Nokian Outpost AT

Glückwunsch zum schönen Nissan. Ein gut gemeinter Tipp:

Beobachte und kontrolliere den Reifen sorgfältigst ab spätestens dem 2./3. Jahr, falls Du ihn länger fahren willst.

Erste Alterungs-Anzeichen wie kleine sogenannte Ozon-Risse oder gar erste Ausbrüche/Ablösungen an den Profil-Blöcken unbedingt ernst nehmen und früh genug reagieren/wechseln.

Ich hatte den Rotiiva und war nach mehreren anderen AT-Reifen von dem Reifen total begeistert. Die Reifen (Rotiiva und Outpost) kamen bisher für Europa aus ein- und derselben Schmiede (RUS - ggf. ist Deiner aber bereits aus einer anderen Fertigung). Nokian wollte/musste wohl auch umstellen.

Obwohl der Reifen nur im halbjährlichen Wechsel mit einem anderen Satz auf Felgen (also auch keine dauernde Ummontage von der Felge) gefahren wurde, verhärtete der Reifen extrem schnell.

Nach vier Jahren (Profil-Anzeige noch bei 80 % !), waren die erwähnten Risse zu sehen und erste Ausbrüche an den Profil-Blöcken. Ich bin zu zwei Reifenhändlern, darunter ein Nokian-Vertriebspartner, und habe die Reifen checken lassen. Es seien nur oberflächliche Ozon-Risse und auch die Ausrisse/Ablösungen an den Profil-Blöcken seien kein Problem/kein Hinweis auf ernsthaftere Schädigung. Den bevorstehenden Urlaub mit Wohnkabine auf dem PU und 3,5 to urlaubsfertig hatte ich explizit angesprochen.

Wir sind daraufhin in Urlaub gefahren. Das war ein Fehler! Ich hätte mir selbst mehr vertrauen sollen…

Nach 1000 km Autobahn um Mitternacht, bereits im Ausland, stellte sich unrunder Radlauf ein und das Lenkrad stand schief. Nächster Rastplatz raus, mit Stirnlampe gecheckt: an zwei Reifen fanden sich großflächige Beulen auf der Lauffläche, mit Ablösung der Lauffläche von der Karkasse. Weiterfahrt unmöglich.

Abgesehen vom ärgerlichen, zeitfressenden und teuren Zwischen-Aufenthalt:

Das hätte auch verdammt schief gehen können. Ob nun mit Wohnkabine, maximal beladen und hohem Schwerpunkt bei 100-120 km/h, oder „Solo“ mit höherer Geschwindigkeit, beides sicher von niemandem erwünscht.

Ein Kollege hat daraufhin seinen Rotiiva kontrolliert, selbes Ergebnis. Er hat sofort gehandelt und den Reifen noch zwei Tage vor seiner Urlaubsfahrt gewechselt.

Das Ganze war letztes Jahr.

Den Outpost hätte ich definitiv als nächsten AT-Reifen auf dem Zettel gehabt. Seit dem Vorfall habe ich jeden Outpost, den ich gesehen habe, genau angesehen. Es war keiner dabei, der nicht auch bereits die besagten Risse (seitlich am Ansatz der Profilblöcke) und manche auch schon erste Ausbrüche (auf den Profilblöcken) gehabt hätte.

Wenn der Reifen als GJR gefahren wird, ist ein früher Wechsel wegen der stark nachlassenden Eignung auf Nässe und Schnee ohnehin früh/evtl. 3. Jahr zu wechseln. Dann wird man damit eher kein Problem haben.

Bitte nicht fehlinterpretieren. Ich will nichts schlecht reden oder gar Vorwürfe erheben, ob die Jungs in bisheriger Fertigung, Reifenhändler oder Nokian. Nokian macht sicher gute Reifen. Ich war vom Kompromiss aus Geländegängigkeit (jagdliche Nutzung), Wintertauglichkeit (die ersten zwei Jahre), Straßentauglichkeit, Geradeauslauf, Spurtreue, Geräusch-Entwicklung und Komfort begeistert.

Eventuell sind neuere Fertigungen auch schon in anderer Material-Zusammensetzung im Verkauf.

Ich hätte nur eher wechseln müssen.

Wie gesagt, vielleicht einfach mal vorsorglich auf die genannten Punkte achten.

Gute Fahrt !

Das erstaunt mich. Ich hatte mit meinen Rotiivas keine Probleme. Der Verschleiß war normal, und was mich sehr beeindruckt hat, war der Grip der Reifen Auf Schnee und durchgeweichten Wiesen und Waldböden. Auch mit, am Ende, nur noch 3,5-4mm Restprofil.

Nur den 2t-Anhänger hat der Reifen dann irgendwann nicht mehr gepackt.

Grüße

Andi