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  • Hallo liebe Overlander und Freunde der Reisemobile,


    erst einmal herzlichen Dank dafür, dass es das Forum gibt! Bisher habe ich für fast jedes Problem(chen) hier eine Lösung gefunden. Ich hoffe, ich kann irgendwann auch mal etwas konstruktives beitragen.


    Reiseplan 2021: 4 Wochen Island, Fokus auf Hochland/Reisen/Landschaft/Camping, also nicht Hardcore-Offroading - Wir sind nur mit 1 Fzg. unterwegs, können uns also nicht auf Bergung durch 2. Fzg. verlassen.


    Gerät: Pathfinder R51 2.5 dCi AT, Bj. 2006, reduziert auf 4 Sitzplätze, Dachzelt, Kühlbox, Campingküchenbox, AHK, Originalfahrwerk


    War jemand schon mal mit einem Pathfinder im Hochland und ist F-Straßen gefahren? Habe hierzu einige Fragen und bin für alle Tipps und Anregungen dankbar.


    1.) Wasserdurchfahrten

    • Bis zu welcher Wassertiefe kann man mit dem Originalfahrwerk gehen?
    • Braucht man zwingend einen Schnorchel, oder wird das Wasser an einer anderen Stelle früher zum Problem?
    • Wo sollte man ggf. zusätzliche Abdichtungsmaßnahmen vornehmen?
    • Gewinnt man durch eine (moderate = max 4cm) Höherlegung so viel, dass man dann Strecken fahren kann, die ohne nicht fahrbar sind?


    2.) Bereifung

    • Braucht man zwingend MT Bereifung, oder komme ich mit meinen daily-driver Bridgestone Dueler AT 001 dort klar?


    3.) Routenplanung

    • Gibt es F-Straßen, die man mit einem Pathfinder eher nicht befahren sollte, weil zu tiefe Furten, zu schwieriges Gelände, etc.? (falls jemand schon mal dort war mit Pathfinder oder anderen Geräten ...)


    Danke und Gruß,

    Matthias

  • Ich war schon 4x drüben, 3x mit Patrol 1x mit Navara.

    -Schnorchel empfehle ich dir

    -MTs brauchst nicht, ATs langen, aber keine Slicks

    -Getriebe.- und Achsentlüftungen auf jedenfall hochlegen.

    Du kannst Furten bis 120 cm haben z. B. Pörsmark oder Askja.

    Furtenwasserstand ist auch abhängig von der Tageszeit.

    Unterbodenschutz auf alle Fälle

    Ausserdem bist du spät dran zwecks Fähte

  • Danke für die schnelle Rückmeldung:

    • nach Schnorchel sehe ich mich um, kostet ja nicht die Welt
    • ATs sind dieses Jahr neu draufgekommen, Profil also noch ca. 90%
    • Getriebe-/Achsentlüftung werde ich hochlegen lassen
    • Fähre ist schon gebucht
  • Wir werden wohl abwechselnd mal im Zelt und mal im Hotel/Hütte/B&B übernachten. Man will ja auch mal heiß duschen und Wäsche waschen...

  • Also ich war schon mal in Island und kann vor allem Reykjavík sehr empfehlen. Obwohl ich Island vor allem um die Natur beneide und auch deswegen gerne dort hinreise, ist die Hauptstadt definitiv ein Reiseziel, den ich dir sehr ans Herz legen kann. Leider war ich persönlich noch nicht so lange auf Island wie du es geplant hast. Schau doch einfach mal in online Ratgebern über Island, was so empfohlen wird: https://www.rundreisescout.de/rundreise-island/

    Vielleicht findest du ja noch ein paar brauchbare Tipps.

    Ich hoffe, dass die ganze Planung und Reise gut geht.

    Viel Erfolg

  • Oooooochchchch, wie schööööön !!! Will auch !!! :spring:

    Aber da fange ich erstmal mit dem kleinen 1x1 an und der Innenausbau ist auch noch nicht fertig.


    Was mich interessieren würde, ist das Thema Unterbodenschutz / Versiegelung. Ich habe hier schon das eine oder andere gelesen, aber es würde mich brennend interessieren, welche Erfahrungen so damit bestehen, dem Ferkel am Bauch etwas Gutes zu tun, ohne es in solche Totaloperationen ausarten zulassen, wie es hier in ein paar Projekten zu sehen ist. Natürlich würde ich mir ein komplett durchrestauriertes Ferkel wünschen, aber das ist unrealistisch, weil ich das weder von der Infrastruktur noch vom Know-how her werde leisten können.

