P10/11: 2.0, Preise, Tipps

Ahoi,

ich muß mich zunächst entschuldigen. Mehr als 30 Minuten habe ich nicht im Forum gesucht, bevor ich in diese mögliche FAQ reinlaufe.

... ich möchte in den en nächsten drei, vier Monaten ein Auto kaufen mit 2.0l (120-160 PS), zwei vollwertigen Sitzplätzen, Fernstreckentauglichkeit (Klima, Sitze) und wenig Pflegeaufwand. Mein Brüderchen sagt mir als zufriedener Almera-Fahrer ich solle die Familientradition brechen und von Opel auf Nissan wechseln. Mir ist's wurscht was für ein Emblem drauf ist, Hauptsache das Auto macht Spaß. Und das Auto überlebt die 2 Jahre a 30.000 km ohne mehr als Inspektionen zu benötigen, die ich mit dem Wagen noch fahren will, bevor ich einen anderen anschaffe. Ich schiele deshalb auf einen Wagen mit max. 40.000 km.

Meine Einsteiger/FAQ Fragen:

0.) Was ist P10, P11, P12?
1.) Welche Baujahre/km sind im Bugdet bis 9.000 Euro drin?
2.) Von welchen Baujahren lasse ich lieber die Finger? Was muß ich besonders checken (lassen)?
3.) Ich fahre viel Bahn am Wochenende: wie liegt der Wagen bei hohen Geschwindigkeiten?
4.) Liegt der Verbrauch innerhalb von 7-8l bei zurückhaltender Fahrweise?
5.) Was kriege ich für den Wagen in zwei Jahren?
6.) Versicherung, Steuer: GTI Probleme oder normal?

Danke!

Ulf

Ach,

.... gut das es diese Boards gibt. Egal für welche Marke. Wenn man die Begeisterung für die jeweilige Marke rausfiltert kommen immer wieder wertvolle Tipps - das meine ich nicht ironisch.

Erstmal die Rückfragen:

RoadDogg
HH , Luxus - beide sind schnell genug für mich. Wenn ich mal groß und reich bin, will ich keine Famileinkutsche, sondern ein Coupe, das bei 250 abgeregelt wird. Bis dahin will ich eine gemütlichen, bezahlbaren Reisedampfer mit Spaßpotential.

@dumbo2001
Ich liege bei 85%, habe erst den Motorradführerschein gemacht, 1 1/2 Jahre ein Moped gehabt bis zum Motorschaden :-(, dann lange Pause, weil kein Mensch in Kiel ein Auto braucht - Radel + Taxi + Mietwagen kommt billiger - und erst in HH meinen ersten Wagen angeschafft.
Mit den Zahlen kann ich ja sehr gut schätzen, was ich blechen werde - klasse! Die Summen liegen in dem Bereich, den ich mir gönnen würde.

Ich weiß jetzt, daß es angesichts der Produktionsjahre ein P11 drin ist so rund um '99. Das Nissan beim P12 Teile von Renault kriegt :-o, wußte ich nicht und paßt überhaupt nicht in das Bild, welches ich von Nissan hatte (habe).

Den Verbrauch von 7 - 8,5l und bei flotter Fahrweise auch mal 9,5l oder bei Höchstgeschwindigkeit vermutlich 12 - 14l hatte ich erwartet. Das ist nun einmal der Preis, den man für einen großen Motor zahlen muß. Sowohl 130 als auch 150 PS genügen mir vollauf. Wenn ich nicht viel am Wochenende auf der freien Autobahn währe und es nicht viele Passagen auf meinen typischen Strecken geben würde, würden mir 75 PS (je nach Wagen 90 PS) genügen. Ich bin da etwas gemütlicher und erinnere mich an die E-Klasse von ein paar Jahren mit 90 PS....

