Zündaussetzer WP11-144 1,8

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 5.943 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Timecop.

  • Hallo,liebe Gemeinde!


    Als ich gestern Nacht unterwegs war, fängt die MWL an zu blinken, gleichzeitig höre und spüre ich unrunden Motorlauf. Das an Bord mitgeführte Diagnose-Tool meldet "misfire cyl. 2 detected", also zu deutsch: Fehlzündungen an Zylinder 2 (ich würde es eher als massive Zündaussetzer bezeichnen...).
    Da ich nicht sicher war, von welchem Motorende die Zylinder gezählt werden, wollte ich heute mal die beiden mittleren Kerzen rausdrehen und begutachten. An einer von beiden würde ich möglicherweise eine Veränderung feststellen können.
    So weit der Vorsatz. Die zweite von der Fahrerseite aus ging auch problemlos raus, war trocken, Elektrodenabstand vielleicht etwas groß, aber ok.
    Die zweite von der Beifahrererseite ließ sich etwa 2 - 3 Umdrehungen mit Mühe drehen, weiter habe ich mich nicht getraut... Auch nach mehrmaligem wieder rein und vorsichtig wieder raus keine nennenswerte Verbesserung.
    Das legt erstens die Vermutung nahe, dass die Zylinder von der Steuerkettenseite aus gezählt werden und zweitens, dass an diesem Zylinder tatsächlich etwas nicht in Ordnung ist.
    Drittens hab ich keine Ahnung, wie ich jetzt weiter vorgehen soll. Habe ich bessere Chancen, die Kerze raus zu bekommen, wenn der Motor betriebswarm ist? Alu-Kopf dehnt sich bei Wärme stärker als Stahl-Kerze. Oder?
    Übrigens habe ich beim Zusammenbau die beiden Zündspulen bewusst vertauscht; die Fehlermeldung bezieht sich noch immer auf Zylinder 2. Die Spule scheint demnach i.O. zu sein.


    Hat jemand eine gute Idee, einen Vorschlag, eine Lösung?


    LG
    Reinhard

  • Habe ich bessere Chancen, die Kerze raus zu bekommen, wenn der Motor betriebswarm ist? Alu-Kopf dehnt sich bei Wärme stärker als Stahl-Kerze. Oder?

    Dann hast Du auf alle Fälle bessere Chancen, die Kerze samt der Gewindegänge des Kopfes zu entfernen, Du hast zwar Recht, dass sich das Alu ausdehnt, aber eben nach allen Seiten und so sitzt die Kerze noch fester, entweder Du überwindest Dich etwas mehr Kraft aufzuwenden oder Du versuchst mit nem Rostlöser den verkokten Schmand in den Gewindegängen etwas aufzulösen.
    Ich hatte das Problem letztens auch, ich habe mich für die erste Variante entschieden und mit deutlich mehr Kraftaufwand und der großen Ratsche das Teil gelöst, im kalten Zustand sollte da nicht allzuviel passieren.
    Ach ja, die Zylinder werden tatsächlich von der Steuerseite aus gezählt.

    Jeder Tag ohne Zettel am Zeh, ist ein guter Tag.

  • Hallo Timecop!


    Vielen Dank für deine Antwort, und vor allem für die Warnung mit dem warmen Motor.
    Vor der Variante mit Gewalt hab ich allerdings reichlich Bammel. Zu viel Kraft macht einfach zu leicht etwas irreparabel kaputt.


    Ich vergaß in meinem 1.Post zu erwähnen, dass in den 6500 km, die ich den Wagen jetzt habe, 3x die Meldung kam, dass der Motor oder der 2.Zylinder (erinnere mich leider nicht mehr...) zu mager liefen. Und mageres Gemisch macht ja hohe Temperatur. Und daher befürchte ich, dass da "irgendwas" (vorzugsweise die Zündkerze) im 2. Zyl. etwas zu heiß geworden ist und sich verzogen hat. Und daher lässt sie sich jetzt so schwer raus drehen. Klingt das plausibel?


    So aus dem Bauch raus tendiere ich erstmal zu Rostlöser...