    LG Ferkel-Tom


    Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet, darf sie behalten :).

  • Hallo zusammen,


    hier ein kurzer Erfahrungsbericht von unserer 3-wöchigen Island-Tour im Juli mit unserem R51 2.5dCi Aut BJ2006:

    • ca. 5.800km Gesamtstrecke, davon ca. 4.500km auf Island, davon wiederum ca. 1.000km auf F-Roads (darunter auch F910, F210 und F622)
    • zahlreiche Wasserdurchfahrten mit bis zu 70cm Wassertiefe

    Zusammenfassung:

    • Kein Defekt oder Ausfall, nicht mal eine Warnlampe ging an: Das Fahrzeug war im März bei Daktec / Autohaus Krüger in Rahenow, wo zahlreiche (eh bald fällige) Verschleißteile und potenzielle "Ausfallkandidaten" vorsorglich erneuert wurden, was uns m.E. vor größeren Probleme bewahrt hat.
    • Das EFS Fahrwerk (5cm Höherlegung, ebenfalls von Datktec verbaut) hat vor allem auf den F-Roads hervorragend seinen Dienst verrichtet, trotz teils langer und brutaler Waschbrettpisten. Bin dann meist mit v/h 1,5/1,7 bar gefahren. Die Bridgestone Dueler A/T 255/65 R17 sind für Island etwas knapp bemessen, hier ist "mehr Gummi" definitiv hilfreich (siehe isländische Super-Jeeps), haben aber trotz eher mäßiger Profilierung guten Grip auch auf Felsen und Geröll. Im Matsch und Schnee sind sie eher weniger geeignet. Die 5cm Höherlegung geht so, auf einigen F-Roads (F910, F622) muss man sich aber mit viel Augenmass oder Einweiser+Walkietalkie um die größeren Brocken herum bzw. über die größeren Stufen drüber tasten.
    • Braucht man einen Schnorchel (verbaut ist: Bravo)? Nicht zwingend, wir wären wohl durch (fast) alle Furten auch ohne durchgekommen, aber es beruhigt halt ungemein, gerade wenn man mal nicht die Ideallinie trifft. Sehr hilfreich war eine Anglerhose und ein kräftiger Stock, um tief aussehende Furten vorher inspizieren zu können, ohne gleich eine Kneippkur zu machen.
    • Tanken: Im Hochland gibt es kaum Tankstellen und wer nicht nur einmal schnell quer durch fahren will, sondern länger im Hochland unterwegs ist, sollte extra Diesel mitnehmen. Ich hatte unter dem Dachzelt einen "extreme drive" Kanister von Tigerexped (4,5GL = ca. 17L) verzurrt, der quer genau zwischen die Dachreeling passt.
    • Da wir fast jeden Tag fuhren und nur selten mal 2 oder 3 Tage standen, reichte unsere 40Ah Gel Batterie (eingebaut hinten rechts, wo bei einigen Modellen wohl die 2. Klimaanlage für die Rücksitze verbaut ist, bei unserem aber noch viel Platz für Batterie und Ladeelektrik war) für die Dometic CFX3 35 Kühlbox bequem aus. Das ausziehbar unter dem Dachzelt zwischen der Dachreeling verbaute 65W Solarpanel habe ich nur selten aktiviert.
    • Reicht ein Pathfinder für Island aus? Definitiv, wenn mann nicht unbedingt alle roten bzw. nicht die schwarzen Pisten befahren will/muss. Uns hat das Trackbook Island (ISBN-13: 9783000668401) ungemein bei der Beurteilung der F-Roads (und dem Vermeiden der für uns nicht fahrbaren Strecken) geholfen.

    Auch wenn zahlreiche Overlander in Island "schwere Geschütze" (d.h. teils extrem für Offroadeinsatz hochgerüstete Fahrzeuge) auffahren, kommt man auch mit einem moderat aufgerüsteten Pathfinder an (fast) alle schönen Ecken. Wer also vorhat, mit seinem Pathfinder mal nach Island zu fahren - nur zu, es macht viel Spass und der Pathfinder kann viel mehr, als man ihm auf den ersten Blick zutraut.


    Ich hoffe, dieser Beitrag ermutigt den/die Eine(n) oder Andere(n), es auch einmal zu wagen.



    Matthias

  • Ich war auch gerade 4 Wochen auf Island. Wir sind die Krossfurt gefahren ca. 90 cm Wasserstand. Auch bei uns am Navara keinerlei Ausfälle. Es war einfach traumhaft.