Leistungsverlust beim Blinken

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 19.850 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von achasuno5.

  • Ich fahre einen P12 und habe z.Z. ein ziemlich ungewöhnliches Problem:
    Ab ca. 100km/h tritt nach einer längeren Autobahnfahrt ein enormer Leistungseinbruch beim Betätigen des rechten Blinker auf. Ist der Blinker wieder aus, ist wieder alles wieder i.O. .
    3 Werkstattbesuche halfen nichts, Kabelbäume, Steckverbinder und anders wurden mehrmals überprüft, LMM gereinigt. Alles ohne Erfolg.
    Bin für jeden Hinweis dankbar.

  • Beschreib mal genauer wie sich der Leistungseinbruch bemerkbar macht?

    Ich kann vieles nicht, von dem was ich tue :D

  • Der Leistungseinbruch erfolgt immer dann, wenn der rechte Blinker Strom zieht. Die Geschwindigkeit verringert sich im Takt des Blinkens. Der Motor nimmt während dieser kurzen Zeit auch kein Gas an. Es ist auch damit beschreibbar, als ob dem Motor für kurze Zeit ( also während der rechte Blinker an ist ) der Sprit "abgedreht" wird. Die Bordspannung scheint stabil zu bleiben, sonst würde mein Radio und Lüfter nicht funktionieren. Meine Vermutung war, daß durch ein evtl. vorhandenem Kurzschluß im rechtem Blinkerkreislauf die Bordspannung zusammenbricht.
    Es wäre sehr hilfreich einen Einblick in den Stromlaufplan zu nehmen. Laut Aussage der Werkstatt werden die Blinker ganz normal über ein seperates Blinkerrelais angesteuert und nicht über das Steuergerät. Vieleicht hast Du oder jemand anderes die Möglichkeit, mir einen Stromlaufplan vom P12 zukommen zu lassen.

  • Hm klingt sehr interessant!


    Würde da nach Möglichkeit mal drei Dinge überprüfen.
    Vorausgesetzt das mit dem Verlust ist Dauerzustand?


    Blinker stellen und ausmessen ob
    - Einspritzventile
    - Zündspule
    - Steuergerät
    Spannungsversorgung konstant haben und richtig angesteuert werden?


    Schlussendlich wirds bestimmt was banales sein, aber bis man sowas findet...

    Ich kann vieles nicht, von dem was ich tue :D

  • Zitat

    Original von larsh
    Laut Aussage der Werkstatt werden die Blinker ganz normal über ein seperates Blinkerrelais angesteuert und nicht über das Steuergerät.


    ist das so? beim p11 wurden die blinker noch via impuls-steuergerät geschaltet.

  • Hallo
    Kommt schon mal vor.
    Alle Masseanschlüsse im Motorraum reinigen und wieder verschrauben.Kontrollier auch mal die Steckanschlüsse der Rückleuchten da sammelt sich Wasser und die gammeln dann weg.

  • Falls der Fehler bisher noch nicht gefunden wurde..


    Es sind zu 99 % die Einsätze der Schlußleuchten. Zu große Übergangswiederstände!

  • Nachdem ich seit einigen Monaten die Beiträge im Board verfolge, habe ich mich heute endlich angemeldet um auch aktiv an den Diskussionen teilnehmen zu können.


    Das Problem des Leistungsverlustes beim Blinken kenne ich aus eigener Erfahrung nur zu gut - im vergangenen Jahr hatte auch ich ca. 6 Monate das Vergnügen bis die Ursache gefunden wurde.


    Nun zur Lösung:


    Der P12 reagiert aufgrund seiner vielfältigen elektronischen Bauteile sehr empfindlich auf Masseschlüsse. Als Problemstelle hat sich bei mir damals auch die rechte hinter Rückleuchte herauskristallisiert. In der Steckverbindung zum elektrischen Anschluss korrodiert der Massekontakt, wodurch der Stromfluss über andere Leuchten erfolgt. Nach den Problemen mit dem Leistungsverlust beim Blinken, die zwar nervig aber noch erträglich waren, ging es bei mir mit dem spontanen Anschalten der Rückfahrkamera während der Fahrt (nicht im Rückwärtsgang) weiter und endete damit, dass beim rechten Blinker das Piepsen für den Anhängerbetrieb immer präsent war.


    Zu dem Problem liegt den Händlern ein Inforschreiben vor, in dem auch auf einen Reparatursatz (neuer Stecker) hingewiesen wird. Nach Einbau des Reparatursatzes und Austausch des Blinkersteuergerätes (das aufgrund des Massefehlers defekt geworden war) funktioniert beim mir seit einem halben Jahr wieder alles einwandfrei.


