Evtl. off topic - Problem alte Autos - Was tun bei unverschuldetem Unfall mit Totalschaden?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.543 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von moxon.

  • Liebes Forum, liebe Admins,
    falls das hier zu offtopic ist, verschiebt es bitte in ein Unterforum.
    Heute
    auf dem Weg zur Arbeit kam ich an meinem Lieblings-Micra vorbei, der
    immer an leicht verschiedenen Stellen in MA geparkt steht - ein hübscher grasgrünmetalic lackierter [lexicon]K11[/lexicon] Facelift und oh
    Schreck, der Wagen ist arg eingedrückt :( auf der Fahrerseite.
    Da
    kam mir wieder gallig hoch, dass meiner Tochter vor wenigen Jahren (ca.
    2011) auf dem Rückweg von der Abiprüfung eine unaufmerksame
    Autofahrerin ins Heck fuhr. Die Stoßstange war einseitig abgerissen und
    zerdellert, und der Wagen, was wir erst später merkten, ziemlich
    verzogen - fiel auf, als wir einen Fahrradträger an die Heckklappe
    hängten, dass die Schlitze sehr unterschiedlich waren. Der schwarze
    Micra war EZ1994, also 22 Jahre alt, in keiner Schwacke-Liste mehr zu
    finden. Wir bekamen damals von der gegnerischen Versicherung ich glaub
    350 Euro, das Auto galt als wirtschaftlicher Totalschaden. Das war
    bitter, wir haben die Stoßstange wieder anschweißen lassen und den
    kleinen Rest Geld aufgehoben für die nächste Reparatur vor dem TÜV.
    Ich
    guck ja immer, was Micras in den Baujahren 92-99 so kosten - die haben
    ja inzwischen 25 und mehr Jahre drauf. Da sind immer mal auch Preise im
    hohen dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Bereich zu finden, wenn
    die Autos gut erhalten sind. Unsere Micras haben viel Aufwand erfahren -
    neue Schweller eingeschweißt, neue Kühlertraverse eingeschweißt,
    gerissener Krümmer getauscht, Getriebe gewechselt... ein Wahnsinn. Und
    dann kommt ein Depp und küsst meine geliebte Reisschüssel und die
    Versicherung speist mich mit ein paar Kröten ab, für die ich nur ein
    Wrack kaufen kann? Denn ich vermute, ich bekäme für einen 94er nur noch
    unter 200 Euro.
    Mein jetziger hat eine seltene Farbe, hat eh schon
    abgeschürfte Stellen, aber wenn mir nun jemand in die Tür fährt oder
    hinten drauf, darf ich dann fürderhin mit roter Tür und blauer
    Heckklappe oder grüner Motorhaube weiterfahren, weil mein Auto nix mehr
    wert ist.
    Hat jemand andere, positive Erfahrungen, konnte z.B. bei
    der gegnerischen Versicherung erreichen, ein gleichwertiges Auto zu
    bekommen? Sprich: wenn mein Micra grad frisch ohne Mängel über den TÜV
    gekommen ist und nun hinüber ist, darf ich den Schaden reparieren oder
    müssen sie mir den 800 Euro Micra aus Autoscout als Ersatz kaufen?
    Viele Grüße, tandem65
    PS: Gerne auch PNs, und, wie gesagt, kann auch verschoben werden z.B. in die Laberecke.

  • Lass ein Wertgutachten vom Sachverständigen erstellen. Das akzeptiert die gegnerische Versicherung im Regelfall immer.


    Damit wird der KFZ Restwert nicht nur anhand einer Liste ermittelt, sondern orientiert sich am tatsächlichen Wert und Zustand des KFZ.


    Preislich liegt so ca. zw. 150-200 €.


    Erwarte aber keine Wunder. Du kannst nicht für einen 2000er [lexicon]K11[/lexicon] der den Restwert von zwei Bierkisten hat, zig tausend Euro einfordern.

