Das waren wohl zu viele Fragen auf einmal und das Anforderungsprofil - Solo und Wohnkabine mit Gesamtgewicht bis 3,5 to - doch zu speziell…
Ich berichte trotzdem mal zum vorläufigen Ausgang. Vielleicht hilft’s ja jemandem weiter, mit ähnlichem Anforderungsprofil - „Spagat“ Solo und Maximal-Belastung -. Wobei ich sagen muss, als eigentliche Überraschung für mich selbst, dass alles zusammen auch für den Solo-Betrieb spürbare Verbesserungen brachte.
Ich hatte mich dann schließlich im Frühjahr dran gemacht und mit Unterstützung meines Schraubers und seiner Hebebühne eine Komplett-Revision an HA und VA vorgenommen.
Hinten verstärkte Blattfederpakete (4+1) von DFF und neue Luftfeder-Bälge von Goldschmitt, mit 2 cm Polyamid-Unterlegscheibe, wegen der längeren Dämpfer.
Die verstellbaren Profender-Dämpfer hinten hatte ich schon ein Jahr drin und bin immer noch begeistert. Auf der Hebebühne wurden jedoch die Luftbälge bedenklich gedehnt, deshalb die zusätzlichen Unterlegscheiben, die auch von GS vertrieben werden.
Vorne neue Fahrwerksfedern, dazu ebenfalls die verstellbaren Profender Dämpfer rein, Traggelenke, Spurstangenköpfe, Stabi-Stangen neu.
Nachdem die Hinterachse „abgearbeitet“ war, hatte ich zur Vorderachse gesondert einen Thread aufgemacht „Traggelenke und Sonstiges an der VA“. Mehr zur VA dann also in diesem Thread.
Nach einigen Solo-Fahrten, dann Urlaub in Skandinavien, mit Maximal-Beladung und Solo, bei abgesetzter Kabine, jedenfalls ein erstes Langstrecken-Resümee:
Es hat sich definitiv gelohnt.
Sicherheit und Fahrstabilität spürbar besser, weniger Wankneigung. Dennoch ist der Fahrkomfort ebenfalls wesentlich besser.
Und das überraschender Weise auch im Solo-Betrieb, entgegen aller Aussagen von einschlägigen Firmen, die sich mit speziellen Höherlegungs-Fahrwerken beschäftigen.
Hinweis: eine gezielte Höherlegung wollte ich nicht, deshalb wurde auch kein Höherlegungsfahrwerk verbaut. Dazu unten mehr.
Wo mit den Serien-Blattfedern wenig bis kaum Federweg der oberen Lagen zur Stützlage war, ist jetzt wieder ausreichend Federweg, zwar straff, aber Federweg…
Dazu die verstellbaren Profender Dämpfer. Solo auf Stufe 1, mit Maximal-Beladung auf Stufe 3 oder 4.
Die Vorderachse wird wohl unterschätzt, wurde sie jedenfalls auch von mir. Beim D40 erschien mir in allen Beladungszuständen schon immer die VA etwas zu hart. Mit den verstellbaren Profender Dämpfern fahre ich vorne nach einigen Hin und Her-Versuchen nur noch auf Stufe 1. Damit ist er vorne noch keineswegs unterdämpft, federt aber wesentlich komfortabler ein.
Bei Maximal-Beladung zieht’s ihn vorne ohnehin eher noch etwas aus den Federn, sodass ich eigentlich durchgängig auf Stufe 1 bleiben kann.
Obwohl überhaupt keine gezielte Höherlegung beabsichtigt war, kam in meinem Fall eine solche unter dem Strich heraus. Gegenüberstellung Serie neu zu Umbau neu wäre natürlich interessant, habe aber keine Vergleichswerte vom Kauf vor 13 Jahren.
Ob’s nun lediglich am schon platten Serien-Fahrwerk lag, kann ich also nicht mit Bestimmtheit sagen.
Tatsache aber ist, Fahrwerks-Verbesserung ginge auch ohne teure Höherlegungsfahrwerke und TÜV - und muss nach der Laufleistung/Belastung wohl auch schon zwingend sein.
Alles in allem ist aber für das normale Anforderungsprofil (Overlanding, Gelände, überwiegend „nur Solo“) der Rückgriff auf die bewährten Ausstatter und die bewährten Höherlegungs-Fahrwerke in ihrer durchdachten und bewährten Gesamt-Abstimmung sicher wesentlich stressfreier als das, was ich gemacht habe.
Alleine, sich hiermit detailliert zu befassen. alles zu recherchieren, auszuwählen, das alles zusammen zu suchen, bei verschiedenen Anbietern zu bestellen, dann auf eigenes Risiko zusammen zu stellen, ob dann in der Endabstimmung alles zusammen passt, ist nicht ganz ohne…
Dass es dann auch negative Überraschungen gibt, ist fast vorhersehbar.
Siehe auch hierzu den Thread zur Vorderachse „Traggelenke und Sonstiges an der Vorderachse“.
Meine alte Navarine jedenfalls läuft mit neuen Gelenken wieder wie eine junge über Stock und Stein… und macht richtig Spaß, mit ihr zu fahren; egal, was ich ihr drauf schnalle.
Ich hoffe, die treue Gefährtin bleibt mir so noch ein paar Jahre länger erhalten. Eine richtige Alternative sehe ich nicht oder will ich noch gar nicht sehen.