Nissan Murano Z50 Kühlwasser Phänomen

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  • Erst einmal Hallo, ich hoffe, ich finde hier Hilfe oder zumindest entsprechende Hinweise. Es ist doch etwas mehr Text, dafür vorab Entschuldigung.


    Ich fahre seit ca. 1,5 Jahren einen Nissan Murano z50, Baujahr 2006, aktuell 242 000 km. Ich kann mich in keiner Weise beklagen. Ich bin ein sehr ambitionierter Schrauber, und behaupte, ganz dumm stelle ich mich dabei nicht an. Extrem viel Werkzeug und Messgeräte vorhanden, beim Kauf bewusst darauf geachtet, dass der murano keine Gasanlage hat und auch nie eine hatte. Der verbaute Motor ist ein 3,5 Liter V6, Motorcode vq35de, vielleicht auch bekannt in ähnlicher Form aus dem Nissan 350Z.


    Darauf geachtet, dass nie eine Anhängerkupplung verbaut war. Um das CVT-Getriebe zu schonen. Hatte mich also vor dem Kauf durchaus über die Befindlichkeiten dieses Modells erkundigt. Und weil aktuell in Deutschland laut KBA nur noch 69 angemeldet sind, möchte ich das Fahrzeug auf jeden Fall erhalten. Auch aufgrund der Investitionen in Optik und den sonstigen Zustand.


    Es ist ja ohnehin schwer, den murano ein bisschen von der Masse abzusetzen ohne ihn zu einem Plastikbomber zu verbasteln. Teile für das Fahrzeug in Sachen Optik gibt es ja nun nicht gerade an jeder Ecke und wenn, sind sie meistens nicht erlaubt im Bereich der StVO. Und mir ist wichtig, dass alles was ich verbaue auch zulässig ist.


    Außerdem ist meine Lebenspartnerin auf den Rollstuhl angewiesen, und obwohl wir früher keine Freunde von einem SUV waren, sie kann perfekt ein und aussteigen, der Rollstuhl passt perfekt hinten rein, also ganz nebenbei auch ein praktischer Nutzen.


    Den TÜV hat der Murano vor einem Monat anstandslos bestanden, über die Zeit habe ich hier und da etwas investiert, einmal in Dinge die sein mussten, z.b. Bremsen, neuer Krümmer an bank1, also dem Zylinderblock in Richtung Spritzwand, original Nissan Artikel, alle drei Katalysatoren umgerüstet auf Metall 400 Zeller, beste Werte, alles soweit in Ordnung. Die Umrüstung erfolgte, weil der Riss im Krümmer offensichtlich dem Katalysator beschädigt hatte, ein neuer hätte bei Nissan 2000 € gekostet, irgendwelche billig Teile für 100 € das Stück neu aus dem internet verbaue ich nicht, ich habe einen Fachbetrieb gefunden, da schickt man alles hin, die öffnen die Gehäuse, vermessen alles, bauen zulässige Monolithen 1, und schicken es wieder zurück. Danach top Abgaswerte, und auch fühlbar besserer Durchzug, messbar geringerer Verbrauch. Für alle drei Katalysatoren habe ich 1300 € bezahlt. Auch die Lambdasonden wurden gewechselt, vor und nach Kat. Alles selbst gemacht.


    Da ich jemand bin, der bei Arbeiten gleich andere Dinge mit erledigt, so nach dem Motto, wenn ich es schon mal zerlegt habe, hatte ich vor einigen Monaten eine leicht marode Wasserleitung für die Ölkühlung gegen original Nissan Ware ausgetauscht. Das heißt, ich kaufe selten bis gar nicht die allerbilligsten Artikel irgendwo aus dem Internet, wenn nicht original Nissan, dann nur Markenware, oder ganz selten aus dem Ausland original Nissan - wenn in Deutschland nicht verfügbar.