  • Hi, danke für den Tip! Ich will ja auch keinen Reibach machen, aber es ist doch ärgerlich, wenn ich für meinen fremd-geschrotteten vorher voll fahrtauglichen frisch geTÜVten Micra keinen wenigstens annähernd gleichwertigen Ersatz bekomme. Für 200 Euro bekommt man in der Regel nur entweder völig durchgerostete Micras, oder aber herbe Mängel (Getriebe im A.... , Motorschaden, oder ähnliches). Fein wäre es, wenn mir die Versicherung einen "Strand-Buggy mit rotem Häubchen" kredenzen müsste (kleine Anspielung auf einen Terence Hill-Film), also das gleiche in Micra. :tongue:
    Gruß, tandem65

  • Versicherungen ersetzen nur den Zeitwert eines Fahrzeuges..Dieser sinkt halt mit den Jahren immer deutlich ab..Bis zu einem Restwert.
    Bei einem Unfall nennen sie das einfach "Wiederbeschaffungswert"
    Aber davon bekommt man meist kein gleichwertiges Fahrzeug..
    Is einfach so..Einfach damit abfinden.
    Ein frischer Tüv setzt den Zeitwert nicht unbedingt wieder hoch da du eh verpflichtet bist das Fahrzeug
    Verkehrssicher zu halten.
    Es gibt dir nur bessere Karten bei einem Verkauf.
    Ein Wertgutachten kostet so um die 150 €..Lohnt nur bei "wirklichen" Oldtimern
    Das ist eben so..
    Manche lieben ihr Fahrzeug und pflegen es,dementsprechend sehen sie auch aus..
    Andere (selbes Baujahr+Km Leistung angenommen..) nutzen es nur ,pflegen und warten es nicht..auch die sehen dann danach aus..
    Faktisch haben sie aber den selben versicherungsmäßigen Zeitwert.
    Hier könnte der Gutachter etwas an der "Wertschraube" drehen. (sehr guter Allgemeinzustand..usw..)
    Aber das sind bei deinem Fahrzeug und Baujahr so ca. 50 € die man vielleicht mehr bekommt..

  • Bin leider auch der Meinung, dass sich ein Wertgutachten beim K11 nicht lohnt.


    Hättest du jetzt einen mit vielen Neuteilen, sehr ordentlich durchgeschweißt (mit Originalteilen), neu lackiert, alles belegbar usw. würde es sich lohnen.


    Daher habe ich für meinen NX ein Gutachten erstellen lassen - da lohnt es sich.


    Handelt es sich "nur" um einen "normal" gepflegten und mängelfreien K11 - lohnt es sich leider nicht.


    Aber wenn das so weiter geht mit den nervigen Umweltplaketten dürfen wir mit Euro2 bald eh nicht mehr fahren :p

  • Bj. und km bestimmen den Wert. Neue Ersatzteile, die nicht beschädigt wurden, werden dem Restwert zugerechnet und werden nicht entschädigt. Da kann man sich das Wertgutachten wohl sparen. Oft hat man nicht mal das Recht auf Abschleppkostenerstattung, selbst mit extra Schutzbrief.


    Darüber sollte man sich im Klaren sein, wer ein altes Auto fährt, ist hierzulande quasi ein Rechtloser und es ist ein billiger Spaß, so einen von der Straße zu kicken. Jedenfalls billiger, als hier 15 Minuten auf nem Behindertenparkplatz zu parken z.B. Also immer schön nett sein und nicht drängeln, das dürfen nur andere. :]

  • X( ?( Das habe ich befürchtet. Ist aber mies, dass der Restwert bei Verkaufsautos anders gerechnet wird.... schon verrückt: da kauf ich ein Auto mit durchgerosteten Schwellern und Traverse und gerissenem Krümmer für z.B. 250 Euro, lass alles richten, und zwei Wochen später krieg ich den Kaufpreis nicht wieder, wenn mich jemand umfährt. Aber muss man wohl mit leben.
    Gruß, tandem65

  • Oh oh sehr viel Halbwissen und Begriffswirr-Warr hier :rolleyes:


    Wiederbeschaffungswert = Was kostet ein geleichwertiges Kfz ohne den Unfallschaden


    Restwert = Was ist das Kfz nach dem Unfall noch wert: Das ermittelt der Gutachter über eine Onlinebörse - Das höchste Gebot zählt.


