Fahrzeug ruckelt - stirbt ab - Micra K11 1.0 16V Bj. 94

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  • Ich hatte auch hohe Hoffnung in WD40, aber nachdem man wirklich rostige Schraube auch damit nicht abkriegt, dreckige Sachen nicht wirklich sauber kriegt und auch für Gummi nicht gedacht ist,

    WD40 ist auch weder Rostlöser noch Gummipflege. Ich schrieb doch auch, das ich es für Kontakte am Auto benutze - nicht um damit Schrauben oder Gummi zu bearbeiten. Dafür ist es nicht gedacht. Aber Steckverbinder, Potibahnen, Sicherungshalter sowie Lampenfassungen sind dankbare Ziele.

    ich schrieb meine Warnung auch nicht, weil du es empfohlen hast, sondern weil allgemein Leute sich WD-40 immer als Wundermittel für alles kaufen. Davor wollte ich warnen und definitiv keine Diskussion starten.

    lightsandshapes wirkte subjektiv auf mich, als hätte er sich nicht viel damit beschäftigt. Hätte bestimmt WD-40 gekauft und am ende für alles benutzt, weil es grad da ist ^^ so wie jeder es bestimmt schon mal gemacht hat. (ich zumindest)


    Als Reiniger von Reinem Metall fand ich es auch ganz gut. Und in kratzigen Potis hat es auch immer funktioniert. Aber eben das schlechte Verhalten gegenüber Kunststoffen wo Weichmacher enthalten sind, haben mich abgeschreckt, da ICH die Kunststoffe nie genau erkennen kann und heutzutage sehr viele Kunststoffe überall vorhanden sind. Genau zielen tut man damit auch nie.

    Und als spezielles Mittel gibt es mir zu wenig Anwendungszwecke dafür, so das auch der Preis nicht lohnt.

    Mein Fazit zu WD40: Zum Reinigen gibt günstigeres. Für alles andere gibt's besseres/passenderes.

  • Hallo Leute!


    Ich habe einen Micra K11 (EZ '93, 1,3l, 75PS, Handschaltung) mit folgendem Problem:

    Sobald der Motor startet, egal ob warm oder kalt, egal ob Gang eingelegt oder nicht, ruckelt der Motor. Des weiteren ist die Leerlaufdrehzahl bei ca 750min-1. Beim Anfahren ruckelt er im niedrigen Drehzahlbereich am meisten. Bei höheren Geschwindigkeiten verliert er an Leistung und kommt nicht aus'm Poppes. Fehler im Display wird mir nicht angezeigt.


    Ich habe die Zündkabel bei laufenden Motor nacheinander abgezogen und beim 3. Zylinder herausgefunden, dass sich der Motorlauf bei abgezogenem Kabel nicht verändert. Ausserdem ist dort auch die Zündkerze feucht gewesen.


    Ich habe bereits alle Zünkerzen gewechselt und das Zündkabel des 3. Zylinders.

    Weiterhin besteht das Problem.


    Meine Frage nun:

    Muss jetzt der ganze Zündverteiler ausgetauscht werden oder reicht es, nur die Verteilerkappe und den Verteilerfinger zu wechseln?

    (die anderen Zylinder haben ja den Zündfunken, also ist der Verteiler in Ordnung, oder?)


    Kann der Fehler vielleicht auch woanders liegen?

    (Die Zündspule befindet sich im Zündverteiler (Vorfacelift)?)


    Ich danke schonmal im vorraus!

  • was die Verteilerkappe angeht: einfach mal reingucken. Es ist etwas fummelig, die Batterie beiseite schieben hilft, je nachdem was für ein Werkzeug man hat. Bei der Originalkappe von mir war es eine exotische 5,5 Sechskant mit Kreuzschraube.

    Dann sollte man sehen können ob der Kontakt für Zylinder 3, anders aussieht als die Anderen.


    Alternativ bei laufendem Motor das Zündkabel abziehen und hören ob ein Funken zur Karosserie springt.

    Könntest auch (Achtung! Motor aus) eine der alten Kerzen an das Kabel machen und es bei laufendem Motor an de Motor halten. Dann kann man sogar sehen ob die Zündkerze funkt. ABER aufpassen wie man es festhält, sonst kriegst du die Funken ab.


    Das wäre erstmal das einfachste, danach kämen Sachen wie Luftmassenmesser und Lambdasonde. Betreffen aber normalerweise alle Zylinder und keine einzelnen.


    Ansonsten rate ich in dem Zustand lieber nicht zu fahren. Umso mehr Sprit unverbrannt im Katalysator landet umso schneller geht der kaputt.


