1971 240Z Projekt

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  • Hallo an die Gemeinde,
    viele Tipps habe ich hier bekommen, hier und da auch einen Beitrag geleistet - jetzt ist mein Projekt (fast) fertig. Alles hat vor 2 1/2 Jahren angefangen, da bekam ich einen Tipp von einem Bekannten in L.A. Eigentlich unrettbar, aber rostfrei stand sie da und so ich habe die Lady für kleines Geld gekauft und hergeholt. Grün war sie, ziemlich runtergeritten, hier und da von der kalifornischen Sonne zerschossen. So hat es anfangs ausgesehen:

  • Also ging es an die Arbeit. Zuerst wollte ich kleine Brötchen backen und es nur vernünftig wieder herrichten. Als dann mein Blechbieger pleite ging und ich meine Lady aus der Insolvenzmasse herauspuhlen musste hatte ich am Ende vielleicht 85% der Teile, der Rest war irgendwie wegdiffundiert. Das war der Tag an dem ich beschlossen habe meine Lady richtig wachzuküssen und ein neues Leben einzuhauchen. Ganz neu. Wie damals aus der Fabrik. Als sie als eine von vielen im Z-Boom in die USA ging, blitzte und strahlte und dann ein vemutlich lausiges Leben führen musste. Jetzt wird es besser und der Job fing erst richtig an. Alles musste weg, alles. Jede Schraube. Und dann von ganz vorne. Thorsten war eine grosse Hilfe, er ist Datsun durch und durch. Thorsten kannte Marko, er hat bei Datsun vor 40 Jahren gelernt. Ohne Marko hätte ich es nicht geschafft, er hat die Bleche ausgebeult, weggeflext, neu gemacht und eingesetzt. Bilder sind unten und Fortsetzung später.

  • Manne - ich bleibe dran. Wie gesagt ich bin ja (fast) fertig. Nächste Woche geht es zur Vollabnahme beim TÜV, ich hoffe auf den Segen.


    Die Entscheidung weiterzumachen war nun wirklich nicht einfach. Der Frust war seeehr groß. Nachdem ich nun auf 85% der Teile saß und der Rest nur zur Häfte brauchbar war, war ich kurz davor den Prengel hinzuschmeissen, mir eine sinnvollerer neue alte Karosse zu besorgen und die Teile der grünen Lady als Ersatzteilkiste zu verwenden oder zu verhökern. Zum Glück habe ich es gelassen, jetzt kenne ich Sie in- und auswendig, so schnell kann mir keiner mehr was erzählen zum Thema Schwachstellen am Z, Bezugsquellen für Teile oder auch Pfusch am Bau. OK, die Blecharbeiten gingen weiter, Stück für Stück. Spachtel war erst mal aussen vor, Zinnen war angesagt um die bekannten Problemzonen sinnvoll zu bearbeiten. Z.B. die Löcher der seitlichen Zieleisten, Heckunterkante, Heckklappenauflage, Übergang der Dachkante zum Heck (C-Säule).... Und ja - die Bodenbleche, wie das eben so ist mit "rostfrei". Aber im Grunde war die Blechsubstanz überraschend gut, Schweller aufgemacht und wieder zugemacht - salziges Tropfwasser im Schweller ist in Kalifornien definitiv kein Thema. Die Parkleuchten mussten weg. Dann den Unterboden so behandelt daß er später lackiert werden kann - Falze verschlossen, Rostschutz aufgetragen und behutsame Steinschlagvorsorge.

  • Hallo Hans, nach dem Drama mit Herrn B. finde ich es echt bemerkenswert, dass du deinen Z nun wieder bei dir und sogar auch wieder aufgebaut hast. Toll!

  • Zum TÜV werde ich nach der Abnahme berichten, es gibt einige Dinge, die dort besprochen werden müssen. Die Sache mit Herrn B. (danke daß Du mich an den Namen erinnerst, ich hatte ihn bereits getilgt...) war wirklich nicht vorhersehbar, daß es mit einer Insolvenz endete war vermutlich noch der eleganteste Weg an den Wagen bzw. die Teile zu kommen - ich weiß nicht wie es sonst geendet hätte. Es war aber schnell klar, daß es nur ein entweder/oder gibt, dazwischen war nicht viel. Ich habe mich für "oder" entschieden, sprich Neuaufbau, auch wenn absehbar war daß das nicht billig zu haben ist. Heute kann ich nachrechnen: die Neuteile haben ein Vielfaches des Autos gekostet und was ich an Geld reingesteckt habe werde ich nie wieder rausbekommen. Nur - so rechnen Investoren, ich wollte den Spaß. Nun denn die Teile mussten gemacht werden, Marko hat mit Phosphorsäure, Messingbürste und Schleifpapier Wunder vollbracht. Anschliessend lackieren und fertig. Das Automatikgetriebe durfte nicht wieder rein, ein manuelles 4-Ganggetriebe hatte ich Anfangs mitbesorgt, die Anbauteile (Schaltmechanik, Pedalerie etc.) dann im Internet aufgestöbert, organisiert und passend gemacht. Hier ein paar Bilder von den Teilen...

