Beiträge von Kilian

    Vielen ist ja bekannt, dass das Senken des Reifendruckes in einer Reihe von Situationen hilfreich für's Weiterkommen ist. Ich selbst praktiziere das bei unseren Off-Road-Trips schon seit über 15 Jahren und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Jetzt interessierte mich mal, wie sich denn eigentlich die Reifenaufstandsfläche genau bei sinkendem Reifendruck verändert und welche Auswirkungen dies zudem auf die Bodenfreiheit hat. Da ich dazu keine konkreten Angaben (Messungen) gefunden habe, dachte ich mir, dann mache ich das halt selbst. Und wenn ich schon dabei bin, kann ich auch einen kleinen "Air-Down"-Guide für die Nachwelt schreiben. Here we go:



    Reifendruck senken, wieso? (die PROs)

    Ein PKW-Reifen berührt nur mit einer recht kleinen Fläche den Boden. Dadurch, dass der Reifen aus Gummi und luftgefüllt ist, ist er nicht ganz rund, sondern formt sich etwas der Straße an. Wie stark, hängt eben vom Druck ab - bei "Normaldruck" hat die Berührungsfläche etwa die Größe eines A5-Blattes.


    Nur mit dieser Fläche kann der Reifen Kraft auf den Untergrund übertragen. Kommt man in eine Situation, in der diese Kraftübertragung nicht mehr ausreicht, z.B. im Schnee oder Tiefsand, kann man die Reifenaufstandsfläche und somit die übertragbare Kraft durch Senken des Reifendruckes deutlich erhöhen. Nach meiner Erfahrung wird der Effekt von den meisten Leuten erheblich unterschätzt und ist im weichen Sand etwa so wirksam, wie ein Allrad (2WD mit 0,8 bar vs. 4WD mit 2,8 bar). So mancher PKW, der sich am Strand festgefahren hat, könnte sich also durchaus selbst bergen, wenn er nur konsequent und früh genug die Luft abliesse. Die Sache hat allerdings auch ihre Tücken, aber dazu später mehr.


    Ein weiterer positiver Nebeneffekt, der bei Schnee, leicht feuchtem Sand oder dickem Schlamm ebenfalls eintritt: Durch den niedrigen Druck walkt der Reifen deutlich stärker, wird also am Übergangspunkt zum Boden stark hin- und her "gebogen". Das führt zu einer Selbstreinigung - Schnee oder Schlamm, der eigentlich das Profil zusetzen und damit noch unbrauchbarer machen würde, fällt aus dem Profil heraus, bei der nächsten Radumdrehung greift der Reifen wieder besser.


    Bei steinigem/felsigem Untergrund gibt es zwei Effekte: Zum einen formt sich auch hier der Reifen besser um Steinkanten/Stufen herum und man kommt besser vorwärts. Zum anderen ist der Reifen bei niedrigerem Druck weniger empfindlich gegen Beschädigungen: Während die spitze Steinkante die gesamte Energie auf z.B. einem Quadratzentimeter in den prallen Reifen sticht, kann dieser bei 0,8bar quasi ausweichen, sich herumformen und die Energie wird auf einigen Quadratzentimtern verteilt. Stell Dir einfach vor, einen sehr prall aufgeblasenen Luftballon auf einen spitzen Kieselstein zu drücken oder aber einen ziemlich schlappen Luftballon - welcher platzt zuerst?


    Aber wieviel größer genau wird denn eigentlich die Reifenaufstandsfläche bei niedrigerem Druck? Dazu habe ich anhand eines Nissan-Pathfinder mit General-Grabber in der Größe 265/70/R17 eine Messreihe gemacht. (Vorgehensweise: Vorderrad mit 0,8 bar auf Siebfilmplatte geparkt, von allen vier Seiten ein A3-Blatt unter den Reifen geschoben, soweit man kommt / bis es klemmt. Abstände in Längs- und Querrichtung sowie Höhe des Fahrzeugs messen. Sukzessive den Reifendruck erhöhen, Blätter ranschieben, neu messen, etc.).



