Infiniti Service + TÜV = Irrsinniger Frust [Roman]

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.295 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von RodLex.

  • [Disclaimer, wahnsinnig viel Text für erstaunlich wenig inhalt.


    TL;DR: Ich hoffe eure Infiniti-Werkstätten sind auf Zack. Und wenn Ihr eine HU / UMA braucht, fahrt zur Dekra.]


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    Muss mal meinen Frust niederschreiben...


    Mein Q50 ist jetzt drei geworden und musste mal wieder zum Service und zum ersten mal zum TÜV.


    Mein Infiniti Center hat... erstmal nix gemacht. Wie immer.

    Das ist mein Aufreger Nummer 1.


    Nicht zuletzt weil es mein Beruf ist 'die Welt vor schlechtem Service zu retten'. Ich arbeite für einen Hersteller von Kundenservice Software und denke seit mehr als 12 Jahren jeden Tag darüber nach wie man Kunden glücklich macht. Und dieses Unternehmen lebt in der Steinzeit.


    Tatsächlich habe ich auch schon vor über einem Jahr versucht aufgrund meiner schlechten Erfahrungen und persönlichem Interesse Kontakt zu jemanden der bei dieser Gruppe den Kundenkontakt verantwortet herzustellen. Vergeblich.


    Es könnte doch so einfach sein:

    Das Leasing endet: Rufen wir mal an und fragen ob der Kunde sich was neues anschauen möchte!

    - Ist nicht passiert also habe ich den 2018 endenden Vertrag anderweitig ersetzt.


    Der Service ist nächsten Monat fällig, bieten wir doch mal einen Termin an!

    - ...ist in inzwischen vier Jahren mit zwei Autos aus deren Markenbestand leider auch nie passiert. Stattdessen ruft der Kunde zwei Wochen vorher an und bekommt dann einen Termin in vier Wochen. So zumindest in Vergangenheit.


    So kam es dann das ich an vier verschiedenen Tagen zu verschiedenen Uhrzeiten das Telefon habe durchklingeln lassen. Es ist gar niemand dran gegangen!


    Kein Problem: Gibt es doch ein Online-Formular. Abgeschickt mit Bitte um Termin und Kostenvoranschlag.

    Darauf kam eine automatische Antwort

    Zitat

    Wir setzen nun alle Hebel in Bewegung, um Ihre Wünsche zu ermöglichen und melden uns zeitnah bei Ihnen zurück.

    Das ist jetzt über einen Monat her. Bisher hat sich niemand gemeldet.


    Entweder die Gruppe verdient genug und braucht keine störenden Kunden, oder es ist nach der Abkündigung von Infiniti in Europa einfach keiner mehr da den es interessiert.


    Und weil ich fest davon überzeugt bin das man bei schlechtem Service mit dem Portemonnaie wählen muß, war's das von mir aus dann auch mit unserer Kundenbeziehung.


    Also wohin mit dem Infiniti? Ich gehe davon aus das mir nun manche Vorwürfe machen, aber der logische Weg schien der zu A.T.U.

    Der fällige Service war ohnehin im Grunde nur ein Ölwechsel (und Filter etc.), das sollte wohl jede Werkstatt hinbekommen.

    Die sind nahe an meinem Wohnort, versprechen die Inspektion streng nach Herstellervorgaben, den Erhalt der (jetzt ohnehin abgelaufenen) Garantie und einen attraktiven Festpreis.


    Der Erstkontakt war auch definitiv 1000x besser.

    Festpreis Angebot (€229,99) online gefunden, Formular abgeschickt, nochmal einen Rückruf bekommen, Kostenvoranschlag mit Einzelpositionen und (besserem? Castrol statt Norauto) Motorenöl, bekommen. Prima! Online war ein Termin erst recht spät Verfügbar, also bin ich nochmal vorbei gefahren und hab einen Termin nach knapp einer Woche bekommen. Noch das Angebot doch gleich meine Winterräder mitzubringen, die würde man kostenfrei montieren.


