Mir ist sehr wohl klar, dass sie in der Kombination Frau+technisch unbedarft ein schweren bzw fast keinen Stand gegen die Leute in der Werke hat.
Hi Oggsi,
diese Thematik ist mir gut bekannt. Da könnte ich einiges dazu erzählen - das würde aber diesen Thread sprengen. Drum habe ich es in meinem Post an Nicole auch bei einem Hinweis bewenden lassen. Das gehört eher in die Laberecke - vielleicht schreib ich bei Gelegenheit dort mal was dazu.
Im Fall von Nicole wäre das eine einfache ebay-Bestellung.
Den Sensor dann in der Werke aufn Tisch legen, " Da, den einbauen, aber zacki ! " und der Käse wäre gelutscht gewesen.
Ganz so einfach ist das meines Wissens nicht - auch nicht für einen Mann oder eine Frau mit taffer Strategie. Seit einigen Jahren gibt es nämlich eine Änderung beim Gewährleistungsrecht für Werkstätten. Demnach muss die Werke nicht nur für den fachgerechten Einbau haften - sondern auch für das mitgebrachte Teil. Die Werke kann die Haftung für das Teil auch nicht ausschliessen - ein entsprechender Haftungsausschluss auf der Rechnung ist rechtlich unwirksam. Das hat mir jedenfalls der von meiner freien Werke erzählt. Und der ist bei der Innung - sollte es also eigentlich genau wissen. Er baut jedenfalls seitdem keine mitgebrachten Teile mehr ein. Es sei denn, sie haben inzwischen wieder was geändert - es ist nämlich schon zwei, drei Jahre her, dass ich mit ihm drüber geredet hab. Nächste Woche bin ich eh bei ihm, da frag ich ihn nochmal. Sicher gibt es Werkstätten, die das trotz dieser Bestimmungen gemacht haben und machen - ob das allerdings dann mit: " Da, den einbauen, aber zacki ! " funktioniert ... ?
Die Bereitschaft zur Beratungsresistenz und die Bereitschaft sich einen Micra zu kaufen scheint bei manchen wenigen Leuten aus dem selben Holz zu wachsen
Um Licht in dieses Mysterium zu bringen, reiche ich dir mal ein paar Ideen für Forschungshypothesen rüber:
1) MicrakäuferInnen haben einfach wenig Geld und kaufen sich deswegen ein Auto der "Holzklasse". In meinen jungen Jahren bin ich deshalb auch "Holzklasse" (Fiat 127 o.ä.) gefahren. Und damals habe ich - sowohl innerlich als auch äusserlich - auch um 10.- gerungen bzw. gefeilscht. Ich weiss nicht, ob das bei der Nicole so ist - wenns so wäre, dann könnte ich das durchaus verstehen. Umso mehr, wenn ich bereits eine stattliche Summe für eine nicht erfolgreiche Reparatur ausgegeben hätte. Dann wäre das, was als Beratungsresistenz erscheint, einfach die Angst vor einem Fass ohne Boden. Angst ist bisweilen allerdings eine schlechte Ratgeberin.
2) MicrafahrerInnen haben andere Prioritäten und wollen so wenig Geld wie möglich fürs Auto ausgeben. Eine Kundin von mir hat mal ewig lang eine Rechnung nicht bezahlt - aus folgenden Gründen: "Ich hab kein Geld, weil ich mir grad erst eine neue Wohnzimmereinrichtung gekauft habe". Einige Zeit später: "Ich hab kein Geld - ich fahr bald in Urlaub, den muss ich ja schliesslich auch bezahlen"... . Sie hätte also schon Geld gehabt - nur eben andere Prioritäten.
3) MicrafahrerInnen - wollen ein möglichst einfaches Auto, weil sie technisch unbegabt bzw. uninteressiert sind. Mit Reparaturentscheidungen sind sie überfordert und wissen nicht, wem sie wirklich vertrauen können - umso weniger, wenn das "Urvertrauen" baden gegangen ist. Oder die Geschichte mit der Autoritätsgläubigkeit: die von der anerkannten Werkstatt wissen das sicher besser als so ein paar Hansel im NB. Aber die in der Werkstatt sind so teuer - also doch lieber nicht. Aber wissen die vom NB wirklich Bescheid - also doch lieber nicht usw. ...
4) Achtung! - besonders heikle These: Vielleicht fahren Micrafahrerinnen nicht nur ein Micro-Auto, sondern bewegen sich auch sonst in einem Micro-Kosmos - denken also klein(lich) und engstirnig.
Ich glaub - ich hör jetzt lieber auf. sonst gibts hier noch einen shitstorm
Ich gehöre übrigens am ehesten in die zweite Gruppe - wenn auch aus ganz anderen Gründen als Wohnzimmereinrichtung und Urlaub. Doch dazu müsste ich das Thema "jetzt noch auf die politische und gesellschaftliche Ebene ziehen, aber das wird dann zuviel, weil letztlich auch die Frage des mittelfristigen Überlebens der Menschheit dadran hängt." Also vielleicht auch mal was für die Laberecke .
Zurück zum Thema Sensor:
Beantwortet das Deine Fragen ?
Noch nicht ganz. Mir ist durchaus bekannt, dass es keinen negativen Ohmwert gibt .
Bei der Kennfeldverschiebung hatte ich gedanklich die beiden folgenden Varianten durchgespielt.
Statt der von Decewe genannten regulären Werte:
0 Grad ~ 5500 Ohm
25 Grad ~ 2000 Ohm
80 Grad ~ 300 Ohm
könnte ein defekter Sensor bei einer Kennfeldverschiebung in die eine Richtung beispielsweise folgende Werte haben:
-25 Grad ~ 5500 Ohm
0 Grad ~ 2000 Ohm
25 Grad ~ 300 Ohm
80 Grad ~ 0 Ohm (negativ geht ja nicht)
Bei 0 Grad hat der Motor dann das reguläre 25 Grad-Gemisch. Das wäre wahrscheinlich zu mager zum Starten - absaufen würde er dann aber nicht. Also habe ich diese Variante ausgeschlossen.
Deswegen hatte ich an die Verschiebung in die andere Richtung gedacht:
Der defekte Sensor hätte dann beispielsweise:
-25 Grad ~ 11000 Ohm
0 Grad ~ 8000 Ohm
25 Grad ~ 5500 Ohm
80 Grad ~ 2000 Ohm
Bei dieser angenommenen Verschiebung säuft er natürlich ab, weil viel zu fett. Wenn er aber doch irgendwann läuft (z.B. Sicherungstrick) wäre die Überfettung ja über den gesamten Temperaturbereich gegeben - vermutlich mit baldigem Stillstand wegen "Herzkranzverfettung" oder zumindest schlechte Fahrleistungen mit Monsterverbrauch.
Verstehe ich deine Antwort richtig, dass sich bei einem defekten Sensor die Ohmwerte also nur im "kalten" Bereich erhöhen und im "warmen" Bereich gleichbleiben?
Gruss Matthias