Mein „neuer“ Navara

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 445 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von D40-Streichler.

  • Servus Andreas,

    erst mal Waidmannsheil ! Ein brauchbares Jagd-Fahrzeug hast Du Dir da auf alle Fälle zugelegt. Auf der Achse scheinen ordentliche Klötze zu sein, dazu Spurplatten. Sonst keine Änderungen am Fahrwerk?

    Sehr interessant finde ich die Rückfahrscheinwerfer, dezent in die Heckstoßstange integriert. Wollte ich auch machen, will nur der TÜV nicht…

    Wie hast Du das gemacht, falls das für Dich eine Rolle gespielt hat und welche Teile hast Du da verbaut?


    Grüße aus PFOA-verseuchtem Jagd-Revier

    Roland

  • Moin Roland,


    Die Höherlegung ist wird nochmal umgebaut und eingetragen 45mm sind OK, da musste noch nichts weiter ändern. Spurplatten sind von Eibach 60mm je Achse und eingetragen. An der Rückfahrleuchten hat sich der Prüfer hier nicht gestört. ist halt alles ländlich relaxt.


    PFOA-verseuchtem Jagd-Revier. Habe ich schon mal gehört aber noch nie damit in Berührung gekommen. Woher kommt die Belastung bei euch? Industrie?

  • Servus Andreas,

    schon interessant, wie unterschiedlich die Prüfer die Dinge handhaben. Hast Du wohl Glück gehabt. Hoffentlich haut Dir das der Nächste dann nicht irgendwann runter. Bin ja auch in der Provinz. Aber relaxed is irgendwie hier in Bayern keiner mehr… Habe gute Freunde im „hohen Norden“. Man scheint dort tatsächlich im Durchschnitt (verallgemeinern darf man ja nicht) ein bißchen anders drauf zu sein.

    Hast Du denn die serienmäßige Rückfahrleuchte still gelegt und welche niedlichen Teile hast Du da verbaut?


    Thema PFOA (Perfluoroctansäure):

    Wird als Gruppenname verwandt. Gehört zur Gruppe der PFAS, ist wiederum eine noch größere Gruppe von Chemikalien, die alle Derivate der Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) sind. Darunter werden organische Fluorverbindungen verstanden, bei denen Wasserstoffatome durch Fluoratome ersetzt werden. Dadurch sind diese Stoffe in ihrem Aufbau äußerst stabil.

    So weit der kleine Ausflug in die organische Fluorchemie. Aber ganz simpel gesagt, unter dem Strich für Gesundheit und Natur: große Sch…

    Das sind hunderte/tausende von künstlich hergestellten Stoffen, die in der Natur kaum abgebaut werden können, sich somit über die Jahrzehnte in Boden und Trinkwasser ansammeln.

    Wurden und werden wegen ihrer Stabilität eingesetzt in:

    Löschschäumen, Allwetter- Bekleidung, Beschichtungen aller Art, Antihaft-Beschichtungen wie „Teflon“, etc. Einsatz auch in der modernen Medizin, in Geräten und Werkstoffen.

    Irgendwo und irgendwie sind wir also alle „mit dabei“.

    Auf manches hätte wohl verzichtet werden können. In vielen Bereichen sind die Stoffe aber nicht mehr weg zu denken und sind schwer zu ersetzen.


    Während in USA schon Milliarden-Klagen wegen Umweltschäden und Gesundheitsschäden gegen DuPont und 3M liefen, wurde das bei uns von Tochter-Firmen an deren Standorten noch weiter produziert. Man könnte geneigt sein, von Behörden-Versagen in Genehmigungs- und Aufsichtsverfahren auszugehen. Ein paar Minuten Internet-Recherche hätten genügt, soweit es an fehlendem Wissen lag. Es ist aber auch immer ein Dilemma zwischen Arbeitsplätzen, Wohlstand einerseits und Verboten andererseits. Ganze Generationen von Familien haben sich ihren Wohlstand um die Chemie-Standorte geschaffen.

    Der große Aufschrei bleibt also aus.

