Angesichts des aktuellen Lokführerstreiks stelle ich mir ernsthaft die Frage, ob wir überhaupt noch Gewerkschaften in der aktuellen Form brauchen.
Entweder sind es riesige Moloche wie Ver.di, IG-Metall und der DGB, in denen die Bosse selbst soweit von der Basis entfernt sind, wie die Erde von Alpha Zentauri, oder so kleine Kaspervereine wie die GDL, deren Chefs gerne so toll wie die der großen wären.
Wenn ich Leute wie Schell und Bsirske (den Altkommunisten) sehe, kriege ich das kotzen.
Meiner Meinung nach gehören die großen Gewerkschaften zerschlagen.
1. Sie sind nicht in der Lage, regionale Gegebenheiten zu berücksichtigen und wollen das auch nicht (Beispiel: Beim letzten Metallerstreik wurden Streikposten aus dem Westen eingeflogen, um einen Betrieb im Osten, der über einen eigenen - mit dem Betriebsrat ausgehandelten Tarifvertrag verfügte - zu bestreiken, weil dessen Arbeiter nicht streiken wollten)
2. Die Macht der Betriebsräte muß gestärkt werden. Sie müssen in die Lage vesetzt werden, unternehmensintern Tarifverträge auszuhandeln. Nur so können die Belange sowohl der Basis, als auch der Unternehmen wirklich gegeneinander abgewogen werden. Das sollte zumindest in Großkonzernen machbar sein.
3. Das Argument "Arbeitsrechtsschutz" zieht nicht. Den hat sowieso jeder 2. Deutsche im Rahmen einer normalen Rechtschutzversicherung abgesichert.
4. Es kann nicht sein, dass - wie im vorliegenden Fall - eine kleine Minderheit (keine 3% aller Arbeitnehmer der Bahn sind Lokführer), die aber an Schlüsselstellen sitzt, ein Unternehmen lahmlegt, dessen Funktionstüchtigkeit in Zeiten von "Just-in-time-Produktionen" einen Großteil der gesamten Volkswirtschaft ausmacht. Der Egoismus dieser Minderheit geht nämlich auf Kosten kleiner und mittelständischer Unternehmen, die ggf. wegen Lieferschwierigkeiten hohe Verluste einfahren und kostet somit vermutlich einige Arbeitsplätze Unbeteiligter.