Micra K11 - Aus dem Super-Winterschlaf wecken

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.042 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von shogun.

  • Hallo zusammen,


    bei meinem ersten Beitrag in diesem Forum benötige ich auch gleich eure Meinung. :)


    Es geht um einen Micra [lexicon]K11[/lexicon] der knapp über 4 Jahre auf einem privaten Parkplatz stand und jetzt wieder zum leben erweckt werden soll.
    Leider wurden damals keinerlei Vorkehrungen getroffen was das stilllegen eines Fahrzeugs betrifft was das ganze natürlich kostspieliger macht.


    Getauscht werden sollen:


    - Bremsen
    - Öl
    - Endschalldämpfer
    - Batterie
    - Reifen
    - Zündkerzen
    - alle möglichen Filter



    Jetzt zu meiner Frage:
    Sollte man noch etwas beachten und wechseln?
    Gibt es grundsätzlich was zu beachten?


    Mir ist bewusst das es bei dem Wert des Autos wenig Sinn macht noch so viel Geld reinzustecken jedoch hat der
    Wagen für mich einen anderen Wert und die Substanz war vor der Stilllegung gut.


    Ich freue mich auf eure Meinung.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Loxxy


    Willkommen hier im [lexicon]NisBo[/lexicon] !


    Wieviel Geld Du investieren willst ist selbstverständlich Deine Sache, ja man könnte sagen, in einen Nissan kann man garnicht genug investieren. :D


    Bevor Du Startversuche o.ä. machst: Zündkerzen raus, kräftige Ladung dünnes Öl ( kein Sprühöl ) rein, min 1 Tag+Nacht einwirken lassen und von Hand mittels Ratsche an der Kurbelwelle zart mehrere Umdrehungen drehen.


    Während der 4 Jahre waren irgendwelche Auslass-Ventile offen und Luftfeuchtigkeit ist in die Zylinder gekommen und hat dort gerostet.
    Wenn Du gleich mittels Anlasser starten willst, hast Du ein hohes Risiko Dir gebrochene Kolbenringe einzuhandeln.


    Wenn Du kannst und hast versuche mal mit einem Endoskop in die Zylinder vorher reinzugucken.


    Grüße
    O.

  • Danke für die schnelle Antwort.


    Den Tipp mit dem Öl habe ich schon im Forum gelesen und wollte den auch so anwenden.
    Ebenfalls das man erst den Öldruck aufbaut bevor man den Motor startet.


    Habt ihr noch andere Bedenken?
    Kann ich den Motor noch mit dem alten Öl starten, warm fahren und dann selbstverständlich wechseln?
    Muss man zwangsläufig die Bremsschläuche nach so einer langen Standzeit mit wechseln?


    Könnt ihr mir sagen was man sicherheitshalber auch auf die Liste der zu wechselnden Teilen setzen muss auch wenn ihr den Wagen nicht kennt?



    Grüße

  • Sprit auf jeden Fall komplett raus. Hatten vor kurzen noch so einen Fall, Auto hatte 4 Jahre gestanden, der Sprit wird dann rostfarben und es bildet sich so einen gummiartige Masse im Tankboden. Benzinpumpe sass fest, Tank aus Blech komplett verostet innen, Tankgeber total verrrostet, Einspritzduesen hatten sich total zugesetzt von dieser Gummimasse von dem alten Sprit. Das gleiche mit Benzinfilter. Schlecht ist, wenn der Tank nicht kpl. voll war =Einwirkung von Luft (Sauerstoff), Feuchtigkeit. Unten im Tank war Wasser, oben schwamm der Sprit drauf wegen unterschiedlicher Dichte.
    Info von Aral:
    Kraftstoff ist bei ordnungsgemäßer Lagerung - d.h. zulässiger Kraftstoffkanister dicht verschraubt, keine extremen Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeit am Lagerort - über mehrere Monate bis zu maximal zwei Jahren ohne gravierende Qualitätseinbußen lagerfähig.