    Die Folgen:

    Keine guten Blutwerte in der Bevölkerung… gesundheitliche Belastungen, höhere Raten bei Tumor-Erkrankungen, Allergien, etc. Trinkwasser hoch belastet. Die EU hat’s auch hier gerettet mit neuen Grenzwerten. Es müssen Kohlefilter eingesetzt werden. Der Peak der Belastung ist erst um 2050 erreicht und baut sich nachfolgend wohl erst über die nächsten Generationen wieder ab.

    Die nun hergestellten Ersatzstoffe wurden bereits wieder im Trinkwasser nachgewiesen… es geht also spannend weiter.

    Austrag der Stoffe über Luft, Niederschlag und industrielles Abwasser. Bio ist nicht mehr in ganzen Regionen. Neben Trinkwasser, wie schon beschrieben, auch hoch belastete Böden.

    Das jagdlich traurige und damit schließt sich der Kreis zu Deiner Frage:

    Unsere Wildschweine unterliegen einem Verwertungsverbot. Die müssen nach Erlegung „thermisch verwertet“ werden; sprich, in die Tierkörper-Beseitigung gefahren werden. Nicht mal zu Seife kann man sie verarbeiten…

    Gleichzeitig sollen sie scharf bejagt werden, um wegen der ASP (für die jagdlich nicht informierten: Afrikanische Schweinepest) die Schweinezucht-Groß-Industrie zu schützen. Ebenso ist die scharfe Bejagung von uns gefordert zum Schutz der Landwirtschaft, die andererseits wiederum nun doch mit Glyphosat auf den Feldern zu unser aller Gesunderhaltung weiter machen darf…

    Irgendwie passt das alles nicht mehr zusammen. Auch schon im Ansatz: Wenn man erlegtes Wild keiner sinnvollen Verwertung, also dem menschlichen Verzehr, zuführen kann, dann verkommt das vor dem gesamten Hintergrund zur Schädlingsbekämpfung.

    Bin kurz davor die Jagd aufzugeben, weil ich das jagdethisch nicht mehr vertreten kann.

    Aber alles OT hier.

    Erschrecke gerade, wie viel Text das wurde. Wen das jetzt genervt hat, sorry, kann man ja auch schnell vergessen.


    Grüße

    Roland

  • Hallo Roland,

    alles gut! Ich fand den Text sehr informativ und hoch interessant. Ich komme ja aus einer Region, die durch den Kupfer Schieferbergbau und die Verhüttung ebenfalls sehr sehr stark belastet ist. Und gerade auch bei uns in der Region haben wir durch die allgemeine Belastung ebenfalls mit derartigen Problemen zu kämpfen. Glücklicherweise betrifft es die Jagd und das Wild in dieser Form. Aber hier leider direkt seit langen. In den Landes und Bundesforsten, gelten die Wildtiere nur noch als Parasiten. Das macht eine weidmännische Jagd in diesem Bereich nahezu unmöglich. Dort hatte ich mich auch gern. Mein Revier ist eine Feldjagd mit einigen Einständen und ich habe noch guten Zugang zu einem sehr schönen Waldrevier, was komplett in privater Hand ist. Das schöne ist, dass ich, das Feldrevier zusammen mit dem Bauern bejage, der auch der Eigentümer der meisten Flächen ist. Somit habe ich glücklicherweise nicht den großen Druck des Wildschadens.


    Hinten im Navara habe ich noch eine Windel installiert um auch schweres Wild laden sowie auf der Rampe aufbrechen zu können. Natürlich auch mit Beleuchtung nach hinten kommen noch ein paar Scheinwerfer dazu, um bei der roten Arbeit mehr Licht zur Verfügung zu haben. Später möchte ich noch einen klappbaren Dachgarten installieren, um diesen dann als Drückjagdbock während der Ernte für nutzen, werden wir sicherlich auch noch ein paar mehr Sachen einfallen.

  • Hallo Andreas,

    da hast Du‘s ja für die Verhältnisse noch gut erwischt…

    Auch fahrzeugtechnisch wird Dich wohl so schnell nichts aufhalten mit Deinem Navara. Ich liebe meine Navarine ! Hatte noch kein Fahrzeug so lange (nun über 13 Jahre). Das zuverlässigste Gefährt das ich bisher hatte.

    Reicht bei Dir denn die Befestigung der Winde an der Befestigungsschiene, verbiegt‘s Dir nichts?


    Grüße