Cabstar - keine elektrische Stromversorgung mehr vorhanden

Hallo Zusammen,

ich bin bis dato zufriedener Besitzer eines Cabstar F24E - Doppelkabine - Kipper - 96kW, der nun seit rund 15 Jahren seinen Dienst verrichtet und rund 110.000km gelaufen ist.

Nach Ausdünnung des Netzes ist seit Jahren die nächste Vertragswerkstatt nun über 30km entfernt.

In der näheren Umgebung hat vor rund 2 Jahren die letzte Werkstatt die sich solcher schweren Fahrzeuge annimmt, aus Altersgründen zu gemacht.

Obwohl eigentlich ein absoluter Kfz-Laie, habe ich Kleinigkeiten wie z.B. eine Erneuerung der Ölwannendichtung (seit 20.000km dicht) regelmäßig selber gemacht.

Abgesehen vom Wechsel der Batterie, einzelner Leuchtmittel sowie (vor Jahren) des Radios, habe ich von der Elektronik die Finger gelassen, obwohl bei Elektronik (Strom) allgemein kein Novize.

Krankheitsbedingt hat das Fahrzeug nun die letzten 6 Monate komplett still gestanden. Davor hatte ich den Wagen, nach 5 Monaten Nichtnutzung rund 1 Monat (rund 1.200km) benutzt.

Dafür musste ich die damals schon 6 Jahre alte Batterie aufladen. War kein Problem, der Wagen lief soweit wie er sollte.

Nun wollte ich das Fahrzeug wieder in Nutzung nehmen.

Wie erwartet war die alte Batterie hin.

Laut Ladegerät ein Kurzschluss.

Diese habe ich durch eine EMPEX 78Ah 700A 12V ersetzt. Über Herstellerkurzbezeichnung (2.1 & 2.2 im Schein) ausgesucht.

Gleichzeitig beim Tausch die Anschlüsse des Wagens an die Batterie gereinigt und mit IP-Alk entfettet. Sitzen fest auf den Polen.

ERFOLG GLEICH 0!

Nichts funktioniert. Noch nicht einmal die Innenbeleuchtung, welche ja unabhängig von der Zündung, beim öffnen der Türe angehen sollte.

Alle Sicherungen (sowohl die hinter dem Handschuhfach sowie die hinter dem Getränkehalter) optisch und mit Multimeter auf Durchgang kontrolliert. Die scheinen alle in Ordnung.

Weiterhin habe ich, soweit das ohne Bühne/Grube möglich ist, die Kabel und Stecker von unten sowie bei offener Motorabdeckung (Beifahrersitze ausgebaut) kontrolliert.

Dort habe ich insbesondere bei den soweit sichtbaren / zugänglichen Steckern keine Auffälligkeiten wie Brüche/Beschädigungen oder lose Kabel entdeckt.

Hat hier jemand eine Idee wo ich mit der Fehlersuche gezielt ansetzen / welches Bauteil ich gezielt kontrollieren sollte?

Im Voraus schon einmal Danke für eure Mühe

Grüße

HaL

PS - Abschleppen ist sehr schwierig, da der Wagen dafür etwas unglücklich abgestellt ist.

oggsi_eggdschen

Danke für die Ratschläge

Ja, der hatte schon immer diverse elektrische Probleme --- regelmäßiger sporadischer Ausfall EHS & ABS. Keiner (weder Volvo noch Nissan-Vertragswerkstatt) konnte in Vergangenheit etwas dazu sagen.

Probleme Licht (eine Seite schwächer als die andere), wohl wegen Masse direkt auf Lack gepeppt, vor 2 Jahren, nach 12 Jahren mit Schmirgelpapier behoben.

Stand totaler Ausfall

200A Sicherung direkt an der Batterie - hat Durchgang, sollte ok sein.

Masse von der Batterie geht direkt an einen durchlackierten (!!) Längsträger der Karosserie ... unmöglich die angerostete Mutter zu lösen, da verbaut und kontern unmöglich. Zumindest mit meinem Werkzeug. Einmal die Miniflex. Keine Korrosion im Bereich der Anschlüsse Kabel zur Öse. Neue Befestigung 5cm weiter rechts in vorhandener, beidseitig zu erreichender Bohrung geplant.

