Verbrauchsangabe im Prospekt - und im realen Betrieb

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.351 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von feti.

  • Eine Frage brennt mir schon seit längerem unter den Nägeln:

    Kommt ihr mit dem angegebenen Verbrauch hin, oder vermutet ihr reines Wunschdenken hinter den Werksangaben?


    Aktuell bin ich an einem Zeitungsartikel hängen geblieben, der von generell viel zu niedrigen Werksangaben ausgeht. Er behauptet sogar, dass aktuelle Neuwagen (im Schnitt!) 42% über den genannten Verbräuchen liegen.

    Das hat mich sehr gewundert, da ich die früheren Drittelmixangaben sogar immer leicht unterschritten habe. Dazu muss ich anmerken, dass ich auf meinen täglichen Fahrten ziemlich genau jeweils 1/3 Landstraße, 1/3 Autobahn und 1/3 Stau/Stadt zurücklege.

    Meine Sturm und Drang-Zeit habe ich auch schon lange hinter mir und fahre dementsprechend gesittet und dem Alter des Materials entsprechend.


    Kann also jemand Eigenes zu angeblich praxisfremden Prospekt-Angaben berichten? Nur her damit.


    feti

    19.11.2010: P10-Langstreckentest unfreiwillig nach 11,2 Erdumrundungen beendet ;(

    09.12.2010: P10-Langstreckentest reloaded, R.I.P. 22.11.2024 bei >340.700 km

    bis 02.11.2022: Sternenkreuzer W140 Endstand 447.980 km

    ab 07.11.2022: Sternenkreuzer W211 aktuell 271.107 km

  • Ich bin ja ein ehrlicher Betrüger.


    Das was in den Prospekten behauptet wird, hat mal so garnichts mit der Praxis zu tun.

    Muss es ja aber auch nicht.

    Prospektangaben dienen einfach nur dazu, Fahrzeuge einer einzelnen Klasse untereinander vergleichen zu können.

  • Habt ihr nicht gelesen, was ich da behaupte und gleichzeitig den ominösen "Mehrverbrauch in der Praxis" hinterfrage?


    Ihr gebt ja bisher nur Volkes Vorurteil ungeprüft weiter...

    Eigene Erfahrung?


    Was das Thema "Schlachtschiff" angeht: z.Zt. muss ich ja den Sternenkreuzer fahren, da mein P10 nicht mehr zünden will.

    Meine bisherigen Erfahrungen beruhen ausschließlich auf den alten Drittelmix-Werten - und da kann ich mich nicht wirklich beschweren.

    Sind die neumodischen innerorts / außerorts-Werte so abnormal geworden?


    Zum Vergleich:

    Die S-Klasse bewege ich mit lediglich zwei Litern Mehrverbrauch zum P10. Beide mit 4-Stufen Automatik und beim Benz sogar ohne jedwede Wandlerüberbrückung.


    Ist das bei neumodischen Autos wirklich so extrem mit den Verbrauchsabweichungen im realen Leben?


    feti


    PS.

    Meine Frau will im Frühjahr ihren Note einhandeln auf was neues mit Automatik/Direktschaltgetriebe und spürbar mehr "Bums".

    Es interessiert mich also aktuell recht dringend, was von neueren Prospektangaben so zu halten ist.

    19.11.2010: P10-Langstreckentest unfreiwillig nach 11,2 Erdumrundungen beendet ;(

    09.12.2010: P10-Langstreckentest reloaded, R.I.P. 22.11.2024 bei >340.700 km

    bis 02.11.2022: Sternenkreuzer W140 Endstand 447.980 km

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  • Hi, ich kann da jetzt keine persönlichen Erfahrungen geben, da ich kein neues Fahrzeug habe.

    Eventuell kannst Du aber über Spritmonitor.de die Bandbreite der tatsächlichen Verbrauchswerte nachlesen und diese dann mit den Prospektwerten vergleichen.