    In der Grafik ist zu sehen, das konsequentes Senken des Druckes die übertragbare Kraft etwa verdoppelt* und - für mich überraschend - das der Zusammenhang annähernd linear ist. Also auch eine relativ niedrige Senkung des Luftdruckes bringt schon spürbare Verbesserung. Im Detail ist für den Flächenzuwachs übrigens hauptsächlich eine Verlängerung der Reifenaufstandsfläche (hier von ca. 17 auf 27cm) und nur relativ wenig eine Verbreiterung (ca. 19,5 auf 21,5cm) verantwortlich.


    (*Zu berücksichtigen ist, das meine Methode wirklich nur die direkte Aufstandsfläche auf einer glatten Fläche misst. Wenn man aber durch z.B. Weichsand fährt und einsinkt, übertragen auch die unteren cm des Reifens, die als Wulst schräg nach außen geneigt sind, noch Kraft, so daß in der Realität der Kraftgewinn bei niedrigerem Druck höher sein dürfte.)



    Reifendruck senken die CONTRAs:

    Wie so oft hat die Sache auch Ihre Nachteile und über diese sollte man sich im Klaren sein. Fangen wir zunächst mit einem Thema an, welches man ebenfalls der obigen Grafik entnehmen kann: Mit dem Reifendruck senkt sich auch das Fahrzeug ab. Bei der obigen Fahrzeugkonstellation wird mittig unter dem Fahrzeug (beim VTG) die Bodenfreiheit knapp 2 cm kleiner, wenn man den Druck auf 0,8 bar senkt. Es hängt also von der Situation ab: Im Schnee oder präventiv auf Weichsand vermutlich egal. Wenn man allerdings nach dem Festfahren am Strand in bester Touristenmanier erst solange das Gaspedal durchgedrückt hat, bis der Unterboden schon flächig aufliegt, wird ein gesenkter Reifendruck nichts mehr nutzen.


    Wenn man andererseits in hartem Gelände mit großen Stufen, Steinbrocken und Kuppen unterwegs ist, können diese 2 cm genau die entscheidenden sein, ob man mit dem Rahmen aufliegt oder noch über das Hindernis kommt.


    Aber es gibt noch ernsthaftere Risiken: Wie oben schon beschrieben walkt der Reifen bei immer niedrigerem Reifendruck immer stärker. Diese Verformungsarbeit führt zu Erhitzung am meistbelasteten Übergang zur Reifenflanke und kann im schlimmsten Fall zu einem Reifenplatzer führen! Mit stark gesenktem Reifendruck sollte also nur langsam* gefahren werden, keinesfalls längere Zeit auf einer Landstraße oder gar Autobahn! Die meisten AT- und wohl alle MT-Reifen haben auch deswegen einen deutlich verstärkten Aufbau der Seitenflanke und vertragen diese Belastung daher besser als ein Strassenreifen. (*Weiter unten dazu ein paar Anhaltspunkte/Erfahrungswerte.)


    Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Risiko: In einer normalen PKW-Felge wird der Reifen in der Felge von einem sog. Hump in der Felgenschulter gehalten. Bei ausreichendem Reifendruck hält das sehr gut. Senkt man den Reifendruck aber sehr stark ab, kann es passieren, dass der Reifen bei Querbelastung aus der Schulter nach innen in die Felge gedrückt wird und schlagartig kompletter Luftverlust eintritt! Dies geschieht z.B. bei einem Bremsmanöver in einer zu schnellen Linkskurve mit dem rechten Vorderrad: Das Rad steht halb quer zum Moment des Fahrzeugs und der gesamte Bremsdruck schiebt das Fahrzeug über die rechte vordere Ecke - entsprechend wird der Reifen unten vom Bodenkontakt nach innen gedrückt und kann abrutschen. Wenn man neben dem Kompressor nicht gerade eine Dose Bremsenreiniger und die dazu gehörige Erfahrung (oder Abenteuerlust) dabei hat, senkt das möglicherweise temporär etwas die Stimmung...


