D22 springt nicht an

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  • Hallo zusammen,


    ich habe mit meinem D22, Baujahr 2002, 133 PS, 2,5 L Diesel, 105tkm, das Problem, dass er nicht mehr anspringt.

    Er stand jetzt recht lange, so ca. 8 Monate. Als ich in abgestellt hatte startete er und lief ohne Probleme.


    Jetzt dreht der Anlasser, es klingt so, als wenn er gleich anspringen will, aber er springt nicht an. Aus dem Auspuff kommt eine graue Wolke, die stark nach unverbranntem Diesel riecht, heraus. Wahrscheinlich wird jetzt jeder denken, gelängte Steuerkette. Die hatte er aber schon mit 88tkm und die ist damals neu gekommen, inkl. Ölpumpe und Hochdruckpumpe.


    Folgendes habe ich bereits geprüft:

    Starten mit Startpilot - ohne Erfolg

    Vorglühanlage geprüft: Beim Vorglühvorgang liegen 11V an den Kerzen an. Die einzelnen Glühkerzen haben alle 1,8 Ohm Widerstand. Das Vorglührelais klickt, wenn der Vorglühprozess beendet ist. Mein Fazit: Alles OK.

    Kurbelwellensensor ausgebaut und gemessen: 550 Ohm Innnenwiderstand. Das Kabel wollte ich noch messen, hat aber nicht geklappt (ich habe keine athletischen Schlangenfinger) außerdem weiß ich auch gar nicht was ich messen sollte.

    Kraftstoffförderung habe ich nicht geprüft, da der Diesel ja aus dem Auspuff kommt.

    Fehler ausgelesen: Keine Fehler vorhanden.


    Jetzt weiß ich erst einmal nicht weiter. Was kann ich noch prüfen, woran kann es noch liegen?

    Es kann sein, dass Mäusefraß vorhanden ist. Ich habe jedoch kein beschädigtes Kabel gefunden, jedoch die Hinterlassenschaften von Mäusen. Aber was kann beschädigt sein.

    Ich vermute, dass die Einspritzung zu früh erfolgt, aber was kann hier die Ursache sein.

    Den Nockenwellensensor habe ich auch im Verdacht, den konnte ich aber leider nicht finden.


    Für jeden Tipp bin ich Dankbar

    • Offizieller Beitrag

    Hi CHB


    Sei begrüßt + willkommen !


    Zunächst mal hier der Original Nissan Ersatzteilkatalog mit den entspr, Nummern und Explosionszeichnungen.


    http://nissan4u.com/parts/king_cab/el_d22/2005_1/type_19/


    Sehr nützlich, mit den Nummern kann mann direkt googeln/ebayen usw.


    Hab zwar in meiner Jugend ziemlich runtergerockte W121 mit der Dieselmaschine gefahren, bin hier aber nicht der Dieselspezialist, meine Hilfsmöglichkeiten sind also sehr begrenzt.


    Ein paar Sachen hast Du ja schon geprüft, sehr gut. der Innenwiderstand des KWS erscheint mir okay.

    Wäre zu prüfen ob dessen Signale am Motorsteuergerät ( ECU ) ankommen, hab aber dessen Pinbelegung leider nicht.


    Einen Nockenwellensensor hat diese Maschine nicht, denn der wäre a) auf diesem Bildchen eingezeichnet

    http://nissan4u.com/parts/king…stributor/illustration_1/

    und b) hat der Motor ja noch keine Hochdruckpumpe mit Railrohr, sondern eine Verteiler-Einspritzpumpe mit direkten Leitungen zu den Einspritzdüsen, d.h. die Stellung der Nockenwelle und die Stellung der Einspritzpumpe sind fest aneinander gekoppelt, also brauchts auch keinen NWS, der ja sonst für den Einspritzbegin zuständig ist.


    http://nissan4u.com/parts/king…trol/fuel_injection_pump/


    Und hier wäre auch anzusetzen.

    Mach mal den Stecker von der EP ab und versuche nochmal mit reichlich ( ! ) Startpilot, m.M.n. müsste der Motor dann mal ein paar Takte laufen. Vorher Luftfilter ausbauen, Startpilot nicht auf den Luftfilter sprühen.


    Stecker wieder drauf und mal die Überwurfmuttern der Leitungen nur ein paar Umdrehungen lösen um zu sehen ob beim Startversuch da auch Sprit rauskommt, da wo im dritten Bild die roten Käppis draufsitzen


    https://www.ebay.de/itm/164229…3D%7Ctkp%3ABk9SR7Ti45ztYA


    Das würde sicher stellen, dass da keine Luft mehr drin ist.