    Aerodynamik ist etwas für Leute, die keine Motoren bauen können.

  • Ich fahre ja privat nur alte Kisten, als Leihwagen für Firmenfahrten öfter mal neumodisches Gerät allerlei Coleur.

    Leider oft auch mit DSG.


    Fakt ist, keine der Werte stimmen, und es ist hinlänglich bekannt, wie zurechtgeschummelt die Werte "ermittelt" werden (175er Reifen mit 3 Bar, Dieselöl im Motoröl, etc pp). Auch ist der Messzyklus extrem realitätsfern, was zB Beschleunigung von 50->100km/h angeht.


    Mit ca. 50% Mehrverbrauch bei flotterer Fahrt muss man rechnen, 30-40 bei normaler Fahrt.

    Besondern schlimm schlägts zu bei Beschleunigungen ob der hohen Gewichte der neuen Fahrzeuge, ständig 130 auf der AB ist weniger schlimm.


    Nebenbedingung: Gasannahme ist meist langsam-zögerlich. Oder bis der Turbo kommt, der bei 3000 dann schonwieder Feierabend macht.

    So kriegt man natürlich weder Leistung noch Benzin durch die Kiste.

    Die normalen DSGs mit 7-Gang schalten bis zum echten Kraftschluss auch langsamer als ich mit H-Handschaltung im P11.


    Ganz krass ist es mit einem 2003er Polo 1.2 (3 Zylinder, 9 Ventiler oder sowas) mit 56?PS.

    Der braucht ca. 6L, ich mit 122PS im Mitsu stabil 6,3-6,7L. Beide werden weder getreten noch getragen, haben LM Leichtlauföle und der Mitsu hat sogar noch 215er 17" Räder, mit den 195er im Winter gehts leicht runter.


    Bitte beachten - kann der Motor beim NOx schummeln, so wird er recht gut im Verbrauch liegen.


    Dat renitiert sich alles nicht.

  • Hi Uwe,


    ich folge deiner Aufforderung: "nur her damit" und schildere dir gern meine Erfahrungen.


    Das hat mich sehr gewundert, da ich die früheren Drittelmixangaben sogar immer leicht unterschritten habe.


    Das kann ich genau so bestätigen - zumindest bei allen Autos älterer Bauart, die ich gefahren habe und fahre :).

    Meine Micras brauchen selten mehr als 6/100km (Benzin) - je nach Beladung, Hängerbetrieb und Jahreszeit. Mit meinem Hartz IV Micra (ohne alles - auch ohne Servo) komme ich manchmal sogar auf unter 5,5 l/100km.


    Ob das bei neueren Autos auch so wäre, kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass die Verbrauchsangaben heutiger Autos aus den bereits von anderen erwähnten Gründen nach allen Regeln der Kunst nach unten geschönt sind und es mit diesen daher schwieriger sein dürfte, die Drittelmixangaben zu erreichen bzw. sogar noch zu unterschreiten. Ich sehe das daher auch so wie B11-Gott, dass die angegebenen Werte eher den technischen (Verbrauchs-)Vergleich der Autos untereinander ermöglichen, jedoch aufgrund der "Schönung" vom realistischen Verbrauch vermutlich weiter entfernt sind als früher. Dennoch traue ich mir durchaus zu, auch mit heutigen Autos einen Verbrauch zu erreichen, der in der Nähe vom Drittelmix liegt.


    Denn abgesehen von technisch bedingten (Verbrauchs-)Unterschieden, ist der Dreh- und Angelpunkt aus meiner Sicht die Fahrweise. Das war früher schon so und spielt heute vor allem deshalb eine noch wesentlich grössere Rolle, weil die Autos erheblich schwerer geworden sind und ausserorts oft auch schneller gefahren werden.


    Wer also seine/ihre Fahrweise und damit den Verbrauch optimieren und die herstellerseitigen Verbrauchsangaben erreichen will, kommt nicht umhin, sich zum einen mit Physik, zum anderen mit seiner/ihrer Physis und zum dritten mit seiner/ihrer inneren (emotionalen) "Befindlichkeit" zu befassen.


