Bremse schleift - wie beheben?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 2.915 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Piit.

  • Hallo


    Am P11 meines Daddys schleift hinten rechts die Bremse. Wenn die Bremse kalt ist, quietscht es auch kurzzeitig beim losfahren.


    Vor ca. 20 Minuten haben wir die Bremse "zerlegt" ... Will heißen - Zange auseinander gebaut, diese Führungsstifte gesäubert und mit Kupferpaste geschmiert. Alles andere Äußere haben wir auch gesäubert und minimalst gefettet.
    Als dann alles wieder zusammen gebaut war, drehte sich das Rad auch recht leicht ... Also kurze Runde gedreht - Auto zur Kontrolle nochmal aufgebockt - und was is? Bremse wieder fest :( Es dreht sich zwar - aber es schleift recht deutlich.


    Hätten wir den eigentlichen Bremskolben säubern müssen? Wir haben uns da nicht so richtig rangetraut weil wir Angst hatten etwas zu beschädigen oder den Bremskreislauf zu öffnen. Wie säubert man den richtig? Drehen oder bewegen ließ er sich mit relativ viel Kraft nicht.


    Ich Depp hatte nach der "Probefahrt" leider die Handbremse angezogen weshalb nun natürlich auch nicht exakt klar ist, obs nicht von der Handbremse kommt. Der Seilzug der Handbremse ist jedenfalls nicht auf Zug wenn sie gelöst ist.


    Wäre super wenn ihr mir und meinem Daddy helfen könntet. Ich wollte mich heute eigentlich auf Autosuche begeben - Das ist nun wohl gestorben :heul:


    Gruß,
    Christian

  • Ganz wichtig ist es, nicht nur die Stifte zu fetten, sondern die Bremsbeläge selbst aus der Zange zu nehmen. Die Anlageflächen müssen komplett entrostet werden, am besten mit einer Feile o. ä. Am Bremsklotz selbst, wie auch an der Zange. Viel Hoffnung mach ich Dir da trotzdem nicht. Wenn ich das so lese, wird wohl der Sattel innerlich fest sein und da hilft nur neumachen, denn der Kolben selbst ist`s selten, sondern die Mechanik der Handbremse.

  • Also die Teile haben wir nur vom Dreck befreit. Vielleicht minimal mit ner kleiner Drahtbürste drüber. Und dann halt mit Bremsenreiniger.


    Aber wenn du sagst dass es eher an der Handbremse liegt, war das wohl zum scheitern verurteilt. Manchmal hats auch beim ersten losfahren geknallt weil die Bremse scheinbar wie festgerostet war - das Auto steht manchmal etwas länger.


    Aber trotzdem mal die prinzipielle Frage zum Kolben. Kann man daran Wartungsarbeiten machen ohne das System zu öffnen? Ein Kollege von mir meinte dass der an seinem 90er Mazda immer irgendwie die Führung vom Kolben mit Rostlöser und Bremsenreiniger ausspült und den Kolben dann ein wenig bewegt und fettet. Geht das überhaupt so einfach? Wir haben noch nen Reparaturbuch von unserem alten Sunny und da steht dass man den Kolben keinesfalls reinpressen darf weil dann der Handbremsmechanismus kaputt geht.


    Wahrscheinlich lassen wir das Problem nächstes Wochenende von nem verwandten Automechaniker beseitigen. Das Problem ist nur dass es bis zu dem ca. 100km sind. Bis dahin wird der Bremsbelag natürlich wieder leiden.

  • Bei einer vorderen Bremse ist eine Überholung möglich, da der Sattel relativ einfach aufgebaut ist. Hinten kann ich da nur abraten! Aber nimm doch mal die Bremsklötze auf der betreffenden Stelle raus und entroste die Anlageflächen, könnte durchaus was bringen. Die gehen öfter fest. Ist ja hier alles bloß eine Ferndiagnose.

  • Hmm. Mal sehen ob ich das morgen nochmal in Angriff nehme.


    Die Sache mit dem Handbremsmechanismus kann ich ja einfach umgehen - Bremse nochmal zerlegen - dann müsste die Bremse ja wieder frei sein und dann in der nächsten Zeit nich mehr die Handbremse verwenden :D


    Und was heißt hier Ferndiagnose? Du kommst doch auch aus Berlin :clown:


    Was kostet nen neuer Bremssattel?

