Hallo zusammen,
da hier sonst nicht so viel steht, stelle ich mal unseren 2015er QX50 vor.
Das Fahrzeug ist ein automobiler Anachronismus.
Es ist ein SUV mit einem Benziner. Sonst herrschen ja kleine Vierzylinder-Diesel in diesem Segment vor. Bei uns sorgt ein 3,7l V6 für Vortrieb. Die 320 PS stehen auch nicht nur auf dem Papier sondern ermöglichen einen Sprint in 6,4s von 0 auf 100 km/h. Moderne Automatikgetriebe mit vielen Gängen nutzen diese oft, um das Drehzahlniveau sehr stark abzusenken. Bei Leistungsanforderung muss dann oft mehrere Gänge heruntergeschaltet werden und im Ergebnis wirkt auch ein starkes Fahrzeug etwas lethargisch. Nicht so im QX50! Der hängt hervorragend am Gas, die AT hat zwat 7 Gänge, hält den Motor aber immer in einem Bereich, der noch vernünftig Leistung und Drehmoment bereithält. Da ist immer "Zug an der Kette", der Wagen geht fast in jeder denkbaren Situation ordentlich voran!
Auch das Design ist etwas aus der Zeit gefallen. Ab 2007 erhältlich stammt sein Design aus einer anderen Zeit. Er durfte noch dezent/zurückhaltend gezeichnet werden und wirkt daher nicht aufdringlich im Straßenbild. Das Granatapfelrot (passt auch zur Bezeichnung) wirkt freundlich und elegant. Genauso der Innenraum, den wir mit beigem Leder gewählt haben. Selbst das Lenkrad ist in hellbeige ausgeführt so dass ein sehr freundliches Ambiente entsteht. Freundlicherweise hat Infiniti im Laufe der Zeit moderne Assistenzsysteme nachgerütstet, so dass unser Modell mit Abstandsradar, Totwinkelassistent und 360° Kamera aufwartet. Dass Sitz und Lenkrad elektrisch verstellt werden können, Memoryposition und Komforteinstieg haben, nimmt man gern hin - vor allem wenn man dafür keinen Aufpreis zahlen musste.
Der Innenraum ist schon etwas knapp gemessen an der Aussenlänge. Allerdings verrät die lange Motorhaube, dass der Motor handlingsfördernd recht weit hinten platziert wurde. Das coupehafte Design reduziert dann noch erfolgreich den Kofferraum. Aus Sicht einer dreiköpfigen Familie lässt sich damit aber noch leben - sogar ein großer Kinderwagen (zusammengeklappt) passt noch in den Kofferraum. Dass die Rücksitzbank elektrisch umgeklappt werden kann ist dann wieder ein niedlicher Anachronismus. Richtig praktisch sind dann aber die Ablagen. Die muss man zwar suchen, aber wenn man sie gefunden hat, leisten sie wertvolle Dienste. Eine angenähte Tasche am Fahrersitz ist der perfekte Platz für Taschentücher oder Dienstausweise. Parktickets fühlen sich in der Griffmulde der Türverkleidung bestens aufgehoben. Und die Flaschenhalter sind mit einem doppelten Boden höhenverstellbar, so dass kleine Flaschen die eleganten Linien des Innenraums nicht sehr stören. In der Kopfstütze des Fahrersitzes wartet ein Kleiderbügel für die Jacke. Man sitzt bequemt wie auf einem kleinen Thron und freut sich über das Leder das hier ein wenig dicker zu sein scheint als man es von der Konkurrenz kennt.
Der QX50 teilt sich die Basis mit dem Infiniti GX, der zu seiner Zeit für sein sehr gutes Handling bekannt war. Das macht den QX50 zu einem Kurvenräuber, der mit sportlichen PKWs sehr gut mithält und andere SUVs deutlich distanziert. Dazu passt es auch, dass man hier einen Hecktriebler bekommt, der die Vorderräder nur bei Bedarf zuschaltet. Der Autokenner wird wissen: so oft findet man das nicht...
Um ein gutes Verhältnis zu seinem QX50 aufzubauen, sollte man etwas tolerant beim Verbrauch sein. Der QX wird die Toleranz dann auch nicht überstrapazieren. Mit 12l ist man aber gut dabei. Damit kann man durchaus in Ballungsräumen pendeln oder auf der Autobahn zügig reisen.
Etwas schade ist freilich die geringe Verbreitung. Da hat auch nicht mitgeholfen, dass der Benziner schon 2015 eingestellt wurde. Der Diesel wurde noch etwas länger verkauft.