Mängelbericht HU Reperatur oder nicht?

Es gibt 68 Antworten in diesem Thema, welches 12.612 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von reparix.

  • Da dir das Problem mit den Unterboden deines Primera ja jetzt bekannt ist, solltest du etwas tun - bald.

    Es hilft ja nichts, einfach die Augen zu verschließen und auf die Zeit nach der nächsten HU zu hoffen.


    Also investiere jetzt in die Gesundheit deines P11 und du hast gleich ein gutes Gefühl.



    feti

    19.11.2010: P10-Langstreckentest unfreiwillig nach 11,2 Erdumrundungen beendet ;(

    09.12.2010: P10-Langstreckentest reloaded, back in business :] aktuell 333.104 km

    bis 02.11.2022: Sternenkreuzer W140 Endstand 447.980 km

    ab 07.11.2022: Sternenkreuzer W211 aktuell 259.488 km

  • Hallo poebelundgesox,


    die aufwendige (Langzeit)Variante ist: gründlich entrosten, schwer zugängliche Stellen ev. mit sog. Rostumwandler behandeln (als Haftgrund), dann Grundierung und neuen Unterbodenschutz aufbringen. Erfahrungsgemäss ist das allerdings bei schon etwas fortgeschrittenem Rostbefall an verwinkelten Stellen - z.B. im Hinterachsbereich - ziemlich schwierig bzw. ohne Demontage von Teilen, Bremsleitungen etc. unmöglich.


    Bei der anderen Variante - Konservierungsziel 2 bis 4 Jahre - kratze ich den groben Rost und wichtig! unterrosteten Unterbodenschutz mit der Spachtel oder dem Stemmeisen ab. Gut zugängliche Stellen schleife ich dann mit der Bohrmaschine entweder mit Drahtbürsten oder mit einer 3M-Nylonscheibe noch etwas nach, damit der gröbste Roststaub weg ist. Dann blase ich die Stellen mit Pressluft ab und sprühe sie einfach mit Seilfett ein. Wenns nur wenige und kleinere Stellen sind, nehme ich dafür die Sprühdose (LiquiMoly 6135). Wenns grössere Flächen sind, mache ich das mit der Hohlraumpistole und dem kurzen Schlauch (LM 6124, 5 l-Kanister). Die Hohlraumpistole hat mehr Druck als die Sprühdose - das heisst sie treibt das Seilfett bei Falzen und doppelten Blechen besser in Spalten und Ritzen. Bei Konservierungen, die möglichst lange halten sollen, verarbeite ich es zudem (wie auch das MikeSanderszeug) am liebsten heiss, weils dann noch dünnflüssiger und kriechfähiger ist. Es gibt auch Dosen für die Unterbodenschutzpistole. Für Flächen geht das sicher auch. Doch "rotzt" sie auf unebenem "Gelände" für meinen Geschmack zu viel Material drauf, bis das Fett auch da ist, wo es vor allem hin soll - in die Ecken und Falze.

    Kurz nach dem Sprühen bzw. Spritzen gehe ich dann noch mal mit dem Pinsel drüber, um "Rotznasen" gleichmässig zu verteilen und "massiere" das Fett an kritischen Stellen ggf. noch etwas ein. Das Seilfett wird nach einiger Zeit zuerst klebrig und ist dann nach einigen Stunden abgebunden.

    Diese Methode läuft bei mir schon seit etwa drei Jahren im Versuch und ich hab recht gute Erfahrungen damit. Bei meinem 96er Micra musste ich für die diesjährige HU nur eine einzige Stelle schweissen - die hat allerdings schon vor der Seilfettbehandlung geknistert.

    Sinnvoll ist bei dieser Methode, jeweils nach bzw. insbesonders vor dem Winter den Unterboden zu kontrollieren und ggf. einige Stellen nachzubessern. Seilfett eignet sich gemäss Herstellerangabe (s.u.) und nach meiner bisherigen Erfahrung auch recht gut als Hohlraumschutz - vor allem zur Konservierung von schwer zugänglichen Schweisspunkten bzw. -nähten in Hohlräumen.


    Herstellerangaben:

    LIQUI MOLY Seilfett ist ein hochwertiger Schmierstoff zur vorbeugenden Schmierung und Nachschmierung von Drahtseilen, bei Förderseilen, Bergbahnen und Aufzügen. Aufgrund der guten Kriech- und Haftfähigkeit auch zur Hohlraumkonservierung und als Unterbodenschutz im Kfz-Bereich geeignet. Ausgezeichneter Korrosionsschutz. Feuchtigkeitsunterwandernd.


    Viel Erfolg bei der Nutzungsdauerverlängerung!


    Gruss Matthias



    PS: ich hab grad noch was gefunden, was auch interessant sein könnte: Brantho Korrux "3 in 1" (gibts in allen möglichen Farbtönen)

    Gefunden im motor-talk: https://www.motor-talk.de/foru…bodenschutz-t3885142.html


    Herstellerangabe:

    Geeignete Anstrichträger:

    Eisen- und Stahlkonstruktionen, entfettet und frei von Blattrost und Walzhaut. Manuell entrostete Flächen (St2), feuchtgestrahlte Untergründe und festsitzender Flugrost sind geeignet. Anlagen in Mischbauweise aus Eisen, Alu, anderen NE-Metallen, GFK, Hart-PVC, Holz usw. Untergründe aus Stahl, Edelstahl, Zink, festsitzende Altanstriche, Beton, Estrich, Gussteile aus Alu und Eisen u.v.a.m.


