In Tokio beginnt am Montag der Prozess zu dem wohl spektakulärsten Fall von Wirtschaftskriminalität in der Geschichte Japans. Dem einst gefeierten Internet-Unternehmer Takafumi Horie werden Verstöße gegen das Wertpapiergesetz vorgeworfen. Er soll zusammen mit anderen Managern Umsatz und Gewinn bei der Firma Livedoor Marketing um Millionenbeträge aufgebläht und den Aktienkurs durch eine vorgetäuschte Akquisition manipuliert haben. Es wird erwartet, dass Horie die Beschuldigung von sich weist. Bei einer Verurteilung droht dem 33-Jährigen eine Strafe von bis zu fünf Jahren Haft. Der Prozess soll spätestens im Dezember enden.
Der Skandal um gefälschte Geschäftszahlen und manipulierte Aktienkurse beim New-Economy-Konzern Livedoor erschütterte nicht nur das Vertrauen der Anleger und stürzte Japans Börse ins Chaos. Neben Livedoor-Chef Horie musste auch der bekannteste Fondsmanager des Landes zurücktreten. Japans Notenbankchef wurde ebenfalls zum Rücktritt aufgefordert. Eine Razzia der Staatsanwaltschaft bei Livedoor hatte Anfang des Jahres zu panikartigen Verkäufen und massiven Verlusten an der Börse geführt. Inzwischen ist Livedoor nicht mehr als Aktiengesellschaft notiert.
Horie war mit seinem rasanten Aufstieg zu einem der erfolgreichsten Unternehmer des Landes und zu einer Symbolfigur des innovativen wie dynamischen "Neuen Japan" geworden. Sein extravaganter Lebensstil sorgte auch in der Boulevardpresse für Schlagzeilen. Horie befindet sich gegen eine Kaution von umgerechnet etwa 2,1 Mio. Euro auf freiem Fuß.
n-tv
Das war ein riesen Schock fuer sehr viele Leute, da Horie fuer viele ein art Held und Vorbild war.