    Schutzbrief = Kommt in Frage wenn man selber schuld ist oder eine Panne hat


    Die Abschleppkosten müssen im Haftpflichtschadenfall (NICHT SCHULD) von der gegnerischen Vers. getragen werden, sofern das Auto nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen kann oder darf (sagt dann die Polizei)



    Allerdings stimmt das: Allerwelts-Autos wie [lexicon]K11[/lexicon], [lexicon]P10[/lexicon], [lexicon]P11[/lexicon] usw. werden (meist) minimal ersetzt - Nur "Erhaltungswürdige Youngtimer" können höher eingestuft werden, z.B. wenn sie in Wertlisten (Classicdata) gelistet sind. Derzeit [lexicon]B12[/lexicon], [lexicon]B13[/lexicon], [lexicon]S13[/lexicon], [lexicon]Z31[/lexicon], Z32,...
    Ich habe das schon bis vor Gericht durch mit meinem [lexicon]P10[/lexicon]. Wenn der neutrale Gutachter dann kein RIESENARSCHLOCH ist wie in meinem Fall könnten es auch mal ein paar € mehr sein als ne abgeranzte Druchschnittskarre auf Mobile.de

  • Lies mal das Kleingedruckte in deinem Schutzbrief. Bei Totalschaden werden meist nur Bergekosten bezahlt, also nicht die übliche Fahrt in eine Werkstatt + Abstellkosten oder nach Hause, sondern zum nächsten Schrottverwerter, was beim Oldie meist nutzlos ist. Die Haftpflicht des (Fremd-)Verursachers wird das wohl ähnlich handhaben. Selbst der ADAC schleppt keinen Totalschaden über längere Strecken ab.

  • Lies mal das Kleingedruckte in deinem Schutzbrief. Bei Totalschaden werden meist nur Bergekosten bezahlt, also nicht die übliche Fahrt in eine Werkstatt + Abstellkosten oder nach Hause, sondern zum nächsten Schrottverwerter, was beim Oldie meist nutzlos ist. Die Haftpflicht des (Fremd-)Verursachers wird das wohl ähnlich handhaben. Selbst der ADAC schleppt keinen Totalschaden über längere Strecken ab.


    Klar, nur Bergekosten. Und die kaputte Karre bleibt dann auf der Straße stehen?


    Man kann aber als "Laie" sowieso nicht locker beurteilen, ob Totalschaden oder nicht, also hat man auch das Recht auf Transport in eine Werkstatt, um das mit Fachleuten zu klären.


    Ein völlig zerstörtes Auto MUSS auf einem abgesperrten Gelände aufbewahrt werden (von mir aus auch beim Schrotter), üblicherweise mit Ölabscheider - Und die Standkosten bis der Schrott vom Hof ist hat jede Haftpflichtversicherung zu bezahlen, ohne wenn und aber. Natürlich könnte die Versicherung kürzen, wenn das Kfz noch 200€ Restwert hat und für 1000€ in die Heimatwerkstatt geschleppt wird (Stichwort "Schadensminderungspflicht").


    Wieder hast du Schadenersatz- und Versicherungsrecht in einem Abschnitt erwähnt, obwohl das zwei komplett verschiendene Paar Schuhe sind.

  • Wichtig ist das man im Falle einen eigenen Gutachter hat und auch einen Anwalt, so bekommt man das meiste raus.
    Wobei wir hier schon gesagt wurde die Brot und Butter Autos natürlich nicht viel Wert haben und ein Gutachter da auch wenig machen kann.



    Mit einem Pulsar NX, der hierzulande ja echt ein Exot ist lief es wie folgt:


    1) Eine Dame Beschädigte mir den Wagen beim Ausparken an der Stosstange hinten, den Schmutzfänger
    2) Die Versicherung wollte mich mit 300 Euro Abspeisen.
    3) Ab zum Anwalt und zu einem von ihm empfohlenen Gutachter. Der Machte sogleich ein Klassikdata-Gutachten und ermittelte den Wiederbeschaffungswert mit Import des Fahrzeugs aus den USA und Umbau auf Deutsche Bedürfnisse. Der Wiederbeschaffungswert lag damit dann bei 6900 Euro.
    4) Reperaturkosten wurden über einen Nissanhändler gemacht. Am Ende habe ich 2500 Euro bekommen und somit 1000 mehr, als ich für den Wagen bezahlt habe
    5) Reperatur selber gemacht


  • Guter Tipp. Schön wenns mal so rum läuft.


  • Das ist halt Glück im Unglück dann, wenn ich Deutschland kein Fahrzeug zu finden ist in den Börsen. Ggf. können Figaro Fahrer Z Fahrer etc es ähnlich tun.