Opel-Rettung durch den Staat?

Es gibt 42 Antworten in diesem Thema, welches 6.966 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von arne_P10.

  • Hallo zusammen, mal eine Umfrage zu eurer Meinung zur Opel-"Schieflage".


    Wie seht Ihr das, sollte Opel um alles in der Welt gestützt werden um den Konzern zu retten, sollte eine normale Insolvenz erfolgen oder sollte der Staat sich mit Auflagen an dem Unternehmen beteiligen und ein Mitspracherecht ausüben können?


    Ich bin der Meinung dass eine staatliche Unterstützung des Konzern nicht erfolgen sollte.
    Wo will der Staat dann die Grenze ziehen, ab wann eine Rettung durch den Staat erfolgt und wann nicht?
    Was ist mit den mittelständischen Unternehmen die mittlerweile Aufgrund ähnlicher Probleme in Insolvenz gegangen sind? Die wurden von niemanden unterstützt. Wenn Opel unterstützt wird, müssen alle unterstützt werden bzw. Anspruch darauf haben.


    Das würde ein fass ohne Boden.


    Bin mal auf eure Kommentare gespannt.

    Alle Empfehlungen die ich abgebe sind ohne Gewähr und Haftung!

    Einmal editiert, zuletzt von HolgiHSK ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von HolgiHSK
    Wie seht Ihr das, sollte Opel um alles in der Welt gestützt werden um den Konzern zu retten, sollte eine normale Insolvenz erfolgen oder sollte der Statt sich mit Auflagen an dem Unternehmen beteiligen und ein Mitspracherecht ausüben können?


    Das Thema "Opel" ist eine komplexe Angelegenheit, so dass anhand der uns zur Verfügung stehenden Informationen nix Gescheites an Argumentationen herauskommen wird, fürchte ich...
    ...oder wir bewegen uns einfach auf dem bekannten Niveau und schauen, was im Thread so passieren wird. Warum eigentlich nicht?


    Dann fange ich mal an:
    Ja, klar! Man darf diese traditionsreiche Marke nicht sterben lassen! Koste es, was es wolle! :rolleyes:



    Gruß

  • Zigmal diskutiert, bei nüchterner Betrachtung ist es so wie Du die Sache siehst, aber weitere Aspekte sind:


    - Es ist Wahlkampf, da kann man mit so einem populären Thema auf Stimmenfang gehen.


    andererseits


    - Es gibt kein (!) Beispiel dafür dass staatliche Unterstützung in großem Maße für ein großes Unternehmen in Deutschland Erfolg gehabt hätte!


    - Der selbst ums Überleben ringende Mutterkonzern hat das Schicksal von Opel sicher nicht an Punkt 1 seiner Proritätenliste!


    - Eine Entflechtung von Opel bzw. GM Europe aus dem GM-Konzern wäre zumindest sehr anspruchsvoll und würde Jahre brauchen, so sie denn erst mal beschlossen wäre!


    - Der US-Regierung wurden die meisten GM-Patente als Kreditbürgschaften übereignet, sie kann kein Interesse daran haben GM durch die Ausgliederung der wesentlichen Säule GM Europe zu schwächen.


    - Auch aus diesem Grund wird es sehr schwer sein Kapitalgeber zu finden, da GM auch bei einer Minderheitsbeteiligung als Lizenzgeber immer entscheidenden Einfluss haben wird. Opel alleine ist weit davon entfernt eine eigenständige Marke zu sein die alleine Existieren könnte!



    Im Volksmund heisst das "mitgehangen, mitgefangen", Opel bzw. GM Europe ist m. E. noch über Jahre untrennbar mit dem Schicksal der Konzernmutter verbunden, geht die unter, geht GM Europe incl. Opel mit, alle anderen Annahmen und Aktionspläne sind sinnloses Gehampel und Illusionen.

    Der robuste DATSUN 120Y. Sicher. Sparsam. Stabil.


    DATSUN - Wir machen Zuverlässigkeit. Weltweit.


