Gefährliches Überholmanöver auf dreispuriger Autobahn

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema, welches 6.186 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Reparator.

  • Folgende Situation: Eine Autobahn, drei Spuren in eine Richtung. Peter überholt auf der linken Spur ein Fahrzeug, welches auf der mittleren Spur fährt. Zudem befinden sich weitere Fahrzeuge auf der rechten Spur. Nach dem Überholmanöver blinkt Peter rechts, macht Schulterblick, wie es sich gehört, und wechselt auf die mittlere Spur. Mitten im Spurwechsel bemerkt Peter, dass ein Auto auf gleicher Höhe und in etwa gleicher Geschwindigkeit von der rechten Spur ebenfalls auf die mittlere Spur wechselt. Peter kann nicht mehr nach links ausweichen, da er in diesem Moment selbst überholt wird.
    Was wäre nun
    a) die beste Verhaltensweise von Peter, die Situation zu entschärfen,
    b) Methoden, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden und
    c) wie sähe es im Falle einer Kollision mit der Schuldfrage aus, wenn
    - das rechte Auto mit Peters Wagen kollidieren würde
    - Peter panisch nach links lenken würde und dabei den Wagen auf der linken Spur trifft?

  • Zu a: Gasgeben oder Bremsen um vor oder hinter das von rechts kommende Auto einzuscheren, je nach Situation und eigener Motorisierung.


    Zu b: Das Gleiche, solche Situation kann immer wieder vorkommen und läßt sich im Vorfeld durch nichts verhindern ausser generell nicht mehr zu überholen aber das ist keine Lösung und wird vom Gesetzgeber nicht erwartet.


    Zu c: Peters Wagen zum von rechts kommenden Wagen Schuldzuweisung 50:50, beide zu gleichen Teilen, Peters Wagen zu dem ihn Überholenden wenn er ihn bei Panikreaktion rammt 100:0, Peter bekommt volle Schuld da der ihn Überholende mit der Panikreaktion nicht rechnen konnte, sie war für ihn unvorhersehbar.


    Das ist meinerseits aber nur "gedacht" bzw erwartet, wie es wirklich ist weiß ich nicht :rolleyes:


    Mit der von mir vorgeschlagenen Methode habe ich es in 3 solchen Situationen in den letzten ca 5 Jahren geschafft, Schlimmeres zu verhindern, toi toi toi 8)

    • Offizieller Beitrag

    Energetisch/kinetisch gesehen ist es besser den mit ( fast ) gleicher Geschwindigkeit rechts fahrenden Wagen wieder auf die ganz rechte Spur rüber zudrängen.
    Das kann gut mit 2 zerkratzten Seiten und nem abrasierten Aussenspiegel abgehen.
    Auch wenn der dann einen Schreck kriegt, hat er noch den Seitenstreifen um den "Schubser" abzufangen.


    Den Wagen links zu rammen bzw hart links rüberziehen ist wegen der Geschwindigkeitsdifferenz ganz schlecht, da ist größerer Schaden gewiss.
    Außerdem trifft der dann ja nicht vollflächig sondern einseitig auf, das bedeutet einen Dreher und dann auch weitere Beteiligte.


    Grüße
    O.

  • Ändert es etwas an der Schuldfrage, wenn der Wagen auf der linken Spur sehr zügig unterwegs ist und Peter bereits überholt, noch während dieser am Spurwechseln ist, also die halbe Autobreite noch auf der linken Spur ist?
    Peter hat die letzte Situation durch Hupen entschärfen können.


  • Fahrphysikalisch einwandfrei und verständlich oggsi, jedoch hätte ich in der Praxis in meinen 3 Situationen dann den rechten Wagen jedes mal seitlich in das Heck eines LKWs gedrückt, der gerade vom rechten Wagen überholt werden sollte. Mit einer ca 50% Überlappung hätte der rechte Wagen das Heck des LKWs erwischt und dann die resultirende Drehung bei beiderseitiger seitlicher Berührung mit auf mich übertragen :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Dadrum gings mir nicht primär.
    Wenn der zuerst ganz Rechte mit dem zuerst ganz Linken in der Mitte zusammentreffen, haben beide nicht aufgepasst, die Schuld-/Kostenfrage wird wohl 50:50 geteilt werden.
    Wenn der Linke rechts blinkt, schon halb in der Mitte ist und dann wieder links rüberzieht, ist der zunächst mal schuld.
    Er kann dann zwar den Rechten beschuldigen, aber der ist dann schon längst weitergefahren und wahrscheinlich nicht zu kriegen.


    Ist ne blöde Situation, auch schon mehrfach erlebt, ging gerade noch gut. :engel:


    Grüße
    O.


