Da wir eh OT sind aber es offensichtlich spannend bleibt und wirklich interressant ist:
Hier wurde wiederholt der Hinweis gegeben, dass es "zu viele" Behindertenparkplätze gibt. Zu viel oder zu wenig ist relativ, deshalb habe ich mal die große Schaufel zum Ausgraben hervorgeholt, ob dies irgendwo genormt ist.
Siehe da, in der Verwaltungsvorschrift zu § 45 StVO (dies ist kein Gesetz sondern eine Vorschrift, wie die Behörden das Gesetz mit Leben zu füllen haben) findet sich ein Hinweis über die Ausgestaltung von Behindertenparkplätzen. Es wird auf die DIN 18024 über barrierefreies Bauen hingewiesen.
Demnach müssen bei "öffentlichen Gebäuden und Arbeitsstätten" 1 % der vorhandenen Parkplätze, jedoch mindestens 2, behindertengerecht ausgestaltet sein.
http://nullbarriere.de/din18024-2-stellplatz.htm
Für Einkaufsmärkte habe ich leider nichts gefunden, auch nichts für andere Örtlichkeiten, an denen erfahrungsgemäß verstärkt mit dem Aufkommen mobilitätseingeschränkter Personen gerechnet werden muss. Das ist eigentlich auch egal, weil von "mindestens" die Rede ist.
So, nun stelle ich mal wieder meine gewagten Hypothese auf, mit denen ich mich ja hier schon so "beliebt" gemacht habe
1. Sachlich:
Welcher Aufschrei würde wohl durch die Bevölkerung und Presse gehen, wenn eine Institution "zu wenig" Behindertenparkplätze vorsieht? Dieses Paar Schuhe zieht sich niemand an, der Supermarktbetreiber nicht und auch nicht die Verkehrsbehörde... man will ja nicht in der Blöd stehen ...
2. Ironisch:
Die Anzahl der Behindertenparkplätze entspringt einer Forderung des Betriebsrates des Einkaufsmarktes, man will, dass die Flächen vor dem Eingang frei bleiben, damit das Personal freie Sicht auf die Berge hat...
3. Spekulativ-sarkastisch:
Die Vorhaltung einer unverhältnismäßigen Überzahl von solchen Parkplätzen dient prognostizierenden Werbezwecken. Aufgrund der allgemeinen Tendenz, die Lebensarbeitszeit zu verlängern und da zu den Feierabendzeiten bekanntlich eh alle Rentner einkaufen gehen, weil dies viel kommunikativer ist und richtig Spass macht, den Berufstätigen die Kasse mit dem neusten Dorfklatsch zu blockieren, muss man alsbald mit einem verstärktem Aufkommen von Rollatorennutzern und dergleichen rechnen. Aldi und co gehen mit der Zeit ...