    Ich meine, das Problem wäre mit dem Wechsel der Leitung einhergegangen. Ich habe seinerzeit vermutlich nicht richtig entlüftet. Das Phänomen zeigt sich wie folgt:


    Am Anfang war es so, dass es irgendwann am Deckel vom Kühler selbst leicht anfängt zu dampfen und ein bisschen Wasser heraus spritzte. Also wechselte ich den Deckel, dummerweise nicht gegen einen hochwertigen. Das Problem war kurzzeitig weg.


    Dann stellte ich irgendwann fest, das im Ausgleichsbehälter das Kühlwasser nach längerer Fahrt ordentlich ansteigt und nicht mehr zurück gesaugt wurde. Offensichtlich ist der Deckel für den Kühler für Überdruck und Unterdruck ausgelegt. Bei Wärme und Druck lässt er Wasser in den Ausgleichsbehälter, kühlt das ganze ab zieht er es sich wieder zurück.


    Das ganze ist ja ein offenes System, das heißt der Druckverschluss befindet sich nur auf dem Kühler, nicht aber auf dem Ausgleichsbehälter.


    Ich habe also das komplette System mehrmals gespült, mit destilliertem Wasser, gewartet bis es kalt war, Wasser abgelassen, allerdings nur über dem Kühler, an der unteren Ablaßschraube. Die ich übrigens danach auch getauscht habe inklusive Dichtung. Das ganze habe ich so lange gemacht, bis wirklich fast nur noch klares Wasser herauskam.


    Das vorherige Kühlmittel war grün und mit ziemlicher Sicherheit Nissan L248. Zum Einsatz gebracht habe ich dann l255 n Konzentrat. Ich habe eine ungefähre 50 zu 50 Mischung hergestellt, da ja insgesamt fast 10 l im Kühlkreislauf sind, aber aus dem Kühler im Schnitt nur ca viereinhalb bis 5 l rauskommen.


    Das es auch eine Ablassschraube am Motorblock gibt, hätte ich vielleicht vorher herausfinden können - mit einem Blick in die entsprechende Reparaturanleitung.


    Ich habe auch nach Vorgabe entlüftet, zumindest die Vorgaben, die man zum Nissan Murano z50 überwiegend bei YouTube aus den USA findet.


    Zum Befüllen habe ich mir extra einen Trichter Set bestellt, verschiedene Adapter die man direkt auf den Kühler schraubt, eine Verlängerung, ein Trichter der aussieht wie ein Topf und unten etwas spitz zuläuft. So kann man Wasser im Trichter stehen lassen, das sich der Motor dann beim Laufen nach und nach reinzieht.


    Dabei ist mir eines aufgefallen, wenn ich in diesem Trichter Wasser stehen hatte, der Motor schön warm gelaufen war und ich einige Gasstöße gab, also kurz und knackig auf 5000 bis 6000 Umdrehungen, dann kam das Wasser in einem Schwall oder wie eine kleine Fontäne aus dem Trichter, allerdings ohne Schaum, keine Blasen, ich vermute es liegt einfach daran, dass die Wasserpumpe schlagartig schneller dreht und dadurch logischerweise auch mehr Durchfluss oder Druck entsteht.


    Es wurde kein Co im Wasser gefunden, es ist kein Wasser im Öl, kein Öl im Wasser. Das Wasser ist nicht verklumpt oder ähnliches, hier wurden also nicht zwei falsche Kühlmittel gemischt.


    Ich habe immer wieder mal entlüftet, trotzdem kam dann und wann wieder etwas Wasser bei erhöhtem Druck aus dem Deckel vom Kühler. Schlussendlich habe ich dann einen Deckel von Gates bestellt, Nissan war nicht lieferbar. Die druckangabe 0,9 bar passt, ich habe den Bereich auch am Kühler gereinigt, das Röhrchen für den Überlauf gereinigt, den kompletten Schlauch zum Ausgleichsbehälter gereinigt.


    Das Fahrzeug verliert kein Wasser, keinerlei Tropfen unter dem Auto, auch nach längeren Fahrten nicht, alles sauber geprüft mit einer großen Pappe unter dem Auto.


    Die Motortemperatur steigt wie sie soll und pendelt sich in der Mitte ein. Keinerlei Fehlermeldungen im System. Mit Software ausgelesen.


