Fahrwerksverbesserung D40

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  • Mir schwirrt der Kopf wegen eines Themas, mit dem ich mich nun seit ein paar Monaten beschäftige und zu dem es so viele Anbieter gibt wie gegensätzliche Meinungen.

    Deshalb möchte ich hier ein paar Fragen stellen an die Langzeit-Fahrer mit Erfahrungen zu verschiedenen Fahrwerken, Serie und Nachrüstung:

    Ich möchte bei nun doch über 160000 km rechtzeitig dran gehen, bevor ich mit Kabine im Urlaub Probleme habe. Ein komplett anderes Fahrwerk (OME, TJM, etc.) war auch eine Überlegung, brauche aber keine Höherlegung, ist mit TÜV-Eintragung mit Abstand auch die teuerste Möglichkeit.


    Hinten habe ich zudem letztes Jahr schon verstellbare Profender Stoßdämpfer rein gemacht, von denen ich bis jetzt absolut positiv angetan bin.
    Hinten sind jetzt dazu neue, verstärkte Blattfedern geplant. Die originalen sind platt (3+1) und stehen schon fast gerade, vom Herzbolzen nach vorne ca. 1 cm Luft bis zur unteren Stützlage, nach hinten noch etwas mehr mit ca. 2 cm. Ich hab’s im Auslieferungszustand nicht mehr in Erinnerung, denke aber, die sind einfach durch. Mit Kabine und urlaubsfertig 3.5 to gingen die oberen 3 Lagen schon immer beängstigend unter die Stützlage, vor allem vorne.
    Es wäre der absolute Super GAU, wenn die während der Fahrt mit 3,5 to und hohem Schwerpunkt mit Kabine auf der BAB oder irgendwo auf schwieriger Strecke (Serpentinen, bergab, etc.) brechen, evtl. noch mit besserer Hälfte am Steuer, weil selbst müde…

    Da hilft auch die zur Auflastung verbaute Goldschmitt Luftfederung den Blattfedern nicht wirklich, natürlich aber insgesamt zur Stabilisierung. Dennoch hängt die Fuhre durch das tiefe Eintauchen insgesamt nach hinten.

    Die alten Blattfedern aufsprengen lassen wird von Bischoff empfohlen (denn man wisse nicht, wie die Qualität bei neuen sei), neue werden zuhauf angeboten, verstärkte überwiegend nur in 4+1-Ausführung. TJM gab’s in 3+2. Auf Anfragen fühlte sich aber niemand mehr im deutschsprachigen Raum angesprochen.
    Ich tendiere insgesamt zu 3+2.

    Damit erhoffe ich mir (in der/meiner mir eigenen, evtl. auch irrigen, Theorie) möglichst Beibehaltung/Wiederherstellung des Federwegs im unbeladenen Zustand (der mit den alten auch kaum noch vorhanden ist) und das kräftige Eingreifen/stabilisieren/„Hintern hoch“ von zwei Stützlagen mit Beladung/Kabine.
    Die würden mir von SFF nach Wunsch gefertigt werden, mit Sprengen der oberen drei Lagen um 3 cm und etwas weniger der ersten Stützlage, zweite Stützlage dann unverändert, zur „progressiven“ Abstimmung, je nach Beladung.
    Aufsprengen ist ja nicht unumstritten, vor allem bei alten Blattfedern. Was bei Oldtimern mit „serienmäßigem“ Gewicht sicher oft nötig und gut ist, erscheint mir bei meiner Auflastung nicht unbedingt zielführend. Wer weiß, wie lange das halten würde. Die alten aufarbeiten, sprengen und zusätzliche 2. Stützlage ist halt eine Kombi aus Alt und Neu und zudem nicht weniger teuer.

    Ich habe Bj. 2010.
    Soweit recherchiert, wurden ab Bj 2012/2013 Original Federpakete in 2+2 verbaut, mit serienmäßig 210 kg mehr HA-Last. Wäre also auch eine Option. Die müssten m. E. passen, wenn auch die Maße hierfür (entnommen aus Zubehör-Angaben nach OEM-Nummern) offensichtlich 660/740 sind ggüber meinen Originalen mit 670/740.

    Würde hier jemand Probleme befürchten?

    Interessanter Weise sind meine originalen 3+1 (die ich natürlich ausschließe) gleich um die 120.-€ teurer/Seite als die nachfolgenden originalen in 2+2. Meine 3+1 sind 5 kg leichter/Seite, aber an den Enden schön flach und spitz auslaufend. Die billigeren 2+2 sind an den Enden einfach glatt abgeschnitten, nicht flach ausgearbeitet, ist wohl ein anderer Zulieferer mit günstigerer Fertigung…

    Alle drei verbliebenen Varianten sind in etwa gleich teuer, bis vor die Türe um die 700.-€ +/- 200.- €.