    Noch eine Anmerkung: Es gibt u.a. aus diesem Grund spezielle mehrteilige sog. Beadlock-Felgen bei denen der Reifen mittels Klemmringen verschraubt und so sicher an seinem Platz gehalten wird. Diese Felgen werden z.B. beim Rockclimbing teilweise mit nur 0,3-0,5 bar Reifendruck gefahren.



    Reifendruck senken, Wie?

    Wenn man von ganz komfortablen Systemen absieht, bei denen man den Reifendruck während der Fahrt aus dem Cockpit regulieren kann, stellt sich die Frage, wie man ihn absenkt. Zu diesem Zweck gibt es automatische Ventile, die man im Bedarfsfall auf die Reifenventile schraubt und die dann bis zum vorher eingestellten Zieldruck die Luft ablassen. Obwohl man hier alle vier Reifen gleichzeitig versorgen kann, dauert dies relativ lange. Ich selbst - weil meist mit Familie unterwegs - verteile einfach je eine Person mit einem Schlüssel o.ä. an jeden Reifen zum Luftablassen und weiss aus Erfahrung, dass ca. 60 Sek. bei uns ca. 1 bar ausmachen. Danach gehe ich kurz mit dem Handmanometer rundherum kontrollieren, Ventilkappen wieder drauf, fertig.


    Weil das auch gerne mal gefragt wird: Bis auf wenige Ausnahmefälle macht das Absenken des Druckes nur für angetriebene Achsen Sinn! Ich habe schon gesehen, wie jemand die Luft an seinem Wohnanhänger abließ, als er sich am Strand festgefahren hatte weil er "irgendwo etwas davon gehört hatte, das solle helfen". Nein, hier würde ja nur der Rollwiderstand des Wohnwagenreifens noch weiter erhöht, also kontraproduktiv!


    Wenn man den Reifendruck abläßt, sollte man sich vorher schon Gedanken darüber machen, wie man ihn hinterher wieder anhebt. Die bei einigen Fahrzeugen mitgelieferten Mini-Kompressoren aus dem Boardwerkzeug sind dabei bestenfalls ein Notbehelf für äußerst geduldige Zeitgenossen. Um obige 265/70/R17 von 1,2 wieder auf 2,7 bar zu pumpen sind da schnell 10-15min (für EINEN Reifen) einzukalkulieren. Nach 1-2 Reifen ist allerdings der Kompressor so heiß gelaufen, dass er erstmal abkühlen muss, bevor man sich dem nächsten Rad zuwendet. Wer diesen Leitfaden also nicht nur für den Notfall gelesen hat, sondern die Technik beim Offroaden regelmäßig einsetzen möchte, sollte sich dringend einen geeigneten, deutlich leistungsfähigeren 12V-Kompressor zulegen.


    Zu guter Letzt fragt man sich vielleicht, was denn nun praktisch sinnvolle Reifendrücke für verschiedene Szenarien sind und wie lange oder wie schnell man damit dann fahren kann. Wie oben schon geschrieben ist das schwer allgemein zu beantworten und abhängig vom Reifen und der Situation bzw. Dringlichkeit. Ein MT-Reifen verträgt i.d.R. niedrigere Drücke als ein reiner Straßenreifen. Je niedriger der Druck - um so langsamer sollte man nur noch fahren, - um so kürzer sollte die Nutzungsdauer sein und - um so mehr sollte man Querkräfte in Kurven meiden!