    Die physikalischen Grundlagen sind ganz einfach:

    Wie Freek ganz richtig schreibt: Das Beschleunigen von grossen Massen braucht viel Energie - das in Bewegung halten relativ wenig. Daraus folgt, dass die möglichst gleichmässige Bewegung auch die verbrauchsgünstigste ist. Jeder Bremsvorgang vernichtet die Energie, die nachher beim Beschleunigen wieder zusätzlich gebraucht wird.

    Meine Micras haben je nach Ausstattung so um die 850 kg Leergewicht - der mit Hartz IV-Ausstattung sogar nur 775 kg. Bei diesen Werten fängt der um einen Meter kürzere Smart Fortwo neuester Bauart noch nicht mal an - der wiegt zwischen 880–1040 kg. Um die Gewichtsentwicklung in den letzten Jahren mal bei zwei Baureihen deutlich zu machen: ein K10 wog ca. 650 kg - ein K14 fängt bei ca. 1000 kg überhaupt erst an. Der Ur-Golf von 1974 hatte folgende Werte: Länge 3,70 m, Leergewicht 750 - 805 kg (also K11-Grösse und -Gewicht). Der VIIer Golf ist 4,25 m lang und inzwischen 1205–1615 kg schwer - wiegt also bis hin zum Doppelten. Die Autos haben also erheblich "Speck" angesetzt - ein Mediziner würde das eindeutig als Fettleibigkeit bezeichnen ^^.


    Wenn man also die heutigen Autos, die ein paar Hundert Kilo mehr "auf den Rippen" haben, immer wieder beschleunigt, treibt das den Verbrauch deutlich stärker in die Höhe als bei den früheren Leichtgewichten. Durch die heute übliche, sehr üppige Leistung ist das nur nicht mehr so deutlich spürbar wie früher. Wenn ich da an die Ente von einem Freund in jungen Jahren denke - da zog jeder Schwungverlust eine quälend lange Beschleunigungsphase nach sich. Das Vermeiden von Schwungverlusten war das absolute A und O für zügiges Vorankommen und die unabdingbare Voraussetzung dafür, um LKWs überholen zu können. Ich hatte damals die Gelegenheit, das "Inschwungbleiben" und Überholen auf den bergigen und kurvenreichen österreichischen Strassen oft und ausgiebig zu trainieren. Auch aufgrund dieses Trainings bin ich heute noch auf solchen Strassen mit meinem schwachbrüstigen Micra meist flotter und zudem verbrauchsgünstiger unterwegs als so manche/r mit ihren üppig motorisierten und (verbrauchs-) technisch ausgefeilten Schwergewichten.

    Und zum Luftwiderstand braucht man nur zu wissen, dass er quadratisch mit der Geschwindigkeit zunimmt - also je höher die Geschwindigkeit, desto (quadratisch) höher der Verbrauch. Wer also den Verbrauch senken will, muss einfach hohe Geschwindigkeiten meiden.


    Bei den physischen Grundlagen ists schon etwas komplexer. Mir ist bewusst, dass das folgende in Zeiten, in denen Männer und Frauen angeblich fast gleich sein sollen, politisch vollkommen unkorrekt ist. Drum schicke ich voraus, dass das zum einen wissenschaftliche Erkenntnisse sind und zum anderen nur beim Grossteil von Männern und Frauen so ist - bei etwa 10% ist das bei beiden Geschlechtern anders (Gaußsche Normalverteilung bzw. umgangssprachlich: Glockenkurve).

