Hannover (ots) - Internet-Auktionen entwickeln sich derzeit zu einem
echten Massenphänomen. Bei dem meistbesuchten Anbieter eBay helfen
neue Programme, das Objekt der Begierde automatisch zu ersteigern.
Doch eBay hat diese Sniper inzwischen verboten, berichtet das
Computermagazin c't in der aktuellen Ausgabe 17/02.
Einen Moment nicht aufgepasst, und schon war der Konkurrent schneller
und hat die Digitalkamera mit dem höchsten Gebot zum richtigen
Zeitpunkt abgestaubt. "Echte Schnäppchenjäger geben ihr Angebot
erst kurz vor dem Ende der Auktion ab," erklärt c't-Redakteur Axel
Kossel. "Dadurch hat die Konkurrenz wenig Zeit zu reagieren."
Da bleibt nur die schnelle Reaktion am Computer - oder ein Programm,
das den Kaufwütigen die Arbeit abnimmt. Beim Bieten auf dem letzten
Drücker helfen so genannte Sniper. Diese Hilfsprogramme und Internet-
Dienste schalten sich automatisch kurz vor Ende der Auktion ein und
geben ein Gebot ab. Eine Garantie, dass Sniper die Verbindung zu
eBay nicht aus irgendeinem Grund zu spät herstellen oder es irgendwo
ganz hakt, gibt es aber nicht.
eBay hat diese Sniper in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen
(AGB) inzwischen verboten. "Wenn die Mehrzahl der Bieter mit Snipern
arbeiten sollte, läuft der Ausgang einer Auktion auf reines Glücksspiel
hinaus," so c't-Experte Axel Kossel. "Da vergeht vielen nicht nur der
Spaß, sondern eBay dürfte dann auch härter und konsequenter dagegen
vorgehen." Bisher hält sich der Auktionsbetreiber in Deutschland mit
Klagen oder Sperrungen von einzelnen Bietern noch zurück. Allerdings
lassen sich Sniper, die vom heimischen Rechner aus arbeiten, auch
nicht nachweisen. Geben die Nutzer ihr Angebot aber über einen Server
im Internet ab, weil sie dafür ihren PC nicht eingeschaltet lassen
müssen, kann eBay den Weg des Anwenders zurückverfolgen und ihn
von weiteren Auktionen aussperren. (ad)
Quelle: Heise.e & 1x1Newsletter (http://1x1newsletter.de/)