Höchst Unangenehmes und Skandalöses widerfuhr mir heute bei meinem Haus- und Hof-Mäckes, was mich veranlaßte, der Firmenzentrale mal eine gepfefferte Beschwerde um die Ohren zu hauen. Aber lest mein Schreiben an MC Donalds selbst:
ZitatAlles anzeigenSehr geehrte Damen und Herren,
lieber Ronald Mc Donald,
auch, wenn nachfolgende Beschwerde aufgrund meiner Schreibweise hier und da ins Humoreske abdriften sollte, darf ich Sie bitten, diese absolut ernst zu nehmen und mir auch eine dementsprechende Antwort zukommen zu lassen. Sie müssen vorab wissen, dass ich als gebürtiger Norddeutscher aus dem schönen Südoldenburger Münsterland nunmehr seit 16 Jahren im Rhein-Main-Gebiet, hiervon seit 5 Jahren im westlichen Unterfranken wohne. Allein diese Tatsache bedingt ein Mindestmaß an Humor, Ironie und Sarkasmus, um zu überleben.
Nun aber zum Grund meiner Beschwerde:
Heute, gegen 17:45 überkam meine Tochter und mich das unbändige Verlangen, das in uns aufkeimende Hungergefühl mit einigen Produkten Ihres Hauses umgehend zu bekämpfen. Für mich selbst kann ich in Anspruch nehmen, dass ich diese Kämpfe seit weit mehr als 20 Jahren mit Ihrer tatkräftigen Unterstützung stets zu gewinnen pflege. Also machten wir uns in das lediglich 5 Kilometer entfernte Kleinostheim auf, um dort einiger Big Mac, MC Chicken, Chicken MC Nuggets und dreier Spielzeuge habhaft zu werden. Neben meiner Tochter harren nämlich noch zwei minderjährige Söhne stets der Mitbringsel ihres Ernährers.
Nachdem wir uns fröhlich durch den Feierabendverkehr gestaut hatten, kamen wir – mittlerweile regelrecht darbend (was durch den Umstand, dass mir das Rauchen im Auto seitens meiner Gattin strikt untersagt ist, noch verstärkt wurde) – an Ihrer Filiale in Kleinostheim an. Dort wurden wir am MC Drive freundlich wie immer bedient. Nicht ohne Stolz verweise ich darauf, dass ich mit meiner Familie in diesem Hause jährlich Umsätze von bis zu – lassen Sie mich schnell hochrechnen – ja, bis zu 500,00 Euro machen.
Wie üblich bestellten wir unser Mahl, welches allein für mich aus 2 Big Mac und einem MC Chicken bestand, ergänzt durch Big Mac fürs Töchterlein und Cheeseburger für meine Gattin. Mein Söhne waren dieses mal nicht von der Partie, da sie aushäusig bereits gespeist hatten.
Da ich ja nicht nur ein treusorgender, sondern auch ein weichherziger und liebender Vater bin, war mir klar, dass auch dieser Besuch nicht ohne den Erwerb eines der beliebten Spielzeuge, welche es stets zum Happy-Meal dazu gibt, bzw. welche bis dato separat gegen geringes Entgelt käuflich zu erwerben waren, enden würde.
Also orderte ich selbiges fröhlich bei der reizenden jungen Dame, die mich bediente. Diese musste – und an ihrem Gesichtsausdruck sah ich ihr Bedauern – mein Begehren jedoch negativ bescheiden, da wohl aufgrund der Beschwerden einiger – offensichtlich nicht eben mit betriebswirtschaftlichem Verstand gesegneter Eltern – die Spielzeuge nicht mehr separat verkauft werden dürften.
