Hey ho
Da ich diese Jahr im August einen Motorumbau typisiert habe wollte ich gerne meine erfahrungen damit weitergeben. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen ja was.
Umgebaut habe ich folgendes:
Motor, Getriebe, Kabelbaum, Bremsen, Kühler, Auspuffanlage, Federbeine und Fahrwerksfedern, Tacho, nebst anderen kleinigkeiten.
Leistung vorher: 87PS (64kw), Leistung nacher 129PS (95kw).
Vorhanden war: Daihatsu YRV 1.3 (1298ccm³) mit K3-VE Motor, Handschaltung, 87PS Saug-benziner.
Der 1. mit 87PS ist/war ein Bj. 03/2001 und der andere war ein verunfallter 08/2002er mit K3-VET Motor (1298ccm³) Turbolader 129PS und Automatik.
Ich hatte das Glück dass beide bei Daihatsu die interne Modellbezeichnung "M201" tragen und auch gleich aussehen.
Folgendes habe ich zum typisieren benötigt:
1) Bestätigung einer Werkstatt über den "Sach und Fachgerechten einbau/umbau" (ich habs selbst gemacht, mir aber dieses von meinem Vater der eine Werkstatt hat bestätigen lassen)
2) Sachverständiger der den Umbau technisch "abnimmt". In meinem Fall war das der TÜV Österreich (Hr. Pfiel)
3) Eintragung der änderung bei der zuständigen KFZ Prüfstelle (ACHTUNG 2 Monate vorlaufzeit bis zum Termin)
Kosten:
(für die bestätigung über den sach und fachgerechten umbau das ist abhängig von deinen Kontakten, daher kann ich keinen Preis nennen)
TÜV Österreich: 440,- Euro
KFZ-Prüfstelle: 200,- Euro (Sonder-einzelgenehmigung)
An-abmeldung: 165,- Euro
Der TÜV ist in MEINEM Fall sehr billig gewesen da ich den TÜV Techniker dazu überreden konnte auf die Abgasuntersuchung (~ 4.000,- Euro) zu verzichten da ich ALLES umgebaut habe dass die beiden voneinander unterscheidet und da die Karosserie (und damit der CW Wert) damit nach dem Umbau identisch ist.(die Abgaswerte entsprechen nach dem umbau dem starken YRV GTti)
Eine Freigabe vom Hersteller das kannst du dir abschminken. Sowas gibt KEIN Hersteller mehr her. Beim 2er Golf hat VW das zwar noch gemacht, aber aufgrund der gesetzeslage wird dir KEIN Hersteller mehr eine solche Freigabe geben für so einen Umbau!!! Der Grund ist eigentlich ganz simpel. Er heisst "Produkthaftung". Wenn dir irgend ein Hersteller eine Freigabe für so einen Umbau gibt dann GARANTIERT er dir damit dass alles in Ordnung ist und du könntest den Hersteller verklagen falls doch irgendwas nicht so hinaut oder du einen Unfall damit hast, deswegen --> KEINE HERSTELLERFREIGABE (habe mich ausführlich mit den verschiedensten Herstellern unterhalten).
Ab und an gibt es auch ganz komische Gerüchte was denn nun möglich sei oder nicht. Da ist mal die rede davon dass man nicht mehr als 15% mehr Leistung typisiert bekommt, oder dass es gar nicht geht, oder das man eine Herstellerfreigabe bekommen kann,..... ALLES gschichtln.
Du musst aber AUF JEDEN FALL bevor du mit dem Umbau beginnst dich am besten mit dem TÜV oder einem anderen Sachverständigen zusammenreden und ihm sagen was du vorhast und wie das funktionieren soll. ERST DANACH darfst (solltest) du anfangen. Das ganze hat für mich so den Eindruck dass die Leute die sowas zu entscheiden haben immer ein wenig "umworben" werden wollen.
Es ist auch so dass dich der TÜV danach fragen wird ob du dafür eine Herstellerfreigabe (=unbedenklichkeitsbescheinigung) hast oder nicht. Ich habe von verschiedenen Seite oft den Tip bekommen JA NICHT zu sagen dass ich keine Herstellerfreigabe bekomme. Aber die TÜV Leute reagieren da sehr komisch wenn sie einem auf eine offensichtliche Lüge draufkommen, also lass es gleich und spiel mit offenen Karten.
Und gibt dich AUF KEINEN FALL beim ersten "NEIN" geschlagen, frag ihn immer wieder, überleg dir wie ER es argumentieren könnte dass es doch geht (so wie in meinem Fall wo ich ihn davon überzeugen konnte dass er danach die gleichen Abgaswerte haben MUSS wie das Fahrzeug zu dem du es umbauen willst da du ja alles umgebaut hast/umbauen willst und kannst). Wichtige Sachen dabei sind Motorsteuerungscomputer, Auspuffanlage usw.
Ich habe mir auch vom Hersteller (Daihatsu in meinem Fall) PUNKTUELLE bestätigungen über die "Gleichheit der verwendeten teile" geben lassen. Also etwa Hinterachse, Bremsen hinten, Lenkung usw. Du nimmst dazu einfach die beiden Fahrgestellnummern und gibst die deinem Hersteller an als Referenz (1x von dem Fahrzeug das du umbauen willst und 1x von dem Spenderfahrzeug des Motors und der anderen teile). Die teile die NICHT identisch sind, die solltest du in der Bestätigung der Werkstatt aufgeführt haben (Sach und Fachgerechter Umbau-Bestätigung)
Ab und an (je nach Sachverständigen) bekommst du auch die auskunft dass dieser umbau von einer FACHWERKSTÄTTE (also einer Markenspezifischen und damit teuren) Werstätte durchgeführt werden musst. Ich bin auf diesen Punkt nicht weiter eingegangen und habe ihn auch nicht mehr darauf angesprochen damit er ja nicht auf die idee kommt sowas zu verlangen. Wie gesagt, wenn dich sowas interessiert frag den Hr. Pfiel vom TÜV Österreich (Wien 23) er hat das schonmal gemacht und er sollte nun wissen wie und ob und was alles geht....
Noch ein kleiner Tipp. Es kann auf keinen Fall schaden (wenn du vom TÜV das OK bekommen hast) dass du vor dem Umbau kontakt mit der KFZ Prüfstelle deines Bezirks kontakt aufnimmst, er will auch VORHER wissen was du vor hast und wie....)
Für genaueres siehe: http://www.daihatsu-forum.at/meinyrv.htm
Falls ihr noch fragen habt kann ich euch vielleicht weiterhelfen....