    Wer kein altes Auto fährt, lebt verkehrt! ;)

  • Immer wieder amüsant finde ich die Sprüche von vielen Leuten und Politikern:
    Och, die bösen, bösen Amerikaner! Denen wollen wir unser Geld aber nicht geben!


    LÄCHERLICH!


    GM hat Opel in den 90ern gerettet mit Milliardenbeträgen, da stand Opel schon einmal vor dem Aus.
    Heute diese populistischen Sprüche. Deutschland will auch nicht zahlen, um die Weltwirtschaft anzukurbeln,
    wie es die Amerikaner fordern – aber wer hat massig Geld in die BRD gebuttert nach dem Zweiten Weltkrieg?
    Richtig – die US-Amerikaner.


    Aber ob Opel gerettet werden sollte? Bin mir da nicht so sicher. Was ist z.B. mit Conti? Das Werk in Hannover wird geschlossen!
    Vater Staat, nun rücke bitte die Milliarden raus!


    Auch wird es Opel wohl sehr schwer haben, als eigenständige Marke bestehen zu bleiben und eigene Plattformen und Technologien zu entwickeln.
    Das kostet wahrscheinlich mehr als eine mögliche Verschlankung des Unternehmens.


    Ein kleiner Handwerker hat es in der Wirtschaft auch schwer und wird oft fertiggemacht – deswegen kein Mitleid mit Opel –
    um die daran hängenden Arbeitsplätze und die Belegschaft allerdings schon.


  • Opelarbeitsplätze sind da noch das wenigste - der Moloch sind die Arbeitsplätze bei den Zulieferern. Wo die heute sagen es gibt keine Massenentlassungen - wenn Opel zumacht werden die kommen - Deutschlandweit und das wird dann Kreise ziehen. Im Normalfall bin ich schon fürs Gesundschrumpfen und die Marktbereinigung aber wenn Opel weg ist wirds in D glaub ich noch mal etwas steiler bergab gehen.

  • Zitat

    Original von RisingSun
    Aber ob Opel gerettet werden sollte? Bin mir da nicht so sicher. Was ist z.B. mit Conti? Das Werk in Hannover wird geschlossen!
    Vater Staat, nun rücke bitte die Milliarden raus!


    In Hannover wird aber nicht das gesamte Conti Werk geschlossen. Lediglich die Nutzfahrzeugreifenfertigung wird in Hannover geschlossen.

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  • Zitat

    Original von Nismoon
    ... aber wenn Opel weg ist wirds in D glaub ich noch mal etwas steiler bergab gehen.


    m. E. Jein: Die Autos die Opel dann nicht mehr herstellt werden dann ja nicht NICHT hergestellt, sondern eben von anderen Herstellern.


    Die grundsätzliche Problematik der Überproduktion und der Umstand dass tausende Arbeitskräfte in der Automobilindustrie + noch mal die entsprechende Anzahl bei den Zulieferern "über" sind ist so oder so da, ob mit oder ohne Opel oder mit oder ohne Insolvenz dort, die stehen kurz- bis mittelfristig so oder so auf der Straße, leider!

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  • Zitat

    Original von HolgiHSK
    In Hannover wird aber nicht das gesamte Conti Werk geschlossen. Lediglich die Nutzfahrzeugreifenfertigung wird in Hannover geschlossen.


    Nach dem unlängst davor die PKW-Reifenfertigung durch einen anderen Kuhhandel vor dem beschlossenen Aus gerettet wurde! Wie ich zuletzt schurub, der Umstand dass zahlreiche Arbeitsplätze wegfallen scheint leider unvermeidbar, es geht nur noch um die Frage WO, das ist m. E. aber Sand in den Augen der Betroffenen!

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  • Es hat keinen Sinn, Leichen künstlich zu beatmen.


    Das wird ein Fass ohne Boden für die Bundesregierung, wenn sie bei Opel eingreift.

  • Ich bin eindeutig dafür !!!