  • Ja, da sind wir uns hoffentlich alle im Klaren drüber, egal wie ABER nach links ziehen geht gar nicht in dieser Situation ;)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Fahrphysikalisch einwandfrei und verständlich oggsi, jedoch hätte ich in der Praxis in meinen 3 Situationen dann den rechten Wagen jedes mal seitlich in das Heck eines LKWs gedrückt, der gerade vom rechten Wagen überholt werden sollte. Mit einer ca 50% Überlappung hätte der rechte Wagen das Heck des LKWs erwischt und dann die resultierende Drehung bei beiderseitiger seitlicher Berührung mit auf mich übertragen :rolleyes:


    Korrekt, aber das ist wieder eine andere Situation, die sich sicherlich kurze Zeit später aus der Ersten ergibt.
    Wenn rechts vom Rechten noch Einer fährt, dann haut das natürlich nicht mehr hin, klaro.


    Grüße
    O.

  • Zitat

    Fahrphysikalisch einwandfrei und verständlich oggsi, jedoch hätte ich in der Praxis in meinen 3 Situationen dann den rechten Wagen jedes mal seitlich in das Heck eines LKWs gedrückt, der gerade vom rechten Wagen überholt werden sollte. Mit einer ca 50% Überlappung hätte der rechte Wagen das Heck des LKWs erwischt und dann die resultierende Drehung bei beiderseitiger seitlicher Berührung mit auf mich übertragen :rolleyes:


    Korrekt, aber das ist wieder eine andere Situation, die sich sicherlich kurze Zeit später aus der Ersten ergibt.
    Wenn rechts vom Rechten noch Einer fährt, dann haut das natürlich nicht mehr hin, klaro.


    Grüße
    O.


    Extrem sehr kurze Zeit später in meinen Fällen, statt recht- oder frühzeitig hatten die "rechten" das Rechtsfahrgebot [lexicon]imho[/lexicon] überinterpretiert und waren mit ca 120-130kmh bis dicht ans Heck der LKWs gefahren um dann nach links richtung Mittelspur scharf zu ziehen :rolleyes:
    Wollten sie den Windschatten nutzen oder hatten sie die Differenzgeschwindigkeit zwischen sich und den LKWs falsch eingeschätzt, ich weiß es nicht :confused:

  • Solchen Situationen geht man vorausschauend aus dem Wege, wenn man auf dreispurigen Autobahnen stets mit reichlich Geschwindigkeitsüberschuss überholt. Unter 180 km/h hat ganz links sowieso niemand was verloren! :O


    (Und das meine ich vollkommen ernst.)

    [align=center]
    "Leuten bei einer Dinner-Party zu erzählen, dass du einen Nissan Almera fährst, ist ungefähr so, als würdest du ihnen sagen, dass du Ebola hast und gleich niesen musst."
    Jeremy Clarkson, Top Gear

  • Solchen Situationen geht man vorausschauend aus dem Wege, wenn man auf dreispurigen Autobahnen stets mit reichlich Geschwindigkeitsüberschuss überholt. Unter 240 km/h hat ganz links sowieso niemand was verloren! :O


    (Und das meine ich vollkommen ernst.)


    So passt es :O

  • Solchen Situationen geht man vorausschauend aus dem Wege, wenn man auf dreispurigen Autobahnen stets mit reichlich Geschwindigkeitsüberschuss überholt. Unter 240 km/h hat ganz links sowieso niemand was verloren! :O


    (Und das meine ich vollkommen ernst.)


    So passt es :O



    ...wenn man Herr der Ringe ist. :D

    [align=center]
    "Leuten bei einer Dinner-Party zu erzählen, dass du einen Nissan Almera fährst, ist ungefähr so, als würdest du ihnen sagen, dass du Ebola hast und gleich niesen musst."
    Jeremy Clarkson, Top Gear

    • Offizieller Beitrag

    Solchen Situationen geht man vorausschauend aus dem Wege, wenn man auf dreispurigen Autobahnen stets mit reichlich Geschwindigkeitsüberschuss überholt. Unter 180 km/h hat ganz links sowieso niemand was verloren! :O


    (Und das meine ich vollkommen ernst.)


    Korrekt !
    Der wissenschaftliche Hintergrund ist im Impulserhaltungsgesetz zu sehen:
    je schneller das beteilige Masseteil ist, desto größer ist sein Vorteil gegenüber der Langsameren, da die Gesamtsumme immer Null ist.


    -(dV/dQ) - (d/dt)*m*q = 0


    siehe auch : http://de.wikipedia.org/wiki/Impulserhaltungsgesetz


    Es ist also besser dem Vorrausfahrenden mit 180 statt mit lediglich 130 hinten drauf zu fahren. :O


    Grüße
    O.

  • Peter kann nicht mehr nach links ausweichen, da er in diesem Moment selbst überholt wird. ....

