Die "Nichtraucherinitiative Wiesbaden e.V.", ein als gemeinnützig eingetragener Verein, der sich den Schutz der Nichtraucher und der gesamten deutschen Bevölkerung auf die Fahnen geschrieben hat und sich ganz offensichtlich als das letzte Bollwerk der Gerechtigkeit im Kampf gegen Millionen bösartig ihre Umwelt mit Tabackrauch vergiftender Heerscharen von Straftätern (Rauchen = Körperverletzung = Straftat???) sieht, treibt den Irrsinn mit der Verfolgung von Rauchern jetzt auf die Spitze:
http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,530882,00.html
Da wird mit Helmut Schmidt ein Mann (dem ich persönlich lediglich die Zugehörigkeit zur falschen Partei vorwerfen kann :D:D:D ) zusammen mit seiner Frau Loki wegen Körperverletzung angezeigt, weil er beim Neujahrsempfang im Winterhuder Fährhaus in Hamburg entgegen dem gesetzlichen Verbot geraucht hat. Die Anzeige erstattet die obengenannte "Initiative" aus dem gut 500 km entfernten Wiesbaden.
Ein Mann, der sich um das Gemeinwohl in diesem Land alleine verdienter gemacht hat, als es diese "Initiative" jemals tun wird, wird wegen eines Fotos in der Bildzeitung angezeigt und somit ein hochbezahlter Staatsanwalt mit der strafrechtlichen Verfolgung des ruchlosen, 89jährigen Verbrechers und seiner ihm angetrauten Komplizin beauftragt!
Willkommen in der Bananenrepublik Deutschland.
Und ich werde mich jetzt mal informieren, was das auf der Homepage dieser Gesundheitsapostel feilgebotene "Venturi-Filtersystem" so im Handel kostet und inwieweit dieser "gemeinnützige Verein" damit ggf. Gewinne erwirtschaftet. Und je nachdem, was ich dabei herausfinde, werde ich ggf. (und das meine ich völlig ernst) beim zuständigen Finanzamt beantragen, zu überprüfen, inwiefern hier die Voraussetzungen für das Betreiben eines Gewerbes vorliegen und insofern ggf. die Gemeinnützigkeit abzuerkennen.
Dabei werde ich genüßlich zum Kaffee eine Zigarette rauchen und somit eine massive Körperverletzung an meiner Kollegen begehen! Das mache ich natürlich aus reiner Rache, weil die mich auch immer zuqualmt.
Gut! Spaß beiseite!
Es geht mir dabei um drei Dinge:
1. Das Rauchverbot ist - wie schon mehrfach in anderen Freds besprochen - ein Eingriff in die wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit der Gastronomen und zudem auch für viele kleine Eckkneipen existenzgefährdent.
2. Es geht mir auf den Sack, dass ein Rudel von selbsternannten Gesundheitsinquisitoren gleich das erste Foto eines "Prominenten" beim Verstoß gegen das Rauchverbot in öffentlichen Räumen zum Anlass nimmt, die sowieso schon überlastete Staatsanwaltschaft zu beschäftigen und diese somit von der Verfolgung wirklicher Straftaten ein Stück weit abzuhalten.
3. Machen wir uns nichts vor: Hauptgrund für die Strafanzeige war die Möglichkeit, diesen Verein so mal wieder ein wenig in die Öffentlichkeit zu bringen und so ggf. neue Mitglieder, Mitstreiter oder Sympathisanten zu gewinnen.
Willkommen in der Bananenrepublik Deutschland.
BTW: Ich hätte genauso reagiert, wenn ich Nichtraucher wäre, weil es dabei um mein grundlegendes Rechts- und Gerechtigkeitsverständnis geht.