Ich möchte etwas flottes fahren, weil ich mich immer furchtbar aufrege, wenn ich doch wochentags mal auf einer zweispurigen Autobahn bin und hinter mir gedrängelt wird, egal ob vorne eine Lücke ist oder nicht. Besonders einige "Vertreterkutschen", darunter auch Passat TDI's, A4, BMW 3 regen mich furchtbar auf. Wenn's frei wird fahre ich auch alles was der Mietwagen kann, schalte manchmal sogar noch zurück und mache auch Platz, wenn ich kann aber bei der nächsten vollen Stelle wird schon wieder gedrängelt, egal ob rechts frei ist oder nicht. Und was hat's gebracht? Eine Autolänge pro Kilometer? Bei diesen Hirnamputierten will ich einfach nur vorne wegbeschleunigen können. Ich bin mir wahrlich nicht zu schade einen Porsche oder Lupo GTI^2 ziehen zu lassen und mich möglichst weit rechts einzuordnen, auch mal etwas auf eine Lücke warten zu müssen, aber dieses Gedrängel nur, weil bei Dir kein rotes TDI oder BMW Schild draufklebt bin ich leid. Mit großem Motor reist es sich einfach entspannter.

Ob nun 220, 230 oder 240 bei den Fahrten von HH nach Kiel, Heide, Berlin, Essen, Stuttgart, Frankfurt auf dem Tacho stehen ist nicht mehr sooo wichtig. Alles ist sehr schnell und ab 220 Tacho genau das, was ich haben will. Ob hartes Fahrwerk oder nicht kann ich nicht beantworten, ich bin noch nie einen Primera gefahren schon gar nicht über eine längere Strecke.

ABS, Servo, Anti-Schlupf oder gar ESP, 2+ Airbags setze ich vorraus, Klima ist ein gutes Verkaufsargument und der Sitz muß passen. Beim Rest kann man sich in dieser "unteren Mittelklasse" wirklich arrangieren. Das ist doch in der Regel schon alles sehr gut.

Meist ist bei den Sportpaketen ein Satz Alufelgen drin. Der ist mir unwichtig, denn ich sitze mehr im Wagen als vor dem Wagen und schneller wird er auch nicht davon. So strebe ich doch eher nach Comfort. Und wenn er bei höheren Drehzahlen gut zieht, dann kommt der ehemalige Motorradfahrer in mir durch. Ob's nun 10s oder 9,5s sind, macht den Kohl nicht wirklich fett, um schnell zu beschleunigen kaufe ich lieber ein Moped.

Bei den Schwächen habt ihr Euch etwas zurückgehalten: die Bremsen - gibt es sonst noch etwas?

Bei der Konkurrenz Opel Astra 2.0 (Vectra 2.0) gibt es eine ganze Reihe von Problemchen: der Vectra ist vor 99 ein rollendes Ersatzteillager, der Astra hat erst 2000 nach 2 Jahren Problemen mit der Hinterradbremse einen Austausch erfahren. Der Astra gilt als GSI/GTI/Jugendwagen und ist entsprechend teuer zu versichern. Der Vertra ist ab 99 angeblich gut, liegt in der Versicherung auf Rentnereinstufung, kostet aber mehr als ein vergleichbar ausgestatteter Primera. Der Verbrauch ist in etwa gleich. Die Opel-Motoren verlangen alle 70.000 km einen Zahnriehmenwechsel und es gilt die Lichtmaschine im Auge zu behalten. Auspuff und Bremsbelege rechne ich mal als normalen Verschleiß.

Plaudert doch mal aus der Werkstatt: gibt es Nachbauteile, was ist besonders zu beobachten?

Danke für die Tipps!

Ulf

... schneller Service! Vom Vectra bin ich auch schon ab, weil ich ihm einfach nicht traue.