    Zum Termin erschienen, Dialogannahme gemacht, angesprochen das ich vermute meine Bremsen sind ebenfalls fällig, da ich Vibrationen im Lenkrad gespürt habe. Der Mechaniker hat entschieden die Scheiben und HA sind noch gut, die Beläge der VA müssen neu. Etwas verwundert (letzter Wechsel war weniger als ein Jahr und rund 23k KM her) aber okay. Der Mechaniker fragte mich noch ob ich die Handbremse (Feststellbremse) regelmäßig nutze. Hier hätten Alarmglocken schrillen müssen, aber mehr dazu später. Ja mache ich, bei jedem Parken. Er meinte er nutzt seine eigentlich garnicht. "Packt spät aber ok."


    Dann der erste Anruf des Tages: Eine Radschraube wurde wohl zuvor nicht richtig montiert, man bekäme sie nicht ab, es besteht nun die Gefahr den Bolzen abzureissen. Bin ich damit einverstanden oder will ich einen neuen Termin?

    -> Ich bin damit einverstanden, brauche das Auto ein paar Tage nicht.


    Zweiter Anruf: Radbolzen ist abgerissen, Teil muss bestellt werden, dauert.

    Zudem muss Servoöl aufgefüllt werden, das ist Infiniti-Spezifisch und müssen die beim Infiniti Händler bestellen. Bremsbeläge seien auch nicht in derem Sortiment, müssen die bei Infiniti bestellen.

    ...inzwischen frage ich mich ob ich doch gleich hätte zu Infiniti fahren sollen.


    Drei Werktage später kam dann der Anruf, Auto ist fertig. Aufgrund der ungeplanten Positionen ist alles etwas teurer geworden. Rechnungsbetrag nun etwas über €550. Wahrscheinlich immer noch verhältnismäßig und günstiger als beim Freundlichen, da ich meine Sommerreifen für eine Saison da lasse (Einlagerung) und die Winterräder habe auswuchten lassen, aber so ganz wohl war mir dabei trotzdem nicht. Vorallem die Schuldfrage zu dem Radbolzen. Den letzten Wechsel habe ich selbst gemacht und eigentlich mit der Hand und Drehmomentschlüssel angezogen, wüsste nicht wie ich da etwas beschädigt haben soll.

    Aber ich habe einen "Original Infiniti" Service-Beleg bekommen, genau wie im Center - also die Inspektion nach Herstellervorgaben passt. Etwas angefressen war ich das das Abholdatum ins Serviceheft eingetragen wurde, damit ein neuer Monat und insgesamt mehr als einen Monat hinter dem Fälligkeitsdatum, obwohl der eigentliche Service ja schon ein paar Tage her war.


    Wurde noch darauf aufmerksam gemacht das keine Probefahrt gemacht wurde, da ja der TÜV abgelaufen ist - und ich den mal ruhig hätte mit beauftragen können.


    Das war mir aber recht, ich vertraue prinzipiell dem 'echten' TÜV, da meine Erfahrung ist das beim Händler gerne mal beide Augen zugedrückt werden. Ich fühl mich besser wenn ich bei der Prüfung anwesend bin und wirklich unabhängig bestätigt bekomme das alles in Ordnung ist.


    Bei der ersten Autobahnfahrt zwei Tage später dann ein Schreck. Beim Bremsen von 130 km/h reisst es das Lenkrad hin und her. Leider muss ich 600km für einen Geschäftstermin zurücklegen, sonst wäre ich wohl direkt umgedreht. Danach Versucht die Situation zu reproduzieren, aber es ist nicht mehr ganz so schlimm. Dennoch: Das Lenkrad zittert / vibriert stark bei leichten und mittleren Bremsvorgängen über 120km/h. Unter 100 und bei festen / fast-vollbremsungen merkt man es nicht oder kaum. Hat die Scheibe einen weg? Müssen die Beläge sich erst einschleifen?


    Für den nächsten Tag ist der TÜV Terminiert.


    ...der war heute.


    Ich fahre also zum Termin, wir gehen alles durch. "Die Handbremse packt aber sehr spät, nur so zur Info, das würde ich mal nachsehen und einstellen lassen".

    Dann die neue Abgasuntersuchung. Infiniti nicht im Computer. Beim TÜV Rheinland. Na super! "Hätten die ja beim Service mal mitmachen können" meint der Prüfer und empfiehlt zwei freie Werkstätten in der Gegend.