    LG
    Reinhard

  • Wenn Du mit einer ca. 30 cm langen Knarre arbeitest, würde ich da keine große Gefahr sehen, ich hab ja auch den QG18 drin und mich doch gewundert, 2 Kerzen ließen sich völlig normal rausschrauben, eine bot etwas mehr Widerstand und bei einer musste ich dann etwas mit Gewalt nachhelfen, die war ähnlich wie bei Dir dann in so einem minimal beweglichen Bereich.
    Als die Kerze dann raus war, war das Gewinde vollkommen schwarz und das war auch der Grund für die Schwergängigkeit, die Kerze war regelrecht festgebrannt, also hatte sich Ölkohle in den Gewindegängen festgesetzt, ähnlich wird es auch bei Dir aussehen, dass sich da was verzogen hat, glaube ich eher nicht.

    Jeder Tag ohne Zettel am Zeh, ist ein guter Tag.

  • Ich hab ein Deutsches Diag...das bringt mir immer zyl. Bank 1 Gemisch zu mager....Ursache hier: Luftmengenmesser defekt... ... bei welcher Drehzahl bekommst den aussetzer? Wie äußert sich dieser in Ruckeln und keiner Gasannahme?

    Sucht immer noch die Fläche, auf der ich das 2.te Nummernschild eintragen kann ;P

  • Halllo, großer Gelber!


    Den Luftmassenmesser werde ich mir mal vornehmen, wenn ich das Zündungsproblem im Griff habe.


    Im Leerlauf läuft der Motor zumindest scheinbar rund, da ist nix zu spüren. Sobald ich die Drehzahl erhöhe -auch ohne Last - fängt er an zu ruckeln und spucken. Wobei es sich so anhört, als hätte der eine Zylinder nicht nur einzelne Aussetzer, sondern würde praktisch überhaupt nicht zünden. Kann die Motorelektronik, wenn sie einen Fehler an einem Zylinder entdeckt zu haben glaubt, diesen Zylinder quasi abschalten, Einspritzung und Zündung aus?
    Wenn er dann erstmal in Fahrt ist und vor sich hin rollt, merkt man nicht mehr viel, außer dass bei Tempo ~120 - 130 Schluss war. Aber schneller mochte ich des nachts auf der Landstraße ohnehin nicht fahren...
    Wenn die Aussetzer kommen, fängt auch ziemlich spontan die MWL an zu blinken. Manchmal hörte das von selbst wieder auf, manchmal habe ich den Fehler und die Meldung per OBD-Adapter zurück gesetzt. Wobei im Moment des Zurücksetzens jedesmal eine (sehr kleine) Veränderung des Motorlaufs zu spüren war, so als ob die Einspritzmenge wieder auf "Normalmenge" zurück gesetzt worde wäre oder so.


    LG
    Reinhard

  • Über das Gewinde wird doch die Masse für den Zündfunken gezogen. Daher dann die Zündaussetzer.

    Hallo Jan!


    Das ist eine interessante Theorie.
    Aber einerseits meine ich, dass Russ/Kohle relativ gute Leiter sind. Zum Anderen hätte trotz üppigem Besatz des Gewindes mit Russ oder Kohle irgendein Punkt - und da reicht wirklich ein winziger Punkt - immer metallischen Kontakt. Und selbst, falls das mal nicht der Fall wäre, würde sich der Strom mit einem kleinen Überschlag einen Weg suchen und frei machen (Zündkerze halt... :D ). Aber dabei könnte es natürlich zu punktuellen Verschweißungen kommen, die dann später beim Herausdrehen wieder Probleme bereiten können. Und somit hätte deine Theorie doch wieder eine gewisse Relevanz.


    LG
    Reinhard

  • Als die Kerze dann raus war, war das Gewinde vollkommen schwarz und das war auch der Grund für die Schwergängigkeit, die Kerze war regelrecht festgebrannt, also hatte sich Ölkohle in den Gewindegängen festgesetzt, ähnlich wird es auch bei Dir aussehen, dass sich da was verzogen hat, glaube ich eher nicht.

    Hallo Timecop!


