag nur einen Satz Michelin-Reifen, was echt erstaunlich ist. Ich bin mit der Arbeit aller Beteiligten am DeltaWing-Projekt sehr zufrieden. Es wurde unglaublich viel gearbeitet und es ist sehr erfreulich, dass heute alles gut lief. Ich hatte mich sehr darauf gefreut, das Auto zu fahren und es hat mich nicht enttäuscht. Wir sammelten sehr viele Daten, die wir in der kommenden Woche auswerten und verarbeiten werden, um das Auto noch besser zu machen."


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    Die Kunst ist ,einmal mehr aufzustehen als man umgeworfen wird.