    Bescheinigt werden mir zwei "Erhebliche Mängel":

    1) UMA nicht durchgeführt weil keine Daten vorhanden.

    2) Feststellbremse Pedalweg zu lang.


    Hmm... Messwerte waren meines Erachtens okay und eigentlich war es ja nur zur Info.

    Also eigentlich nur die Abgasuntersuchung und dann kann ich die Plakette holen. So hab ich das zumindest verstanden. Zudem verspricht er mir, wenn ich bis morgen reinkomme wird keine Gebühr für eine Nachprüfung fällig.


    Ich denke ich das sich A.T.U beim Service mal lieber um die Bremse gekümmert hätte. Gemerkt haben sie es ja offensichtlich.


    Dann geht's los

    Erstmal zu A.T.U, die sehe ich nämlich in der Verantwortung. "Tja, puh. Keine Ahnung wie lange das dauert mit der Bremse. AU machen eh externe Prüfer. Und im Moment ist viel zu tun." Könnte einen Termin in 14 Tagen bekommen, das hilft mir nicht. Das war's dann wohl auch mit deren Service.


    - Werkstatt 2, direkt am TÜV: Hochmotiviert, super freundlich. Musste ein bisschen warten weil gerade eine andere Abgasuntersuchung durchgeführt wurde. Ergebnis: Leider keine Daten für die UMA.


    - Werkstatt 3: Auch sehr nett, leider keine Daten. "Na wenn selbst der TÜV die nicht hat...? Aber andererseits können die ja kein Auto verkaufen für das man kein TÜV bekommt. Versuchen Sie's mal bei [Nissan Händler der zur Gruppe mit Infiniti Händler gehört]" (ja wäre auch meine nächste Idee gewesen)


    - Werkstatt 4: [Nissan mit Infiniti im Showroom]. War auch zumindest sehr bemüht. Versucht mir zu helfen, stellt aber fest das die die AU Daten auch nicht haben. Telefoniert mit den Kollegen von Infiniti in anderen Ort ob man mir dort helfen kann. Nein kann man nicht, die Untersuchung dort erfolge durch die Dekra, die sind heute nicht im Haus. Dann das Thema mit der Bremse, das sei ja ein erheblicher Mangel und dann hilft die Abgasprüfung auch nicht. Ob er sich verschrieben hat? Also er könnte mir einen Termin anbieten, aber auch erst in etwa drei Wochen. Scheinbar haben einige andere Markenhändler in der Region aufgegeben und deren Werkstatt kann sich aktuell nicht vor Aufträgen retten (also vielleicht doch ein bisschen wie oben geschrieben). Hilft mir bei meinem Anliegen bis morgen TÜV zu bekommen natürlich nicht.


    Also auf zur Dekra. Dort waren die Daten vorhanden, Abgasuntersuchung durchgeführt und bestanden.

    Der Ingenieur wunderte sich das das beim TÜV ein Problem war. "Wenn die die Daten nicht haben dürfen die mit Annahmen arbeiten. Müssen die natürlich wissen... ...und wollen."


    Zurück zum TÜV, vor dem TÜV war Werkstatt Nummer 2 von oben und ich war optimistisch, also dort nochmal rein wegen der Bremse. Ja man versucht's!


    Feststellbremse eingestellt, nun ist der Pedalweg kürzer, aber der Druck scheinbar niedriger? Auf dem Prüfstand waren Rechts und Links stark abweichend. Er hat dann noch drei-vier Versuche durchgeführt (Räder demontiert, bremse justiert, auf den Prüfstand, wieder zurück und nochmal - Riesenaufwand). Vor dem letzten Versuch entschuldigte er sich, sagte er versucht's jetzt noch ein mal, sonst müssen wir einen Termin machen.


    Wie auf Bestellung fährt im Moment der letzten Brems-Prüfung der TÜV-Prüfer von heute Morgen vor und schaut auf den Prüfstand. Da hab Ich Ihn gleich abgefangen, gesagt ich wollte eh als nächstes zu Ihm.