    Man kann bei den alten micras auch noch fehlercodes auslesen. Gibt hier im Forum auch ne Anleitung, das können wir dann aber bei bedarf klären ;)


    PS: es könnte vielleicht auch die Einspritzung sein. Du solltest auch die Einspritzdüse des fehlerhaften Zylinders abklemmen können, damit du weiter fahren kannst. Frag mich aber nicht ob das schädlich für den Zylinder ist, wenn er trocken läuft.

  • Bei der Originalkappe von mir war es eine exotische 5,5 Sechskant mit Kreuzschraube

    So exotisch ist 5,5mm gar nicht, das ist die Schlüsselweite für eine auf M3 passende Normmutter. Wie man die Verteilerkappe aufmacht, kann man sich wieder mal in meinem kleinen Video anschauen:

    "https://www.youtube.com/watch?v=MFk8vx5OVhc"

    Da reichen die ersten paar Minuten. Einfach Kappe und Finger wechseln ist billig und schadet auf keinen Fall. Wenn bei einem 93er (Respekt!) noch Originalteile drin sind, darf man sich über Zündprobleme nicht wundern. Feuchte Kerze deutet aber darauf hin, das der Injektor noch spielt.

    Man kann bei den alten micras auch noch fehlercodes auslesen

    Ich befürchte, das die alte Elektronik gar nicht mitkriegt, wenn da eine Kerze nicht funkt. Das Dings kriegt zwar ein komplett fehlendes Zündsignal vom Sensor mit, aber checkt weder die Injektoren noch die Kerzen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe einen Micra K11

    Hallo Paddy

    Sei begrüßt und willkommen hier !


    Motor ruckeln bei niedrigen Drehzahlen ist zunächst mal das ganz typische Symptom eines defekten Luftmassenmessers.

    Das Ding befindet sich rechts unter der rechteckigen Platte ( verklebt , siehe ebay Bild).

    Dort leiden sowohl die Lötpunkte zum Anschluß an die Buchse als auch das Kabel und dessen Stecker.

    https://www.ebay.de/itm/Luftma…587c19:g:4p0AAOSwyQtVvbAs

    Am einfachsten und am teuersten ist für Dich der komplette Tausch der Drosselklappe, Du solltest aber vorher schon mal den Stecker und das Kabel untersuchen.

    Ich habe die Zündkabel bei laufenden Motor nacheinander abgezogen und beim 3. Zylinder herausgefunden, dass sich der Motorlauf bei abgezogenem Kabel nicht verändert. Ausserdem ist dort auch die Zündkerze feucht gewesen.

    Das liest sich nicht gut, hier ist noch vor allen anderen Maßnahmen ein Kompressionstest angesagt.

    Wichtig ist, dass die Zylinder so einigermaßen ( +- 0,8bar ) gleich sind.

    Muss jetzt der ganze Zündverteiler ausgetauscht werden oder reicht es, nur die Verteilerkappe und den Verteilerfinger zu wechseln?

    Das hängt vom inneren Zustand der Kappe ab, aber ich will Dir nicht verschweigen, dass es mit dieser Verteiler-Bauart mit innenliegender Zündspule und Nockenwellensensor schon viele viele Dutzend mal Ärger gegeben hat, der nur durch Austausch des Verteilers behoben werden konnte.

    Für Könner gibts bei Youtube Filmchen wie man nur die Zündspule oder den Transistor des Zündmoduls austauscht.

    Ich weiss aber nicht ob Du sowas kannst/willst und wie der restliche Zustand des Autos ist.

    Davon hängt halt ab wieviel Zeit und Geld Du investieren kannst/willst/sollst.


    Mach erst den Kompressionstest und schreibe dessen Ergebnis hier !!!

    Viel Erfolg

    Grüße

    O.

  • Ich danke euch erstmal für die guten Antworten!


    Ich bin jetzt etwas weiter gekommen:

    Alle Zylinder bekommen einen Zündfunken.

    Gestern hatte ich noch nach der Zündverteilerkappe nachgeschaut und die sieht ziemlich gut aus, Kontakte top, nichts schwarz und trocken.


    Habe dann nacheinander bei laufenden Motor die Einspritzdüsen abgezogen und wieder änderte sich nichts am 3. Zylinder.

    Also muss es jetzt an der Einspritzung am 3. Zylinder liegen, oder?!


    D.h., wenn am Stecker 10 Ohm ankommen, ist die Düse kaputt/verdreckt. Kommt da nichts an, ist es die Verkabelung oder das Steuergerät, ist das richtig?


    (Ich bin der selben Meinung wie Lordjunk, dass es eigtl nicht am LMM liegen kann, da es einen einzelnen Zylinder betrifft.)


