Verbrauch plötzlich stark gestiegen

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 371 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von jo6666.

  • Hallo zusammen,

    Ich habe einen Pathfinder Baujahr 2012, 2,5l Diesel, 190PS, 265/70/17er AT Reifen und Dachzelt.


    Ich habe das Ferkel jetzt seit 5 Jahren und habe immer einen durchschnittlichen Verbrauch von 10-11l/100km gehabt. Seit einigen Wochen brauche ich nun ca 14l.

    Der Motor startet und läuft ganz normal. es sind auch keine Fehler im Steuergerät gespeichert. Alle Ladeluftschläuche sind dicht (mit Nebelmaschine und 2 Bar abgedrückt) und sämtliche Sensoren geben auf den ersten Blick laut Bosch Tester plausible Signale raus.


    Hat jemand schonmal etwas ähnliches festgestellt oder eine Idee, woran es liegen könnte? Ich bin für jede Idee dankbar!

  • Hallo Julian,

    spontan fallen mir ein:

    Festhängender Bremssattel,

    Verunglückte DPF Regenerierung

    Kurzstrecken häufige Kaltstarts.

    10 Liter kann ich aber kaum glauben, 14 ist allerdings zu viel.

    Meiner liegt bei 12,5

  • Hallo Jochen,


    Festhängender Bremssattel werde ich nochmal prüfen, glaube ich allerdings nicht. Der müsste ja so fest sein, dass die Bremsscheibe schon blau anläuft und die anfängt zu rauchen.

    Verunglückte DPF regenerierung wäre möglich. Kann man eine zwangsregenerierung auch ohne OBD Tester durchführen?

    Der Verbrauch ändert sich auch bei Langstrecke nicht. Nach 500km Autobahn ist der Tank leer, wo früher 700km möglich waren

    Bei meiner Schweden Rundreise letzten Sommer war bei ruhiger Fahrweise sogar ein Schnitt von 9l /100km möglich

  • Kein Leistungsabfall merkbar?

    Wenn ja, dann lLies Dir den Ladedruck aus während der Fahrt (OBD II Gerät).
    Bei mir war mal das Ladedruckregelventil kaputt und er hat 1-2L mehr Diesel gefressen, merkte allerdings dass die Leistung schlechter war.

  • Moin. Wechsle mal den Drucksensor am Intercooler, links gleich hinter dem Grill. Kostet 50€. Müsste die 35025 sein. ich hatte einen von BREMI für meine 2005er.

  • Ladedruckregelventil - hat er doch gar nicht - geht elektrisch bei dem.

    Bevor wir einen Sensor tauschen - sollten wir nicht erstmal schauen ob er plausible Werte liefert? Wenn er das Ladeluftsystem schon definiert abgedrückt hat, kann man ja nachsehen ob der Ladedruck dazu passt.


    Zur Regenerierung:

    Mit Bordmitteln ist eine Zwangsregenerierung nicht möglich.

    Wenn er in dem Maße mehr verbraucht aber nicht mehr Leistung bringt (hängende Bremssättel) - dann stimmt was der Gemisch Zusammensetzung nicht - also zu viel Diesel. Das bedeutet auch zu viel Ruß was den DPF dann permanent überlastet. Der 171 PS Motor "löst" das Problem dadurch das er einfach den DPF durchbrennt, der 190PS hat aber mit dem Abgastemperatursensor eigentlich eine an sich funktionierende Möglichkeit eine zu fette Verbrennung, und damit das Überfordern des DPFs zu erkennen.

    Meines Wissens hat der 190PS aber keine Lampe mehr die eine aktive DPF Regenerierung (Mit Dieselnacheinspritzung im 4ten Takt) anzeigt, sodass es möglich ist das diese beim Abstellen des Motors ungewollt abgebrochen wird. Nach 100km Autobahnfahrt sollte sich das Problem aber spätestens gelöst haben.

    Bliebe dann noch die Frage warum zu viel Diesel da ist - siechende Injektoren?


    Ladeluftstrecke - dazu gehört auch die Ansaugbrücke und somit auch AGR! Einmal gab es hier den Fall das die Dichtung zwischen Kopf und Ansaugbrücke nicht dicht war, bzw. die Schrauben an der Ansaugbrücke lose waren.

  • Ich bekomme am Mittwoch ein obd Gerät, welches ich ein paar Tage behalten kann, um auch während der Fahrt die Sensorwerte zu überwachen.


    Der Turbolader wird bei meinem elektrisch geregelt, also gibt es auch kein Regelventil.