    "Ja das bringt ja nur nix, ich sehe ja die Bremse packt nicht, das brauche ich Ihnen jetzt auch nicht in den Bericht zu schreiben."


    Aaaargh... :wand:


    Bin dann trotzdem nochmal dahin und habe versucht zu diskutieren. Ist das wirklich ein erheblicher Mangel? Bemängelt wurde der Pedalweg, und der ist nun in Ordnung! Zudem kennt er die Werkstatt offensichtlich und es wird sich ja drum gekümmert.


    Aber nix zu machen. Also Nachprüfung. Nen neuen Werkstatttermin habe ich in etwas über einer Woche und den ganzen heutigen Tag vergeudet.


    Mal sehen ob die Werkstatt die neue Werkstatt meines Vertrauens wird. A.T.U wird es nicht.


    Die Moral von der Geschichte kenne ich selbst auch noch nicht. "Sucht euch eine Werkstatt auf die Ihr euch verlassen könnt"?

    Also meine Infiniti Werkstatt und A.T.U sind es nicht.


    Und lasst eure HU (für einen Q50 Diesel) direkt bei der Dekra durchführen, die können das.

    Das ist wahrscheinlich die sinnvolle Aussage in diesem Post.


    Ich bin gerade einfach wahnsinnig genervt und frustriert. Die frühere freie KFZ-Werkstatt meines Vertrauens hat von heute auf morgen das Tor geschlossen. Vielleicht war sie zu günstig.

    Dann war ich Jahrelang verwöhnt von "Service Inclusive" (BMW) wo ich immer zügig einen Termin bekam, das Auto einfach abgestellt habe und keine Diskussionen führen musste. Und beim TÜV hatte ich bei den letzten fünf Autos noch nie mehr als verschlissene Scheibenwischer. Hoffentlich klappt's beim nächsten Termin. Und selbst wenn das durch ist muss ich trotzdem noch nach den Vibrationen im Lenkrad schauen lassen....


    Naja. :confused:

    • Offizieller Beitrag

    Herrje, Du hast mein volles Mitgefühl !

    Kenne das und nicht nur an einem Tag sondern gleich an 4 aufeinanderfolgenden Tagen.... :wand:


    Da ist mann an einem Tag gleich nen ganzen Monat oder noch mehr älter geworden.


    Mehrere solcher und ähnlicher Touren erzeugen dann eine --anfangs nur akute-- später aber chronische Werkstatt- und TüV-Phobie, die bekanntermaßen nicht bzw nur sehr schwer heilbar ist.


    Tröstende Grüße

    O.

  • Das war mir aber recht, ich vertraue prinzipiell dem 'echten' TÜV, da meine Erfahrung ist das beim Händler gerne mal beide Augen zugedrückt werden.
    Ich fühl mich besser wenn ich bei der Prüfung anwesend bin und wirklich unabhängig bestätigt bekomme das alles in Ordnung ist.

    Also wenns um HU/AU bei ATU geht, dann ist Kundenanwesenheit kein Problem. Zumindest in meinem Bezirk.
    Man kann sogar auswählen welche Prüf-Orga man nehmen möchte, da diese bei ATU terminiert/zeitlich festgesetzt sind.
    Man muss nur 30 min bevor der Prüfer kommt das Auto anmelden, bzw. den Papierkram machen lassen.
    Die AU macht dann ein Werkstatt-Mitarbeiter und auch da darf man/ich anwesend sein und mit dem AU-Prüfer oder HU-Prüfer quatschen.


    Ich denke Du hast einfach nur Pech gehabt. Vielleicht waren auch die Mitarbeiter angepisst. 8o
    Die sind nämlich immer angepisst im Okt/Nov und Ostern. Egal in welcher Werkstatt. :finger:

    Ich frage mich jedesmal wieso diese Pisser an diesen Tagen/Wochen/Monaten so derbe angepisst sind. X(

    Und lasst eure HU (für einen Q50 Diesel) direkt bei der Dekra durchführen, die können das.

    Naja das kann man sehen wie man will. ;) ;) ;)

    "https://www.youtube.com/watch?v=caT7JuRHJcY"

  • Das ist ja eine Horrorstory, und das mit einem 3jährigen = fast neuwertigen (?) Wagen.