Der Astra ist noch knapp im Rennen, aber das Raumangebot spricht für dem Primera. In der Versicherung tun sich ein Astra und ein Primera fast nichts bei vierteljährlich Raten. Die folgenden Zahlen weichen zwar stark auseinander, aber man hat ja die freie Wahl des Versicherers: für den Primera mit Fließheck zahle ich 300-400 Euro für den Astra 270-330 Euro laut einsurance.de, wenn ich VK mit 300 E SB/TK mit 150 E SB abschließe, was mir sinnvoll erscheint, wenn ich den Wagen über einen Kredit teilfinanzieren will.

In meiner Preisklasse (~9.000 Euro, Bj 98f., max. 50.000 km) tummeln sich noch Mitsubishi Carisma, Ford Mondeo und Skoda Ocatavia. Ford schließe ich aus dem Bauch heraus aus, beim Skoda glaube ich das zu viele das neue VW Image haben wollen und die Preise bei Nissan - spätestens ausstattungsbereinigt - besser sind. Bleibt noch der Carisma mit den GDI Motoren, die gut sein sollen.

Die Motion Ausstattung klingt interessant, weil die Nebelleuchte (Eltern wohnen an der Küste) drin ist und ebend die Sportsitze. Die sind aber keine Pflicht, wenn die Seriensitze bereits gut sind.

Noch ein letztes zu den Schwächen:

- gibt es Nachbauteile?
- gibt es besonders teure Inspektionen (Opel: Zahnriehmen...)?
- einst sagte man über Japaner: durchgessene Sitze, stimmts noch?

Letztlich muß die Brieftasche entscheiden, aber das klingt ja schon alles spitze. Ausgewachsener Wagen, flott, problemlos... - was will man mehr, wenn man eine Vernunftentscheidung sucht.

Ulf

.... doch, doch die Statistiken kenne ich und sehe Nissan mit oben. Aber stell Dir vor Du suchst ohne Markenbindung einen Wagen und jemand sagt Dir es gibt keine Schwächen.

Bei Opel mußte ich zwei Wochen opel-problemforum.de (Klasse Name...) lesen um zu sehen, daß die Aussagen von manch einem Opel-Fan nicht stimmen. Das Du den Vectra beruflich kennst und direkt vergleichen kannst, also aus erster Hand berichten kannst, macht die Tipps um so wertvoller und glaubwürdiger!

Naja und mit meinem Bruder brauche ich eh nicht mehr über Autos zu sprechen, seitdem er sich auch nach "neutraler" Recherche für Nissan entschieden hat und jetzt nie mehr wechseln will... Von ihm kam der Hinweis: kauf einen Primera..

Hallo Jens,

google hat mich ins Forum getragen. Da ich bereits der Nachz�gler in der Familie bin, denke ich da� mein Bruder in seinem Alter �ber Autos noch mal viel gelassener denkt und sich nicht mehr an den Zehntelsekunden begeistern kann. Er versteht mich ja schon nicht mal mehr, da� ich schneller fahren m�chte als er im Almera mit Tacho 195. Er f�hrt in aller Ruhe mit 150-160 �ber die Autobahn und kommt jedes mal gl�cklich an.

Der Schrott war auch seine Quelle f�r den Auspuff, der im Sommer erneuert werden mu�. Ich kann diese Arbeiten nicht selbst durchf�hren, bringe aber meinen Wagen f�r derartige Standardarbeiten auch nicht zur Markenwerkstatt sondern zur Bude um der Ecke und frage manchmal halt gezielt nach Gebraucht-/Nachbauteilen. Ein Auspuff ist nun mal alle x Kilometer verrostet, warum das teuere Original nehmen, wenn's selbst auf das Gebrauchte Garantie gibt?