    Das auf der linken Spur nachfolgende Fahrzeug darf erst neben Peters PKW fahren, wenn Peter die linke Spur geräumt hat. Wenn er schon vorbei zieht, während Peter noch teilweise auf der linken Spur fährt, hat er den Sicherheitsabstand nicht eingehalten und trägt daher einen großen Teil der Schuld, falls man ihn erwischt.
    Trotzdem passiert es immer mal wieder, dass Drängler sich vorbeizwängen. Hupen ist dann sinnvoll, eher Vollgas, als stark bremsen, denn dann fährt der gerade Überholte von der mittleren Spur auf.


    Da ich mit dem Pickup und Wohnkabine selten über 140 fahre, sind öfter mal Fahrzeuge hinter mir, denen die linke Spur per Geburtsrecht gehört. Wenn mir ein Fahrzeug rechts von mir verdächtig vorkommt, bleibe ich trotzdem meist noch ein paar Meter länger auf der linken Spur, bis klar ist, was der treibt. Denn mein Auto und meine Gesundheit sind mir wichtiger als die Nerven des Dränglers hinter mir.


    Was den reichlichen Geschwindigkeitsüberschuss angeht:
    In NRW gibt es nur sehr wenige Autobahnen, wo man tagsüber länger als ein paar Sekunden diesen Geschwindigkeitsüberschuss aufbauen kann.


    Bernhard

    • Offizieller Beitrag

    [lexicon]YETI[/lexicon] und nomercy schreiben hier mal einen schönen Schwachsinn....

  • 130kmh werden auf nicht tempolimitierten Autobahnabschnitten vom Gesetztgeber als Richtgeschwindigkeit angesehen, alles darüber ist tolerierte Raserei bei der die Tolerierung sofort endet, wenn durch die Überschreitung dieser Richtgeschwindigkeit ein Unfall verursacht oder nicht mehr verhindert werden kann, der jedoch mit "nur" 130kmh fahrend verhindert hätte werden können.
    Insofern kann die Ansicht, daß auf der 3. Spur eine 180+ kmh Pflicht aus Vernuftgründen her gegeben wäre als absolut nicht sinnvoll gewertet werden im Sinne des Gesetzgebers, da dieser aus Vernunftgründen heraus sich auf 130kmh als Richtgeschwindigkeit festgelegt hat.
    Wir sind eines der letzten Länder, in denen man auf Teilstrecken die Möglichkeit erhält, hohe Geschwindigkeiten zu fahren wenn man im Rahmen der Vernunft korrekt einschätzt, ob und wie weit man diese Möglichkeit nutzt. Die 130kmh Richtgeschwindigkeit ist somit ein eindeutiger Richtwert, was der Gesetzgeber unter normalen Fahrbedingungen als vernünftig ansieht, hohes Verkehrsaufkommen, Schnee, Eis und Nässe werden dabei NICHT als normale Fahrbedingungen angesehen und somit wird dann selbst 130kmh in solchen Situationen als unvernünftig im Schadensfall gewertet.
    Sollte sich im Mainstream jemals die Ansicht durchsetzen, daß auf 3. Spur eine 180kmh+ Vernunft-Pflicht herrscht, diese dann konsequent umgesetzt werden und zu erhöhten Anzahl von Horror-Unfällen führen, wird der Gesetzgeber uns diese Möglichkeit entziehen und ein generelles Tempolimit einführen zwischen 110 bis 130kmh wie bei unseren Nachbarländern. Das ganze wird dann wieder getarnt unter dem Deckmantel des Umweltschutzes, damit der Bürger diese de Fakto Entmündigung als solches nicht empfindet.
    Wir haben noch diese Möglichkeit, wir haben aber auch dadurch eine hohe Verantwortung und 180+kmh Pflicht auf 3. Spur festzulegen bedeutet dieser Verantwortung bereits im Vorfeld nicht gerecht zu werden.


    Vielleicht ist es das, was Busfred meinte ;)

  • Dann stell es doch mal richtig.


    Kann er mangels Ahnung vom Autofahren nicht. :O

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    "Leuten bei einer Dinner-Party zu erzählen, dass du einen Nissan Almera fährst, ist ungefähr so, als würdest du ihnen sagen, dass du Ebola hast und gleich niesen musst."
    Jeremy Clarkson, Top Gear

  • [lexicon]YETI[/lexicon] und nomercy schreiben hier mal einen schönen Schwachsinn....


    Heul doch


    Lass ihn. Er weiß es eben nicht besser. 30 Jahre Erfahrung auf deutschen Autobahnen mit mehr als 1 Mio. km alleine auf selbigen zählen eben nicht.

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    "Leuten bei einer Dinner-Party zu erzählen, dass du einen Nissan Almera fährst, ist ungefähr so, als würdest du ihnen sagen, dass du Ebola hast und gleich niesen musst."
    Jeremy Clarkson, Top Gear