Moin,
Hier im Forum gibt es ja bereist die Diskussion zum zulässigen Gesamtgewicht sowie einige zu Offroad Touren. Wir sind eine Camping und Overlanding begeisterte Familie. Wir haben über die Jahre viel probiert und auf unserer persönlichen Bedarf angepasst. Es war ein langer Weg und er ist noch lange nicht am Ende. Ich hatte in Pathfinder-Forum bereits etwas zum letzten Spanien Trip gepostet. Dort kam die Fragen zur Transformation und dem Werdegang auf. Hier nun ein kurzer Abriss.
Der R51 ist seit 2006 in Familienbesitz. Nach diversen Trips mit Zelt und leichtem Gepäck wurde er suggestive zum Overlander ausgerüstet. Als erstes kam eine BOTT Varia Schubladensystem (B) hinein. Dieses passt mit einfachen Stahlwinkeln genau auf die Aufnahmen der dritten Sitzreihe und den Tie Down Punkten. Ich habe es absichtlich asymmetrisch verbaut, um auf einer Seite mehr platz für die zweite Batterie zu erhalten. Wichtig war mir die Sicherheit in Falle eines Unfalls oder Überschlag. Daher kam auch noch ein Trenngitter (A) hinzu. Unter dem Schubladenrahmen war noch Platz (C) für Wertvolles, was von außen nicht zu sehen sein sollte.
Das Endprodukt im Einsatz.
Da jetzt ein Schlafen im Wagen nicht mehr möglich war hatten wir uns für ein Dachzelt entschieden. Ein Hartschalenzelt sollte es sein. Das aus verschieden Gründen.
- Schnell auf- und abbauen
- aufgebaut innerhalb der Fahrzeugmaße (Parkplatz Camping)
- Beständigkeit gegen Äste
- Platz für die Schlafsachen
Das kam mit einem Preis.
- 1 Liter mehr Verbrauch - das fast immer, da das Abbauen nur einmal pro Saison gemacht wurde
- 2.15 Höhe - Viele Tiefgaragen in Innenstädte waren damit nicht benutzbar
- Weniger Zuladung da schon 45kg für Zelt und Schubladensystem weg waren
und gerade Zuladung ist es, was der R51 nicht hat...
Damals waren wir noch sehr spartanisch unterwegs. Einfachstes Equipment. Auf dem Boden sitzen. Kochen aus der Bosch-Kiste. Das Vorzelt noch aus Beständen der Zivilverteidigung.
Es war eine schönen Zeit. Jedoch war das Auf- und Abbauen für das wenige Zeug recht zeitintensiv. Bei Regen war es auch nicht so spaßig. Aber das wichtigste, die Saison war mit dieser Ausstattung recht kurz. Nur bei schönen und warmen Wetter machte es wirklich Spaß. Was mit jedoch am meisten störte, war die Immobilität sobald das Zelt stand. Keine kurzen Touren, kein Umparken, kein Brötchen holen am morgen, kein kurzer Ausflug in die nächste Stadt ohne den Platz zu verlassen...
Da das zu transportieren den Equipment nach und nach das zulässige Gesamtgewicht sprengte, kam die Idee eines Anhängers auf. Hinzu kam das die Wasser und Treibstoff Bevorratung nicht zufriedenstellend war. Ich wollte werden für Diesel noch für Wasser eine Route verlassen müssen. Nach ersten Überlegungen einen Anhänger selbst zubauen, kam der Zufall ins Spiel. Wir fanden einen gebrauchten Rettenmaier Iceland. Da wir zu viert waren und der Platz im Fahrzeug langsam zu eng wurde. Kam ein weiteres Autocamp Sport auf den Anhänger. Der Hänger selbst kann mehr als der Pathfinder. 1.420kg Zuladung, 35 cm Bodenfreiheit an der Achse, 45cm dahinter und davor. Wichtig war mir, dass der Anhänger in etwa die gleiche Spur hat wie der Pathfinder, damit der sauber hinterher läuft.