    Ich hab damit bis jetzt noch keine Erfahrung. Die Erfahrungsberichte, die ich gefunden habe, sind allerdings überwiegend positiv bis begeistert. Meine Idee ist: nach einem oder zwei Brantho Korrux "3 in 1"-Anstrichen noch eine Seilfettbehandlung - das könnte für schon angerostete Teile einen optimalen Schutz ergeben. Ich werde das mal bei einem meiner Micras testen und dann zu gegebener Zeit berichten.




    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

    4 Mal editiert, zuletzt von reparix ()

  • ... die aufwendige (Langzeit)Variante ist: gründlich entrosten, ggf. sog. Rostumwandler als Haftgrund, grundieren und neuen Unterbodenschutz aufbringen. Erfahrungsgemäss ist das allerdings bei schon etwas fortgeschrittenem Rostbefall an verwinkelten Stellen - z.B. im Hinterachsbereich - ziemlich schwierig bzw. ohne Demontage von Teilen, Bremsleitungen etc. unmöglich.

    Bei dieser Variante fehlt mir der (zu oft vergessene) Lackauftrag nach dem Rostumwandler-Einsatz. Die oft erzielte schwarze Grundierungsschicht muss zwingend lackiert werden, bevor man da U-Schutz drüber macht.

    Ansonsten kann man auch regelmäßig Nachpinseln. Ist aber erst mal U-Schutz im Spiel, ist das mit dem Nachpinseln nicht mehr möglich...


    feti

    19.11.2010: P10-Langstreckentest unfreiwillig nach 11,2 Erdumrundungen beendet ;(

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  • feti : natürlich muss man nach dem Rostumwandler und vor dem Unterbodenschutz eine Grundierung aufbringen.

    Das Komma nach Haftgrund ist kein Versehen - allerdings leicht zu übersehen :). Ich werde das noch ändern. Danke für den Hinweis!

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für eure Meinungen und vielen Dank an reparix für diese ausführliche Anleitung. Ihr habt natürlich recht, dass es am besten wäre jetzt loszulegen. Allerdings ist das doch alles nen wenig komplizierter. Hätte ich eine Garage zur Verfügung würde ich auch ziemlich sicher dazu tendieren, den P11 komplett zu entrosten. Nur die hab ich leider nicht. Ich habe lediglich die öffentlichen Parkplätze in einer Großstadt. Sprich weder Regen- oder Wetterschutz überhaupt. Kein Strom etc. Es ist auch nicht nur der Unterboden betroffen. Hinzu kommt, dass die Motorhaube auch schon ziemlich vergammelt ist und die Kotflügel vorne auch schon anfangen blasen zu bilden und einige Rosstellen schon sichtbar sind. Ich denke also für arbeiten auf dem Parkplatz ohne einfachen Hilfsmitteln wie Wetterschutz, Strom etc. ist es schon ne große Herausforderung.

  • Natürlich ist es von Vorteil auf eigenem Gelände zu arbeiten, aber es hat irgendwie den Eindruck, dass du Ausreden suchst. Blasen am Kotflügel entstehen nicht über Nacht!

    Wo ein Wille ist...

    Übrigens, es gibt auch so was wie Selbsthilfe-Werkstätten - dann ist das mit dem Strom und dem Wetterschutz abgehakt. Billiger, als machen lassen.


    feti

    19.11.2010: P10-Langstreckentest unfreiwillig nach 11,2 Erdumrundungen beendet ;(

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    ab 07.11.2022: Sternenkreuzer W211 aktuell 259.488 km

  • Na ja, zumindest das Thema Unterboden sollte die Nutzung einer Hebebühne zwingend erfordern, was mich nach lesen des Threads noch beschäftigt, um welches Baujahr handelt es sich denn, nachdem da E10/E85 zur Sprache kam, lief mir da doch ein Schauer über den Rücken, erst ab Bj. 2000 gibt's ja die Freigabe von Nissan. :mmmm:

    Jeder Tag ohne Zettel am Zeh, ist ein guter Tag.

  • Mit 2 Auffahrrampen kann man sich auch bequem drunterlegen aber ohne Garage in der Nähe würd ich sagen vergiß es.


    Ach ja, genau wie diese tolle 2000er E10-Freigabe von Nissan, und für E85 gab es nie eine.

  • Hi poebelundgesox,


    zum einen: gern geschehen :)


    Zum anderen: das Abkratzen und Abschleifen von Rost am Unterboden ist auch mit Hebebühne bzw. Montagegrube schon eine echte Sch....arbeit. Bei der Verwendung von Auffahrrampen mag man ja - wie howie meint - durchaus bequem liegen. Doch dann hat man auch ganz "bequem" die mehrfache Menge Dreck und Staub in der Fresse und im Dekollete :). Daher sehe ich deinen Einwand als sehr berechtigt an - und nicht als Ausrede wie feti meint. Ich würde allerdings seine Anregung bzgl. einer Selbsthilfe-Werkstätte o.ä. durchaus in Betracht ziehen - es sei denn, du verdienst dein Geld leichter anders. Denn bei einem um ein paar Jahre Nutzungsdauerverlängertem hast du praktisch keinen Wertverlust mehr - bei einem Ersatz durch einen jüngeren Nachfolger hingegen ist der Wertverlust meist in einer durchaus beträchtlichen Grössenordnung. Aus diesem Blickwinkel ist das einfach ein Rechenexempel, sofern es - wie bei mir - nicht noch andere und wichtigere Gründe für die Nutzungsdauerverlängerung gibt.


    Gruss Matthias

    Grosser Geist - bewahr mich vor Feuer, Eis und Wind und vor Autos, die voller Elektronik sind :)