    Mit meinem damals 9 1/2 Jahre alten EX Benziner fuhr ich ohne jede Vorbereitung direkt zum TÜV, es gab keine Probleme, er bestand ohne Mängel, und das mit damals

    ca. 155000 km. Ich hatte dort auch mit meinem letzten Lexus schon gute Erfahrungen gemacht, mit DEKRA einmal weniger gute.


    RodLex

  • Das war mir aber recht, ich vertraue prinzipiell dem 'echten' TÜV, da meine Erfahrung ist das beim Händler gerne mal beide Augen zugedrückt werden.


    Bin dann trotzdem nochmal dahin und habe versucht zu diskutieren. Ist das wirklich ein erheblicher Mangel?


    Hi digitaldriver,


    das versteh ich nicht. Du willst einen "echten", peniblen TÜV - und dann diskutierst du, ob ein Mangel erheblich ist oder nicht :mmmm:


    Ich hab keine Lust, über Peanuts zu diskutieren - drum fahr ich seit vielen Jahren mit meinen Autos zur KÜS. Mein Prüfer drückt schon mal ein Auge zu (besser gesagt: nutzt seinen Ermessensspielraum) und macht mich ggf. drauf aufmerksam, dass es da einen (absehbaren) Handlungsbedarf gibt. Und dann entscheid ich in aller Ruhe und ohne Zeitdruck, ob, wann und was ich mach. In der Regel brauch ich seinen Hinweis natürlich nicht - denn ich weiss normalerweise vorher schon, wenn etwas grenzwertig ist :) (grenzwertig im Hinblick auf die Frage, ob ein Mangel noch als geringfügig bzw. schon als erheblich einzustufen ist). Für Leute, die sich nicht so gut mit Autos auskennen, sind solche Hinweise allerdings hilfreich und sie können die (geringfügigen) Mängel dann eigenverantwortlich beheben bzw. beheben lassen.


    In den letzten Jahren sind übrigens eine ganze Reihe von Mängeln, die früher als geringfügig gegolten haben, zu erheblichen Mängeln "umgewidmet" worden. Seine Meinung dazu ist, dass das überwiegend reine Geschäftemacherei ist (mehr Nachprüfungsgebühren). Zudem ist die Strategie dahinter vermutlich, dass ältere Autos irgendwann jährlich zur HU müssen - wegen der vielen "erheblichen" Mängel. Das würde den Umsatz der Prüforganisationen natürlich sprunghaft steigen lassen - von solchen Zuwachsraten können andere nur träumen. Auch die erhöhte Prüfungsgebühr, wenn die HU mehr als zwei Monate überzogen ist, sieht mein Prüfer als reines Geschäftsmodell. Da bin ich ganz seiner Meinung.

    Bei erheblichen Mängeln, die diese Bezeichnung wirklich verdienen, drückt auch mein "toleranter" Prüfer kein Auge zu - und schon gar nicht beide Augen. Und das ist für mich auch vollkommen ok.


    Nebenbei: Von dem Glauben, dass ein Auto mit bestandener HU ganz sicher in Ordnung ist, bin ich schon lang und gründlich abgefallen. ich hab nämlich auch schon Autos mit mängelfreier HU von TÜV und Dekra gesehen, die dennoch erhebliche bzw. absehbare Mängel hatten. Deswegen ist eine mängelfreie HU für mich inzwischen nur noch ein ausgesprochen unverbindlicher Hinweis drauf, dass das Auto ev. in Ordnung sein könnte - egal ob die Untersuchung bei TÜV, Dekra, GTÜ oder KÜS durchgeführt worden ist.


    Gruss Matthias

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

  • das versteh ich nicht. Du willst einen "echten", peniblen TÜV - und dann diskutierst du, ob ein Mangel erheblich ist oder nicht :mmmm:

    Gut beobachtet!

    Hintergrund ist / war das ich es zu dem Zeitpunkt selbst nicht eindeutig verstanden habe.


    Selbstverständlich finde ich es gut auf den Mangel aufmerksam gemacht zu werden. Ich werde das auch beheben lassen und bin enttäuscht das es die Werkstatt den Pedalweg selbst angemerkt, aber offenbar nicht als Problem erkannt hat.