  • Hm na gut. Bleibt dann wohl zu hoffen dass nicht der Sattel futsch ist. Arg rostig war er jedenfalls äußerlich.


    Vielen Dank jedenfalls schon mal für deine Antworten =)

  • Repsatz Almera N16 HA 1 Seite nur Manschetten und Dichtringe um 40 Euro, da gabs auch den Kolben einzeln ! Aber ist Arbeit für nen Fachmann, da das Bremssystem geöffnet werden muß - sprich auch wieder entlüftet. Der Kolben muß sich drehen lassen, ansonsten ist dieser fest. ( wichtig ist das reindrehen wie eine normale Schraube . ) Nicht mit gewalt drehen . Dafür gibts Spezialwerkzeug. Hat der Bremsstein eine Erhöhung auf der Rüchseite, wo der Kolben mit einer Kerbe reinpaßt ? Wenn ja - steht beides so , das es paßt ?

  • Diese Erhöhung hat er - Aber das passt. Sieht man auch an den Druckstellen auf dieser Metallplatte.
    Zum drehen des Kolbens kann ich nur sagen dass er mit der Hand nicht zu drehen ging - man bekommt ihn aber auch nicht wirklich zu greifen. Und mit ner Zange is mein Daddy nur abgerutscht.
    Naja, mal sehen. Ich werde morgen wohl nochmal was dran rumprobieren.

  • Wenn der Kolben fest ist, bringts nichts. Das muß auseinander, neue Dichtringe rein oder Sattel neu - der wird aber teuer. Nicht mit der Zange die Manschette zerstören ! Gangbar machen von außen funzt meist nicht. Hatte ich bei Schwiegervater auch probiert, da war alles fest. Schiebehülsen fest, Steine festgerostet und schwergängig in der Bremszange und letztlich Kolben fest. Habs mit Rostlöser versucht, unter die Manschette gesprüht, reingedreht, wieder rausgepumpt ...., erst nach dem zerlegen und dem Einbau des inneren Dichtrings wars freigängig.

  • Was meinst du mit "rausgepumpt" ?


    Ich kenne den Aufbau des Sattels nicht wirklich. Mal angenommen es wäre nur die Mechanik der Handbremse, die die Probleme bereitet.
    Kann ich dann davon ausgehen dass wenn ich den Kolben einmal wieder "löse" und die Handbremse anschließend nicht mehr betätige, dass das Problem dann temporär erstmal weg ist? Wie gesagt war es nach dem zusammenbauen ja erstmal wieder freigängig.


    Und zerlegen werd ich da garantiert nix. Aber ich finds dennoch sehr interessant zu hören woran es liegt bzw wie man es beseitigen könnte. Wenns an den Kreislauf geht, wird das ne Fachwerkstatt machen...

  • na, wenn man das Pedal bei abgebautem Sattel betätigt, der also nur noch am Bremsschaluch hängt, oder eben die Handbremse mehrfach betätigt - pumpt sich der Kolben aus dem Kolbengehäuse. Wenn mans übertreibt, liegt er daneben und das Ding ist erstmal gelaufen. Die Idee mit der Handbremse ist gut, läßt sich prüfen. Meist geht der Hebel hinten aber nicht in die Nullstellung zurück - heißt obwohl das Seil lose ist, steht der Hebel am Sattel leicht gezogen.

  • Naja, in unserem schlauen Sunnybuch steht, dass man auf garkeinen Fall das Pedal betätigen soll. Deshalb haben wir da gewisse Hemmungen.


    Das mit dem Hebel hab ich mir auch schon so gedacht. Den haben wir uns doofer Weise gar nicht genau angesehen. Ich muss mir das echt morgen nochmal genau ansehen. Danke jedenfalls für die fachliche und moralische Unterstützung :)

  • Die Hemmungen sind angebracht, einmal zuviel getreten, liegt der Kolben unter Umständen daneben - dann wird das Bein dick.