    Meine Erfahrungswerte aus vielen tausend Offroad-km:

    Bei o.g. Grabber ATs ist der Straßendruck bei mir 2,7 bar. Im ernsthaften Gelände gehe ich meist erstmal auf ca. 1,8 bar. Dann wird aber i.d.R. nicht schneller als 50-60km/h gefahren. Bei ausgedehnten Weichsand-/Dünen-Einsätzen gehe ich ausnahmsweise auch mal auf 1,2 bar herunter, fahre dann aber nicht schneller als ca. 20km/h. Das geht mit den Reifen dann auch stundenlang. Dennoch sollte man bei erster sich bietender Gelegenheit bzw. längerem Wechsel zu Straße den Reifendruck wieder erhöhen!


    Im Winter fahre ich Conti Wintercontact (nein, auf keinen Fall ATs) normalerweise mit 2,5 bar und senke bei starkem Schnee ggf. auf 1,8-2 bar, aufgrund des Reifenaufbaus aber nicht niedriger. In einem Notfall bei feststeckendem PKW würde ich ggf. für einige Meter auch auf 1 bar runter gehen, dann aber direkt wieder aufpumpen.


    Dieser Leitfaden erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch auf "die einzig richtigen" Antworten. Wenn Euch die kleine Einführung ins Thema gefallen hat oder Lust auf's selbst erfahren (!) macht, freue ich mich über eine Rückmeldung. Wenn ich Aspekte vergessen habe - Einfach fragen!

    Nachtrag für die Nachwelt: Es stellt sich heraus, dass das rote Kabel in der Beleuchtungseinheit am Brillenfach KEIN Dauerplus ist. Exakt 10min nach Verriegeln des Autos geht es aus. Die gelbe Ader wiederum ist auch kein Dauerplus. Dort liegt NUR für 10min NACH Verriegeln der Tür Spannung an (aber nicht vorher, also nicht während der Fahrt z. B. wie bei der roten Ader).


    Nunja, bleibt jetzt so - zumindest entfällt damit das Risiko, die Batterie zu killen.


    Ach ja, bei dem von mir verwendeten Spannunswandler ist die Zuleitung definitiv dicker, als die Nissan-Kabel, die mit 10A abgesichert sind. Daher bei mir keine Zusatz-Sicherung.

    So, danke Wolfgang für den Tip mit dem Rückspiegel. An der Dachleuchte gibt es kein Zündungsplus. Ich habe jetzt hinter einem Umschalter [Zündungsplus/Dauerplus/Aus] diesen Bauer Motorbike Spannungskonverter eingesetzt. Funktioniert einwandfrei ohne Funkstörungen und bringt am Labormessgerät sauber die 3A ohne Spannungseinbruch.


    Frontkamera rechts neben dem Sockel vom Rückspiegel, Heckkamera in Fahrtrichtung links neben der 3. Bremsleuchte am Dachhimmel (damit ich mit dem Kabel nicht durch die Tülle in die Kofferraumklappe muss). Das USB-Kabel habe ich mit einem Draht von Leuchte zu Leuchte über den Dachhimmel durchgeangelt, ohne diesen auszubauen. Etwas fummelig wegen der Querstreben am Dach (da war das oben von Jochen verlinkte Bildnochmal hilfreich), ging aber.

    Jochen, mich hatte verwirrt, dass das Teil in den Ersatzteillisten von Nissan als "Stellmotor" (oder als "transfer motor") bezeichnet wird, Du oben kurz ebenfalls einen "Stellmotor" (den für 4L) erwähntest und dann von Ölpumpe sprachst. Das Teil hat zudem nur 12V, aber keinen Ölanschluß - sprachen wir also überhaupt über das gleiche Teil oder hatte ich etwas falsch verstanden?:mmmm: (Leider fehlt mir in meinem deutschen WHB zum 190PS-Schalter ausgerechnet die Datei zum VTG).