    Wäre es möglich, dass die elektrische Turboladerverstellung ein Problem hat? Das müsste doch eigentlich vom Steuergerät erkannt werden und eine Fehlermeldung bringen?


    Eine Lampe, die eine aktive DPF Regenerierung anzeigt, gibt es leider nicht.


    Gestern war ich mal 50 Kilometer auf der Autobahn. Ich werde die Tage mal tanken und berichten, ob sich am Verbrauch was geändert hat.


    jo6666 Die Bremssättel sind alle freigängig, das habe ich gerade schonmal überprüft

  • Wie schaut dann Eure "ELEKTRISCHE LADEDRUCKREGELUNG" der Reihe nach aus, was wird vom ECU angesteuert, das den Ladedruck regelt? ;)


    Ein "zu viel Diesel" gibt es nicht einfach so, das ECU spritzt nach fuel-map drehzahl und gasstellungsabhängig einfach immer gleich ein und regelt nur minimal rauf/runter je nach Lufttemperatur etc..

    Wenns viel zu viel ist, heisst das nicht zu viel Diesel, sondern ZU WENIG LUFT, heisst ES FEHLT LADEDRUCK und dort sollte man suchen.

  • Pneumatisch oder elektrisch ist bei den Autos im Prinzip egal.

    Aber auch bei Deinem Auto ohne DPF ist es schon nicht mehr so wie Du beschreibst.

    Die Luftmasse ist die wichtigste Stellgröße, die wird ja nach dem Filter gemessen.

    Ist die Ladeluftstrecke dicht, sprich es geht keine gemessene Luft verloren, wird immer die zur Luftmasse passende Dieselmenge eingespritzt. Egal ob der Turbo funktioniert oder nicht. Gaspedalstellung, Drehzahl, Lufttemperatur, Kühlwassertemperatur, Kraftstofftemperatur und sogar Abweichungen der einzelnen Zylinder gehen zwar ebenfalls in die Rechnung ein, eingespritzt wird aber immer nur passend zur vorhandenen Luftmasse im Brennraum.

    Stimmt z.B. die Kühlwassertemperatur nicht und zeigt zu niedrige Werte, gibt es zu viel Diesel um die vermeidlichen Kondensationssverlußte zu kompensieren.

    Bei nachtropfenden Injektoren ähnlich.

    Glaubt die ECU den DPF freibrennen zu müssen - gibt es noch eine Diesel Nacheinspritzung. (Da müsste dann aber der Ölstand ansteigen)

    Jetzt könnte man annehmen das der Luftmassenmesser defekt sei - der zeigt aber mit zunehmendem Verschleiß eher zu wenig als zu viel Luft an was "nur" in einem Leistungsverlußt resultiert.


    Ist übrigens alles in einem von mir hier verlinkten Dokument von Denso Australien nachzulesen. - ich schau mal ob ich das Link noch finde....

    gefunden:

    PDF ONLINE - Nissan YD25DDTi Common Rail Diesel Engine training manual - PDF for FREE

  • Guter Link!

    Legt mir einer Steine in den Weg, fahr ich drüber.
    4x4
    Pathfinder


  • Nanana, der Ladedruck wird beim Pathfinder, wie bei Millionen anderen Autos über einen MAP Sensor gemessen --> Manifold Air Pressure ;)

    Dieser sitzt (von vorne aufs Auto geschaut) links oben seitlich am Ladeluftkühler.
    Hier ein Bild von meinem Umbau, wo ich meinen Fuel Cut Defender dazwischen gehängt habe, damit er mir durch den höheren Ladedruck nicht in den fuel cut rennt und abschaltet.
    Das Ding wo der graue Stecker dranhängt ist es, der misst den Ladedruck und danach wird über das Ladedruckregelventil Vakuum- & Druckschläuche der Druck gemessen und geregelt.



    Und dieses Ding hängt bei mir statt dem originalen Regelventil drin


    Und wenn der MAP Sensor bspw. richtig misst, aber das Regelventil nicht richtig regelt spritzt er trotzdem nach seiner programmierten Fuel Map den Diesel für bspw. 1,2bar ein obwohl er sie nicht erreicht und er läuft zu fett,

    säuft wie ein Kamel, aber läuft nicht.

    Deswegen sollte der Kollege sich das mit dem Regelventil auch anschauen.


    Und der LMM Luftmassenmesser ist nicht wirklich ausschlaggebend, den kannst du abhängen und die Kiste läuft trotzdem.
    Hängst Du aber den MAP Sensor ab, geht gar nichts mehr.