Ich stutzte. Nach dem ich 2 bis 3 mal gestutzt hatte, um Fassung gerungen und die Sprache wiedergefunden hatte, bat ich um Erläuterung der krisenursächlichen Zusammenhänge. Offensichtlich ist es wohl in der Vergangenheit vorgekommen, dass Kinder, die ein Happy Meal geordert hatten, nicht das gewünschte Spielzeug bekamen, weil dieses zuvor in rauen Mengen von Großkapitalisten wie mir, aufgekauft worden war.
Meine Tochter war ob dieser Ablehnung untröstlich. Jetzt fragen Sie sich sicher, warum ich wegen eines Artikels dieser niedrigen Preisklasse so ein Aufhebens mache. Nun: Ich möchte Ihnen dieses gerne erläutern, da die Folgen weitreichend bis verheerend für mich sein können:
Da ich beruflich viel in den ehemals königlich bayrischen, heute unterfränkischen Provinzen unterwegs bin, und als guter Handlungsreisender (ich finde das Wort Versicherungsvertreter irgendwie diskriminierend) natürlich den lieben Daheimgebliebenen stets etwas von meinen Reisen mitzubringen pflege, habe ich auch in der Vergangenheit Ihre Spielzeuge gekauft, wenn ich zum Zwecke des Mittagsmahls bei Ihnen eingekehrt bin. Habe ich die Kinder bei derlei Restaurantbesuchen bei mir, ist das Spielzeug obligatorisch.
Mein Problem ist:
1. Bin ich allein unterwegs, so werde ich von einem Happy Meal nicht satt, zwei würden vielleicht reichen, drei wären mir dann doch zu eintönig.
2. Habe ich die Kinder bei mir, besteht das Problem, dass die grundsätzlich Produkte essen wollen, die im Happy Meal nicht enthalten sind, da sie über ähnlich aufnahmefähige Mägen wie ihr Vater verfügen. .
3. Mit der derzeitigen Regelung werde außerstande sein, den Kindern den Wunsch nach MC-Donalds-Spielzeugen zu erfüllen.
4. Die Kinder wissen, dass es bei Burger King auch Spielzeuge gibt.
5. Ich will aber nicht zu Burger King. Die grillen zwar ihr Fleisch, versauen dieses aber mit ungenießbaren Soßen, grausamen Brötchen und pfeffern auf alles, was sie haben (womöglich auch noch aufs Eis???) Tomaten, die ich zutiefst verabscheue.
6. Ich war mal beim Burger King und bestellte aus alter Gewohnheit 2 Big Mac und 1 MC Chicken. Man wies mich einigermaßen barsch auf das Schild an der Türe hin, auf dem eben Burger King und nicht MC Donalds stünde. Auf meine Frage, ob man denn etwas geschmacklich und qualitativ gleichwertiges feilzubieten hätte, wurde mir mitgeteilt, man könne sich selbst verarschen und verwies mich des Geschäfts.
7. Also will nicht nur ich nicht da hin, nein! Die wollen mich auch nicht bei sich haben.
Bitte! Helfen Sie mir! Geben Sie den Verkauf der Spielzeuge wieder frei. Lassen Sie nicht zu, dass meine Kinder mich zwingen, mir Whopper (allein der Name wirkt auf mich desaströs) oder sonstige Ferkeleien einzuverleiben, nur um an Spielzeuge zu kommen.
Jetzt harre ich hier, die erwähnten Big Macs und MC Chicken verdauend, gespannt Ihrer Antwort und vor allem Ihren Taten.
Und jetzt mal im Ernst:
Es wird doch einem Disponenten möglich sein, aufgrund seiner Erfahrungswerte sowohl die Mengen an Happy-Meal-Zugabe-Spielzeugen als auch die voraussichtlich ohne Happy Meal zu verkaufenden Mengen an Spielzeugen einigermaßen realistisch einzuschätzen und die besagten Artikel in entsprechenden Mengen zu ordern???
Ich bin auf Ihre – hoffentlich positive Antwort – gespannt und freue mich bereits darauf
Mit freundlichen Grüßen
Bin gespannt auf die Antwort.