Peter hält sich im Großen und Ganzen an die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten, lässt aber doch ab und zu mal die "Sau raus"...
Jetzt tritt in Peters heimatlichen Jagdrevier schon seit einem halben Jahr die Blitzerei verstärkt in Erscheinung
Nach Jahren völliger Blitzerfreiheit war das eine starke Belastung für sein Weltbild - er vermutet nun hinter jeder Hecke das lauernde Ungemach...
Heute abend nun musste Peter wegen einer Dauerbaustelle einen größeren Umweg fahren und nahm dazu eine gut ausgebaute Kreisstraße die er aber eher selten befährt.
Auf dieser Strecke gibt es mehrere Ortsdurchfahrten, wobei die Ortseingangsschilder schon von weitem bestens erkennbar sind. Bei einem einsamen Gehöft auf freier Strecke gibt es eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 und hundert Meter weiter steht das 50er-Schild. Die Beschränkung wird unmittelbar nach der letzten Scheune wieder aufgehoben.
So weit - so gut.
Kurz darauf gibt es wieder ein bestens erkennbares Ortseingangsschild, doch anders als bei den bisherigen Ortstafeln ststeht keine 10 Meter davor ein 70er-Schild.
Während er noch so darüber nachdachte was einem die Rennleitung damit sagen wollte, war er auch schon wieder zum "Ortsende" raus. Dort steht das 70er-Schild für die Gegenrichtung ebenfalls knapp vor der Ortstafel.
Man muss dazu sagen, dass dieser "Ort" lediglich aus einem umzäunten Gewerbebetrieb auf der rechten Seite und zwei Häuserrückseiten auf der anderen Straßenseite besteht. Einen Gehweg gibt es weit und breit nicht.
Peter hat seinen Führerschein schon fast 3 Jahrzehnte und war eigentlich der Überzeugung, eine hohe Trefferquote im interpretieren von Verkehrschildern zu haben, doch hier gibt es verschiedene Auslegungsmöglichkeiten:
1.) Die 70er-Schilder dienen der rechtzeitigen Abbremsung des Verkehrs vor der Ortstafel (Tempo 50)
2.) Das 70er-Schild hebt das generelle Tempolimit der folgenden Orttafel schon vorher auf
3.) Die Jungs vom Straßenbauamt haben den Abstand falsch bemessen, damit die Rennleitung die "Raser" besser dran kriegen kann
Gegen 1.) spricht der sehr geringe Abstand und die hervorragende Erkennbarkeit des Ortsschilds.
Die 2. Möglichkeit hat einen gewissen Charme, doch irritiert die "falsche" Reihenfolge der Schilder. Oder gibt es da eine allgemeine Regelung zur Aufstellungsreihenfolge bzw. zum Abstand?
Möglichkeit 3.) wiederum ist hoffenlich nur Peters momentanem Gemütszustand geschuldet
Peter ist immer noch voller Zweifel und macht jetzt mal Gottschalk an, um auf andere Gedanken zu kommen.