    (Durchschnitts)Männer haben ein schmales und langes Blickfeld (vergleichbar mit Fernlicht) - (Durchschnitts)Frauen ein breites und kurzes (vergleichbar mit Nebelscheinwerfern). Das ist übrigens auch der Grund, warum die meisten Frauen intuitiv deutlich näher am Lenkrad sitzen - auch wenn die paar Zentimeter das um viele Meter kürzere Blickfeld natürlich nicht wirklich ausgleichen können. Dafür sehen Männer oft das nicht, was sich direkt vor ihrer Nase befindet - das ging mir erst gestern so :).

    Das Blickfeld von (Durchschnitts)Männern ist für eine vorausschauende und damit verbrauchsgünstige Fahrweise grundsätzlich besser geeignet als das von (Durchschnitts)Frauen.

    Bei etwa 10% der weiblichen Embryos führt eine erhöhte Testosteronzufuhr während der 6. bis 8. Schwangerschaftswoche zu einer eher männlichen Gehirnentwicklung, die ein männlicheres Blickfeld in Verbindung mit einem relativ guten Orientierungssinn zur Folge hat. Bei etwa 10 % der männlichen Embryos entwickelt sich durch eine erhöhte Östrogenzufuhr in dieser Zeit eine eher weibliche Gehirnstruktur und entsprechend ein weiblicheres Blickfeld und mangelhafter Orientierungssinn.

    Das bedeutet, dass für 90% der Frauen und 10% der jüngeren Männer vorausschauendes Fahren aufgrund des kürzeren Blickfelds sehr schwierig bis unmöglich ist - und wegen den damit einhergehenden häufigen Beschleunigungsvorgängen verbrauchstreibend. Bei den meisten Männern sinkt übrigens so ab etwa 50 der Testosteronspiegel deutlich, so dass auch bei denen das Blickfeld und die Fahrweise "weiblicher" wird.

    Der andere Unterschied zwischen Durchschnittsmännern und -frauen ist, dass der weibliche Körper etwa 10mal empfindsamer ist und starke Beschleunigungs-, Brems- und Fliehkräfte als unangenehm bis unerträglich empfindet. Das führt dazu, dass sie diese Kräfte meiden und meist langsamer und gleichmässiger unterwegs sind - allerdings führt es auch dazu, dass sie bei Kurven früher und insgesamt stärker abbremsen als fahrphysikalisch auch nur annähernd erforderlich. Das sind dann die DauerbremserInnen auf kurvenreichen Strecken. Das gleichmässigere Fahren bringt einerseits einen Verbrauchsvorteil - das durch die Kurven "Schleichen" wegen dem anschliessend erforderlichen Beschleunigen der Schwergewichte hingegen nicht. Insbesonders bei jungen Männern ists genau umgekehrt. Die haben meist Spass an diesen Kräften - bei kurvenreichen Strecken sind die höheren Kurvengeschwindigkeiten vorteilhaft für den Verbrauch - die insgesamt ungleichmässigere Fahrweise aber nachteilig.

    Verbrauchsmindernd wirkt es sich also aus, wenn man die Vorteile von beiden Fahrweisen kombiniert und die nachteiligen bleiben lässt - sofern mann/frau das aufgrund der physischen Gegebenheiten überhaupt kann. Haarverlängerung ist da einfacher als Blickfeldverlängerung - das geht nämlich nur mit einer dauerhaften Hormonbehandlung (Testosteron) :).

    Ich beobachte die Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Fahrweise schon seit vielen Jahren und kann das genau so bestätigen. Ich kann mit etwa 90%iger Sicherheit sagen, ob ein (jüngerer) Mann oder eine Frau bzw. ein älterer Mann vor mir fährt. Die 10% "Fehlerquote" haben in der Regel wohl mit den oben erwähnten 10% Hormonabweichungen in der Embryonalzeit zu tun.