    Vorne wollte ich auch die verstellbaren Profender rein machen. Die Fragen, die sich dabei für vorne stellen:

    - Wer hat die Profender vorne drin, da ist doch nur umständlich zur Verstellung ran zu kommen und macht das für vorne in meinem Fall überhaupt Sinn? Mit der Max. Beladung hinten zieht es den Vorderwagen aus den Federn.
    - Die Auszieh-Charakteristik müsste linear zur Einfederrate mit gehen, d. h. Verstellung zwischen 1-4, mit 4 auch maximale Ausziehkräfte (was dem Eintauchen hinten zumindest auch etwas entgegen wirken müsste)?

    - Hat jemand Erfahrung, wie lange die originalen Schraubenfedern vorne halten, lieber gleich mit wechseln? Generell wird häufig gesagt, die halten „ewig“.

    - Im Maß Felgenloch Unterkante Kotflügel sind die mit absoluter Sicherheit jedenfalls auch bereits nicht mehr im ursprünglichen Zustand (wäre für mich aber nicht das ko-Kriterium zum Wechsel). Ansonsten würde er nicht selbst jetzt noch etwas keilförmig da stehen. Man könnte das mit den mitgelieferten Spacern der Profender ausgleichen, ohne eine Höherlegung im eigentlichen Sinne zu bewirken. Wenn ich damit nicht wieder mit Max. Load hinten zu sehr runter komme.


    Viele Fragen, aber auch ein paar Infos mit Vorauswahl dazu, um das weite Thema einzugrenzen.

    Ich hoffe, Ihr habt evtl. die ein oder andere Anregung dazu.


    Ganz herzlichen Dank im Voraus und Grüße

    Roland

  • Das waren wohl zu viele Fragen auf einmal und das Anforderungsprofil - Solo und Wohnkabine mit Gesamtgewicht bis 3,5 to - doch zu speziell…


    Ich berichte trotzdem mal zum vorläufigen Ausgang. Vielleicht hilft’s ja jemandem weiter, mit ähnlichem Anforderungsprofil - „Spagat“ Solo und Maximal-Belastung -. Wobei ich sagen muss, als eigentliche Überraschung für mich selbst, dass alles zusammen auch für den Solo-Betrieb spürbare Verbesserungen brachte.


    Ich hatte mich dann schließlich im Frühjahr dran gemacht und mit Unterstützung meines Schraubers und seiner Hebebühne eine Komplett-Revision an HA und VA vorgenommen.

    Hinten verstärkte Blattfederpakete (4+1) von DFF und neue Luftfeder-Bälge von Goldschmitt, mit 2 cm Polyamid-Unterlegscheibe, wegen der längeren Dämpfer.

    Die verstellbaren Profender-Dämpfer hinten hatte ich schon ein Jahr drin und bin immer noch begeistert. Auf der Hebebühne wurden jedoch die Luftbälge bedenklich gedehnt, deshalb die zusätzlichen Unterlegscheiben, die auch von GS vertrieben werden.

    Vorne neue Fahrwerksfedern, dazu ebenfalls die verstellbaren Profender Dämpfer rein, Traggelenke, Spurstangenköpfe, Stabi-Stangen neu.

    Nachdem die Hinterachse „abgearbeitet“ war, hatte ich zur Vorderachse gesondert einen Thread aufgemacht „Traggelenke und Sonstiges an der VA“. Mehr zur VA dann also in diesem Thread.


    Nach einigen Solo-Fahrten, dann Urlaub in Skandinavien, mit Maximal-Beladung und Solo, bei abgesetzter Kabine, jedenfalls ein erstes Langstrecken-Resümee:

    Es hat sich definitiv gelohnt.

    Sicherheit und Fahrstabilität spürbar besser, weniger Wankneigung. Dennoch ist der Fahrkomfort ebenfalls wesentlich besser.

    Und das überraschender Weise auch im Solo-Betrieb, entgegen aller Aussagen von einschlägigen Firmen, die sich mit speziellen Höherlegungs-Fahrwerken beschäftigen.

    Hinweis: eine gezielte Höherlegung wollte ich nicht, deshalb wurde auch kein Höherlegungsfahrwerk verbaut. Dazu unten mehr.


    Wo mit den Serien-Blattfedern wenig bis kaum Federweg der oberen Lagen zur Stützlage war, ist jetzt wieder ausreichend Federweg, zwar straff, aber Federweg…

    Dazu die verstellbaren Profender Dämpfer. Solo auf Stufe 1, mit Maximal-Beladung auf Stufe 3 oder 4.

    Die Vorderachse wird wohl unterschätzt, wurde sie jedenfalls auch von mir. Beim D40 erschien mir in allen Beladungszuständen schon immer die VA etwas zu hart. Mit den verstellbaren Profender Dämpfern fahre ich vorne nach einigen Hin und Her-Versuchen nur noch auf Stufe 1. Damit ist er vorne noch keineswegs unterdämpft, federt aber wesentlich komfortabler ein.

