Muss meinen Primera nun wohl wegschmeißen...

Danke für Euren Zuspruch und das Daumendrücken !

TÜV-Termin habe ich nun, am kommenden Samstag um 11 Uhr fahre ich zu den Herren in Blau. Solltet Ihr danach eine Weile nichts mehr von mir lesen, dann könnt Ihr davon ausgehen, dass was ernsteres schief gegangen ist
Ich berichte Euch dann, wie lang die Mängelliste geworden ist.

Zitat

Original von AditusFides
Alexx
sicherlich, ich hätte meinen P10 behalten können, aber irgendwann hört man auf ständig zu basteln.

Schade um Deinen P10! Der hätte sicherlich noch viele Jahre gehalten, im Gegensatz zu meinem; Der ist inzwischen an 10 Stellen geschweißt, mehrfach gespachtelt, wurde schon 2x ausgebeult, und wirtschaftlichen Totalschaden nach Auffahrunfall hatte er auch schon mal. Habe ihn damals aber trotzdem repariert. Nach über 15 Jahren hänge ich irgendwie daran, der wird so lange repariert, bis es wirklich nicht mehr geht (der Zeitpunkt könnte allerdings noch Ende dieser Woche erreicht werden).

Bei Dir geisterte der Hintergedanke, ein anderes Auto zu kaufen, wahrscheinlich schon länger herum. Der Werkstattbefund am P10 dürfte das etwas vorweggenommen haben, was ohnehin früher oder später gekommen wäre.

Zitat

Original von AditusFides
Einen Rückschritt, wie beim Aygo, würde ich jedoch nicht verkraften können, aber das muss jeder selbst entscheiden.

Ach, so schlimm ist das nicht. Ich habe ja zudem mehr als ein Auto. Wenn Du mal eine Weile einen Maxima J30 gefahren bist und Dich an den Klang des Sechszylinders so richtig gewöhnt hast, dann ist es egal, ob Du in einen Primera oder einen Toyota Aygo umsteigst - der "Komfort-Schock" wird Dich in jedem Fall ereilen.
Hmmm, ich könnte als Primera-Nachfolger alternativ natürlich auch einen zweiten Maxima kau...
Aber nein, bringt mich jetzt nicht auf dumme Gedanken !

So, heute war ich mit dem Primera beim TÜV. Im Wesentlichen wollte ich erst mal sehen, wie viele Mängel zusammenkommen und ob Durchrostungen darunter sind.

Zwei Mängel, die meines Erachtens erheblich sind und sicher zur Verweigerung der Plakette führen, habe ich daher gar nicht repariert. Vorne ist eine Stabilisator-Koppelstange ausgeschlagen, und die Bremsscheiben hinten sind echt voll im ***** (1). Aber seht selbst:

(1) = anderes Wort für "Gesäß".

Die sind fast komplett verrostet, nur auf vielleicht 2 cm Breite gibt es noch rudimentäre Bremswirkung.
In der festen Annahme, mit dem Vermerk "erhebliche Mängel" wieder ohne Plakette fortgeschickt zu werden, fuhr ich also zum TÜV. Doch es folgte eine Überraschung:

Ich habe mit dem Befund "geringe Mängel" die Plakette bekommen !

Die hinteren Bremsen zeigten trotz ihres Zustandes auf dem Rollenprüfstand erstaunlich brauchbare Werte, und genauer angeschaut hat der TÜV-Mann sie nicht (nur vorne). Und vorne hat er zwar mit Argusaugen auf Querlenkerbuchsen, Spurstangenköpfe etc. geschaut, aber die total ausgeschlagene Koppelstange hat er nicht gesehen.

In puncto Rost hat er ziemlich viel mit dem Schraubenzieher herumgestochert. Das Blech, das ich auf den Schweller geschweißt habe, hat ihm nicht so recht gefallen (Lochpunktschweißungen mag er scheinbar nicht, er hätte lieber eine durchgezogene Schweißnaht gehabt), aber letztlich hat er es doch akzeptiert.
Der Rahmen und Unterboden gammelt an ein paar Stellen auch schon ziemlich übel, aber der Schraubenzieher ist nirgendwo durchgebrochen. Die Federbeindome haben ihn gar nicht großartig interessiert.