    Das, was ich oben als innere "Befindlichkeiten" bezeichnetet habe, sind weitere oft zu beobachtende Spritfresser: innere Getriebenheit, Unausgeglichenheit, Zeitdruck, Konkurrenzdenken, Minderwertigkeitsgefühl, Ablenkung durch intensive Gespräche/Handy/Multimedia, Ängstlichkeit, Tagträumen, Selbstdarstellung, "Hoppla, jetzt komm ich", Imponiergehabe - um nur einige zu nennen. Wer laufend unter derartigen "Befindlichkeiten" leidet, wird es schwer haben, den Drittelmix auch nur annähernd zu erreichen. Da hilft dann nur: in sich gehen und klären - oder sich über den hohen Verbrauch wundern und den Geldbeutel an der Tankstelle weiter aufmachen ^^.


    Also, Uwe, mein Fazit ist: Du hast vermutlich ein langes, männliches Blickfeld, das dir eine vorausschauende Fahrweise ermöglicht, fährst sehr gleichmässig und konzentriert, bist ausgeglichen und hast es spätestens seit deiner Sturm und Drang-Zeit (hoher Testosteronwert) auch nicht mehr nötig, die Strasse für deine Selbstdarstellung zu nutzen. Dann ist nach meiner Erfahrung ein Verbrauch um oder unter dem Drittelmix die logische Folge. Wenn du mal die Gelegenheit hast, mit deiner Fahrweise ein neueres Fahrzeug verbrauchsmässig über einen längeren Zeitraum zu testen, dann interessiert mich, ob du mit dem auch den Drittelmix erreichst oder sogar unterschreitest. Das ist aus meiner Sicht vermutlich die einzige Möglichkeit, das Brennen unter deinen Nägeln zu beseitigen :). Die Angaben von anderen mit einer anderen, unbekannten Fahrweise helfen dir da meiner Meinung nach auch nicht wirklich weiter. Denn, wenn ich beim Fahren die anderen um mich herum so beobachte, dann wissen die meisten nicht, wie man/frau verbrauchsgünstig fährt ohne deshalb zu trödeln bzw. den Verkehrsfluss lahmzulegen - oder sie können es einfach nicht.


    Gruss Matthias

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

    4 Mal editiert, zuletzt von reparix ()

  • Bei den beiden Fahrzeugen die ich bewege liegt mein Verbrauch auch etwas unter der Drittelmix Werkangabe:


    99er Nissan Micra K11 Diesel: 5,2 L lt Werk / zwischen 4,5-5 L mein Verbrauch

    94er Toyota Celica T20 1,8 Benzin: 7,9 L lt. Werk / zwischen 7-7,5 L mein Verbrauch


    Mein Vater kanns sogar noch besser:


    2005er Ford Mondeo 2,0 TDCi 115 PS: Werk 6L / Vater 5 L / bester erreichter Wert 3,9 L


    In den letzten Jahren hab ich beobachtet wie die Verbäuche besonders bei DownSize Motoren quasi durch die Decke gehen.

    Bestes Beispiel war ein 2014er Skoda Octavia mit dem 1,2 TSI Motor mit 105 PS und Schaltgetriebe.


    Werksangabe war 4,9 Liter, unser verbrauch ( 50/50 Autobahn und Stadt ) war zwischen 8 und 9 Liter.

    Mir ist schon klar das Stadt und Autobahn nicht perfekt sind um gute Verbrauchswerte zu erzielen aber

    fast das doppelte mehr zu verbrauchen ist schon heftig. Und das war nicht der einzige Octavia bei dem ich das

    beobachtet habe. Allgemein alles was nen Downsize Motor drinhat hat meiner Meinung nach völlig unrealistische Verbrauchswerte.

    Ich freu mich schon auf die Beanstandungen der Kunden wenn sie mit ihren neuen Skoda Karoq oder Seat Ateca kommen.

    Ausgestattet mit dem tollen neuen 1 Liter 3 Zylinder mit 115 PS in einem Wagen der zwischen 1400 und 1500 Kilo wiegt und

    mit Rädern die zwischen 215/55/17 und 225/45/19 Zoll groß sind und dann keine 5 Liter Werksangabe verbrauchen.