    Hmm... Ich beginne, mich an diesen Gedanken zu gewöhnen und die erforderlichen Konsequenzen abzuschätzen. Erstmal werde ich wohl mal jemand bitten, mir heute über Tage eine Dose WD-40 (oder etwas Vergleichbares) zu besorgen. Meine Dose ist leer und ich komme heute wohl selbst nicht mehr dazu, bin halt auf Mitfahrgelegenheit angewiesen...
    Und dann raus drehen, soweit es geht, dann - am besten mit Röhrchen - Kriechöl so tief wie möglich in das Kerzenloch rein, Kerze mehrmals rein und wieder raus drehen, und das Ganze wiederholen...


    Weitere Überlegung dazu: wenn das Gewinde verkokt ist, heißt das nicht, dass die Kerze dann nicht ganz dicht eingedreht war? Sonst würden doch keine Substanzen in das Gewinde einziehen können, die in der Folge zum verkoken führen...


    LG
    Reinhard

    • Offizieller Beitrag

    Weitere Überlegung dazu: wenn das Gewinde verkokt ist, heißt das nicht, dass die Kerze dann nicht ganz dicht eingedreht war? Sonst würden doch keine Substanzen in das Gewinde einziehen können, die in der Folge zum verkoken führen...


    Dieser Überlegung schließe ich mich an, habs ganz oft erlebt, dass Zündkerzen nicht fest genug verschraubt waren.


    Aber: Ich hab mal 2 Glühkerzen an nem Dieselmotor abgerissen mit der Folge, dass der Zylinderkopf runter musste.


    Beim Motoreninstandsetzer bekam ich dann erzählt, dass die Glühkerzen in möglichst heißem Zustand rausgeschraubt werden sollten.


    Eine Begründung dafür bekam ich aber nicht.
    Ich vermute einen Effekt ähnlich wie beim Heißkleber, der sich kalt nicht lösen lässt, aber gut angewärmt in zähen und damit lösbaren Zustand übergeht.


    Viel Erfolg
    Grüße
    O.

  • Weitere Überlegung dazu: wenn das Gewinde verkokt ist, heißt das nicht, dass die Kerze dann nicht ganz dicht eingedreht war? Sonst würden doch keine Substanzen in das Gewinde einziehen können, die in der Folge zum verkoken führen...

    Das war auch meine erste Überlegung, aber dann hätte (zumindest bei mir) an der Kerze auch mindestens ein Rußfilm sein müssen, daher gehe ich mal davon aus, dass da zu viel Spiel im Gewinde war, wo sich das Zeug absetzen konnte und über die Jahre ist das dann festgebrannt, wenn man dann versucht die Kerze rauszuschrauben, verdichtet sich der ganze Kram und dann geht die Kerze noch schwerer raus.
    Ich könnte mir auch vorstellen, das die Zündkerze selber Deine Probleme auslöst, die kann ja auch einen Defekt haben, wechsel am besten alle vier gegen neue mit korrektem Wärmewert aus, erst danach würde ich mich auf die teureren Sachen konzentrieren, falls der Fehler dann noch da ist.

    Jeder Tag ohne Zettel am Zeh, ist ein guter Tag.

  • Beim Motoreninstandsetzer bekam ich dann erzählt, dass die Glühkerzen in möglichst heißem Zustand rausgeschraubt werden sollten.

    Das war dann beim Diesel aber doch ein Gußkopf und kein Alu oder ?( ich hatte damals einen Kunden, der hatte tatsächlich an seinem Mazda die Kerzen am heissen Motor rausgeschraubt, inkl. der Gewindegänge, die dann an der Kerze klebten, da half dann nur aufbohren und ausbuchsen.

    Jeder Tag ohne Zettel am Zeh, ist ein guter Tag.

    • Offizieller Beitrag

    , dass die Zündkerze selber Deine Probleme auslöst, die kann ja auch einen Defekt haben,


    Davon ist auszugehen, offensichtlich sind die ja seit mehreren Jahrzehnten nicht gewechselt worden.

    wechsel am besten alle vier gegen Neue mit korrektem Wärmewert aus,


    Ich hoffe das hat er vor, bitte nur NGK, ( hier 1000mal diskutiert, daher jetzt ohne Begründung ), und bitte richtig festziehen.