    Bei der Lagerung und der Haltbarkeit von Kraftstoffen ist generell zu beachten, dass Otto- und Dieselkraftstoffe mit der Zeit ihre Beschaffenheit bei Einwirkung von Luft (Sauerstoff), Feuchtigkeit und Temperatur verändern.
    Der Kraftstoff sollte daher nicht länger als ein Jahr im Kanister verbleiben. Im Reservekanister unterliegen die Kraftstoffe folgenden Veränderungen:
    Beim Ottokraftstoff können leichtflüchtige Bestandteile verdampfen und Kaltstart sowie Fahrverhalten in der Warmlaufphase der Motoren verschlechtern. Teilweise haben diese leichtflüchtigen Bestandteile auch eine relativ hohe Klopffestigkeit (ausgedrückt in Octanzahlen), die sich dann auch verschlechtert.
    Bedingt durch Undichtheiten/ Wärmeeinwirkung unterliegen die Ottokraftstoffe auch einer natürlichen Alterung bzw. Oxidation durch Kontakt mit Luftsauerstoff; dies kann u.U. zur Rückstandsbildung führen.
    Dieselkraftstoffe neigen auf Grund der höheren Siedelage weniger zum Verdampfen, allerdings besteht auch hier das Problem der Alterung. Das kann zur Bildung von Sedimenten führen, die wiederum zur störenden Rückstandsbildung im Kraftstoffsystem (z.B. verstopfte Filter) beitragen können.
    (Der Einsatz von qualitativ hochwertigen Aral-Markenkraftstoffen, die ein Multifunktionsadditiv enthalten, das u.a. einen wirksamen Alterungs- bzw. Oxidationsschutz enthält, verhindert zuverlässig die vorzeitige Alterung bzw. Oxidation der Kraftstoffe.)
    Weiter ist zu beachten, dass für die Sommer bzw. Winterperiode die Ottokraftstoffqualitäten angepasst werden, d.h. die Siedekurven der Kraftstoffe werden so ausgelegt, dass sowohl im Winter als auch im Sommer ein optimales Kalt- bzw. Heißfahrverhalten sichergestellt wird.
    Beim Dieselkraftstoff ist die Kältefestigkeit, die für die jeweilige Jahreszeit spezifisch eingestellt wird, zu berücksichtigen.
    Vor dem Hintergrund der o.g. Zusammenhänge geben wir folgende Empfehlung ab:
    + Den Inhalt des Kraftstoff-Reservekanisters mindestens einmal im Jahr austauschen.
    + Die jahreszeitliche Eignung des Reserve-Kraftstoffs bei seiner Verwendung beachten, d.h.:
    - Winter-Ottokraftstoff nicht im Sommer verwenden (und umgekehrt)
    - Sommer-Dieselkraftstoff nicht im Winter verwenden (umgekehrt aber problemlos)
    + Den wasserfreien Kanister bis etwa 95% auffüllen (wenig Luftanteil, aber noch Platz zum Ausdehnen bei Temperaturerhöhung lassen).

    02/2004 March ANK12 e-4WD, RL, AT, Motor CR14DE, Japan-Spec.

    • Offizieller Beitrag


    Luftfilter ist vermutlich durch Feuchte babbich geworden.


    Grüße
    O.

  • Ihr macht einem wirklich Angst 8o
    4 Jahre - da stehen bei manchem Fähnchenhändler einzelne Karren schon länger (Start-Pilot wirkt Wunder)


    Wäre hier jetzt von 10 - 15 Jahren Standzeit die Rede, könnte ich das alles ja noch nachvollziehen (ich habe auch so einen Kandidaten in der Garage stehen).
    Allerdings muss ich gestehen, dass von mir zu verantwortende unvorbereitete Standzeiten nur 1/2 (im Freien) bis zu 2 1/2 Jahren (in Halle) dauerten.
    Schlüssel rein - und los!



    feti


    PS.
    Ich will niemandem die Sorgfalt bei der Wiederinbetriebnahme ausreden, nur mache ich mir jetzt größere Sorgen, was mich bei der Reanimation meines OPEL erwartet.
    Und die größte Sorge macht mir dabei die Kupplung. Die zwar erst rd. 1.000 km seit der Erneuerung gelaufen, aber in 15 Jahren Standzeit könnte die auch an der Druckplatte angerostet sein.
    Allerdings kann das nach 4 Jahren im Freien auch noch so ein Kontrollpunkt beim Micra sein...

