Bremszylinder vorne lässt sich nicht zurück drücken

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  • Na also warum nicht gleich so.

    Für den Fall, daß neue Teile nicht mehr lieferbar sind gilt es zu prüfen ob der altte noch brauchbar ist und das hängt davon ab ob es Lochfraß am Kolben (im Bereich der dunklen Flecken) und im Zylinder gab. Bei Lochfraß ist der Bremssattel tot weil du den nicht mehr dicht bekommst. Dazu den Kolben mit 1200er Papier etwas den Glugrost wegschleifen. Im Zylinder den O-Ring entfernen und die Nut reinigen, Hier gilt vorallem zu prüfen ob in der Nut Rost den O-Ring hoch drückt und ob der Rost in der Nut zu entfernen geht. Ich habe dazu den kleinen Drahtbürstenaufsatz für den Dremel genommen um die Nut wieder sauber zu bekommen.

    Wenn alles entrostet und sauber ist den Zyinder und den Kolben mit der ATE-Montagepaste für Bremssättel einschmieren. (Nicht zu verwechseln mit der Bremsklotzmontagepaste) Dann den Kolben in den Zylinder einsetzen und mehrmals mit der Hand drehend rein und raus schieben. Das muß leichtgänging sein. Dann die neue Manschatte montieren auch hier muß der Sitz der Manschette am Sattel und am Kolben sauber und rostfrei sein. Erst dann kann der Sattel montiert werden. Beim entlüften auf dichtheit prüfen. Ein Stück vierkant Holz zwischen Kolben und der Gegenüberliegende Seite legen und Druck auf den Bremssattel geben und mehrere Minuten halten, Sofern keine Bremsflüssigkeit aus dem Bereich der Manschette rausdrückt und das Bremspedal micht machgibt ist der Sattel dicht und kann montiert werden. Sollte etwas Bremsflüssigkeit austreten läßt sich der Bremssattel nicht mehr überholenund ist Schrott und muß erneuert werden.

  • Oh, dieser Bremssattel wird sicher nicht mehr überholt. Ich habe die Aktion nur noch für die Neugier gemacht, weil ich es angesagt hatte und um euch ein paar nette Fotos aus dem Garten zu zeigen :) Ich hätte immer ein ungutes Gefühl, wenn ich diesen Sattel wieder irgendwo montiere, zumal es so gut wie sicher ist, das ich zumindest einen Reparatursatz opfern müsste bei diesem Zustand der Manschette. Auch die Innenseite des Zylinders wird wohl ein paar Schäden haben und sicher nicht mehr 100%ig dicht sein. Dieses System Lucas hats nach 23 Jahren einfach hinter sich und soll in Frieden ruhen.


    Es landet beim Altmetall und wird, falls es im Laufe des Lebens meines Autos noch jemals zu einem ähnlichen Vorfall kommt, durch ein anderes Teil ersetzt. Dafür sind geprüfte Gebrauchtteile einfach zu billig. Da ich auch nur ein Auto habe, was jetzt wieder gut bremst, hat sich die Sache erstmal erledigt. Es liegt nun für die andere Seite ein Ersatz bereit für den Fall der Fälle.

  • Der Bremssattel selbst hatte bei mir keinen erkennbaren Schaden. Ansonsten hatte ich beim Sunny das gleiche Bild. Die Bremse ist auch von Alter und Bauart ziemlich gleich.


    Ich habe 3 Probleme gesehen, die vermutlich zu dem Phenomen beitragen:

    1) Kolbenoberfläche durch Roststellen nicht mehr glatt, was bremst

    2) etwas Rost in der Manschettennut, was sicherlich Druck auf Manschette ausübt, wie beschrieben

    aber das Hauptproblem war

    3) die stark aufgequollene Manschette selber, die mit dem Alter immer mehr den Kolben einklemmt


    Dazu kamen noch bewegungsunwillige Bremsklötze aber das lassen wir mal raus, gibts ja auch bei komplett neuen Teilen.