    Was auffällig erscheint ist, dass von dem Problem anscheinend ausschließlich FLH-Modelle und nahezu immer die rechte Rückleuchte betroffen zu sein scheinen.


    Hoffe, dir bei deinem Problem weitergholfen zu haben und wünsche allen allzeit gute Fahrt.


    Ralf


  • Es sind beide Rückleuchten betroffen.


    Dank can bus und der Tatsache, daß alle Steuergeräte miteinander vernetzt sind führt wie schon richtig geschildert die fehlende Masse zu dem Stottern des Motors bzw zum Aufleuchten des halben Armaturenbretts und Einschlten der Rückfahrcamera bei nicht eingelegtem Rückwärtsgang.
    Can bus sei Dank

  • Zitat

    Original von Almi 2002
    Can bus sei Dank


    Trotzdem wirds in Zukunft keine Auto ohne mehr geben!
    Das sind halt die Kinderkrankheiten in der Umstellungsphase.


    :rolleyes:Rainer

  • Zitat

    Original von Ralf´s P12Hoffe, dir bei deinem Problem weitergholfen zu haben und wünsche allen allzeit gute Fahrt.
    Ralf


    Ich habe das Problem seit einer Woche ebenfalls, danke für den sehr hilfreichen Tipp !


    Jan

  • Hallo zusammen,
    ich hatte das Problem bei meinem Micra K12:


    • Leistungsverlust beim Blinken (rechter Blinker)

    • Heckscheibenwischer ging beim Bremsen an

    • Merkwürdiges Verhalten der Servo - es hat sich angefühlt als hätte ich Spiel in der Lenkung, besser kann ich es nicht beschreiben.


    Die Ursache lag tatsächlich an dem Steckverbinder der rechten Bremsleuchte - unglaublich! Nach einer kleinen Reinigung des Steckers war alles wieder in Ordnung.


    Vielen Dank für die Hilfe!

    • Offizieller Beitrag

    Hi Tom

    Tatsächlich liest noch jemand 10 Jahre alte Threads, wie wunderbar.


    Das "Phänomen" ist alt bekannt und keineswegs unglaublich, sondern geradezu logisch.


    Das Motorsteuergerät will und muss wissen wenn die Bremse getreten wird und nimmt in diesem Fall die Motorleistung runter um Bremsweg zu sparen und damit nicht gegen den Motor gebremst werden muss.


    Deshalb ist das Steuergerät u.a. auch an den Bremslichtstromkreis angeschlossen.


    Fehlt einem Rücklicht --warum auch immer-- die Masse, dann läuft der Rückstrom des Blinkers oder des Standlichts über Platte des Rücklichts durch das Bremslichtbirnchen zum Steuergerät, welches dann fälschlicherweise glaubt, dass gebremst würde und den Motor drosselt.


    Gleiche Symptome mit derselben Ursache sind aufleuchtende Tachos und Standlichter vorne bei Bremsbetätigung.


    Grüße

    O.

  • Für mich nicht. Wer auf die Bremse tritt, hat vorher normalerweise den Fuß vom Gas genommen und so ist der Motor sowieso schon aus (Schubabschaltung), wenn man bremst. Wo(zu) soll da noch eine Motorleistung reduziert werden?

    • Offizieller Beitrag

    Für mich nicht

    Dann haben sich die Ingenieure etwas völlig überflüssiges einfallen lassen !?!?

    Exakt so funktioniert es aber bzw genau das war die Ursache der beklagten Symptomatik.


    Die Einspritzmenge wird im Wesentlichen durch die Drehzahl ( KWS/NWS ) und den LMM geregelt.

    Bei hohem Luftstrom würde trotzdem weiter zuviel eingespritzt werden bis sich der Motor ( zu ) langsam runtergeregelt hat.

    Deshalb ist das durchaus sinnvoll.


    Schubabschaltung ist nochmal was anderes als nur "vom Gas gehen"


    https://de.wikipedia.org/wiki/Schubabschaltung


    Grüße

    O.

  • Für mich nicht.

    Für mich auch nicht!


    Wo(zu) soll da noch eine Motorleistung reduziert werden?

    Wir mit unseren Oldtimern verstehen das nicht - der schaltet dann wahrscheinlich auf Schubumkehr bzw. legt derweil mal kurz den Rückwärtsgang ein :D

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

    • Offizieller Beitrag

    Für mich auch nicht!