    19.11.2010: P10-Langstreckentest unfreiwillig nach 11,2 Erdumrundungen beendet ;(

    09.12.2010: P10-Langstreckentest reloaded, back in business :] aktuell 333.333 km

    bis 02.11.2022: Sternenkreuzer W140 Endstand 447.980 km

    ab 07.11.2022: Sternenkreuzer W211 aktuell 260.513km

  • Du wirst Dich wundern, was alles passieren kann. Wir haben in unserer Schraubergemeinschaft 2 Hallen voll mit BMW E32 750 und Alpina in den Bergen wo es billiger ist, in der Spitze fast 30 Stueck, einer hat so eine Sammelleidenschaft und sammelt alles ein. Ich kenne es also nicht aus dem Internet, sondern aus der realen, rauhen Wirklichkeit. Die 750 haben alle 2 Benzinpumpen und sind sauteuer, haben schon massig gewechselt. Das schlimmste ist Oxidation, Steckverbinder vergammeln, viele Elektrikprobleme tauchen auf. Schimmel auf den Sitzen, Bremsen fest. Klimaanlagenkompressoren werden eh undicht, laut BA soll der 1 x im Monat laufen.


    Hier mal ein paar Bilder, Halle 2 http://s71.photobucket.com/use…media/warehouse4.jpg.html Halle 1 http://www.bimmerboard.com/members/shogun/warehouse1.jpghttp://www.bimmerboard.com/members/shogun/warehouse2.jpg
    den Alpina [lexicon]B12[/lexicon] hab ich nicht vor den Pfosten gesetzt, das ist als Teileauto gekauft http://s71.photobucket.com/use…media/warehouse5.jpg.html
    so holen wir die ab, selbst mieten den Truck http://s71.photobucket.com/use…dia/warehouse1-1.jpg.htmlhttp://s71.photobucket.com/user/shogun_bucket/media/warehouse.jpg.html?sort=6&o=86
    Hier nur mal 1 Beispiel aus einem 750 Tank, so sieht die "Suppe" dann aus, allles verrostet, Pumpen hin http://s71.photobucket.com/user/shogun_bucket/media/750_fuelpumps_in_tank.jpg.html?sort=6&o=256


    Gluecklicherweise hab ich ihn nun endlich davon ueberzeugt, dass es nichts bringt, wenn Autos einfach stehen. Er reduziert jetzt. Samstag waren wir in der Halle, 2 E32 750 Alpina [lexicon]B12[/lexicon] fertig gemacht aus Baujahr 1989, sind nach USA verkauft an einen Sammler, wenn Autos ueber 25 Jahre alt sind, ist die Einfuhr nach USA billiger/einfacher, keine speziellen Anforderungen auf Umbau wg Abgas/Kat etc.

    02/2004 March ANK12 e-4WD, RL, AT, Motor CR14DE, Japan-Spec.

  • Danke schonmal für die Hinweise.


    Ich werde, wenn es wärmer wird, mich um den kleinen kümmern.
    Ob es finanziell ein Fass ohne Boden wird kann mir selbstverständlich keiner sagen aber ich hoffe das
    es im großen und ganzen bei der oben genannten Liste bleibt.

  • Ja, mach erst mal das wichtigste, was oben so aufgefuehrt ist, dann wirste ja sehen, was noch zu machen ist. Bei Motoren selber hatten wir eigentlich nie ein Problem, mehr in Richtung Tankrost, vertrocknete Dichtungen/Simmerringe = Leckagen kommen ploetzlich, wenn der Motor angeschmissen wird oder das Fahrzeug bewegt wird, viele Probleme elektrischer Art durch Oxydation, speziell Sicherungen, die Pins der Relays + Steuergeraete, Reifen sind natuerlich hin durch Standschaeden, Schimmel im Innenraum trotz etlicher Vorkehrungen (wir haben hier in Japan aber auch im Sommer Regenzeit mit ueber 90% Luftfeuchtigkeit). Evtl. haste ja auch Glueck, dass nicht so viel zu machen ist. Auf jeden Fall die Bremsfluessigkeit raus, auch die Bremskolben testen, koennen festrosten. Sicherheit ist wichtig. Bremscheiben kann man versuchen, den Flugrost abzuschleifen, geht meist, auch wenn es zuerst schlimm aussihet, dann einige Vollbremsungen und die Flaeche wird wieder frei.
    Je weniger Elektronik am Auto in solchen Faellen, umso besser.
    Viel Glueck und Spass bei der Aufbereitung.

    02/2004 March ANK12 e-4WD, RL, AT, Motor CR14DE, Japan-Spec.