Ich bin vielleicht der falsche um hier Tipps zu geben, denn ich werde dafür bezahlt um unter andere Reifen an den Mann/Frau zu bringen.
Aber ein paar Tipps von einem der den Blödsinn seit mehr als 15 Jahren mitmacht:
Hochpreisige Qualitäts-Markenreifen sind nicht grundlos so teuer.
Billigreifen haben meistens einen Grund warum sie so billig sind.
Runderneuerte Reifen sollten immer mit Prospekten der nächsten Bestattungseinrichtung ausgeliefert werden.
Ganzjahresreifen sind besser als ihr Ruf wenn das Fahrprofil passt.
Genauer:
Teure Reifen wie Conti, Pirelli, Michelin, Bridgestone, usw....
Sind super wenn man sie auch braucht. Jemanden in Alpinen Regionen werde ich immer einen besseren Reifen anbieten
weil der Kunde es auch brauchen wird. Einem Stadtfahrer kann ich auch einen Mittelklassereifen anbieten.
Ein Vielfahrer wird mit einem teureren aber dafür aber langlebigen und ruhigen Reifen glücklicher.
Hier muss der Reifenverkäufer im Verkaufsgespräch herausfinden was der Kunde braucht.
Mit Billigreifen aus dem Internet kann ich preislich nicht mithalten. Aber ich kann einen günstigen Mittelklasse Reifen anbieten.
Hier nehme ich gerne die Tabellen von der AutoBild zur Hand. Man kann von dem Schmierblatt halten was man will
aber bei den Reifentests haben sie meist über 50 Reifen in der ersten Runde und bevor es die besten 15-20 in die richtigen Testrunden
schaffen werden die Reifen mit den längsten Bremswegen aussortiert. Wenn ein Kunde dann kommt und mir mit einem
Achilles, Seiberling oder Maxtrek kommt, nehme ich die Liste, verweise auf Bremswege die 10-15 Meter länger sind als normal
und wünsche einen schmerzfreien Tod.
Ich kann bestätigen das wir als Werkstatt Runderneuerte Reifen hassen wie die Pest. Ab und zu hat man Glück
und sie lassen sich wuchten. Die meisten sind aber furchtbar und meist nur mit hohen Wuchtgewichteinsatz
einigermaßen rund zu bringen. Da wir aber recht teuer sind bei der Reifenmontage haben wir solche Fälle zum
Glück selten.
Wenn das Fahrprofil passt: wenig Kilometer im Jahr, meist nur Stadt und Flachland.
Kann ein Ganzjahresreifen die Lösung sein.
Aber auch hier ist die Bedarfsermittlung wichtig. Wenn der Kunde nur 2500 Kilometer im Jahr fährt
aber in den Bergen wohnt werde ich eher einen guten Winterreifen anstatt einen Ganzjahresreifen verkaufen.
Wenn das Fahrprofil passt: Schaue ich das ich einen guten, hochwertigen Reifen verkaufen kann.
Den der Ganzjahresreifen muss im Sommer bei Nässe und im Winter bei Schnee und kalten Temperaturen
gut funktionieren. Daher lieber einen Good Year oder Michelin anbieten anstatt einen Uniroyal oder Firestone.
Alles bekannte Markenware, aber wenn der Reifen immer und überall halten soll, muss man auch mal investieren.
Und wenn das Budget nicht mehr hergibt, kann ich auch einen guten Mittelklasse Reifen anbieten.
Alles ist besser als runderneuerte Reifen oder China-Ware.
Bei der generischen Größe 195/65R15 mal schnell nachgesehen. King Meiler kosten rund 49 € das Stk.
Ich kann einen Falken für 7 € je Stk. mehr oder einen Hankook für 10 € das Stk. mehr bestellen.
Hier würde ich an jeden Kunden appellieren doch bitte noch mal die Entscheidung zu überdenken.
Soviel zu meiner Meinung und Erfahrung. Sorry für den vielen Text.
Aber auch ich habe auf die harte Tour gelernt wie wichtig Reifen sind.