    Die Manschette wurde durch Rost ziemlich fest in der Nut gehalten und trotzdem sah man an einer Stelle eine Verwerfung, so als ob sie aus der Nut springen wollte. Nach Rausziehen war das Problem klar: Die Manschette war nun im Umfang ca. 3cm(!) zu groß und ließ sich unmöglich wieder zurückmontieren. Ansonsten war sie unbeschädigt.


    Ersatz für die schadhaften Teile gabs noch problemlos;

    Die Manschette im Dichtungskit des spanischen Herstellers ERT, 5-10€. Hat gepaßt.

    Kolben gabs auch einzeln neu ab ca. 10€. (Durchmesser und Länge vergleichen, das wars)


    Vor der Montage gut mit Bremszylinderpaste eingeschmiert, ließ sich der Kolben dann leicht mit den Händen reinschieben. Wenn der Zylinder selbst keine superglatte Oberfläche mehr hätte (bei mir war sie noch einwandfrei), ist das imho auch nicht tragisch, da der Kolben diese gar nicht oder nur leicht berühren sollte. Der hat ja nur am Gummi-Dichtring zu gleiten.

  • Beim Sortieren der Teile für Recycling zeigte sich bei mir ein langer Riss in der Manschette, durch den vermutlich schon seit Jahren Wasser zwischen Zylinder und Kolben eindrang,

    Sag ich doch :)

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

  • Sag ich doch :)

    Habe ich auch nie bezweifelt :P


    Dazu kamen noch bewegungsunwillige Bremsklötze

    Hatte jetzt auf der rechten Seite nochmal den Sattel draussen und da zeigte sich am Belaghalter (oder wie nennt man diesen Bügel mit den Haltefedern für die Beläge?), das einer der Stifte auch fest war, so das die Beläge nicht gleichmässig ziehen. Ersatzteil war ja schon vorhanden und auch flugs eingebaut. Mögl. hat dieser festsitzende Stift die alte Scheibe verzogen, denn die hat ja geeiert.

    Jetzt sollte das wieder ein paar Jahre halten.

    Da ich mich dunkel erinnere, das hinten rechts etwas schwach war, werde ich mich irgendwann auch damit beschäftigen. Hat einer von euch schon mal Probleme mit dem Bremsverteiler hinten, also dem Dings, was die Bremsen hinten über die Auslenkung der Hinterachse steuert, gehabt?

    Oder ist das ein unkritisches, unauffälliges Teil?

  • Hat einer von euch schon mal Probleme mit dem Bremsverteiler hinten, also dem Dings, was die Bremsen hinten über die Auslenkung der Hinterachse steuert, gehabt?

    Nein - mit dem Teil hatte ich noch nie irgendwelche Schwierigkeiten (in Unterschied z.B. zu älteren VWs). Das Teil heisst übrigens Bremskraftregler. Es ist nach meiner Erfahrung bei den K11ern also - wie so vieles - ein unkritisches, unauffälliges Teil.


    Die Bremsleitungen sind in diesem Bereich allerdings auffällig oft und relativ stark verrostetet. Es empfiehlt sich daher, die Bremsleitungen besonders in diesem Bereich immer wieder mal zu kontrollieren und bei Bedarf zu fetten. Ich nehm dazu am liebsten das alte Fett, das ich beim Austausch von Achsmanschetten entferne. Das hat drei Vorteile:

    1. es hat einen sehr guten Korrosionsschutz

    2. es ist dunkel und grünlich - das heisst der HU-Prüfer sieht nicht sofort, dass die Bremsleitung Oberflächenkorrosion hatte :). Ein pingeliger Prüfer schreibt sowas nämlich mindestens als geringfügigen Mangel auf.

    3. ich muss das Fett nicht entsorgen und kann es einer sinnvollen Zweitverwendung zuführen.


