Hallo Gemeinde!
Meine Ladedruck bzw. Motorleistungsstory:
Manchen ist vlt. bekannt dass ich mit meinem Pathfinder eine ordentliche Troubleshooting Story bzgl. langsamen Ladedruckaufbau hinter mir habe.
Ist seit 2015 gemapped (software getuned) und lief immer ohne Probleme.
Symptome: Beim Anfahren und Wegziehen kaum Power da, dafür eine massiv schwarze Wolke im Rückspiegel, also Hinweis Nr. 1 - viel Sprit und keine Luft bei steigender Drehzahl kletterte auch der Ladedruck endlich mal etwas rauf, aber unten rum mega lahm und viel Verbrauch.
Tja, ich habe seit Monaten sehr viel Zeit damit verschi**en, dass ich dahinterkomme wieso mir das Ding auf einmal mit dem Ladedruck einbricht (vor Allem im unteren Drehzahlbereich), also ging ich dem Ganzen Schritt für Schritt auf den Grund, sowie es meine Zeit eben zugelassen hat.
Also habe ich alles durchgecheckt; Ladedruck-Verrohrung, Vakuumschläuche auf Dichtheit, dann habe ich angefangen Teile zu tauschen:
1ster Verdacht Ladedruckregelventil - neu gekauft, getauscht, keine Veränderung
Luftmassenmesser getauscht - neu gekauft, getauscht, keine Veränderung
Dieseldruck Regelventil (Denso) neu gekauft, getauscht - keine Veränderung
Auffällig wurde es aber, als ich angefangen habe die Vakuumschläuche zu tauschen, bspw. einfach Vakuum und Wastegateschlauch am Regelventil zu vertauschen und das Ding ging ab wie eine Rakete, selbes wenn ich den Vakuumschlauch direkt ans Wastegate des Turboladers ansteckte.
Also da hats definitiv was mit der Ladedruckregelung.
Nachdem ich aber alles durchgetauscht hatte, aber kein Profi-Diagnosegeräte habe - sah nich mich nicht mehr raus und fuhr zur Werkstatt.
Dort haben sie mir beim ersten Besuch eine originale Software raufgespielt, sprich mein power mapping war mal futsch
Rauf auf die Autobahn - rein ins Gas und wieder - schwarze Rauchwand (etwas weniger, weil weniger Diesel) und/aber absolut keine Power mehr, das Ding wurde im 6. Gang bei 110kmh und Vollgas nicht mal mehr schneller
Wieder i.d. Werkstatt und Auto dort gelassen.
Nach 1,5h der Anruf - sie haben mal ein anderes Ladedruckregelventil eingebaut und die Leistung war sofort da!
Ich ca. so - das blöde Ding hab ich doch getauscht!
Also habe ich ein neues kaputtes Regelventil bekommen...... da kommt kein Mensch drauf. Allerdings wieder ein neues kaufen wären min. 200€ gewesen. Nah!
Somit habe ich das Ding jetzt abgehakt, Schluß mit launischer Elektronik.
Daher Turbo-Dieselmotoren um Einiges genügsamer sind als Turbobenziner, stand meine Entscheidung fest - manuelle Ladedruckkontrolle und Ende.
Also hier zum Einbau: ich berichte weiter unten zur Funktion und zu den Vorteilen...
Obere Hot-Pipe mal etwas auf die Seite räumen
Ladeluft-Knie vom Turbo wegbauen
Loch bohren für den Druckschlauch-Anschluß
1/8 NPT Gewinde reindrehen - Vorsicht! Wandstärke ca. 2-3mm, da geht sich nicht viel aus
Halbwegs Teflon ums Gewinde und Anschluß reindrehen
Das da ist der Boostcontroller - feines Teil!
Ist Vakuum UND Druck gesteuert für VGT Turbolader (darum muss man sich auch mit einem Schlauch an die Druckseite des Turbos hängen).
VGT Turbos die ja nicht wirklich über ein Wastegate funktionieren, sind über variable Stellschaufeln im Turbo gesteuert.
Ferner ist bei vielen Dieselmotoren, der Ladedruck vakuumgesteuert und nicht wie beim Turbobenziner (Drosselklappe) mit Druck gesteuert.
Den ganzen Spaß mal angehängt....
Den Boostcontroller auch noch schön verstaut
Funktion:
man hat zwei Einstellrädchen - 1x Ladedruck und 1x Ladedruckaufbau bzw. Reaktion
Es ist bei den VGT Ladern so, dass die Schaufeln beim Anfahren komplett geschlossen sein sollen und dann mit der Drehzahl nach und nach geöffnet werden sollen, damit das viele Abgas durch kann.
Sprich beim Anfahren und wenig Drehzahl - volles Vakuum, voller spool und dann allmälich Vakuum etwas ablassen, damit sich die Stellschaufeln etwas eindrehen.
Wenn die Schaufeln voll zu bleiben, bremsen sie den Turbo bei hoher Drehzahl eher, als dass es was hilft.
Also hab ich mal klein angefangen, beide Rädchen in Mittelstellung - auweh, ausser schwarzen Rauch und müde Kuh bekam ich gar nix.
Schräubchen weiter reingedreht, schon besser, aber dennoch müde.
Schräubchen bis Anschlag rein und halbe Umdrehung raus - WOW! Geht vom Gefühl her besser, als direkt mit dem Vakuumschlauch an den Turbo.
Warum Boostcontroller - Vorteil?
Wie wir wissen machen die Chiptuner beim Turbodiesel nichts Anderes, als so Ungefähr-Werte auf die ECU zu spielen und das macht dann mehr Spritdruck, längere Einspritzzeit und vlt. etwas mehr Ladedruck.
Meistens passt das Gemisch aber nicht optimal und die Dinger rußen wie blöde und ein Diesel rußt wenn ihm Luft fehlt und der Sprit zuviel wird, während "zuviel Luft" es beim Diesel fast nicht gibt.
Somit ist mein Vorhaben, den Pathfinder wieder zum Chiptuner zu bringen (daher mir die Fachwerkstatt ja mein mapping weggezaubert hat ).
Dort lasse ich mir ein halbwegs brauchbares Mapping aufspielen, fahre anschließend auf einen Prüfstand und stelle mir den Ladedruck so ein, dass das Ding richtig Power hat, aber nicht schwarz raucht wie eine Dampflok.
Kann sein, dass ich dann den Ladedruck etwas zurücknehmen muss, damit mir nicht das Getriebe wegfliegt
Sobald ich das dann vollbracht habe, gibts hier den nächsten Eintrag mit Fotos usw.