    Ich bin nur Karosseriebauer und zur Mechanik ist das Wissen nur durchschnittlich.

    Das Video war mir bereits bekannt und hat mir super weitergeholfen!

  • D.h., wenn am Stecker 10 Ohm ankommen, ist die Düse kaputt/verdreckt. Kommt da nichts an, ist es die Verkabelung oder das Steuergerät, ist das richtig?


    (Ich bin der selben Meinung wie Lordjunk, dass es eigtl nicht am LMM liegen kann, da es einen einzelnen Zylinder betrifft.)

    Bei mir waren es 11Ohm, aber wenn du ein multimeter hast, kannst du ja alle durchprobieren, sollten alle ziemlich gleich sein.


    Du kannst auch, wenn dir jemand hilft oder eine Kamera mit Stativ da ist, die Einspritzleiste als ganzes abschrauben, alles angeschlossen lassen, und dann versuchen das auto zu starten und gucken welche alle spritzen.

    Oder einen Karton davor legen, und gucken, wo es alles nass wird. Achtung entzündlich! ^^


    Wenn es am dritten liegt: einfach mal Kabel tauschen mit einem der Anderen (nur solange die Einspritzleiste ausgebaut ist!), dann solltest du sehen können ob es an der Elektronik liegt oder an der Einzelnen Düse.

    Nicht vergessen alles wieder richtig zu verkabeln!


    Die Einspritzleiste gibt es am günstigsten komplett als gebraucht.


    Kompressionstest wie oggsi schrieb, wäre auch nicht verkehrt. Wenn man das Werkezug hat, auf jeden fall machen. Wenn man das richtig machen will, ist die Arbeit etwas umfangreicher. Einmal im warmem Zustand und einmal im kalten. Bei Ausreißern kann man dann wohl auch noch ein paar tropfen Öl in den zylinder kippen um zu sehen ob es sich so bessert, das soll dann darauf hinweisen, das die Kolbenrige verschlissen sind... so viel zu meinen theoretischen Kenntnissen. Erfahhrungen habe ich da noch keine.


    Pass nur auf das deine Batterie nicht leer geht oder das du in dem Fall Starthilfe kriegst.

  • Zum Thema Kompressionstest muss ich mich ersteinmsl ordentlich belesen, weil ich nicht weiß, wie das funktioniert.

    Morgen wollte ich erstmal die Einspritzleiste in Angriff nehmen. Also ausbauen und schauen, ob alle Düsen spritzen.

    Ich denke mal, Leiste ausbauen an sich ist kein Problem, aber wenn ich eine Düse abschraube, muss ich da vorher den Kraftstoffdruck abbauen?


    Habe ich keine neuen Ergebnisse und alle spritzen ein, kommt als nächstes der Kompressionstest.


    Danke dir oggsi für den Link!

    • Offizieller Beitrag

    Morgen wollte ich erstmal die Einspritzleiste in Angriff nehmen.

    Nein nein nein


    Kompressionstest ist viel einfacher, alle Zündkerzen raus, Vollgas, orgeln bis der Zeiger nicht mehr weiter steigt, 4 mal, fertig.

    Wichtig ist dabei auch, dass der Zeiger beim ersten Hub gleich mal so auf 6-7 Bar hochgeht und NICHT sich so 0,5 barweise "hochjuckelt".


    Düsencheck ist ein vielfaches aufwändiger.


    "https://www.youtube.com/watch?v=Y7VN4TmNIvI"


    Grüße

    O.

  • Je nach deinen Messmöglichkeiten kannst du auch schauen, ob die Elektronik noch alle 4 Injektoren ansteuert. Es sollten bei laufendem Motor Pulse mit Längen im Millisekundenbereich zu sehen sein, wenn man an den Injektoren misst.

    Damit kann man zumindest ausschliessen, das eine Endstufe in der ECCS defekt ist oder ein Kabelproblem vorliegt. Das ist zwar sehr selten, aber durch diese Messung auch einfach auszuschliessen.

  • Ich denke mal, Leiste ausbauen an sich ist kein Problem, aber wenn ich eine Düse abschraube, muss ich da vorher den Kraftstoffdruck abbauen?

    Nein, bitte keine einzelnen Düsen ausbauen.

    Die Leiste als ganzes ist mit 3 Schrauben und Abstandsringen befestigt. Pass auf das sie dir nicht runter fallen.



    Vorher muss der Luftfilterkasten ab und das AAC/FICD Kombiventil. Mit viel Geschick kannst du es vielleicht auch dran lassen.