    Da ich aus dieser Region komme wo Opel zwei Werke hat bin ich eindeutig dafür !!! Es wäre für Bochum, Dortmund usw. eine Katastrophe und übrigens für die anderen Städte in Deutschland auch. Deswegen sollte der Saat alles dafür tun um OPEL zu retten. Denn wenn diese Arbeitsplätze erstmal weg sind, dann möchte ich erst diese Maßnahme sehen die wieder so viele Arbeitsplätze entstehen lässt !!! Und mit der Rettung von Opel werden gleichzeitig auch kleinere Unternehmen gerettet deswegen muss Opel mit allen Mitteln gerettet werden !!!

    Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften

  • Seht es mal so, wenn der Staat Opel rettet wird er automatisch hunderte (?) andere kleinere Firmen bzw. dessen Arbeitsplätze retten.


    Ich bin dafür.

  • Es wäre Wünschenswert, wenn die Verantwortlichen dafür eine Grundlage hinterlassen hätten. Ich kann es mir ehrlich gesagt aber nicht vorstellen, dass die Ruinen Wirtschaftlich gesehen erhalten bleiben.

  • Wenn ich mir den Thread so durchlese und das mit dem, was ich aus den Medien weiß, verbinde, komme ich leider auch zu dem Schluss, dass durch Staatshilfe die Pleite lediglich verzögert werden kann.


    Für die Arbeiter wäre es sicher eine kleine Beruhigung, wenn sie zumindest noch 1-2 Jahre Arbeit hätten. Dann hätten sie zumindest noch ein wenig Zeit, sich rechtzeitig umorientieren zu können (d.h. sich um einen anderen Job oder Weiterbildung kümmern). Damit sollten sie aber eigentlich schon angefangen haben, denn Opel gehts ja nicht erst seit gestern schlecht.
    Gut wäre es, wenn die Verkleinerung bzw. Auflösung des Opel-Konzerns auf eine "sanfte" Art und Weise vollziehen könnte, d.h. z.B. durch Frührente dafür sorgen, dass ältere Arbeitnehmer, die ohnehin kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, nicht in ALG II enden.

  • Zitat

    Original von Ciz
    Ich bin eindeutig dafür !!!


    Da ich aus dieser Region komme wo Opel zwei Werke hat bin ich eindeutig dafür !!! Es wäre für Bochum, Dortmund usw. eine Katastrophe und übrigens für die anderen Städte in Deutschland auch. Deswegen sollte der Saat alles dafür tun um OPEL zu retten. Denn wenn diese Arbeitsplätze erstmal weg sind, dann möchte ich erst diese Maßnahme sehen die wieder so viele Arbeitsplätze entstehen lässt !!! Und mit der Rettung von Opel werden gleichzeitig auch kleinere Unternehmen gerettet deswegen muss Opel mit allen Mitteln gerettet werden !!!


    Nachvollziehbar, aber unrelistisch und außerdem unfair gegenüber allen Wettbewerbern!


    Und selbst wenn ein Rettungsplan in der Art wie der derzeit von Opel favorisiert wird umsetzbar wäre, ist klar dass auch dann tausende von Arbeitsplätzen wegfallen würden! Und die sicher ehrenhafte Vison des Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz die Fertigungstiefe zu erhöhen grenzt doch da an Blödsinn wenn ich Komponente X für EUR 35,- einkaufen kann, sie mich aber EUR 50,- kostet wenn ich sie selber fertige! Nebst dass auch das alles Dinge sind die sich nicht schnell umsetzen lassen und auch den Grundsätzen einer Effizienzsteigerung massiv widersprechen!


    Ich halte es sogar für fahrlässig die potentiell Betroffenen mit nebulösen und visionären Rettungsplänen einzulullen, je eher die unschöne Realität in den Köpfen ankommt, desto eher können die Weichen gestellt werden!


