Mysteriöses Relais, Soll-Zustand des Entlüftungsbalgs unterm Dieselfilter, Kaltstartmurren

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  • (Beschreibung betrifft ein D40 Euro5 ohne Durchflusskontrollen-AGR Facelfit 140kw)


    Da mich die ECU beim Kaltstart aktuell wieder anzickt und ich Steuerkette(n), Glühkerzen, Nachglühsteuerung, SCV, LMM und AGR eigentlich ausschließen kann hätte ich gerne ein paar Infos zu den festgestellten Punkten die ich mir nicht erklären kann.


    Die Kutsche läuft wie ein Uhrwerk an selbst wenn er rund 6 Stunden bei 4°C auf über 1200 Höhenmetern stand, sobald mehr als 7 Stunden rum sind spackt er mich direkt nach ca 10 sec. nach dem Anlassen an sobald das Thermometer im Display <17°C zeigt. Bei Temperaturen im Display >17°C zeigt er nicht mal Ansatzweise Probleme. Da sowohl Nockenwellensensor abziehen keinen Unterschied macht (bis auf ~300 U/min mehr Leerlauf) und laut Nissan die 5-Sec Verzögerung bei Steuerkettenzeiten an 45°C Kühlmitteltemperatur verknüpft ist ist es wohl nicht die Kette.

    Sobald ich ihn zum starten Testweise frisch im Pumpenanlernmodus habe interessiert ihn auch weder Temperatur, Standzeit noch sonstwas, er läuft einfach störungsfrei an und durch so als ob nie was gewesen wäre. Er startet auch immer direkt selbst bei Tieftemperaturen nach dem Vorglühen, läuft dann rund 10-20 sec. geht aber direkt aus nachdem die Nachglühzeit rum ist und die ECU von rund 1100 U/min auf die grob 850 U/min Standgas zurück umstellt. SCV, LMM sind neu und das AGR hat an beiden Flanschseiten V2A-Deckel, kann mir also auch nicht reinspucken. Wenn ich ihn mit dem Gaspedal nach dem Start für rund 30 Sekunden - 1,5 Minuten (temperaturabhängig wird es länger) auf >1100 U/min halte läuft er danach auch wieder den ganzen Tag und auch mit mehreren Standzeiten >4 Stunden ohne Probleme, ungeachtet der Außentemperatur.


    Vom subjektiven Eindruck behaupte ich, er bekommt sobald die Lerrlaufreduzierung der Nachglühzeit anfängt nicht ausreichend Diesel (Spritfilter ist allerdings schon getauscht).


    Die beiden Punkte die ich festgestellt habe sind das nach längerer Standzeit der Handentlüftungsbalg unterm Dieselfilter "lummelig" ist - während des Betriebs ist er "bockelhart" - und ich nicht weiß ob das im Normalbetrieb nach einer Weile stehen so sein soll oder der Falschluft irgendwoher zieht. (Wenn also mal einer bei seinem nach längerer Standzeit zum Vergleich hinlangen könnte wäre mit mit der Info auch schon geholfen). Der andere Punkt ist ein wirres Relais was sich bei meinem auf der Fahrerseite direkt am Teppichende hinterm Teppich der A-Säule lose befindet (von unten her verdrahtet) welches ich mir nicht erklären kann. Die einzigen beiden "Sonderanbauten" an meinem sind die Anhängerkupplung und der Marderschutz mit Stromschlag - letzterer hat aber sowohl Steuergerät als auch Kontaktrelais einmal an der Domsäule und das andere neben der Haubenentriegelung im Motorraum. Ich habe weder Zusatzscheinwerfer noch Batterien die ein Trennrelais an ungewöhnlicher Stelle erklären würden - von dem her wäre die Frage ob jemand das Relais an der Stelle kennt (also hinterm Teppich direkt an der A-Säule) und für was es sein soll.

  • Für mich klingt das eher wie eine Undichtigkeit im Kraftstoffsystem. Lange Standzeit und der Druck fällt im.System ab. Benötigt dann eine Zeit, bis der Normaldruck wieder aufgebaut ist.

    Ich würde mal einige Versuche unternehmen und bevor ich das Auto starte per Hand vorzupumpen. Tritt es danach nicht auf ist irgendwo nen Leck.

    Könntest natürlich mal ne Spüli Spritze nehmen und erst einmal die sichtbaren Leitungen einspühen und bei laufenden Motor gucken obs irgendwo Blasen bildet. Ich glaube so würde ich erst einmal vorgehen.

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    Nissan Terrano II, 2,4 Liter Benzin, BJ. 1995, 14 Jahre Afrika - im Autohimmel angekommen

    Einmal editiert, zuletzt von Sambezi1 ()

  • beim Common Rail muss sich der Druck abbauen bei längerer Standzeit, sonst könnte man das System nicht öffnen. Ist, wenn mich nicht alles täuscht, sogar Vorschrift.


    Am besten wäre mal den Startvorgang mit einer Diagnosesoftware oder App auszulesen und schauen was der Raildruck, Kraftstofftemparatursensor, usw. sagt


    Was für Diesel wird getankt ?


    Dieselfilter erneuert ?


    Mal nen Systemreiniger probiert ?


    Seit ich den LM Systemreiniger drin hatte und eine Tankfüllung V-Power läuft der Hobel wesentlich ruhiger,knurriger und agiler...