    Bei Maximal-Beladung zieht’s ihn vorne ohnehin eher noch etwas aus den Federn, sodass ich eigentlich durchgängig auf Stufe 1 bleiben kann.


    Obwohl überhaupt keine gezielte Höherlegung beabsichtigt war, kam in meinem Fall eine solche unter dem Strich heraus. Gegenüberstellung Serie neu zu Umbau neu wäre natürlich interessant, habe aber keine Vergleichswerte vom Kauf vor 13 Jahren.

    Ob’s nun lediglich am schon platten Serien-Fahrwerk lag, kann ich also nicht mit Bestimmtheit sagen.


    Tatsache aber ist, Fahrwerks-Verbesserung ginge auch ohne teure Höherlegungsfahrwerke und TÜV - und muss nach der Laufleistung/Belastung wohl auch schon zwingend sein.

    Alles in allem ist aber für das normale Anforderungsprofil (Overlanding, Gelände, überwiegend „nur Solo“) der Rückgriff auf die bewährten Ausstatter und die bewährten Höherlegungs-Fahrwerke in ihrer durchdachten und bewährten Gesamt-Abstimmung sicher wesentlich stressfreier als das, was ich gemacht habe.

    Alleine, sich hiermit detailliert zu befassen. alles zu recherchieren, auszuwählen, das alles zusammen zu suchen, bei verschiedenen Anbietern zu bestellen, dann auf eigenes Risiko zusammen zu stellen, ob dann in der Endabstimmung alles zusammen passt, ist nicht ganz ohne…


    Dass es dann auch negative Überraschungen gibt, ist fast vorhersehbar.

    Siehe auch hierzu den Thread zur Vorderachse „Traggelenke und Sonstiges an der Vorderachse“.


    Meine alte Navarine jedenfalls läuft mit neuen Gelenken wieder wie eine junge über Stock und Stein… und macht richtig Spaß, mit ihr zu fahren; egal, was ich ihr drauf schnalle.

    Ich hoffe, die treue Gefährtin bleibt mir so noch ein paar Jahre länger erhalten. Eine richtige Alternative sehe ich nicht oder will ich noch gar nicht sehen.

  • TJM wirst nicht eingetragen bekommen. Ich fahr TJM mit einstellbaren Profenderdämpfer und bin sehr zufrieden damit.

    Denk erstmal über eine Rahmenverstärkung nach, wenn du die Kiste so belasten willst, habe ich auch eingeschweißt.

  • Servus himan,

    Deine Gedanken sind absolut berechtigt und hatte ich auch schon selbst relativ schnell, Gott sei Dank.


    Die Nutzung als Wohnkabinen-Träger und Auflastung auf 3,5 to besteht schon seit Tag 1 vor 13 Jahren. Die Auflastung wurde damals über eine Luftfeder-Unterstützung der Fa. Goldschmitt realisiert. Im Solo-Betrieb überwiegt die Nutzung im Jagd-Revier.

    Eine durchgehende Rahmen-Verstärkung mit 10 mm Stahlplatten habe ich schon seit 10 Jahren drin (Fa. Storkan).

    Ich habe nach Kauf der Kombination fortlaufend verbessert mit eben Rahmenverstärkung, Schwerlast-Felgen, Schwerlast-Reifen.

    Wie man vor 13 Jahren mit gekaufter Wohnkabine vom Hof geschickt wurde, ist grenzwertig, um es mal zurückhaltend auszudrücken. Die eigenen Erfahrungen kommen dann erst später. Bekäme man den Aufwand vom Markt gleich erzählt, würden weniger solcher Kombinationen verkauft werden… Hat sich inzwischen hoffentlich geändert. Es ist heute aber auch keine so seltene Kombi mehr wie zu Beginn, sodass es sehr viel mehr Möglichkeiten zur Selbst-Information hierzu gibt


    Es ging hier also „nur“ um eine nochmalige Verbesserung zum Serien-Fahrwerk.


    Weil ich Dich gerade „dran habe“:

    Hast Du an der VA verlängerte Traggelenke wegen der überlangen Profender Dämpfer verbaut? Vielleicht guckst Du mal in den genannten Thread zur Vorderachse (habe ich etwas unglücklich unter Geländefahrzeuge allgemein platziert).


    Grüße und Danke !

    Roland

  • Nein, hab keine verlängerte Traggelenke drin, braucht man bei TJM nicht, die oberen Querlenker liegen bei kompletter Ausfederung nicht an. Egal wie lang die Dämpfer sind, das limitierende sid die Federn. Bei TJM nur 40 mm Höherlegung.

  • Danke für die Info !

    Bist Du Dir da ganz sicher? Bei mir liegen (Hebebühne) ganz klar die oberen Querlenker auf, mit Sachs Federn nach OEM, ohne Höherlegung…

    Den Ausfederweg begrenzen doch die Stoßdämpfer, dachte ich.

    Lag ich da so verkehrt?

    Hast Du die beigelegten Ringe mit verwendet?