Was die Reifen anging, wurde hier ich vor einiger Zeit hier nachhaltig erleuchtet (an dieser Stelle nochmal vielen Dank Kilian). Mein Fazit daraus:
- Finger weg von Allwetter-Reifen, sondern stattdessen je einen Satz gescheiter Sommer- und "echter" Winterreifen
- Solange ich selbst eher an die Grenzen komme als mein Ferkel, bleibe ich bei der Serienreifen-Größe und schenke mir den Einsatz von AT oder gar MT -Reifen, zumal die für meinen Anwendungsfall eher Overkill wären.
Was den Verbrauch angeht, liege ich mit selbst gerechneten Werten mit Sommerreifen und ebenfalls ca. 2,5-2,6 bar Reifendruck ,bislang fast reinem Straßeneinsatz im Mischbetrieb (viel Kurzstrecke mit 5-10 km pro Weg gemischt mit längeren Fahrten bis 200km) bei einem Mittelwert von 9,4l/100km (kein Witz !) . Seit ich mein Ferkel habe (etwa Mitte Juli), fahre ich wieder ziemlich gemütlich, also frühes Hochschalten und was man sonst so macht . Auf der Autobahn gehe ich seltenst mal über 130 km/h laut Tacho ca. 125 km/h GPS). Zur Zeit überwiegt aber auch die Landstrassse. Demnächst habe ich mal die Möglichkeit, bei einer Tour Richtung Norden fast reine Langstreckenwerte zu ermitteln (das werden so 2000km innerhalb einer guten Woche) und bin schon gespannt auf die Werte. Ach ja, und ich habe Dachreling mit Original-Querträgern auf dem Auto.
Was das Spritsparen angeht, würde ich auf jeden Fall die Finger vom Öl lassen. Vor einiger Zeit hatte ich Kontakt zu jemandem, der mehrere Pathfinder / Navara in den Fingern hatte und selbst Landmaschinentechniker ist. Der meinte, das Wichtigste bei diesen Motoren sei vernünftiges Öl und regelmäiges Wechseln - möglichst nicht unbedingt erst nach den voreschriebenen Intervallen, sondern je nach Einsatz sogar (deutlich) öfter. In wieweit da eine Abweichung von den Herstellervorgaben das Risiko zu Gunsten von Spritsparen lohnt, bleibe dahingestellt.
Die Reifen machen natürlich eine Menge aus und gute Straßenreifen helfen sicher, den Verbrauch zu senken. Auch wenn hier viele die Nase rümpfen, ist gerade in Sachen zu erwartenem Verbrauch das EU-Reifenlabel ein guter Anhaltspunkt. Ein Mit-Ferkelaner hat mir dem Goodyear Efficient Grip SUV empfohlen, wenn ich vorwiegend Straße fahre und nur gelegentlich mal in den Dreck. Er fährt ziemlich viel Langstrecke, ist auch regelmäßig einmal abseits befestigter Straßen auf Wald- und Forstwegen, in Teichanlagen und in Steinbrüchen unterwegs. Eine weitere Empfehlung, die ich beommen habe von einem LandCruiser-Pilot) ist der Uniroyal RainExpert als Sommerreifen wegen der erstklassigen Performance bei Nässe und der wegen des offenen Profils recht guten Reserven im Dreck.
Da meiner jetzt Winterreifen hat, kann ich dass noch nicht bestätigen, aber ich werde mich wohl zwischen diesen beiden Reifen entscheiden, wenn die neuen Sommerräder bestückt werden. Für mich ist Fahr- und Bremsverhalten bei Nässe Prio A. Was mützt mir ein Auto mit Top-Verbrauchswerten, wenn es dafür vorme eine Kerbe hat von dem Alleebaum, vor dem ich nicht mehr rechtzeitig zum Stehen kam .
Aus Deiner Sicht (Boot ziehen) gibt es möglicherweise ein weiteres Argeument nicht unbedingt den verbrauchsgünstigsten Reifen zu wählen. Wenn das Boot zu Wasser soll und man sich auf feuchten, schlammigen, sandigen, ... Uferbereichen herumtreibt, ist ein offeneres Profil u.U. besser, es muss aber sicher trotzdem nicht unbedingt ein AT sein. Beispiel: Bei meinem letzten Offroader (Subaru Forester) hatte ich regelmäßig ein Problem mit Hänger auf einer steilen Passage mit lehmigem Untergrund, wenn ich mit Hänger unterwegs war. Nach dem Wechsel von den damaligen Conti-Sommerreifen auf etwas Gröberes (in diesem Fall ein Uniroyal RainExpert oder dessen Vorgänger, weiß nicht mehr ...) war das Thema komplett ausgestanden, Selbst in einem Wolkenbruch mit zwei Bächen in den Fahrspuren ging es einfach nur vorwärts - auch ohne AT's.
Das Fahrzeuggewicht ist natürlich auch eine Stellschraube, aber angesichts des Gesamtgewicht des Fahrzeugs glaube ich persönlich nicht, dass das viel ausmacht, denn in den meisten Fällen baut man bei dieser Art Auto eher etwas aus, um dann etwas anderes einzubauen (z.B. 2. und 3. Sitzreihe raus und Ladeeinfrastruktur oder Overlander-Interieur rein). Aus einem Pathfinder wird halt kein Carbon-Renner . Wenn man es bei einem Ausbau dann schafft, das Gewicht annähernd konstant zu halten, ist das glaube ich schon ein Erfolg. In meinem Fall hat sich die Gewichtseinsparung durch Ausbau der 2. und 3. Sitzreihe mit dem Gewicht eines Ausbaus mit durchgehender Ladefläche und zwei Schwerlastauszügen über die gesamte Länge ungefähr die Waage gehalten.
Gewicht bei den Rädern ist - denke ich auch - eher etwas für's Fahrverhalten als für den Spritverbrauch (Stichwort ungefederte Massen) und dass kann bei diesem Fahrzeug durchaus etwas ausmachen. Meinen habe ich mit Billig-Allwetterreifen auf Originalfelge 7 x 17" gekauft und beim Umrüsten auf Winterräder (Felge RC31 in 7 x 17 + Bridgestone Blizzak LM005 in Originalgröße) waren dann mal fast 6kg (!) pro Rad weg. Beim Herumwuchten fiel das noch nicht weiter auf, aber im Fahrverhalten merkt man es deutlich, insbesondere wenn man durch Löcher rumpelt oder sonstwie Schläge von unten bekommt. Der Blizzak wäre auch eine Empfehlung in Sachen Winterreifen, den habe ich jetzt auf dem 4. Fahrzeug in Folge und bin super zufrieden. Zunächst war ich skeptisch, ob ich diese Erfharungen auf das Ferkel übertragen kann, denn das ist eben doch ein anderes Kaliber. Aber nachdem o.g. LandCruiser-Pilot von seinen Erfahrungen berichtet hat, habe ich zugeschlagen und bin happy. Besonders wichtig ist mir bei Winterreifen nicht nur Schnee/Eis-Performance, sondern in erster Linie das Verhalten bei Nässe - weil das in unserern Wintern mittlerweile eher die Regel ist - und da punktet er. Ich habe das neulich mal "ausprobiert". Vollbremsung bei heftigem Regen wegen Wildschwein voraus, Pathfinder steht sofort, Nachfolger mit wahrscheinlich mindestens einer halben Tonne weniger zieht sich stattdessen an meiner Anhängerkupplung sauber einen Frontscheitel. Tut mir natürlich leid für den Hintermann, aber bei mir fühlte sich die Notbremsung an, als hätte ich einen Anker geworfen. Das taugt.