    Gruss Matthias

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

  • sehr gute Idee :thumbup:mit dem alten Fett

  • sehr gute Idee :thumbup: mit dem alten Fett

    Finde ich auch :P

    Wir haben allerdings im März vorm TÜV die Leitungen mal untersucht und, wie insgesamt bei meinem K11, sehr wenig Rostprobleme da gesehen - ein wenig mit der Drahtbürste und dann einer dunklen Sprühdose mit Rostschutz nachgearbeitet, so das die Leitungen wieder gut aussehen.

    Das einzig wirklich rostige an der Kiste ist das Hosenrohr und der Kat. Bei dem war die vordere Halterung abgerostet, dadurch habe ich mir den ganzen hinteren Teil der Auspuffanlage am Bordstein meiner Garteneinfahrt abgerissen. (Kenne ich schon, ist beim Vorgängerfahrzeug auch mal passiert, den ich dann kreativ auf hohe Bodenfreiheit umgebaut hatte...)

    Deswegen ist jetzt alles hinterm Kat neu und der Kat hängt in einer selbstgebauten Halterung aus Metallwinkel, Rohrschelle, Edelstahlschrauben und Aufhängegummis. Das fand der TÜV Prüfer aber ok.

  • und der Kat hängt in einer selbstgebauten Halterung aus Metallwinkel, Rohrschelle, Edelstahlschrauben und Aufhängegummis

    Ich hab das gleiche Rostproblem bei meinem etwas einfacher gelöst (ca 15 min. Arbeit). Die Teile der Aufhängung, die in den Gummis hängen haben ein wunderbares 8 mm - Loch :). Ich hab also die beiden Aufhängungsteile mit einem ca. 25 cm langen 8 mm Rundeisen miteinander verbunden. In der Mitte der Stange hab ich noch einen Rest von einem kaputten Auspuffgummi so positioniert, dass das Auspuffrohr auf dem Gummi aufliegt. Ich hatte dabei durchaus den Gedanken, dass es dem Gummi direkt am Auspuffrohr zu heiss werden könnte. Doch Erfahrung macht klug: Es hat nie nach Gummi gestunken und es ist auch nichts verschmort, obwohl diese Lösung nun schon seit ein paar Jahren drin ist. Es kann natürlich sein, dass das damit zu tun hat, dass ich das Auto nur regional einsetze - ich fahr also keine längeren Autobahnetappen. Wegen dieser Einschränkung ist meine Lösung für andere vielleicht auch nur eingeschränkt empfehlenswert :)


    Gruss Matthias

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

  • Ich habe ein 20cm langes |___O___| aus einem Winkel gebaut, wobei das O in der Mitte die Rohrschelle darstellt, durch die das Rohr in den Kat geht. In den beiden Schenkeln des U sind dann Schrauben mit Scheiben, in denen die Gummis hängen, mit denen auch die alte Halterung am Rahmen hing.

    Mir war es im wahrsten Sinne des Wortes zu heiss, das Rohr direkt in einen Gummi zu hängen, deswegen die Sache mit dem Metallwinkel. Da Baumarktwinkel nicht wirklich rostfrei sind, habe ich die ganze Sache dann noch mit Zinkspray gesprüht.


    Jaja, bei den alten Autos kommt man auf lustige Lösungen und wie man sieht, auch auf viele verschiedene :) Freut mich aber, das ich nicht der einzige bin, der sich damit rumschlagen muss.


    Bei meiner letzten Kiste hatte ich den durch die Abreisserei notwendigen neuen Mitteltopf dann verkehrt herum angebaut und damit etwa 3cm Bodenfreiheit gewonnen :P Argerlich war damals, das die 2. Lambdasonde hinterm Kat, die der Micra ja nicht hat, auch abgerissen war und ersetzt werden musste. Damals hatte ich die ganze Anlage so weit nach hinten gedrückt, das der Tank danach 3 Liter weniger Inhalt hatte - das Auspuffrohr hatte so eine dicke Beule in den Tank gedrückt. Dicht war er aber zum Glück.