    Andererseits hat der Prüfer eine Sache gesagt "Zur Info, würde ich mal nachsehen lassen" [als wäre es nicht dramatisch] und eine andere geschrieben "Erheblicher Mangel" und damit Grund durch die Prüfung zu fallen. Ich habe aufgrund der verbalen Aussage nicht geglaubt das es tatsächlich ein erheblicher Mangel ist. Die Feststellbremse hat funktioniert / blockiert und war in Ihrer Funktion (ironischerweise bis zum Versuch der Nachstellung) nicht beeinträchtigt. Aber offenbar ist es tatsächlich ein erheblicher Mangel, also alles okay.

  • Andererseits hat der Prüfer eine Sache gesagt "Zur Info, würde ich mal nachsehen lassen" [als wäre es nicht dramatisch] und eine andere geschrieben "Erheblicher Mangel" und damit Grund durch die Prüfung zu fallen.

    Hi digitaldriver,


    das war mir schon klar, dass dich das Widersprüchliche zwischen Mündlichem und Schriftlichen irritiert hat. Das würd mich auch irritieren und wär für mich ein wesentlicher Grund, den "echten" TÜV zu meiden.

    Besser gesagt: Genau diese Korinthenkackerei bei Kleinigkeiten hat mich irritiert und genau deshalb meid ich den "echten" TÜV schon seit bald 30 Jahren. Die haben mir damals - wie man bei uns sagt - das Kraut ausgeschüttet. Und seitdem war ich auch nie mehr dort.


    Zum Thema Kleinigkeiten:


    Ich habe aufgrund der verbalen Aussage nicht geglaubt das es tatsächlich ein erheblicher Mangel ist. Die Feststellbremse hat funktioniert / blockiert und war in Ihrer Funktion (ironischerweise bis zum Versuch der Nachstellung) nicht beeinträchtigt.

    Das ist auch kein erheblicher Mangel - aus meiner Sicht. Und: mein Prüfer würde das sicher genauso sehen. Wenn die Wirkung einwandfrei ist, find ich das schlicht und einfach übertrieben, daraus einen erheblichen Mangel zu machen. Und zwar egal, ob vom Prüfer aus oder von den Bestimmungen her, die sich irgendein Dipferlscheisser - oder wahrscheinlich gleich ein ganzer Ausschuss von Dipferlscheissern - ausgedacht hat.


    Und auf genau solche Diskussionen bzw. Widersprüchlichkeiten hatte bzw. hab ich wirklich null, null, null Bock! Mein Prüfer würd vielleicht etwas sehr ähnliches sagen wie "dein" TÜVer: "stell bei Gelegenheit mal die Handbremse nach". Damit ist das Thema dann gegessen und steht nicht plötzlich als erheblicher Mangel drin. Und ich würds dann beheben - oder auch nicht :). Je nach meiner Einschätzung, obs wirklich (schon) erforderlich ist.


    Gruss Matthias

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

  • Was reparix weiter oben schreibt, habe ich mal schmerzhaft erleben "dürfen" : gekauft ein Pajero 3.5 Benziner von freiem Händler mit NEUEM TÜV . Erste Tour über Pfingsten in die Steieremark zu einem Offroad-Event, wo wir richtig querdeldein durch die Wälder fahren durften. Auf der Rückfahrt dann das Aus : bei Berchtesgaden ging die Öldrucklampe an, es war kaum noch Öl drin. Aufgefüllt, nach wenigen km dasselbe. Ich musste den Wagen in einer Werkstatt lassen und "durfte" mit vielmaligem Umsteigen nach Haus fahren, mit der Bahn. In der Werkstatt stellte sich heraus : Öllleitung durchgerostet, ebenso alle Bremsleitungen !! Die wurden natürlich erneuert, der Händler wurde von mir informiert, dass er und der angebliche TÜV-Prüfer (Name war auf dem Ausdruck lesbar) angezeigt würden. Daraufhin hat der Händler ALLE Kosten incl. Bahnfahrt und AVIS-Pkw für die Fahrt zur Abholung des Pajero diskussionslos bezahlt.


    RodLex