Endstufe richtig einstellen - wie geht`s?

och kinners. jedes mal dasselbe.

1. ne endstufe hat im normalfall keine level-einstellung sondern ne eingangsempfindlichkeit. diese dient dazu, und nur dazu, die endstufe an die ausgangsspannung des preouts von der headunit anzupassen und definitiv NICHT ALS VOLUMEREGLER

2. in sachen filter, filterfrequenzen und flankensteilheit hilft vor allem hören und n gewisses grundverständnis von lautsprechern.
allgemein trennt man großmembranige lautsprecher mit nem tiefpassfilter (TPF, LPF) nach oben ab und bei kleinen lautsprechern werden mit nem hochpassfilter nur die hohen frequenzen an das chassis weitergegeben.

30cm (12 Zoll) Subwoofer werden i.a. mit nem LPF bei frequenzen zwischen 60 und 100Hz getrennt. die flankensteilheit ist mehr oder weniger geschmacksfrage, solange man nicht extreme mischt.
einen sub bei 60Hz mit 24dB/Okt nach oben zu trennen, macht wenig sinn, wenn man den TMT (tiefmitteltöner) des FS bei 100Hz mit 24dB/Okt nach unten getrennt hat, weil einem dann praktisch ein frequenzband fehlt.

am besten ist beides bei 80Hz mit 12dB/Okt zu trennen und dies als ausgangspunkt für weitere einstellungen (je nach geschmack und chassis) zu nutzen.

klar muss nur sein, dass man n 13cm-compo nicht bei 63Hz mit 6dB/Okt trennen kann. dies würde nämlich bedeuten, dass am TMT bei 31,5Hz die amplitude des signals immer noch ein viertel beträgt. und das klingt nicht nur scheisse, es ist auch nicht sonderlich förderlich für die haltbarkeit des chassis.

man kann auch n potenten 16,5cm-TMT bis 63Hz laufen lassen und nen 10"-subwoofer bis 120Hz laufen lassen. oder in derselben kombination den sub bei 80 und den TMT bei 80Hz trennen. das ist alles geschmacksfrage. muss man halt hören.

ich hab mein tempo 6 (16cm TMT) bei 80Hz mit 12dB/Okt getrennt. klingt für mich einfach am homogensten. hab allerdings auch die möglichkeit, dass direkt an der HU einzustellen, so dass ich das einfach und schnell ändern kann...

schöne Erklärung Vinz

@ McHammer: Nein kann man nicht (zumindest nicht im Auto und auch niemals genau)
Also besser als bei Vinz Erklärung kanns dir keiner klar machen

wenn du uns die größe der lautsprecher nennst, können wir dir vielleicht sagen, unter welchen wert du besser nicht kommen solltest. aber welchen wert du genau benutzen solltest, ist letztenendes allein deine entscheidung. je nachdem, wie es für dich am besten klingt...

im übrigen:
unter www.selfmadehifi.de findet man ne menge erklärungen zu lautsprechern, verstärkern und frequenzweichen. da kannst du ja vielleicht mal reinschauen.

den teil über weichen findest du unter diesem link.
der gute mann hat das studiert und deshalb sieht es manchmal so aus, als wolle er sich kompliziert ausdrücken. ist aber nicht der fall. tatsache ist, dass es sich hier allgemein um komplexe probleme handelt. deshalb ist für n gewisses verständnis mindestens das vokabular (also die begriffe und was sie bedeuten) vonnöten.

ich glaub, er hat die wichtigsten begriffe an einer stelle auch mal erklärt. aber kann ja hier wenigstens mal den begriff der flankensteilheit erklären:
die flankensteilheit gibt an, wie stark ein signal gedämpft wird. sie wird in dB/Okt angegeben. Dazu muss man wissen, dass 3dB weniger (-3dB) in etwa dem halben Schalldruck entsprechen, umgekehrt +3dB den doppelten Schalldruck bedeuten (was man dann oft beim "Bass Boost" findet: +6dB bei 45Hz oder sowas).
Die Oktave bedeutet doppelte bzw. halbe Frequenz.

Es ist wichtig das zu verstehen, weil dies bedeutet, dass hier logarithmische Zusammenhänge zu beachten sind.

was sind das genau für lautsprecher? (bezeichnung)
wird das ein frontsystem oder kommt das system auf die hutablage?

ganz grob könnte man das mal so versuchen:
subwoofer: 0-60Hz
tieftöner: (20er) 50-200Hz
mitteltöner: (13er) 250-weiche
hochtöner: weiche-oben offen

Die Cinch-Ausgänge des Radios sind sog. Vorverstärkerausgänge. Da kommen im Normalfall keine 12V sondern eher was zwischen 1,5 und 8V max. raus...