    Es gibt zwar auch immer wieder Kunden denen ich begegne die mit diese Werte grade so erreichen

    aber das nur bei Schleichfahrt oder Spritsparfahrt. Und eine solche Fahrweise ist auch sehr unrealistisch bei heutigen Verkehr.

    Den wenn einer mit 70 über die Landstraße und mit 90 über die Autobahn tuckert, braucht er zwar nur wenig sprit

    hält dafür aber denn gesamten Verkehr auf.

    Ich hab schon ein schlechtes Gewissen wenn ich mit 115-120 kmh auf der Autobahn dahin fahre weil der

    kleine 57 PS Diesel Micra darüber hinaus wahnsinnig laut und gequält kling.


    Das die Fahrweise aber auch den Verbrauch ganz schön beeinflussen kann zeigt mein Kumpel und sein Vater.

    Die beiden haben zusammen im Sommer 2 Stück 2017er Mazda CX3 gekauft.

    Beide 2,0 Liter Sauger Benziner mit 120 PS, beide 2WD und Schaltgetriebe und beide gleiche Ausstattung.

    Einziger unterschied ist das einer Weiß und der andere Grau ist.


    Mazda sagt 5,9 Liter Durchschnitt. Mein Kumpel fährt den Wagen flott durchs Gebirge und Autobahn und

    braucht zwischen 6,5 und 7 Liter, Sein Vater rollt nur durch die Gegend, Baumarkt und ab und an mal Autobahn.

    Er braucht zwischen 5 und 5,5 Liter.

  • PS:

    feti: ich korrigiere meine Meinung: so ein Post wie der von Interceptor hilft dir wahrscheinlich schon gegen das Brennen unter den Nägeln :).

    Zwei technisch identische Fahrzeuge mit so deutlich unterschiedlichem Verbrauch - das sagt natürlich was aus. Er bestätigt meine Erfahrung und Theorie, dass neben der Technik vor allem die Fahrweise der entscheidende Faktor beim Verbrauch ist. Und er zeigt darüber hinaus, dass auch mit heutigen Autos bei entsprechender Fahrweise ein Verbrauch unter den Werksangaben möglich ist. Dass die Werksangaben durchaus zu erreichen sind, hatte ich ja schon vermutet - dass es so wie früher auch möglich ist, sie zu unterschreiten, hat mich angenehm überrascht.

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

  • Erst mal Dank an die doch recht ausführlichen Antworten. Klar das "Downsizig" ist ja auch noch da... Dabei stehe ich voll auf hubraumstärkere Saugmotoren.


    Meine Frau fährt jetzt schon insgesamt 18 Jahre mit 1,4-Liter- Maschinen. Und obwohl das im Note 88PS sind, fehlt ihr im entscheidenden Moment immer die gewünschte Leistung. Ich bemerke dabei, dass sie immer versucht (ohne ordentlich runter zu schalten) im großen Gang mitzuhalten. Das ergibt immer das Gefühl "Wanderdüne", hält aber den Verbrauch zuim Glück relativ weit unten.

    Das träge Fahrverhalten wird hoffentlich dann mit Automatik/Direktschaltgetriebe der Vergangenheit angehören. Ich hoffe nur. dass sie dann nicht ständig im Kickdown unterwegs ist. Meine Hoffnung liegt im frühen hochschalten bei gemütlicher Fahrt.


    Die Prospektangaben werde ich dann hälftig innerorts/außerorts ausrechnen, um annähernd zu vergleichen. Und dann bin ich gespannt was, im Realbetrieb raus kommt.


    Ich werde dann meine Erfahrungen berichten.



    feti

    19.11.2010: P10-Langstreckentest unfreiwillig nach 11,2 Erdumrundungen beendet ;(

    09.12.2010: P10-Langstreckentest reloaded, R.I.P. 22.11.2024 bei >340.700 km

    bis 02.11.2022: Sternenkreuzer W140 Endstand 447.980 km

    ab 07.11.2022: Sternenkreuzer W211 aktuell 271.107 km