Fahrbericht F15 JUKE NISMO - ein subjektive Fahrbericht des MaxJ30 (in "Schulnoten")
Karosserie
Der Juke ist ein Auto das polarisiert. Entweder man mag ihn und seine Form – oder man mag ihn eben nicht. Das ist natürlich auch bei der werksgetunten Version NISMO so. Der Verfasser des Berichtes mag ihn allerdings – um dies einmal vorweg zu nehmen.
Der F15 Juke Nismo überzeugt mit seinem Platzangebot vorne; hinten ist es für die Fahrzeugklasse akzeptabel – wobei sich zwanglos die Frage stellt in welche er letztlich einzuordnen ist – Crossover eben. Die Übersichtlichkeit ist gut. Die Sicherheitsausstattung überzeugt (6 Airbags, [lexicon]ESP[/lexicon], Allrad). Die Funktionalität und Ergonomie ist sehr gut.
Geschmack liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. In der NISMO Version überzeugt der F15 stilystisch voll, wirkt schon ohne zu fahren bullig und geschmeidig wie ein Pitbull. Die Materialen wirken sehr wertig, erscheinen wirklich liebevoll gestaltet und können mit der Attitüde „Auffallen ja - Protzen nein“ beschrieben werden. Insbesondere Farbkombination und Haptik schmeicheln Augen und Händen. Allein im Lenkrad steckt viel Liebe fürs Detail, es liegt super gut in der Hand und vermittelt ein wohltuendes sensorisches Gefühl. Kritik? Leider gibt es (noch) weder für Geld noch gute Worte Xenon und die Geräuschdämmung könnte bei höheren Tempi den Hauch einer Spur besser sein …, daher „nur“
Note 1,5
Antrieb
Herzstück des Haustunings ist der auf 200PS und 250nm modifizierte 1,6 Liter Motor (Serie 190PS, 240nm), was nach der Papierform nicht sehr viel erscheint. Aber: man muss ihn mal erlebt haben!
Gefühlt liegt hier mehr dazwischen und es ist erstaunlich, wie unvermutet vehement, kraftvoll und dabei giftig der 1,6 Liter Vierzylinder aus dem Stand loslegt. Gefühlt arbeiten da > 2,5 Liter Hubraum. Dieser unbändige Schub hält problemlos bis Tacho 160 an. Dabei wird der Vortrieb stets begleitet mit einem präsenten, sehr sportlichen Sound, der Freunden von Motorakustik ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubert. Mit dieser Auspuffanlage hebt sich der NISMO wohltuend vom seinem Serienmodell ab. Ab 160km/h geht es langsamer und im Innenraum dafür lauter voran. Die Endgeschwindigkeit liegt nominell so bei etwas über 200km/h, was jedoch aufgrund der Verkehrsverhältnisse und des Status „Vorführwagen“ nicht weiter erprobt wurde. Die Drehfreude der Engine erfreut - ebenso die Automatik in Verbindung mit dem Triebwerk – eine nahezu perfekte Kombination (wenn man [lexicon]CVT[/lexicon] versteht – Anmerkung des Verfassers). Insgesamt ein sehr überzeugender Antrieb wie gemacht für die Stadt und kurvige Landstraßen.
Note 1
Komfort
Der Einstieg ist gut. Mit der hohen Sitzposition eines der wenigen sportlichen Autos bei dem auch ältere Semester problemlos und ohne unangenehm aufzufallen ein- und wieder aussteigen können. Die Sportsitze sind absolut perfekt - wenn auch nichts für Übergewichtige - und sicher auch auf längere Distanz sehr bequem. Alles erscheint sportlich und komfortabel. Das Innengeräusch bis 160km/h ist für Freunde des Motorsports ein absoluter Genuß; darüber allerdings gerade noch akzeptabel. Multimedia und Connect ist sehr gut. Die Freisprechanlage überzeugt voll, Radio auch. NAVI (konnte nicht erprobt werden) und USB vorhanden - ebenso ein Tempomat. [lexicon]ESP[/lexicon] und noch viele andere Gimmicks serienmäßig.
Note 1,5
Fahrdynamik
Das Fahrverhalten ist extrem gut. Dank Allrad, Gewicht (1300kg sind dabei leicht genug für sehr guten Vortrieb und doch schwer genug für satte Straßenlage – Anmerkung des Verfassers), Breite und feiner Fahrwerksabstimmung liegt der NISMO im Kontrast zum Serienmodell auch in Kurven und bei höherem Tempo um einiges besser und sicherer - also extrem gut - auf der Straße. Agilität, Spurt, Wendekreis und Elektronische Fahrhilfen überzeugen. Bremsen sind sehr gut. Insgesamt ist der NISMO eine kleine Fahrmaschine und nur die Besonnenheit von MaxJ30 verhinderte Auffälligkeiten bei einer Polizei Tempokontrolle, die während der Probefahrt durchfahren wurde. Man möchte einfach immer beschleunigend in die nächste Kurve…
Note 1
Umwelt
Der NISMO wird sicher keinen Umweltpreis gewinnen. Stellt man aber was er bietet (Allrad, höhere Karrosserie, viel PS) in Relation zum Verbrauch, schneidet der NISMO [lexicon]imho[/lexicon] relativ gut ab. Trotz Einfordern von Leistung denke ich, dass der Juke dabei noch unter 10 Litern Verbrauch bleibt (im Gegensatz zu anderen sportlichen Allradfahrzeugen mit Benzinantrieb). Wenn man sparsam mit ihm fahren möchte geht im Alltag vermutlich eine 7 vor dem Komma und auch eine 6 erscheint bei großer Beherrschung möglich – auch wenn er dafür natürlich nicht gedacht ist. Somit erscheint der Juke NISMO noch halbwegs umweltverträglich.
Note 2,5
Kosten
Der Juke NISMO wird zwischen 25 bis 30 Teuronen gehandelt. Ein Serienfahrzeug ist etwa 5000 Euro billiger. Gemessen am Aufpreis und verglichen mit den Mitstreitern bekommt man dabei viel Auto für sein Geld. 3 Jahre Garantie auf 100000km lassen die nächsten Jahre dann rundum sorglos erscheinen.
Note 2
FAZIT:
Der F15 Juke NISMO ist eine überzeugende kleine Fahrmaschine zum akzeptablen Preis. Dabei beeindrucken der unerwartet gefühlt bullige, vehemente Antrieb (7,8 Sekunden von 0 auf 100) in Verbindung mit Allrad, Kart-Feeling bei erhöhter Sitzposition und dem liebevoll gestalteten NISMO-Tuning. In der Zusammenschau Gesamtnote 1,583 und eine Kaufempfehlung für Leute, die zu einem bezahlbaren Preis gerne etwas Spaß mit einem nicht alltäglichen aber Alltags tauglichen Auto haben wollen.
21.09.13 MaxJ30