Das Setup bedeutete jedoch, dass alle dinge im Hänger bei Regen nass werden. Also musste ein Deckel her. Nach Anfragen bei verschiedenen Herstellern war klar, dass ich für die gleichen Preis auch gleich eine Box mit noch mehr, und vor allem staub- und wasserdichten Stauraum bauen könnte. Das Design der Anhänger Box orientiert sich am Maß der Wolfpack Kisten sowie der gängigen Kühlboxen. Sie passt genau auf den Anhänger. Wichtig war folgende Punkte
- Abnehmbar - Anhänger auch weiter als Transporthänger benutzbar
- Lichtraumprofil innerhalb des Pathfinders - keine Wohnwagenspiegel
- Alles leicht erreichbar - keine verbauten Ecken, an die man nicht ran kommt
Also kam zur steigenden Anzahl an Equipment der entsprechende Stauraum hinzu. Damals hatten wir noch die Klapptisch-Bank-Kombi von meinem Großvater dabei. Sowie Darche Firefly mit Seitentischen. Das Koch Equipment wanderte aus der kleine Bosch Kiste in 4 Frontrunner Wolfpack. Man kann die Frage stellen braucht man soviel Zeug unterwegs. Wir sind zu dem Schluss gekommen, ja. Einen der wichtigsten Punkte bei Fahrten in die Natur sind für uns
- WC - Ich habe etwas gegen "in den Wald scheißen", nicht nur wegen der Fäkalien, sondern wegen des Papiers.
- Abwassersammler - Auch Seifenlaufe und Fettabwasser gehört nicht in die Umwelt.
- Müllsammler - das sollte heute normal sein.
Für diese drei Dinge hat der Pathfinder selbst keinen Platz. Im ersten Corona Jahr hat sich das dann auch gleich ausgezahlt, da auf vielen Zeltplätzen nur mit eigenen Wc und Wasser gezeltet werden durfte.
So, nur noch das zweite Dachzelt drauf und den Fahrradträger auf die Deichsel und fertig. Naja fast. Leider kann man nicht alles planen... Leider wollten die Kinder nicht in einem eigenem Dachzelt schlafen. So spielt das Leben. Also haben wir und für ein Bodenzelt entschieden. Die Wahl fiel auf ein Oztent RV3. Mit dem Zelt hatte ich bereits in den 2000ern in Australien gute Erfahrungen gemacht. Das Haupzelt steht in wenigen Sekunden. Der Rest braucht so 10 Minuten. Damit hatten wir nun ein Bascamp und ein sehr mobiles Fahrzeug. Die Dachzelte bekamen neue Besitzer.
Das Setup war sehr gut, jedoch nicht so mobil wie gewünscht. Wir haben den Hänger großteils entladen und die Dinge ins Zelt und Vorzelt geladen. Von Ankunft bis Schlaffertig verging fast eine Stunde. Davon abgesehen, alles perfekt.
Also zurück zum Dachzelt. Diesmal ein großes Soft Cover Zelt. Die Wahl fiel auf ein Ocean Cross 220. Dieses entspricht der 3 Generation dieser Zelttypen, die von diversen Anbietern vertrieben werden. Das Zelt ist verpackt 120cm auf 220cm was genau auf die Box passt. Ausgeklappt hat es unglaubliche 240 auf 220cm. Da das Bodenzelt nun direkt an die "Klamottenseite" schließt, muss nun nix mehr unnötig ausgeladen werden.
Auf der "Kücheseite" ist eine große Markise von Ocean Cross verbaut. Damit kann bei Schlechtwetter eine kleine Burg errichtet werden.
Der Pathfinder hat alle Einbauten wieder verloren. Nur ein Roof Rack von Frontrunner ziert sein Haupt. Dort landen Kanus, SUPs, Boxen mit Badesachen oder Wasser ja nach Kurztrip. Sonst bleibt er ohne Zuladung.
Das war der bisherige Weg und es geht weiter - Este es el camino.