    Die Konsequenz dass am Ende viele, sehr viele Arbeitsplätze vernichtet sein werden ist m. E. unausweichlich. Die Frage nach dem Verschulden (so müßig sie auch ist wenn die Folgen gegenwärtig werden) und auch nach Lösungen muss primär mal an das Unternehmen gestellt werden statt sie in Vollkaskomenthalität der Allgemeinheit umhängen zu wollen.

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  • Das ist halt das Kernproblem: Die Banken und Versicherungen sind die größten Gläubiger der öffentlichen Hand, dieses Druckmittel - ob nun angewandt oder nicht sei mal dahingestellt - hat die Industrie nicht. ;)

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  • Ob das jetzt irgendeinen Sinn mach dass der Wagoner bei GM seinen Hut nehmen muss und sein ohnehin schon lange designierter Nachfolger und m. o. w. Ziehsohn Henderson die Nachfolge antritt?


    Weder kann man sich m. E. davon grundlegende Verbesserungen erhoffen die nicht auch unter Wagoner möglich gewesen wären noch sehe ich das Problem bei GM in erster Linie in der Person des CEO, die Probleme liegen m. E. etwas weiter unten in der seit Jahren völlig verkrusteten, ignoranten und reformunwilligen Hierarchie.


    Aber das ist wohl US-Amerikansiche Wirtschaftspolitik. Muss man nicht verstehen, das ist eben so, Punkt.


    Dto. der Rauswurf vom Streiff bei PSA erschliesst sich mir nicht bzw. die einzige Erklärung die mir plausibel erscheint ist eine "Ordre de Mufti" aus dem Elise-Palast der sich der Vorstand gebeugt hat.


    Das ist dann wohl wiederum französiche Wirtschaftspolitik, die will ich wahrscheinlich auch gar nicht verstehen. 8)

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  • Zitat

    Original von RisingSun


    GM hat Opel in den 90ern gerettet mit Milliardenbeträgen, da stand Opel schon einmal vor dem Aus.
    Heute diese populistischen Sprüche. Deutschland will auch nicht zahlen, um die Weltwirtschaft anzukurbeln,
    wie es die Amerikaner fordern – aber wer hat massig Geld in die BRD gebuttert nach dem Zweiten Weltkrieg?
    Richtig – die US-Amerikaner.


    1. GM hat damals Opel auch selbst fröhlich vor die Wand gefahren. Oder glaubst Du, die durften in Deutschland fröhlich vom Mutterkonzern unbehelligt vor sich hin wurschteln? Wohl kaum!


    2. Warum sollte Deutschland zahlen, um die Weltwirtschaft anzukurbeln, deren Krise erst durch die uramerikanische Immobilienkrise und die nachfolgenden Bankenzusammenbrüche ausgelöst und dann munter und lustig von sogenannten Wirtschaftsexperten herbeigeredet wurde?


    Genau genommen ist die Wirtschaftskrise genauso eine Seifenblase, wie es jahrelang die völlig überzogenen Aktienkurse diverser Unternehmen waren. Viel heiße Luft!

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    "Leuten bei einer Dinner-Party zu erzählen, dass du einen Nissan Almera fährst, ist ungefähr so, als würdest du ihnen sagen, dass du Ebola hast und gleich niesen musst."
    Jeremy Clarkson, Top Gear

  • Grundsätzlich bin ich für die Rettung Opels, wenn:


    1. ein tragfähiges Zukunftskonzept vorliegt (das dann nur leider unsere Politiker sowieso nicht analysieren können)


    2. klar ist, dass eine Insolvenz den Staat mit all ihren Folgen (Arbeitslosigkeit, Folgeinsolvenzen der Zulieferer usw.) teurer käme, als die Rettung.

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    "Leuten bei einer Dinner-Party zu erzählen, dass du einen Nissan Almera fährst, ist ungefähr so, als würdest du ihnen sagen, dass du Ebola hast und gleich niesen musst."
    Jeremy Clarkson, Top Gear

  • Ich bin allein der Arbeitsplätze wegen für die Rettung allerdings nur unter der Auflage, dass Opel von GM unabhängig wird.

    Ich bin ein Supermod im Board, ein toller Typ!