    Nach dem Wechsel des Deckels schien das Problem beseitigt. Ich habe Wasser im Ausgleichsbehälter (Motor kalt) bis kurz über die Minimum Markierung befüllt und mit einem Stift markiert. Dann bin ich ca 30 km gefahren, langsam warmgefahren und dann zwischendurch mal Kickdown, um die Drehzahl richtig hoch zu bekommen.


    Zu Hause Motorhaube geöffnet, der Wasserstand ist im Ausgleichsbehälter um ca 5cm gestiegen. Was ja durchaus normal ist, das Wasser dehnt sich aus durch Hitze und ähnliches.


    Auch dort habe ich eine Markierung gesetzt. Das Fahrzeug über Nacht abkühlen lassen, am nächsten Tag voller Freude, das Wasser war wieder an der unteren Markierung die ich gesetzt hatte im ursprünglich kalten Zustand. Er hat sich also genau das wieder zurück gesaugt, was er vorher rein gedrückt hat.


    Nun dachte ich, jetzt müsste es klappen, aber offensichtlich pustekuchen. Heute wieder gefahren, es waren allerdings 50 bis 60 km, dabei häufiges warten vor einer Ampel, Stau und ähnliches. Die Lüfter springen an wie sie sollen. Keine Vollgas Aktion diesmal, einfach gemächliches fahren. Zu Hause dann Motorhaube auf, und das Wasser im Ausgleichsbehälter stand über dem höchsten Strich, den ich bisher gesetzt hatte, also nach der Ausdehnung der letzten Fahrt. Ca noch einmal 5cm darüber.


    Wieder habe ich eine Markierung mit einem Stift aufgebracht an der Wasserkante.


    Motor wieder schön abkühlen lassen, und was soll ich sagen, das System hat sich offensichtlich das Wasser wieder zurück geholt wie es sein soll. Spannenderweise in Zentimetern gemessen genauso viel wie beim ersten Mal, also das was im Prinzip in den Behälter gedrückt wurde, wurde wieder zurück gesaugt, aber insgesamt ist der Wasserstand im Ausgleichsbehälter nun um die Menge höher, die er diesmal etwas mehr rein gedrückt hat. Also stand er beim ersten Versuch z.b. 5cm im kalten Zustand über Minimum, steht er jetzt 10 cm im kalten Zustand über Minimum, holt es sich aber beim Abkühlen trotzdem wie beschrieben zurück. Also das Prinzip scheint zu funktionieren, trotzdem ist jetzt mehr Wasser im Ausgleichsbehälter zu sehen als beim ersten Mal. Seltsam?


    Eventuelles Begleitsymptom, ich habe tendenziell das Gefühl, dass die Heizung seltsam reagiert, Mal habe ich das Gefühl dass sie im Stand bei laufendem Motor deutlich wärmer ist als während der Fahrt, dann wieder habe ich das Gefühl es ist genau umgekehrt so. Dann zwischendurch scheint die Heizung richtig heiß zu werden wie es sein sollte. Egal ob ich langsam fahre, stehe oder schneller fahre. Ich habe das ganze mit einem Infrarot Laser Thermometer gemessen, die Heizung schwankt tatsächlich gefühlt nach Lust und Laune, unabhängig ob die Klimaanlage eingeschaltet ist oder nicht. Entlüftet habe ich übrigens mit eingeschalteter Heizung, wie es sein sollte.


    Ich habe das System mit Druckluft abgedrückt, keinerlei Auffälligkeiten, das einzige was ich bei alledem noch nicht gemacht habe, ist den Thermostat zu tauschen. Teilweise habe ich das Gefühl, dass trotz Anspringen der Lüfter der untere Kühlwasserschlauch nicht heiß wird respektive der obere der zum Thermostat geht oder davonkommt, ebenfalls nicht richtig Wasser führt. Die Schläuche sind auch nicht exorbitant unter Druck.