Naja, der TÜV-Ingenieur war heute scheinbar gerade gut drauf und hat beim Rost wirklich beide Augen zugedrückt. Er meinte, das Nötigste sei zumindest "irgendwie" gemacht, das Fahrzeug erfülle gerade noch die Mindestanforderungen der StVZO und dürfe nochmal 2 Jahre rollen.

Da kann man nicht meckern! Ich glaube zwar nicht, dass ich den Primera noch volle 2 Jahre fahre, aber vorerst bleibt er den deutschen Straßen mal erhalten. Afrika-Export ist erst mal aufgeschoben!

P.S.: Bremsscheiben und Klötze hinten und Koppelstange erneuere ich trotzdem. Wenn ich selbst beim TÜV arbeiten würde - ich hätte die zwei Dinge schließlich nicht durchgehen lassen.

Zitat

Original von feti
TÜVler sind auch nur Menschen, ich finde es trotzdem sehr lobenswert, dass die Teile dennoch gewechselt werden. Die Korrosionsschäden würde ich aber ebenfalls demnächst, zumindest "kosmetisch", etwas überarbeiten.

Das mit der Koppelstange versteht sich von selbst, das Ding kostet keine 20 Euro, und nach dem Wechsel sollte das Poltern beim Überfahren von Kanaldeckeln weg sein, das ich schon länger höre. Ich habe selbst erst vor ein paar Wochen entdeckt, dass es von dort kommt.

Und Bremsscheiben und Klötze für hinten habe ich ohnehin schon gekauft. Ich rechnete ja damit, binnen eines Monats zur Wiedervorführung zu müssen, deswegen habe ich die Teile schon mal auf Verdacht bevorratet.

Jetzt brauche ich nur noch einen gebrauchten Bremssattel hinten links. Der vorhandene ist so ziemlich im Eimer, der Nachstellmechanismus der Feststellbremse ist hin.
Mal sehen, ob der lokale Autoverwerter einen P10 herumstehen hat. Oder hat noch jemand einen Sattel herumliegen?

Das mit der Koppelstange hat ziemlich lange gedauert. Erst eine beim Internet-Auktionshaus mit den 4 bunten Buchstaben ge-sofort-kauft, wurde auch schnell geliefert, aber dafür hat das Ding nicht gepasst. War gut 8 cm zu kurz. Also zurückgeschickt (bin natürlich auf den Kosten der Rücksendung sitzengeblieben).

Dann eine bei autoteile.cc bestellt. Von der schnelle Sorte waren die echt nicht, habe stolze anderthalb Wochen auf das Teil gewartet. Aber nun ist sie da, soeben eingebaut. Womit der eine Mangel, den der TÜV übersehen hat, nun behoben wäre.

Jetzt brauche ich nur noch einen hinteren linken Bremssattel, dann kann ich auch Bremsscheiben und Klötze hinten wechseln. Aber das ist wirklich schwierig- das Ersatzteilangebot für den P10 ist deutlich schlechter, als ich gedacht hätte.

Zitat

Original von 00Fishmaster
Erzähl mal ein bißchen was über die Montage, gab es irgend welche Klippen zu umschiffen oder irgendwelche Tricks die einem die Arbeit erleichtern? Muß ich nämlich demnächst auch mal bei mir machen.

Das mit den 2 unterschiedlichen Längen ist ein wichtiger Punkt: Ich bin darauf reingefallen, die erste (von ebay) war nämlich viel zu kurz.
Natürlich habe ich die komplette Vorderachse angehoben, so wie feti es beschreibt. Ansonsten wäre die Stabistange total verspannt und man hätte nicht viel Freude beim Wechsel.

Der Austausch ist geht erfreulich schnell und einfach. Das einzige Problem ist, dass die alten Schrauben meist ziemlich verrostet sind. Aber das ist ja nichts Neues, wenn man an alten Autos schraubt...
Ich hatte insofern Glück, dass letztlich beide aufgingen. Mit der oberen könnte man notfalls kurzen Prozess machen und sie mit der Flex köpfen, wenn sie sich weigert. An die untere kommt man nicht so toll ran. Im Notfall helfen dort Dremel oder Mutternsprenger.
War bei mir aber alles nicht nötig, auch die untere ging auf. Musst unten nur daran denken, zwischen Kugelgelenk und Stabistange mit einem Gabelschlüssel gegenzuhalten, wenn Du vorne aufdrehst, sonst geht das Ganze leer durch.

Ich wünsche Dir schon mal viel Spaß beim Schrauben - ist wirklich nicht schwer!