    Nachdem ich nun spätestens seit Post #11 von "Der Schwarze" weiss, dass das Verhalten bei anderen im Detail genau so ist, und mir inzwischen in einem englischen WHB anlesen konnte, was genau dieser "transfer motor" macht (nämlich die intern verbaute Ölpumpe antreiben) und wieso er bei Stillstand oder Rückwärtsfahrt dauerhaft pumpt bin ich aber beruhigt.


    Danke also nochmal in die Runde, Thema gelöst! :perfekt:

    Top, d.h. der Name "Stellmotor" ist etwas irreführend, weil er gar nicht irgendetwas (bis erreichen der Zielposition) "stellt", sondern für die Ölversorgung zuständig ist, richtig? Und läuft nur dann, wenn der Wagen still steht, weil bei Fahrt die Ölversorgung direkt über das Getriebe erfolgt?


    Jochen, wenn Du auch bestätigen kannst, dass sich das bei Dir genauso wie im Video verhält, wäre ich beruhigt. Dann hätte ich wohl tatsächlich einfach noch nie in der Garage bei eingeschalteter Zündung einen Gang eingelegt und war deshalb jetzt so überrascht.

    Jetzt bin ich verwirrt. Dein Satz "Dauerhaft?! Länger als eine Minute habe ich nicht unterm Auto gelegen." klingt wie "naja, die Minute war das Geräusch halt vorhanden, dann habe ich nicht weiter getestet." Das widerspricht aber Gregors Antwort "bleibt nicht dauerhaft..." (Im Zusammenhang mit meiner "1-2 Sekunden"-Erinnerung).


    Habe jetzt mal unter dem Auto gelegen. Das Geräusch kommt eindeutig von dem 12V-Stellmotor des Verteilergetriebes "hce lm 1004-04" (Wenn ich den Stecker abziehe ist es weg). Ich habe ein kleines Video gemacht, Zündung an, Kupplung getreten. Dann werden die vier Stellungen "2WD, Auto, 4H, 4L" durchgeschaltet jeweils im Leerlauf und mit Einlegen eines Ganges. Das Geräusch ab 0:22 tritt jeweils nur beim Einlegen eines Ganges in den Stellungen Auto, 4H und 4L auf und bleibt dann dauerhaft (auch wenn ich es im Video nur für ca. 5s laufen lasse um das Video kurz zu halten). Das ist der Punkt, der mich stutzig macht - was sollte der Motor da gerade sinnvolles machen?


    Bei Rückkehr in den Leerlauf stoppt der Stellmotor nach ca. 2s von allein. (Sorry für den Ton, ich hatte das Mikro unter dem Auto liegend direkt vor meinem Mund, dadurch klingt das etwas dröhnig.)


    Noch etwas: Ich habe zwar ein deutsches WHB. Aber ausgerechnet die Datei für das Verteilergetriebe "TF.pdf", fehlt mir. Hat die zufällig jemand?

    Ja, klingt halt wie ein Stellmotor, der irgendwas von rechts nach links einrückt. Das "grgrgrgrgrklack" finde ich daher auch völlig plausibel.


    Das "ungesund" bezieht sich darauf, dass das "grgrgrgrgrgrgrgrgr..." dauerhaft bleibt und nicht wieder aufhört - was sollte da die ganze Zeit bewegt/gepumpt werden?


    Daher nochmal sicherheitshalber, nicht das wir aneinander vorbei reden: Ist es bei Dir auch so, wenn Du in der Leerlaufgasse stehst und auf 4L stellst, hört man den Stellmotor nur kurz, wenn man aber einen Gang einlegt, bleibt das Geräusch dauerhaft?

    Danke für die Rückmeldung. Pneumatik gibt es also nicht, Hydraulik sollte keine Geräusche machen, klingt dann nach Stellmotor. Das beim Einlegen des Ganges die Kupplung getreten ist, versteht sich von selbst. Das manchmal erst beim Loslassen des Pedals oder erst nach 1/4 Radumdrehung die Untersetzung einrastet, kenne ich auch (auch von anderen Fahrzeugen).