    Ich will oggsi nicht widersprechen, wenn du ein kompressionstester hast oder besorgen kannst, wäre es der einfachere Schritt.

    Wenn nicht und du hast Lust und Langeweile an einem Sonntag, dann spricht sicherlich nichts gegen den Ausbau der Einspritzleiste. ;)

    Manchmal muss man halt die Möglichkeiten nutzen die man hat.

  • Hi Leute!


    ich hatte tatsächlich mal ein langweiliges Wochenende und hatte die Einspritzleiste ausgebaut. Die Einspritzdüse vom 3. Zylinder hatte nicht gespritzt. Hatte daraufhin die Stecker von Düse 3 und 4 getauscht und die 3. Düse spritze weiterhin nicht.


    Eigtl. wollte ich die 3. Düse rausnehmen, habe das aber nicht hinbekommen.


    Heute ist die bestellte Düse gekommen und würde mich selber um den Einbau kümmern.


    Weiß jemand, ob auf der Einspritzleiste Druck drauf ist, den ich abbauen muss, um die Düse rauszubekommen?

    Bekomme ich die Düse einfach so raus?


    ..und danke für die zahlreichen tollen Tipps bisher!

  • Hoher druck dürfte nicht drauf sein.

    Du kannst aber die Sicherung der Benzinpumpe rausnehmen und versuchen, den motor zu starten.

    Dann wird der evtl. vorhandene druck abgebaut.


    Ansonsten sollte die Düse nach dem lösen der schrauben abgehen.

    Ich gebe aber zu ich hab auch mal versucht eine abzubekommen und es nicht geschafft. Kam per Hand nur ein paar Millimeter raus, und ich wollte keine Zange oder ähnliches benutzen, weil ich angst hatte, die Einspritzdüse zu beschädigen.

    Das kann dir ja egal sein, du hast ja eine neue. ;)


    Aufpassen! Es kann sein, das Dichtungen oder so drin sind, die beim Rausziehen runter fallen können oder so.

    Nicht verlieren.

  • Hi Leute!


    ..konnte den Micra am Leben erhalten und er rennt wieder wie eine eins.


    Hatte am Wochenende die 3. Einspritzdüse getauscht, war wirklich sehr einfach gewesen.


    - Luftfilterkasten ausbauen (1x 10'er Sechskant, dann Kasten nach oben abziehen)

    - Kabel der Einspritzdüse abziehen

    - die Düsen sind mit einer Halteplatte an der Einspritzplatte befestigt - diese abschrauben (2x Kreutzschraube)

    - Düse kann jetzt einfach nach oben hin abgezogen werden (auf der Einspritzleiste ist so gut wie kein Druck drauf, sodass nach dem Abziehen nur wenig Benzin austritt)

    - neue Düse auch nur reindrücken (zwei Dichtringe müssen auf der Düse sein) und in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen - Fertig!


    Er springt nicht sofort an, da jetzt Luft in der Einspritzleiste ist, deshalb einfach kurbeln lassen, bis er kommt.


    Zeitaufwand etwa 40 Minuten.


    Ich danke nochmal alle, die mir super Hinweise und Tipps gegeben haben!


    Hoffentlich hilft das in Zukunft anderen weiter.

  • Danke für die Rückmeldung wie es gelaufen ist.

    Er springt nicht sofort an, da jetzt Luft in der Einspritzleiste ist, deshalb einfach kurbeln lassen, bis er kommt.

    Ist das jetzt dauerhaft so?

    An sich ist der Benzinkreislauf geschlossen, es fließt vom Tank zur Einspritzleiste und von dort wieder zurück zum Tank. Luft sollte dort nicht lange an ein und der selben Stelle bleiben können.


    Lässt du vor dem Starten dem Auto etwas Zeit um Benzindruck aufzubauen?

    Also Zündung an, motor noch aus lassen, bis die Krsftstoffpumpe keine Geräusche mehr macht und dann erst starten.

    Das dauert bei mir genauso lange wie die Airbagleuchte an ist.

    Wenn man das so macht, startet er etwas schneller und besser.

    Sollte man Meiner Meinung nach machen wenn immer möglich, erst recht im Winter.

  • Sollte man Meiner Meinung nach machen wenn immer möglich, erst recht im Winter.

    Wenn alles richtig ist, sollte der Druck im System über Tage hinweg bleiben, so das auch zügiges Drehen des Schlüssels direkt auf Start klappt. Baut sich der Benzindruck verdächtig schnell ab und ist z,B. schon nach 24-48 Stunden weg, so ist das System irgendwo undicht.

    Jetzt läuft alles einwandfrei.

    Feine Sache!