Mir schwirrt der Kopf wegen eines Themas, mit dem ich mich nun seit ein paar Monaten beschäftige und zu dem es so viele Anbieter gibt wie gegensätzliche Meinungen.
Deshalb möchte ich hier ein paar Fragen stellen an die Langzeit-Fahrer mit Erfahrungen zu verschiedenen Fahrwerken, Serie und Nachrüstung:
Ich möchte bei nun doch über 160000 km rechtzeitig dran gehen, bevor ich mit Kabine im Urlaub Probleme habe. Ein komplett anderes Fahrwerk (OME, TJM, etc.) war auch eine Überlegung, brauche aber keine Höherlegung, ist mit TÜV-Eintragung mit Abstand auch die teuerste Möglichkeit.
Hinten habe ich zudem letztes Jahr schon verstellbare Profender Stoßdämpfer rein gemacht, von denen ich bis jetzt absolut positiv angetan bin.
Hinten sind jetzt dazu neue, verstärkte Blattfedern geplant. Die originalen sind platt (3+1) und stehen schon fast gerade, vom Herzbolzen nach vorne ca. 1 cm Luft bis zur unteren Stützlage, nach hinten noch etwas mehr mit ca. 2 cm. Ich hab’s im Auslieferungszustand nicht mehr in Erinnerung, denke aber, die sind einfach durch. Mit Kabine und urlaubsfertig 3.5 to gingen die oberen 3 Lagen schon immer beängstigend unter die Stützlage, vor allem vorne.
Es wäre der absolute Super GAU, wenn die während der Fahrt mit 3,5 to und hohem Schwerpunkt mit Kabine auf der BAB oder irgendwo auf schwieriger Strecke (Serpentinen, bergab, etc.) brechen, evtl. noch mit besserer Hälfte am Steuer, weil selbst müde…
Da hilft auch die zur Auflastung verbaute Goldschmitt Luftfederung den Blattfedern nicht wirklich, natürlich aber insgesamt zur Stabilisierung. Dennoch hängt die Fuhre durch das tiefe Eintauchen insgesamt nach hinten.
Die alten Blattfedern aufsprengen lassen wird von Bischoff empfohlen (denn man wisse nicht, wie die Qualität bei neuen sei), neue werden zuhauf angeboten, verstärkte überwiegend nur in 4+1-Ausführung. TJM gab’s in 3+2. Auf Anfragen fühlte sich aber niemand mehr im deutschsprachigen Raum angesprochen.
Ich tendiere insgesamt zu 3+2.
Damit erhoffe ich mir (in der/meiner mir eigenen, evtl. auch irrigen, Theorie) möglichst Beibehaltung/Wiederherstellung des Federwegs im unbeladenen Zustand (der mit den alten auch kaum noch vorhanden ist) und das kräftige Eingreifen/stabilisieren/„Hintern hoch“ von zwei Stützlagen mit Beladung/Kabine.
Die würden mir von SFF nach Wunsch gefertigt werden, mit Sprengen der oberen drei Lagen um 3 cm und etwas weniger der ersten Stützlage, zweite Stützlage dann unverändert, zur „progressiven“ Abstimmung, je nach Beladung.
Aufsprengen ist ja nicht unumstritten, vor allem bei alten Blattfedern. Was bei Oldtimern mit „serienmäßigem“ Gewicht sicher oft nötig und gut ist, erscheint mir bei meiner Auflastung nicht unbedingt zielführend. Wer weiß, wie lange das halten würde. Die alten aufarbeiten, sprengen und zusätzliche 2. Stützlage ist halt eine Kombi aus Alt und Neu und zudem nicht weniger teuer.
Ich habe Bj. 2010.
Soweit recherchiert, wurden ab Bj 2012/2013 Original Federpakete in 2+2 verbaut, mit serienmäßig 210 kg mehr HA-Last. Wäre also auch eine Option. Die müssten m. E. passen, wenn auch die Maße hierfür (entnommen aus Zubehör-Angaben nach OEM-Nummern) offensichtlich 660/740 sind ggüber meinen Originalen mit 670/740.
Würde hier jemand Probleme befürchten?
Interessanter Weise sind meine originalen 3+1 (die ich natürlich ausschließe) gleich um die 120.-€ teurer/Seite als die nachfolgenden originalen in 2+2. Meine 3+1 sind 5 kg leichter/Seite, aber an den Enden schön flach und spitz auslaufend. Die billigeren 2+2 sind an den Enden einfach glatt abgeschnitten, nicht flach ausgearbeitet, ist wohl ein anderer Zulieferer mit günstigerer Fertigung…
Alle drei verbliebenen Varianten sind in etwa gleich teuer, bis vor die Türe um die 700.-€ +/- 200.- €.
Vorne wollte ich auch die verstellbaren Profender rein machen. Die Fragen, die sich dabei für vorne stellen:
- Wer hat die Profender vorne drin, da ist doch nur umständlich zur Verstellung ran zu kommen und macht das für vorne in meinem Fall überhaupt Sinn? Mit der Max. Beladung hinten zieht es den Vorderwagen aus den Federn.
- Die Auszieh-Charakteristik müsste linear zur Einfederrate mit gehen, d. h. Verstellung zwischen 1-4, mit 4 auch maximale Ausziehkräfte (was dem Eintauchen hinten zumindest auch etwas entgegen wirken müsste)?
- Hat jemand Erfahrung, wie lange die originalen Schraubenfedern vorne halten, lieber gleich mit wechseln? Generell wird häufig gesagt, die halten „ewig“.
- Im Maß Felgenloch Unterkante Kotflügel sind die mit absoluter Sicherheit jedenfalls auch bereits nicht mehr im ursprünglichen Zustand (wäre für mich aber nicht das ko-Kriterium zum Wechsel). Ansonsten würde er nicht selbst jetzt noch etwas keilförmig da stehen. Man könnte das mit den mitgelieferten Spacern der Profender ausgleichen, ohne eine Höherlegung im eigentlichen Sinne zu bewirken. Wenn ich damit nicht wieder mit Max. Load hinten zu sehr runter komme.
Viele Fragen, aber auch ein paar Infos mit Vorauswahl dazu, um das weite Thema einzugrenzen.
Ich hoffe, Ihr habt evtl. die ein oder andere Anregung dazu.
Ganz herzlichen Dank im Voraus und Grüße
Roland