    Grüße
    O.

  • Aber: Ich hab mal 2 Glühkerzen an nem Dieselmotor abgerissen mit der Folge, dass der Zylinderkopf runter musste.

    Etwas off-topic:
    Hmmm... So einen Motor hatte ich auch mal. Das Problem war, das die Elektronik die defekte Kerze bemerkte und meckerte und der TÜV daraufhin keinen Segen erteilen wollte. Mit einer nicht ganz so kräftigen Knarre versucht, die Kerze raus zu kriegen und die Verlängerung verbogen! Die Kerzen steckten immerhin über 300.000 km im Kopf. Was tun? Die Elektronik braucht ja vier intakte Kerzen... Aber die Kerze im Motor abreißen wollte ich nicht riskieren.
    Also eine neue Kerze angeschlossen und mitsamt einer Masseleitung und etwas Dämmmaterial irgendwo in einen Hohlraum neben den Motor gehängt; Hauptsache es fließt genug Strom. Der Motor holperte noch immer beim Anlassen, aber die Elektronik und der TÜV waren zufrieden... :flipa:


    Warum es NGK sein sollte, werde ich mir mal zusammensuchen; ansonsten erstmal mit Kriechöl und Geduld der klemmenden Kerze zuleibe rücken...


    LG
    Reinhard

  • Davon ist auszugehen, offensichtlich sind die ja seit mehreren Jahrzehnten nicht gewechselt worden.

    Da die Kerze, die ich rausgekriegt habe, rund 3mm Elektrodenabstand hatte (Neuzustand ~1mm ?!), ist davon auszugehen. Wenn man einen billigen Gebrauchten kauft... :eek:


    LG
    Reinhard

    • Offizieller Beitrag

    Beim Motoreninstandsetzer bekam ich dann erzählt, dass die Glühkerzen in möglichst heißem Zustand rausgeschraubt werden sollten.

    Das war dann beim Diesel aber doch ein Gußkopf und kein Alu oder ?( ich hatte damals einen Kunden, der hatte tatsächlich an seinem Mazda die Kerzen am heissen Motor rausgeschraubt, inkl. der Gewindegänge, die dann an der Kerze klebten, da half dann nur aufbohren und ausbuchsen.


    Völlig korrekt, das war ein Gußkopf.


    Die Situation ist wirklich ganz blöde, das ist mir schon klar, der Ausdehnungskoeffizient von Guß ist sicherlich auch ein Anderer, das Prinzip der Verklebung bzw besser Verbackung ist aber das Gleiche.


    Eine 100% sichere Antwort gibts da wohl auch nicht, gut mit Rostlöser einweichen und dann hat er Glück oder eben nicht.


    Weiter mit kaputter Kerze rumzufahren ( soweit überhaupt möglich ) ist auch keine Alternative, da geht dann der ganze Motor über die Wupper.


    Grüße
    O.

  • Habe die Kerze raus gekriegt. So wie die aussieht, ist es echt kein Wunder, dass da nichts mehr lief. Ist wohl nicht ganz nach Serviceintervall gewechselt worden...
    [/img]
    Habe mir gleich erstmal neue bestellt (ja, NGK... :D ).


    Danke vorerst für alle Hilfe!!!


    LG
    Reinhard


    P.S. wie krieg ich hier ein Foto eingefügt?

  • Dann Glückwunsch zur gelungenen Entkerzung :perfekt: meine Problemkerze sah auch nicht wirklich prickelnd aus, die waren wohl seit 2008 drin. :mmmm:


    Die Situation ist wirklich ganz blöde, das ist mir schon klar, der Ausdehnungskoeffizient von Guß ist sicherlich auch ein Anderer, das Prinzip der Verklebung bzw besser Verbackung ist aber das Gleiche.

    Auf alle Fälle macht das bei Guß mehr Sinn, da kann nicht sowas passieren wie beim doch recht weichen Alu.

    • Offizieller Beitrag


    Unten auf Dateianhänge klicken, dann zum Foto gehen.
    auf "Öffnen" klicken. Fotos können max 300KB haben, zum Reduzieren Irfanview oder xnview verwenden.


    Grüße
    O.