    Die wichtigste Frage betrifft das Geräusch selbst: Kann mal bitte jemand (an einem ruhigen Ort/in der Garage, nicht an der Hauptstraße) seine Zündung einschalten, in 4L einen Gang einlegen und berichten, ob er dann auch dieses deutliche Geräusch hat? Wie ist das bei Dir Jochen?


    (Die grundsätzliche Bedienung von Allrad, Untersetzung oder Sperren ist mir nach 17 Jahren Offroad-Hobby durchaus geläufig. Es scheint ansonsten soweit auch alles - incl. Anzeigen im Kombiinstrument - normal zu funktionieren.)

    Unser 2011er 190PS-Schalter hat glaube ich ein Problem: Wenn man die Zündung an macht (noch nicht den Motor startet), gibt es ja üblicherweise div. Geräusche vom Auto, Lüftung rauscht, irgendeine Magnetkupplung rückt ein, leises Summen von den Scheinwerfern, etc.


    Dabei gibt es - nach meiner Erinnerung (!) - auch für ca. 1,5-2s ein Geräusch wie ein Stellmotor oder vielleicht eine kleine Pumpe "grgrgrgrgrgrgrklack". Dieses Geräusch hatte ich in den letzten Tagen nun dauerhaft! Bisherige Diagnose: Es kommt von unter dem Auto etwa aus der Mitte, etwa vom VTG. Gangschalthebel steht auf Leerlauf. Wenn ich den Drehwahlschalter auf 2WD stelle, ist es weg. Stelle ich auf 4L kommt das Geräusch für ca. 2s und endet mit einem "klack" so, als würde ein Stellmotor irgendwo hinfahren und in der Endstellung einrasten - klingt "normal". Lege ich jetzt aber einen Gang ein (wie gesagt, Motor läuft nicht) kommt sofort das Geräusch und bleibt dauerhaft! Das gleiche gilt, wenn ich auf 4H stelle - unabhängig von der Position des Schalthebels macht er minutenlang dieses "grgrgrgrgrgrgrgrgr".


    Erstens: Das klingt irgendwie nicht gesund - so als würde etwas ständig versuchen, irgendwo gegen zu drücken oder so. Zweitens: Ich bin ziemlich sicher, dass das Geräusch bisher nicht dauerhaft da war. Allerdings auch nicht ganz :/ - Wenn der Motor läuft, hört man es gar nicht (weil es zu leise ist, nicht, weil es weg ist - das kann ich eben nicht feststellen!) und normalerweise steht der Wagen bei uns auf Auto und mit Gangschalthebel auf neutral in der Garage. Mir ist das jetzt erst beim Kabel-ziehen aufgefallen, als ich versehentlich den Gang eingelegt habe.


    Frage1: Wenn Ihr im Stand die Zündung anmacht und zwischen den Positionen 4H und 4L wechselt und dabei mal einen Gang eingelegt habt und mal nicht - habt Ihr da auch dieses Geräusch? Und wenn ja - nur kurz (wie in meiner Erinnerung) oder bleibt das je nach Position dauerhaft? Falls wie bei mir beschrieben: Puh, super, dann scheint ja doch alles normal. Danke für die Rückmeldung! Die Anfrage endet hier. Falls nicht:


    Frage2: Irgendjemand eine Idee, was das ist? Ich tippe ja auf Untersetzung oder VTG.


    Frage3: Wie genau legt der Passfinder die Untersetzung ein? Pneumatisch oder fährt ein Elektromotor die Zahnräder in Position?


    Frage4: Wie genau regelt er die Kraftverteilung VA/HA in der Stellung Auto? Wird das dynamisch zwischen 100:0 über 90:10, 80:20, ... bis 50:50 geregelt oder kennt er nur digital entweder 100:0 oder 50:50? Ist das eine Lamellenkupplung oder rückt da eine Klaue hart ein? Und wie wird die bewegt? Elektromotorisch oder Pneumatisch?