    Im Lauf der Jahre hatten wir hier nicht so viele D22, vielleicht 5 bis 6, aber sie hatten alle den gleichen bzw sehr ähnlichen Kummer mit der Einspritzpumpe, genauer mit der Elektronik unter dem oberen Deckel.


    Einer hats mal geschafft das repariert zu kriegen, die Anderen haben nicht geschrieben was ihre Problemlösung war bzw haben neue Pumpen eingebaut bekommen.


    Bei einem elektrisch angesteuerten Injektor kann es vorkommen, dass der in der Offen-Position hängenbleibt und endlos Sprit in den Zylinder fliesst.

    Aber die Maschine hat ja noch echte Einspritzdüsen, die mittels starker Feder geschlossen werden, da tue ich mir doch sehr schwer mit der Vorzustellung, dass die dauernd "volle Kanne" soviel Diesel durchlassen, dass letztlich keine Zündung mehr möglich ist.

    Übrigens gibts die Düsen im ebay so für ca 380€/Stück.


    Das ist das was mir im Moment so gerade einfällt, probier das doch mal aus.


    Viel Erfolg + berichte mal weiter

    Grüße

    O.

  • Ok, vielen Dank. Das klingt schon mal ganz gut. Vor allem die Teileliste ist Gold wert Danke.

    Es wird ein paar Tage dauern, bis ich dazu komme, aber ich werde berichten.

  • Hallo zusammen,


    es geht jetzt mit dem Projekt weiter. Leider komme ich aber trotzdem nicht voran.


    Ich habe an der Einspritzpumpe den Stecker abgenommen und beim Starten Startpilot in den Ansaugtrakt eingesprüht. Ohne Ergebnis.

    Die Leitungen zu den Einspritzdüsen habe ich gelöst. Hier kommt Diesel beim Starten.

    Ich habe auch den Verdacht gehabt, dass der Motor einfach keine Luft bekommt (Ladeluftkühler dicht z.B.) und habe den ganzen Ansaugtrakt abgenommen, aber auch ohne Ergebnis.


    Wie kann ich den die Leitungen vom Kurbelwellensensor testen?



    Ich habe jetzt mal wieder die Fehlercodes ausgelesen:

    95 Ladedruck Motoraufladung

    73 P3 CAN Datenbus PUMPE 13 Motorkühlmittelsensor Fehlfunktion Stromkreis

    (Den ersten und zweiten Fehler führe ich auf meine Versuche zurück)


    Wenn ich die Lifedaten auslese beim Starten erhalte ich folgende Werte: In Klammern der Wert vor dem Startvorgang

    KWS-RPM steigt bis ca. 260 rpm (0)

    Zündsteuerung Ansaugluftemperatur 3,88 V (3,88)

    Start Signal Aus (Aus)

    Einspritzverstellung Steuerventil 4,71 % (4,71)


    Die Werte kann ich nicht interpretieren. Ist das so in Ordnung oder stimmt da was nicht.


    Vielen Dank für eure Hilfe

  • Hab den Fehler gefunden. Das Zahnrad von der einen Nockenwelle ist Rund. Ca. 60 % der Zähne fehlen. Folglich dreht sich die Nockenwelle nicht mit. Was mich nur verwundert ist, dass der Wagen lief als ich ihn abgestellt habe und jetzt gar nichts mehr ging. Ich vermute, dass die Nockenwelle fest war und beim ersten Startversuch der Zahnverlust eingesetzt hat.



    Vielen Dank für eure Unterstützung

    • Offizieller Beitrag

    Hab den Fehler gefunden. Das Zahnrad von der einen Nockenwelle ist rund


    Ach herrje, aber gut gefunden ! :perfekt::perfekt:


    Sah letztens ein böses Filmchen, da hatte es den Mitnehmerstift zwischen VVT-Zahnrad und der Nockenwelle abgeschert und die Welle war gegenüber dem Zahnrad um mehr als 30 Grad versetzt.


    War von aussen nicht zu sehen und die Timing-Markierungen von KW und Zahnrad sahen natürlich dementsprechend in Ordnung aus, bis auf minimale Kettenlängung.

    Hat der Gute fast 2 Tage gebraucht bis er hinter den Trick gekommen ist.


    Ca. 60 % der Zähne fehlen.

  • Der yd25 Motor würde auch mit nur einer drehenden Nockenwelle laufen!

    Beide Nockenwellen sind ja sowohl für Einlass als auch für Auslassventile zuständig - da werden dann halt pro Zylinder nur noch 2 Ventile gesteuert. Wenn die Linke Nockenwelle dreht merkt das noch nicht mal der NWS.

    Ich schätze aber das es auch ein Paar Ventile verbogen hat....