Die dB/Okt. ist die sog. Flankensteilheit. Die gibt an, wie "schnell" das Signal ab der Grenzfrequenz abfällt (also den Anstieg im dB/Hz-Diagramm, welches bestimmt nen Namen hat, welcher mir nur gerade nicht einfällt :D)
Dabei ist eine Oktave immer genau die Hälfte der Frequenz (oder das doppelte, je nach Richtung).
6dB/Okt bedeutet, dass der Lautsprecher bei halber Frequenz (Hochpass) noch 1/4 der Leistung bekommt (dB ist eine logarithmische Einheit, 3dB bedeutet eine Verdopplung/Halbierung der Leistung; 10dB in etwa eine Verdopplung/Halbierung der Lautstärke).

Ich würd mir um das Überlappen weniger Gedanken machen. Weil es eh nicht gleich klingt, obs nun ausm Sub oder ausm FS kommt. Durch Laufzeitunterschiede etc. Da muss man schon richtig Arbeit (und teure Hardware) investieren.
Mach einfach in etwa überall dasselbe und dann passt das schon.

Den Bass-Boost kannst du getrost unter Ulk verbuchen. Der gibt im Normalfall bei einer bestimmten Frequenz (z.B. 45Hz) nochmal nen Peak drauf, das machte die ganze Sache eher unhomogen als alles andere...

Im übrigen: Das menschliche Gehör arbeitet bis etwa 20kHz im Babyalter (Tendenz abnehmend). Die 250Hz ist nur das Max. des Subs bzw. des Tiefpass des Amps.

Für weitere Infos kannst du dich ja mal bei www.selfmadehifi.de einlesen. Find das ziemlich gut geschrieben...

Zitat

Original von Tank-Like

Für weitere Infos kannst du dich ja mal bei www.selfmadehifi.de einlesen. Find das ziemlich gut geschrieben...

Oder frag gerne auch hier weiter; ich finds sehr schön wenn mal jemand ne ernstgemeinte Frage stellt und auch was mit der Antwort anzufangen weiß.
(kein Sarkasmus!)

btw: Schöne Erklärung, Vinz

Zitat

Original von mchammer666
Ah ja, das verstehe ich einigermaßen... aber kann ich nicht am Amp nur eine Frequenz einstellen? Wie bekomme ich da das band hin? oder reel ich genau das mit der Flankensteilheit?
Habe mal gepainted, so sollte das doch dann aussehen, oder? Die Farben stehen jeweils für ein Speaker-Typ.
Also ich stell eine bestimmte Frequenz ein, durch die Flankensteilheit stelle ich ein, wie stark das Signal abfällt.
Bei deinem Link steht nich so viel über Carhifi oder? DasPrinzip ist ja aber gleich zu home hifi oder?
Danke nochmal und viele Grüße
Marc

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Von der Form her isses anders; also keine Dreiecke; weil die Flanke net so grade abfällt (is einfach technisch so) und du hast ja auch ein Frequenzband zwischen den Trennungen, welches du garnicht änderst.

PS: Ich hoffe dich verwirrt die Zeichnung im Anhang nicht noch mehr; sonst zeichne ich mal selber eins.

Die Abstimmung sagt eig. nur aus, an welchem Punkt die Hörschwelle durchbrochen wird; Also ab wieviel db die Kiste so leise ist, dass du unterhalb dieser Frequenz nichts mehr hörst. Alternativ gibts noch den Peak; das wäre dann die Stelle der lautesten Frequenz; aber alles nur graue Theorie, weil da in der praxis sooo viele Faktoren mit reinspielen (z.B. Ausrichtung der Kiste, Innevolumen vom Auto, etc...)
Damit ist die Bedeutung für die Einstellung auch rein theoretisch...an der Einstellung des Amps ändert das nichts...es kann höchtens sein, dass du an diesen Stellen mit dem Equalizer etwas nachhelfen musst, aber wie gesagt: In der praxis kann das ganz anders aussehen. Beim Hifi gilt immer: Hörerfahrung & Praxis > Theorie

Es gibt eben einfach so ein paar Einstellungen nach denen man am Anfang und als Einsteiger gehen kann und sich durch probieren ans richtige Ergebnis tasten muss. So wie die Trennfrequenzen...beim Woofer i.d.R. ein LP bei 80 Hz...kann aber auch bei 120 oder bei 50 Hz passen

zu der seite:
ja, HiFi ist HiFi. Obwohl ich mal kackfrech behaupte, dass Car-HiFi die Königsdisziplin ist. Gibt einfach so unglaublich viele Dinge, die dir da reinpfuschen.