  • Irgendwann kam Thorsten vorbei - mein Projekt war mal wieder am Tiefpunkt - und erzählte mir daß er für überschaubares Geld einen guten 510 angeboten bekommen hat. Er hat ihn dann genommen, wochenlang recherchiert und alle möglichen Vertreter der damaligen Händlerszene befragt. Am Ende steht fest: es ist der erste Datsun in Deutschland, mit ihm wurde der 510 in Deutschland homologiert. Ich konnte nur gratulieren, denn der Wagen sieht wirklich gut aus und fährt (inzwischen) ebenso, während bei mir viel Zeit durch den Kamin ging. Der Motor war dran, zerlegt, geputzt, hier und da ein paar Teile ersetzt, nur der Umbau auf manuelles Getriebe wollte nicht vorwärts kommen. Am Ende aber passte die (neue) Kupplung, die erleichterte Schwungscheibe war dran, die Kardanlänge passte und das Differential funkionierte. Fürs Auge gibt es aufgearbeitete und polierte Vergaser, damit der Motorraum später was hermacht. Leider konnte ich kein europäisches Ausgleichrohr finden, das US-Abgasgeraffel war entfernt und es bleiben einige Löcher zu stopfen. Falles jemand eines herumliegen hat - ich wäre dabei. Am Ende habe ich allerdings den Original-Luftfilter eingebaut...

  • Sehr geil !


    Darf ich fragen, was es mit Herrn B. auf sich hat? War das ein Lackierer?

  • Ja, danke Florian. Gehört nicht hierher :)


    Geil, dass Du deinen Wagen wieder zusammenbekommen hast ! Hast Du dieses Heckscheibenrollo noch? Ich hab gesehen, als der Wagen kam, war es drauf.

  • Ich fahr keinen Z. Ich frug aus interesse, da es zu dem Auto hier passt und hoffentlich nicht weg gekommen ist.

  • Die Heckjalousie gibt es noch, aber sie macht den Z hinten etwas hüftschwer - jedenfalls die die ich dran hatte. Ich lasse Sie zunächst einmal fort, es ist kein Kunststück diese irgendwann zu montieren. Während Marko mit Motor und Blech noch zu tun hatte, habe ich mich über die Elektrik hergemacht. Die ersten Teile gingen zum Lackierer und jetzt musste was passieren sonst klappt´s nicht mit dem Zusammenbau. Alle Kabelbäume überarbeitet, die Kontakte mit feinem Schleifpapier wieder leitend gemacht, gebrochene Steckverbinder ersetzt, ein abgebranntes Masse(!)kabel entfernt und ersetzt und dann alles wieder schön neu gewickelt. Hätte ich nur damals schon daran gedacht, daß beim Umbau der Blinkerschaltung auf Europäisches Schema ein zusätzliches Kabel von hinten nach vorn gezogen werden muss.... So habe ich das Lautsprecherkabel zweckentfremdet und bei den neuen Speakern gleich für vernünftigen Kabelquerschnitt gesorgt. Das Armaturenbrett war (wie bei allen sonnengeschundenen Z) mehrfach gerissen und wurde grosszügig ausgeschnitten, wieder aufgefüllt und anschliessend mit einem Vollcover verkleidet. Sieht trotz Cover gut aus und wird eine Ewigkeit halten. Bei der Gelegenheit alle Armaturen mit Chromringen versehen, das nimmt die Strenge aus der Tafel - finde ich. Rücklichter zerlegt, gereinigt, geklebt und poliert, vorne Streuscheiben mit E-Zeichen gesucht, gefunden und montiert. Jetzt kamen die ersten Teile vom Lackierer....

  • Stück für Stück vorwärtsgearbeitet. Die Blechteile wurden fertig, der Lackierer hat super Arbeit geleistet - es wurde Orange. Inka Orange. Die Teile sahen gut aus, die Karrosse war innen mittlerweile lackiert und jetzt war die Leidenschaft da. So musste es sein, nichts anderes.

  • schönes altes blech, leider ein import :/
    frag mich ständig wo die ganzen D-modelle hin sind

  • Was machen wir einem Sportwagen der 12 Liter frisst, reparaturbedürfitg ist, viele Kilometer hat und ein Vermögen an Steuern kostet? Auf den Schrott.