  • Möglich: Bei Deinem Euro 3 ist es vielleicht doch noch so - beim Euro 4 und 5 definitiv nicht.

    Bei abgehängtem Luftmassenmesser gibt es nur Notlauf - also Minimaleinspritzung für Atmosphärendruck (Ohne Turbo) - dabei rußt er nicht.

    Bei undichter Ladeluftstrecke, eine leicht lose Schelle reicht, Ladedrucksensor zeigt zu wenig an, rußt er wie verrückt.


    Siehe auch angehängtes Manual S. 38ff


    Ich nehme mal an das das Regelungsverhalten im Zuge der DPF Einführung angepasst wurde - Ein Fehler im System währe ja sonst verheerend für den DPF.

    Der Euro 4 verfügt übrigens auch über eine Breitband Lambdasonde, die benutzt er aber nur dann wenn der DPF regeneriert wird.

    Beim Euro5 gab es dann noch den Abgastemperatursensor am Krümmer, der den vorzeiteigen DPF Tod verhindert falls die Ladeluftstrecke doch mal undicht ist und der Motor zu fett läuft.

  • Hallo zusammen,


    ich lese hier seit Jahren mit und habe mit eben angemeldet um einen Hinweis aus der ersten Antwort zu bekräftigen.


    Ich fahre seit einiger Zeit ca. 40.000 km im Jahr mit mittlerweile mehreren Ferkeln.


    Ich hatte dasselbe Problem am selben Fahrzeug mit selber Bereifung.


    Auch ich fuhr in der Regel mit 10,5 l/km herum und bräuchte plötzlich. 13+!


    Nachdem ich an 3 Wochenenden bald das komplette Auto zerlegt und wieder aufgebaut, Ladeluftstrecke abgepresst, Ansaugstrecke abgenebelt, Sensoren auf Plausibilität geprüft (AVL Tester steht zur Verfügung und bin vom Fach) und alle größeren Lager im Antriebsstrang geprüft habe, war es am Ende das banalste.


    Ein hängender Bremssattel. Die Bremsscheibe sah von außen gut aus. Erst als ich sie runternahm, sah ich dass der innere Belag das Problem war. Die Scheibe war einseitig weit unter der Verschleißgrenze. Nach der Instandsetzung der Bremse war der Verbrauch wieder wie gewohnt.


    Das Verrückte dabei, ich hatte als eine der ersten Maßnahmen alle Räder angehoben und gedreht. War nicht auffällig. Erst als bei einer Regenfahrt an der Tanke die Felge dampfte, habe ich nochmal genauer hingesehen.


    Viele Glück bei der weiteren Suche.


    Gruß


    Bo

  • Danke für die ganzen Hinweise. Ich werde mir am Wochenende dann die Bremse nochmal genauer anschauen.


    Was mir beim auslesen der Sensorwerte aufgefallen ist, der Kraftstoffdruck ist meiner Meinung nach zu gering.


    Im Leerlauf liegt der Raildruck bei ca 300bar und steigt bei 2000u/min und volllast mit Anhänger hinten dran auf ca 1000bar.

    Sollte der Raildruck nicht relativ konstant sein, um eine saubere Einspritzung zu gewährleisten und irgendwo in Richtung 2000bar liegen?

    Oder liege ich da komplett falsch?

  • Der Raildruck ist nicht konstant sondern kennfeldgeregelt. Bei Leerlauf sind 300 Bar ok. Bei Vollast und 2000 U/min sollten aber je nach Softwareversion und Injektor schon 1600 - 1800 Bar Anliegen.


    Bevor hier aber große OPs angefangen werden, sollte man im Winter immer erst einmal den Kraftstofffilter prüfen. Es fällt mehr Kondenswasser an als sonst und es kann auch punktuell gefrieren. Der verminderte Durchsatz kann eine Ursache für zu geringen Raildruck bei hohen Förderraten sein.

  • Bremssattel war ja auch mein erster Kandidat.

    Thermometer / Wärmebildkamera helfen. Für die Revision der Führungsstifte gibt es ja hier mindestens einen Thread.

    Wasser im Dieselfilter - ja öfter mal prüfen!

    Gibt auch Filter mit Wassersensor, der zugehörige Anschluß baumelt ja da rum.


    Ich gebe zu bedenken:

    Der Euro 5 ist ein hochüberwachtes System. Wenn der Raildruck da 800Bar unter Soll wäre gäbe es eine leuchtende MKL. Zudem müsste man ja einen rapiden Leistungsabfall bemerken. Würde auch den gestiegenen Verbrauch nicht erklären.