    Tatsache ist doch, dass es genauso funktioniert.

    Ein Blick in den Schaltplan und Du kannst die Leitung vom Bremslichtschalter zur ECU erkennen.


    Ich habs ausführlich erklärt, dann nimm es einfach so hin, eine andere ( bessere ) Erklärung kann ich Dir nicht geben.


    Fehlende Masse am Rücklicht mit den o.a. Symptomen hatten wir hier im Lauf der Jahre mehrere Dutzend mal.

    Nachdem das behoben worden war, hats dann immer wieder richtig gefunzt und die Leut waren auch mit der Erklärung zufrieden.

    Ihr beiden seid die Ersten und Einzigen, denen das uneinsichtig ist.


    Übrigens: bis auf die alten Vergaserautos haben das alle Nissans und auch alle anderen Marken, vielleicht auch noch aus Abgasgründen.


    Grüße

    O.



  • Ihr beiden seid die Ersten und Einzigen, denen das uneinsichtig ist.

    Hi Oggsi,


    ich hoffe mal nicht, dass du meinen Scherz in den falschen Hals bekommen hast.


    Mir scheint, dass sich da zwei Themen vermischt haben.


    Das eine Thema ist, was die Störungen bei tomassyls K12 verursacht hat.

    Deine Diagnose war goldrichtig und da bin ich auch vollkommen einsichtig. Nebenbei: ich hab in jungen Jahren einiges in "Lehrstunden" investiert bzw. investieren müssen, bis ich es auf dem Schirm hatte, dass fehlende bzw. fehlerhafte Masse eine - wenn nicht die - Hauptursache für allerlei merkwürdige elektrische Erscheinungen ist, Drum: wenn jemand mit einer "Elektrischen-auf- einmal-Störung" zu mir kommt, ist meine allererste Frage seitdem immer: wer hat zuletzt an dem Auto was gemacht? - und zwar absolut egal was. Ich will dann auch wissen, ob jemand Schonbezüge montiert hat oder Reifen gewechselt oder, oder .... . Wenn wirklich niemand wirklich nichts gemacht, dann ist das Zweite, die Masseverbindungen zu prüfen :). Um welche der vielen Masseverbindungen es sich bei dem Defekt von tomassyls 12er handelt, dafür ist dann dein/euer Insiderwissen natürlich ausgesprochen hilfreich und zeitsparend.,


    Das andere Thema ist diese Verbindung vom Bremslichtschalter zur ECU.

    Ich hab in meinem K11er Schaltplan nachgeschaut. Tatsächlich - das war mir neu, dass meiner diese Verbindung auch schon hat. Also ist er doch kein so older Oldtimer :).Dankeschön für die Nachhilfe!


    Dennoch bleibt für mich die Frage nach dem Sinn dieser Verbindung.


    Du hast geschrieben:


    Das Motorsteuergerät will und muss wissen wenn die Bremse getreten wird und nimmt in diesem Fall die Motorleistung runter um Bremsweg zu sparen und damit nicht gegen den Motor gebremst werden muss.

    Und bei dem Punkt bin ich (noch) uneinsichtig:

    Ich sehe es wie howie: wenn ich bremse, dann nehm ich, wenn ich mit dem rechten Fuss bremse, vorher den Fuss vom Gas. Dann wird bei höheren Drehzahlen als ca. 1000/1100 u/min (bei warmem Motor) die Spritzufuhr unterbrochen und der Motor bremst mangels Sprit mit. Wozu braucht es da das Signal vom Bremslicht? Die Spritzufuhr ist ja schon unterbrochen.


    Deine Erklärung ist für mich daher nur dann plausibel, wenn Gas und Bremse gleichzeitig betätigt werden - also wenn jemand z.B. versehentlich Gas und Bremse gleichzeitig tritt oder einer mit dem linken Fuss bremst und mit dem rechten gleichzeitig Gas gibt. Dann kann die ECU dem Bremssignal Vorrang geben und die Spritzufuhr stoppen, da sie ja wegen dem getretenen Gaspedal noch nicht gestoppt ist. Oder es ist eine doppelte Sicherheit, damit die Schubabschaltung, wenn sie bei losgelassenem Gaspedal nicht funktioniert, dann vom Bremssignal aktiviert wird. Das erscheint mir allerdings eher unwahrscheinlich. Doch wer weiss?

    Vielleicht gibts auch noch andere Möglichkeiten - da sind mir nur keine plausiblen mehr in den Sinn gekommen.


    Gruss Matthias

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)