    Aus dem Deckel vom Kühlwasserbehälter kommt jetzt nichts mehr, aber das Wasser als solches riecht einfach irgendwie seltsam, nicht nach Abgasen, ich kann es schwer beschreiben, der Test war ja auch negativ und wurde ordnungsgemäß durchgeführt. Er frisst auch kein Wasser. Kein weißer Nebel, kein Leistungsverlust, nichts in der Art.


    Also entweder ist es tatsächlich der Thermostat, der vielleicht mal funktioniert oder nicht, der halboffen ist oder halb zu, oder ganz offen oder ganz zu, oder irgendein anderes Phänomen, dem ich nicht auf die Schliche komme. Beim Ausbau könnte ich den alten Thermostat ja mal mit der klassischen Methode im Kochtopf testen.


    Und da ich geneigt bin, von günstig bis hin zu teuer zu reparieren, das heißt erst einmal die bezahlbaren Optionen ausschließen, werde ich jetzt noch den bereits vorhandenen neuen Thermostat wechseln, davor aber den alten aus dem Gehäuse bauen, das Gehäuse wieder ohne Thermostat rein, das ganze System noch einmal komplett spülen, diesmal mit einem speziellen Sprühsystem mit Druckluft und Wasser, das komplette Wasser auch am Motorblock ablassen, mehrfach entlüften, mit destilliertem Wasser laufen lassen, noch einmal ablassen, und dann eine komplett neue Füllung mit glysantine G30, gemäß nissan absolut in Ordnung, wenn das System vorher komplett gespült wurde.


    Dabei werde ich auch den Kühler selbst einmal richtig durchreinigen, das hatte ich beim ersten Mal nicht gemacht, sondern einfach nur abgelassen, nachgefüllt, laufen lassen, abgelassen, abkühlen lassen, nachgefüllt, und so weiter. Also quasi immer wieder durch verdünnen gespült. Ich gestehe ein, beim ersten Mal habe ich nach Vorschrift ein Reinigungsmittel von Liqui Moly benutzt. Ich betone, Reiniger, nicht irgendein Kühlerdicht. Vielleicht hat das Zeug doch etwas mehr gelöst, und Teile dessen was sich gelöst hat verstopfen eventuell partiell einige Bereiche? Mit diesem Reiniger hatte ich bei früheren Fahrzeugen allerdings nie Probleme.


    Trotzdem finde ich den Fehler als solches irgendwie skurril. Mal scheint es zu funktionieren wie es soll, dann scheint auf einmal wieder zu viel Druck im System zu sein, trotzdem zieht er sich die Menge zurück die er braucht, während aber insgesamt der Stand im Ausgleichsbehälter steigt. Die Motortemperatur bleibt aber immer genau da wo sie soll. Mir kommt es nur subjektiv so vor, als würden die Lüfter im Stand häufiger anspringen als sonst.


    Meine Tendenz geht auch dahin, eventuell noch einen neuen Kühler zu verbauen, der kostet nicht die Welt - und getreu dem bereits erwähnten Motto, wenn ich schon mal dabei bin...


    Das war jetzt sehr viel Text, ich hoffe es ist nachvollziehbar wie sich der Fehler darstellt, für etwaige Rechtschreibfehler bitte ich um Entschuldigung.


    Ich freue mich auf jeden Hinweis, Grüße aus Nordhessen, bleibt gesund.

  • Hi ähnlich sieht es bei meinem murano aus. Bj. 06 151tkm. Im Winter steht das Kühlwasser meist auf min. Es sei ich bin uff der Bahn unterwegs paar hundert km dann steigt es auch auf max aber im Sommer bei etwas längerer Fahrt steht das Kühlwasser auch deutlich über max aber noch nicht am Überlauf. Im Stadtverkehr nuckelt er sich das nach und nach wieder in den Kühler. Ich habe auch den kühlerdeckel gewechselt damit wurde es etwas besser. Ich bilde mir ein dass etwas Luft im Sommer im Heizungstauscher hängenbleibt und dadurch mehr Wasser rausgedrückt wird. Ist mir vor 2 Jahren das erste Mal aufgefallen. Mfg Remo Klein