Anschluss Masse an Motor gefunden. Aus der Ferne sieht der gut aus. Überlege wie ich drann komme, um den genauer zu überprüften. Gehe davon aus, auch da nicht sauber aufgebracht.

...

Batterie ans Ladegerät angeschlossen.

Hat ungefähr eine Stunde mit 14Ah geladen.

Innerhalb von 2 Tagen deutlicher Verlust.

Fotos später.

Grüße

HaL

oggsi_eggdschen

Lag das Wochenende mit über 39° Fieber flach ... habe aber die von Dir angesagten Links mal durchgelesen.

Die Elektrik scheint ja für die Konstrukteure, bzw. die ordentliche Umsetzung der Vorgaben für den Mechaniker eine echte Herausforderung zu sein.

Die bis dato gefunden und kontrollierten Masseanschlüsse sind ALLE direkt auf den Lack gepeppt gewesen. Die Anschlussösen sind ja mittlerweile alle mehr oder minder korrodiert.

Denke das ist an den bis jetzt noch nicht "erreichten" (sehe ich, komme aber ohne Ausbau Fahrersitz und dem ganzen oberen Gerödel nicht dran) an Lima und Motor nicht anders.

Die bis jetzt kontrollierten Stecker sehen soweit gut / nicht korrodiert aus.

xanti0

Auch ein Dankeschön.

Sobald ich die bis jetzt gelöste Verkabelung soweit wieder ordentlich drann habe, simuliere ich mal Minus über Starterkabel.

Muss mal Verlängerungen für mein Messgerät raussuchen, dann schaue ich mal wie weit der Strom fließt.

Grüße

HaL

Hallo Zusammen,

dann ging es doch schneller als gedacht.

Massefehler

Hatte die von oben / unten zugänglichen Kabelanschlüsse an Karroserie ja kontrolliert.

Alle fest Kabel fest drann und kein Kabel hatte eine Unterbrechung - Durchgangsmessung.

Auch waren die Kabel nicht an den Anschlüssen großartig korrodiert.

Auch habe ich soweit alle Sicherungen kontrolliert.

Hatte vor drei Jahren die Leuchtmittel vorne wechseln müssen, dabei war mir aufgefallen, dass das Massekabel an Karosse direkt auf dem Lack festgemacht war. Hatte das dann abgemacht und die Lackierung im Auflagebereich entfernt.

Danach war das linke Licht genau so stark wie das rechte. Ein Fehler der seit Auslieferung vorhanden war, damit behoben. Nissan, bzw. Volvovertragswerkstatt konnte die Ursache nie finden.

Deswegen hatte ich nun das Massekabel welches direkt von der Batterie an die Karosse geschraubt war, abgeflext.

Auch dort war das Kabel direkt auf den Lack drauf geschraubt gewesen.

Leider war dort nun eine direkte Befestigung nicht mehr möglich, da dieser Träger für mich von hinten nicht zugänglich.

Dann hat mich mein Rücken ausser Gefecht gesetzt.

Wo nun überraschenderweise ein zeitnaher Besuch eines "Kundigen" angekündigt war, habe ich die Verkabelung wieder "quick & dirty" instand gesetzt indem ich die Öse des Massekabels auf das erstbeste / nächste Gewinde mit einer Mutter fixiert habe.

Die Batterie wegen der möglichen Entladung durch die LiMa nicht angeschlossen.

Die wurde erst Heute wieder zusammen mit Max angeklemmt.

Und siehe da, das Deckenlicht der hinteren Rücksitze funktionierte schwach.

Aber sonst nichts. Keine Zündung.

Gemessener Widerstand auf Karroserie / Motorblock 33 MegaOhm

Gewinde und Schraube wo nun das Massekabel von Batterie neu drauf, mit Schmiergelpapier gereinigt und Massekabel neu drauf.

Gemessener Widerstand 1,5 Ohm.

Volle Elektrik wieder da.

Starten aber nur mit Problemen.

Max hat dann aber gehört das Relais (Kasten unter Getränkehalter war ja noch geöffnet) sich nicht sauber anhörten.

2 Stück (hatten wohl mal Kaffee abbekommen) durchgemessen, aufgemacht, gereinigt und wieder eingesetzt.

Transporter startet nach 3/4 Jahr Stillstand einwandfrei.