  • Blöde Frage, aber wie bekomm ich den Kolben dann wieder rein? Im Buch steht, dass man den nicht reindrücken darf. Muss der dann reingedreht werden? Kann es schon Probs machen nur einmal aufs Pedal zu treten oder is das noch unproblematisch? - Nur dass ich mal ne Vorstellung habe.

  • Danke für den interessanten Link. Leider klärt der mein Problem bezüglich der Handbremse nicht.

  • Auahauha würde Werner jetzt sagen. Das hat Schweiß gekostet. Das Problem ist scheinbar tatsächlich der Kolben. Aber der Reihe nach ...


    Wir haben erstmal wieder die Zange abgebaut, nochmals auch den kleinsten Dreck und Rost entfernt. Doch wir waren recht sicher dass es daran nicht liegen könnte.


    Jedenfalls waren wir dann so mutig und haben uns an den Kolben gemacht. Er ging auf keinen Fall zu drehen. Deshalb haben wir erstmal nen Klotz in die Zange gelegt und mal ein wenig mit dem Pedal gepumpt. Der Kolben bewegte sich anfangs überhaupt nicht. Nach einer Weile kam er dann ein Stück heraus. Drehen ließ er sich aber immer noch nicht ... Und da war dann das Problem - Wie bekommen wir die Zange wieder dran mit dem um 2-3 mm herausgedrückten Kolben? :eek:


    Dann kam die Steinmetzmethode - der Hammer ... Wir haben dann mit Messingstücken und einem Aluhammer - und somit vergleichsweise "sanften" Schlägen versucht den Kolben zu drehen ... Es tat sich nur sehr wenig ... Zeitweise kamen auch mal sehr sanfte Schläge mit einem Holzstück auf die Frontale des Kolbens in der Hoffnung er würde sich lösen ... Irgendwann ging er dann auf einmal zu drehen - die Erleichterung war enorm. Wir dachten schon dass wir das Auto hätten zur Werkstatt schleppen lassen dürfen ...


    Dann jedenfalls alles wieder fein säuberlich zusammen gebaut und wieder Probefahrt mit anschließender Kontrolle der Leichtgängigkeit des Rades. Das anschließende Phänomen war uns allerdings etwas rätselhaft ...


    Nach dem fahren und bremsen war das Rad freigängig - die Freude war natürlich erstmal groß.
    Als ich dann aber testweise mal die Handbremse anzog und wieder löste, ging das Rad wieder schwerer. Mein Dad kam dann aber auf die Idee nochmal die Fußbremse zu betätigen. Und, was war? - Das Rad dreht sich wieder frei 8o - Kann mir das jemand erklären? Ist das eventuell normal so oder ist da dennoch was mit der Handbremse nicht i.O. ?


    Naja jedenfalls können wir nun ruhigen Gewissens die Reise zur Autowerkstatt antreten - ist mämlich etwas weiter weg.


    Bitte haut mich nicht für die Lösung mit den Hammerschlägen - ich weiß dass das suboptimal war - aber wir hatten keine andere Chance. Und nu kommt er ja eh in die Werkstatt :engel:

  • Normal ists nicht.


    Jetzt kommt die Frage, was die Werkstatt macht. Sattel neu - ala schnell und teuer im Marterial oder reinschauen - um Diagnose zu stellen. Meist wird zu neu und fertig tendiert - macht sich auf Grund der Garantie für die Werkstatt 1000 mal besser. Berichtet uns mal , was bei rauskommt. Dann ist der nächste Vorgewarnt - wenn er dieses Thema öffnet.

  • Lang, lang ists her :) ... Also wir waren in der Werkstatt unseres Verwandten und haben dort eine Bremsenwartung machen lassen. Dabei wurde dann noch Rostlöser unter die Dichtmanschette des betreffenden Sattels gesprüht und das wars dann *g*


    So fahren wir nun schon 2-3 Wochen und es sind bisher keine weiteren Probleme aufgetreten. HU war auch kein Problem. Bremswirkung sollte also i.O. sein :)


    Wenn das Problem nochmal auftritt besorgen wir uns nen Bremssattel vom Schrott und arbeiten den auf. Wenns dann schief geht, kann man ihn einfach wegschmeißen...