  • Klarsichtschlauch in die Spritleitung nach dem Dieselfilter einbauen und schauen ob Luft kommt während der Motor läuft.

    Mein Tipp.

  • Besten Dank schonmal für die Tipps, in Teilen bin ich inzwischen auch schlauer, obwohl sich die Störungen dank der fallenden Temperaturen morgens inzwischen verstärken.


    Das Relais ist tatsächlich das beschriebene aus dem Link von travel - nach genauerem hinsehen und wegnehmen der Verkleidung habe ich auch gesehen das es nicht "lose" an der A-Säule sein soll sondern sich von einer Blechspange am Armaturenträger losvibriert hatte. (Die ist gleichzeitg auch ein Massepunkt und das Relais steckt wieder dort drauf, hat aber ohnehin zusätzlich ein separates Massekabel in den Stecker). Es zieht fühlbar wie es soll für 2 Sekunden nach drehen des Zundschlüssels an und stellt dann ab.


    Mein Entlüftungsbalg nach langer Standzeit wird nach 5 mal drücken wieder hart - "vorentlüften" hat aber auch keine Verbesserung gebracht.


    Das Diagnosegerät habe ich auch mal wie empfohlen angeschlossen, wenn er im Standgas störungsfrei läuft hat er einen Saugrohrdruck von 99-101 kPa und einen Raildruck von 38200-40100 kPa. Abgestellt hat das Saugrohr 97 kPa angezeigt, da ich keine Sollwerte gefunden habe kann ich also nicht abschätzen ob das in der Toleranz liegt, mir kommen 0,02 Bar Grundeinspritzdruck aber sehr gering vor, auch wenn er mit den Werten einwandfrei läuft (bei laut OBD 795 U/min).


    Nach ein paar Stunden suche und lesens hier und in internationalen Foren habe ich noch zwei Ansätze gefunden die sich vom Verhalten identisch äußern - der Erste war ein Kurbelwellensensor der langsam ausgestiegen ist und auch keine Einträge im Fehlerspeicher hinterlässt und das andere der Raildrucksensor - letzterer hat aber in den Beiträgen immer was im Fehlerspeicher abgelegt, meiner ist nach wie vor ohne Eintrag. Einen neuen Kurbelwellensensor habe ich inzwischen hier, der wandert dann am Wochenende mal in die Nähe der Kupplungsglocke.

  • Hab so ziemlich das gleiche hinter mir. Mein Verdacht erhärtet sich auch in Richtung KWS oder NWS.


    Bei den Sollwerten kann ich was zusammen schreiben, wenn das ESM was her gibt. Meine Vermutung in Sachen KWS.... da meine Kupplung schon 120tkm auf der Uhr hat, das ZMS mit Sicherheit auch nicht gerade das neueste ist und der KWS anscheinend sehr empfindlich sein soll was den Abstand des "impulsrades" angeht, werde ich da mal nachschauen.


    EIn kleiner Tipp.. die Einbaulänge des KWS kontrollieren, da soll es wohl Unterschiede geben...

  • Da es mir keine Ruhe gelassen hat war ich vorhin mal ne Stunde mit Taschenlampe und Rollbrett zu gange - und habe es wenn mich mein Diagnosegerät nicht anlügt inzwischen behoben bekommen.


    Zuerst habe ich den Kurbelwellensensor getauscht und gestartet - mit dem Effekt das er mit dem Neuen KWS dann erst mal ohne zusätzliches Gaspedal überhaupt nicht mehr angesprungen ist. Der Alte war bis auf ein bischen Abrieb von der Kupplungsdruckplatte an der Spitze optisch noch top. Mit Messgerät und Gaspedal am laufen gehalten und bis 39°C am Kühlmittelsensor ging er im Standgas direkt ohne Verzögerung aus, ab 40°C lief er, hieße also nominal Kette gelängt. Da ich einen Zweierpack des Sensors günstig von Hella in der Bucht geschossen hatte und die von Hella auf beiden Seiten KWS/NWS die gleiche Tauschnummer haben habe ich danach noch den vor der Nockenwelle getauscht - und der Alte war komplett verölt an der Spitze. Das da auf keinen Fall Öl dran sein darf habe ich in anderen Foren schon gelesen. Bei meinem kann ich mir auch erklären wo es her kommt, der hatte mir kurz nach dem Kauf eine Injektor-Dichtscheibe zerissen und mit dem vollen Raildruck in die Kurbelgehäuseentlüftung geblasen, die Folge war der Kurbelwellensimmering draußen und der neu gepflasterte Hof von einem Bekannten voller Motoröl. Ich vermute stark, dass hinter dem Abscheiderblech im Zylinderkopf jetzt noch Öl steht was von der Geberscheibe langsam auf den Sensor gespritzt wird und sich dort sammelt bis er Mist meldet. Nach dem Austausch ist er bei 36° C am Kühlmittelsensor direkt angesprungen und mit 695 U/min bei 0,03 Bar Saugrohrdruck und 5,1% Drosselklappe gelaufen, vor dem Tausch war es direkt im Standgas 0% Drosselklappe und sofort ausgehen. Heißt also für mich wenn er zukünftig noch mal spinnt am NWS das Öl abwischen.


    TL;DR: Der Nockenwellensensor war verölt