    Schiebedach habe ich leider nicht. Mal sehen, ob irgend jemand anders das weiss. Das wäre vom Kabelweg dann einfach eine schöne elegante Lösung.


    Was mich auch wundert: Auf dem Bild vom Himmel im von Dir verlinkten Thread sehe ich nur zwei Beleuchtungseinheiten. Eine wohl ganz vorne und eine im Kofferraum. Die Weisse "Matte" bzw. das Styropor in der Mitte scheint keine Leuchten zu enthalten. Bei mir (2011er Facelift) gibt es aber 3. Das Bild ist trotzdem sehr hilfreich um einen Eindruck zu bekommen, wo man vielleicht lang kann und was einen da noch so erwarten kann. Danke!


    Was die Stromversorgung angeht, habe ich inzwischen sehr hübsche kleine Lösungen in dieser Art gefunden - das müsste jetzt bloss noch mit abgewinkeltem Mini-USB-Stecker (nicht Mikro!) sein...

    Hallo,


    hab' mir eine Aukey Dashcam geholt und überlege gerade, wo ich mir jetzt den Strom herhole - offen rumliegende Kabel mag ich nicht.


    1) Gibt es an der Innenleuchte am Brillenfach 12V-Zündungsplus (und Masse)? Ich möchte keine Dauerspannung, aber natürlich auch nicht nur die Kamera mit eingeschalteter Beleuchtung nutzen.


    2) Es liegt ein USB-Anschlusskabel und ein Zigarettenanzünderadapter bei. Da würde ich dann einen 12V->5V DC-Konverter zwischen hängen. Hat jemand da eine Empfehlung? Irgendetwas kleines, was man dann direkt auf dem Dachhimmel liegen lassen kann?


    3) Um die Heckkamera anzuschließen müsste ich ein weiteres USB-Kabel über den Dachhimmel nach hinten legen. Weiss jemand, wie man die drei Innenleuchten-Einheiten heraus bekommt um sich dass dann durchzuangeln?

    Der Rahmen rostet i. d. R. von innen durch. Also spülen, ausblasen, 2-4 Wochen trocknen lassen, Fluidfilm rein, 3-4 Monate warten, Mike Sanders rein, fertig. Zu dem Thema gibt es hier schon div. Threads mit mehr Details.


    Wenn Du draußen schon die ersten Löcher durchbrechen siehst, ist das Thema aber eigentlich durch und Du kannst Dir das oben beschriebene schenken. Ist wie beim Eisberg - aussen siehst Du nur 8%...

    Normalerweise merkst Du das, wenn Du die Schraube einige Windungen raus drehst. Wenn die Mutter innen lose ist, kannst Du die Schraube ja dann einfach einige mm hinein und herausschieben. Wenn die Mutter fest ist, geht das nicht. Ich gehe wie Gregor aber auch davon aus, wenn das ein Gummipuffer ist, der eh fest klemmt.

    Ich hab’s an einer kurzen, sehr steilen Kuppe tatsächlich mal hinbekommen, mit ein wenig Schwung auf dem Rahmen/Unterboden gerade so weit zu rutschen, das alle vier Räder in der Luft hingen. Eine Seite komplett frei, Andere noch minimaler Bodenkontakt aber deutlich ausgefedert. Das war dann ein Null-Rad-Antrieb. Seitdem hat er ein, zwei Liter weniger Tankvolumen. 8o

    Ja, Durchspülen macht Sinn. Auto auf Rampe schräg stellen und vom oberen Ende spülen, spülen, spülen... Bei uns kam kein Rost aber alles in allem ein halber 10l-Eimer Sand, Split und Kiesel aus dem Rahmen! Erst nach 1/4 Stunde wurde das Auslaufwasser langsam klar. Und FF oder MS auf einen feuchten Matschklumpen in der Rahmenecke auftragen, ist ja doch einigermaßen sinnfrei.