Baue das incl. Sitze alles wieder zusammen, polstere und kaschiere noch was am Fahrersitz nach und dann ab zum TÜV.

Schauen was die Jungs/Mädels da dann eventuell noch finden.

Dann geht es an die LiMa

Austausch wird wohl notwendig sein, da nach seiner Messung im Auszustand 0,05 A von der Batterie gezogen werden, was wohl zuviel sei und auf den von oggsi_eggdschen hingewiesenen Diodenschaden an der Lima deuten würden.

Max meinte eng, aber von oben ohne weiteren Ausbau Plastics und Fahrersitz machbar. Insbesondere da der Spanner für den Riemen leicht zugänglich wäre.

Erst mal Danke für eure Hilfe, halte euch über den Austausch der Lima auf dem Laufenden.

Grüße

HaL

EDIT - Eventuell sind nun ja auch die seit Anfang an (Transporter damals neu gekauft) vorhandenen, regelmäßigen Ausfälle von EHS, ABS und Airbag kein Thema mehr.

Zitat von oggsi_eggdschen

Zitat von HaL

da nach seiner Messung im Auszustand 0,05 A von der Batterie gezogen werden

Nein, das ist okay, irgendwo hats da ein Mißverständnis, der Widerstand zwischen Batterie-Minus und Motorblock/Karosserie sollte nicht mehr als 0,5 Ohm sein, besser echte 0 Ohm.

Gut, dass es Deinem Rücken wieder besser geht, freut mich sehr

Grüße+schönes Wochenende

O.

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Wohl kein Mistverständnis.

Das mit dem Stromfluss im Ausszustand hat er wohl so gemessen.

Die LiMa spielt wohl wirklich E-Motor ...

Die 1,5 Ohm Widerstand ist wohl ein anderes Paar Schuhe.

Werde da nochmal das für Anschluss der Öse benutzte Schraubgewinde (siehe Foto oben) mittels Dremel blank machen. Das dürfte dann den Wert nochmal etwas runter drücken.

Ist aber übel, dass dies wegen so einem von Werk aus vermeidbaren handwerklichen (?) Fehler passiert.

Oder hauen alle Hersteller von Kfz die Masse auf die Karosse, ohne vorher den Lack zu entfernen?

Ist doch nur quasi eine Frage der Zeit, dass der Widerstand so groß wird, dass die Elektrik Probleme bekommt.

Bei mir war es vorher ja schon die Beleuchtung die von Anfang an, wegen so etwas nicht richtig funktionierte.

Als ich da nach Jahren das dann beim Leuchtmittelwechsel nach Vorschrift (alles ab sowie auf und nicht mit schlanker Hand von hinten) gesehen und aus alter Gewohnheit geändert hatte, war der seit Kauf vorhandene Fehler dann weg.

Rücken unten besser, ja.

Hat aber oben quasi auch noch 10 Ohm Widerstand. Bekomme Kaffeetasse nicht zum Mund geführt.

Grüße HaL

Sorry, aber Mist ... nur Teilerfolg.

Wagen hat mich angetäuscht.

Drehe Zündschlüssel auf I zum Vorglühen, alles da.

Versuche zu Starten II, komplette Spannung / Elektronik weg.

Direkter Versuch danach ... nichts mehr.

Warte ich eine Minute ist beim Drehen des Zündschlüssels auf I wieder alles da.

Versuche ich zu starten, Drehung auf II ... alles weg. Ohne das der Anlasser einmal gedreht hätte.

Ausprobiert: Bei Drehung des Zündschlüssel auf I ist Radio / Lüftung / Heizung funktionsfähig.

Beim Startversuch natürlich alles ausgemacht.

Habt ihr Vorschläge woran das nun wieder liegen könnte?

Auch wenn es wahrscheinllich nichts damit zu tun hat, da dieses ja schon früher manchmal als Fehlermeldung vorhanden:

Als ich vor drei Tagen den Wagen gestartet bekommen habe, waren die Fehlermeldungen bezüglich EHS, Airbag und ABS vorhanden.

Korrektur zu oben, Wagen hat schon 206.750km runter.

Danke und Grüße

HaL