Ich rechne gerade bei den Spritkosten gem. autodaten.net:

Carisma 6.5l
Primera 7.8l
Astra 7.9l

Wenn ich ganz gr��z�gig rechne macht das auf 2 Jahre, 60..000 Kilometer folgende Werte:

Carisma: 60.000 / 100 * 6.5 * 1.2 Euro = 4680 Euro
Primera: 60.000 / 100 * 7.8 * 1.2 Euro = 5616 Euro
Astra: 60.000 / 100 * 7.9 * 1.2 Euro = 5688 Euro

Es kommt jetzt sehr drauf an, wie der Wagen sich sonst in den zwei Jahren h�lt, aber Eintragung 208 (Astra) km/h, 205 km/h (Primera) gegen 200 km/h tauschen und 1.000 Euro Sprit sparen, das sind 40,-- Euro mehr pro Monat, die f�r den Kredit �brig bleiben. Ok, das sind Werksangaben aber irgendeine Rechenbasis mu� man ja nehmen. Und die etwas anderen Beschleunigungswerte von Astra 9s bis Carisma 10s - was soll's? Da kommt erst wieder ein _sp�rbarer_ Sprung ab 150 PS.

Und desto sparsamer, desto schneller gibt es Kohle für einen richtig großen Flitzer, ein Coupe...

Aber der Primera ist der ger�umigste....

Ulf

Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, daß ich hier eine Kaufberatung kriegen und jetzt ist der Service da :-).

Ich habe die Fahrzeugauswahl durch eine Suche bei. Autoscout24.de getroffen

max. 50.000 km
ab 125 PS
bis 10.000 Euro

Der Avensis liegt etwas über meiner Schmerzgrenze ebenso wie die meisten Vectras (die ja ohnehin aus dem Rennen sind). Bei den Japanern tummeln sich Primera und Carisma hinzu gesellt sich der Astra.

Ich hoffe, daß bei allen drei Marken: zwischen 40.000 km gekauft und 99.000 km verkauft liegt keine Hammerreparatur, weil es moderne Autos sind, die bei vernünftiger Pflege etwas halten. Die Händler VKs liegen bei Laufleistungen von 100 - 125.000 km so rund um die 7.000 Euro. Der EK liegt für mich bei 40.000 km bei allen drei so rum um 9.000 Euro.

Zum Verbrauch des GDI: ja, ich habe jetzt auch auf autobild.de gelesen, daß die Angabe sehr optimistisch ist.

So spontan ist meine Hitliste Primera (Preis-Leistung) vor Astra (Verbreitung = Nachbauteile) vor Carisma. Ich geh die nächsten Wochen mal auf Preissuche mit den wichtigsten Hinweisen wurde ich ja von Euch ausgestattet.

Ulf

Hallo ,

heute bin ich endlich mal dazu gekommen mich in einen Primera 2.0 Motion zu setzen. Bei den Sitzen habt ihr wahrlich nicht zu viel versprochen: schön! Nur der Abstand Beine Lenkrad störte mich etwas. Ich mußte den Sitz schon ganz nach unten drücken und das Lenkrad nach oben.

Der Blick nach hinten bringt wohl die zweite große Schwäche neben den Bremsen zu Tage: wo hört das Ding auf ?! Der Autohaus Mitarbeiter schaute dann auch - wie üblich - etwas genervt drein, weil ich obendrein über die lakierten Stoßfänger und das Regenwasser stolperte, das in den Wagen tropte, als ich den Kofferraum öffnete und mich nicht für Leichtmetallfelgen und ähnliches begeistern ließ (man sitzt doch im Auto, nicht vor dem Wagen...).

Wenn man sich eine Ausstattungscheckliste Primera gegen Astra macht bei Preis 1234 macht, dann gewinnt der Primera klar das Rennen. Dem Opel Mitarbeiter blieb nichts anderes übrig, als mich auf kleinere Motorisierungen zu verweisen. Auch das Platzangebot ist im Primera besser.

Ich mag die Anmutung des Innenraums im Primera nicht so gerne, vielleicht weil ich Opel gewohnt bin. Mit Anmutung meine ich nicht die Verarbeitung sondern etwas subjektives, ein Gefühl.

Was noch aussteht ist eine Probefahrt - auf dem Papier bietet der Primera mehr als der Astra. Der ist beim Blick nach hinten auch nicht viel übersichtlicher als dort wo der Blick endet, endet der Wagen...

Ulf