    Bis er dann wirklich auch in den Fugen durchgetrocknet ist vergehen aber 2-3 Wochen denke ich. Irgendwo bleibt halt immer Wasser stehen. Evtl. könnte man einen Druckluftschlauch durch den Rahmen schieben um das Gröbste schonmal weg zu haben.


    Dietmar: Ja danke für den Hinweis, ist doch noch heisser als ich in Erinnerung hatte.

    Aus meiner persönlichen Sicht kann man bei vielem Kompromisse eingehen, aber nicht beim Rahmen. Alle Selbstrestaurationsprojekte, die ich so aus div. Foren verfolgt habe, sahen diesbezüglich etwa so aus:


    "Gerade gekauft, an sich i. O., nur vorne rechts ein kleines Loch im Rahmen, wenn man mit dem Schraubenzieher stochert. Schweisse ich demnächst zu."

    "Hab jetzt nochmal genauer geschaut, man kommt ja auch nicht überall dran, aber vor dem Getriebe links und hinterm Tank sieht auch nicht mehr so gut aus..."

    "Ok, haben jetzt die Karosserie komplett runter genommen. Der Rahmen ist noch zu 70% vorhanden, div. faustgrosse Löcher, das rechts Längsträgerende komplett weggefault, ein älterer Riss an der hinteren rechten Achsaufnahme. Wird jetzt komplett gestrippt, alles rausgeflext, neu geschweisst, sandgestrahlt und neu lackiert. Im Herbst baue ich ihn dann wieder zusammen... "

    " Ok, lange nichts mehr gehört, wollte das ja letztes Jahr schon fertig haben, war doch zeitlich schwierig, vielleicht jetzt in den Sommerferien... "


    Wenn man das nicht als reines Hobby selbst macht, ist so ein Fahrzeug m. E. schlicht wirtschaftlich tot.


    Wenn der Händler irgendwie mit dem Verkauf des Autos zu tun hat, würde ich mich darauf nicht verlassen. Wieso lässt der Alteigentümer extra den Rahmen checken und verkauft dann das Auto? USB-Endoskopkameras für das Handy gibt es bei ebay für 30-50,- Euro - könnte sehr gut investiertes Geld sein...

    Unterschied beim FF ist die Viskosität. Ich nehme immer die fertigen Sprühdosen - Gibt es häufig im Pack mit Hohlraumsonde. Für die gründliche Erstbehandlung habe ich damals so 8-10 Dosen gebraucht. Seitdem so ca. 2 Dosen/Jahr um hier und da etwas nachzubessern. (Nicht auf Abgasanlage oder andere heisse Teile sprühen - brennbar.)


    Übrigens: Das ist ja Wollfett. Danach stinkt der Wagen/ die Garage 2-3 Wochen wie nasse Schafherde - das verfliegt aber wieder.


    Zu MS: Habe ich damals machen lassen. Soweit ich das aber auf dem Schirm habe, brauchst Du das Zeug einfach nur auf 80°C erhitzen und dann sprüht es sich recht normal. Dazu reicht ein Kochfeld mit großem Topf und dann eine Heissluftpistole um die Pistole vorzuwärmen. Wenn man zwischendrin allerdings Pausen macht und das Zeug im Schlauch und der Pistole abkühlt, hat man ein Problem. Dafür gibt es wohl auch extra beheizte Pistolen.


    Tatsache ist, dass das eine Riesensauerei ist! Im Rahmen geht es, aber wenn Du Flächen sprühst, hast Du im ganzen Raum den Sprühnebel und alles (!) klebt danach. Boden, Wände, Decke, Maschinen, etc. Du hast vergessen die Fenster hochzufahren? Applaus, Dein Auto klebt von drinnen. Bremsanlage nicht penibelst eingepackt und zugeklebt? Schlechte Idee...