Was für Lautsprecher hast du eigentlich?
Das mit dem Frequenzband am Verstärker einstellen ist nicht so ganz einfach. Es gibt zwar einige Amps, die das unterstützten (wo man also einen Hoch und einen Tiefpass gleichzeitig und so einen Bandpass - nicht zu verwechseln mit der Gehäuseform für Subwoofer - schalten kann), aber die sind dann schon in Preisregionen um 300€ NP (zB. Eton PA1502)

Um den Frequenzbereich weiter einzuschränken, gibt es noch Frequenzweichen von 2- oder 3-Wege-Systemen und die Head-Unit. Hier können die meisten den Tiefpass für den Subwoofer festlegen, bessere außerdem noch einen Hochpassfilter für das Frontsystem...

Bei mir im Auto ists es so:
Frontsystem (FS):
Das wird am Radio mit nem Hochpassfilter (HP) bei 80Hz mit 12dB/Okt getrennt. Dieses Signal geht dann in die Frequenzweiche, die bei 3800Hz mit 6dB/Okt trennt.
Der Tiefmitteltöner (TMT) bekommt also das Band zwischen 80 und 3800 Hz und der Hochtöner (HT) alles oberhalb 3800Hz (vereinfacht gesprochen).
Subwoofer (den ich nicht habe):
Würde ich bei 80Hz am Radio mit nem Tiefpassfilter (TP) trennen.

Gerade der HP am FS bringt einiges in Sachen Klangqualität. Dadurch, dass sich der TMT nicht mehr so weit in den Frequenzkeller mühen muss, klingt er bedeutend entspannter und man kann auch mal etwas höhere Pegel fahren, ohne dass er verzerrt.
Das war bei mir damals so der erste Punkt, wo ich gemerkt hab, dass das ganze Geld ausgeben für gescheite Hardware vermutlich auch was bringt

Die 3800Hz bei 6dB/Okt. ist auch ne passive Frequenzweiche. Ich weiß halt nur die Daten zufällig ausm Kopf

Also läuft momentan der Sub über den gebrückten 2ch-Amp und das FS am Radio?
Ich würd mir vor nem Hecksystem erstmal nen Verstärker fürs Frontsystem zulegen und dann halt nen Hochpass irgendwo zwischen 60 und 80Hz machen. Bin mir ziemlich sicher, dass sich dadurch der Klang bedeutend bessert. Vielleicht brauchst du dann das Hecksystem gar nicht mehr. Also ich vermiss es definitiv nicht. Pegel hab ich durch die 100W pro Kanal am FS mehr als genug und leute die hinten sitzen, haben halt Pech gehabt!
Das Problem an hinteren Lautsprechern ist halt, dass die durch die ungünstige Einbauposition den Klang eher verschlechtern. Das Signal hat halt ne andere Laufzeit (abgespielt wird es an allen lautsprechern nahezu gleich, aber der Weg zu deinem Ohr ist n anderer und dadurch gibt es einen unterschied in der Verzögerung vom Abspielen bis zur Ankunft am Hörorgan :D)

Hier gilt genau wie bei Subwoofern (solange es nicht dieselben Chassis an mehr oder weniger demselben Ort sind): Zuviele Köche verderben den Brei.

Die anderen Subwoofer würd ich entweder verkloppen oder mir just 4 fun ne Box dafür bauen und die mal gegen den W12 (also anstatt des W12) Probe hören.
Musst allerdings aufpassen: Da die bestimmt 4Ohm sind, kannst du die nicht parallel an den gebrückten Amp anschließen. Lieber einen pro Kanal.

ich habe in ca 10 jahren des carhifiwahnsinns schon sehr viele endstufen eingstellt

aber resume !!!!

HÖREN !!!!!!!

aber ich sag mal wenn es hochwertige komponenten sind zB bei 16ener MT

und keinen MP3 shit CD´s müßt es ohne weiters gehen 125Hz bie 24dB HPF

nur ein Beispiel : mit meinem ALPINE 9835 (3weg weiche inkludiert i radio )kann ich 6 unterschiedliche frequenzkurven speichern und habe folgende dinge gespeichert

1. Sicherheitseinstellung MT 160Hz 24db ( für CDs die ich nicht kenn )
2. TEchno ORIGINAL cds MT 125Hz
3. Metall songs da spielen alle MT bis 100 runter

je höher man abtrennt desto aggressiver wird der hochton meiner mienung nach

und bei manchen liedern klingt 160Hz einfach nach bullshit

jopp, falls das Radio die gewünschten Frequenzen bietet, dann Endstufe Fullrange und alles übers Radio. Ist einfacher.
Besonders, wenn man ein Radio hat, dessen Trennfrequenzen in 1Hz-Schritten einzustellen ist *g* naja das ist vielleicht schon zu genau...

@xanti: Was trennst du höher, so dass der Hochton aggressiver klingt?

gruß
Chris