ZitatAlles anzeigenOriginal von arne_P10
ZitatOriginal von SirDigger
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nur es hat NIEMAND die Staaten und Ihre Regierungen gezwungen
sich zuverschulden und immer neue Kredite aufzuenhmen.
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Die Banken haben daran jedoch über lange Jahre hervorragend verdient und mussten die Kredite in Form von Staatsanleihen nicht mit Eigenkapital hinterlegen wie andere Kredite.
Wie kommst Du auf das schmale Brett, Banken müssten die meisten Kredite mit Eigenkapital hinterlegen? Die Eigenkapitalquote einer Bank bewegt sich deutlich im einstelligen prozentualen Bereich der Bilanzsumme, was auch völlig normal ist. Zu meiner Zeit (in den 90ern) waren es so ca. 3,5 bis maximal 5% der Bilanzsumme, die tatsächlich Eigenkapital war.
Was die Absicherung von Staatsanleihen angeht: In der ganzen Euro-Euphorie (die natürlich munter von der Politik - hüben wie drüben) geschürt wurde, hat niemand ernsthaft eine Staatspleite in Betracht gezogen. Da hat im Grunde die EU ihre Hausaufgaben nicht gemacht, bzw. sich - insbesondere von den Griechen - gepflegt über den Tisch ziehen lassen.
ZitatDie moralische Dimension davon ist m. E. jedoch wesentlich interessanter, es ist m. E. genau so unmoralisch ein Staatswesen mit Krediten in einer Größenordnung - oftmals ohne jegliche Tilgung über lange Zeiträume – zu versorgen die es unter normalen Umständen nie wird zurückzahlen können wie es unmoralisch ist eine Einzelperson mit Krediten auszustatten die sie auf absehbar nicht wird zurückzahlen können.
Unbestritten. Und genau deshalb wurden z.B. im Bereich der privaten Kreditvergabe - auch auf Druck der Verbraucherschutzverbände - Regularien vom Gesetzgeber festgelegt (Kreditwesengesetz), die den Privatkunden vor derartiger Überforderung der Kapitaldienstfähigkeit schützen sollten. Es war dann der kleine, einfache Kundenberater in der Bank, der den Unmut des Kunden zu spüren bekam, wenn er einem bonitätsmäßig einwandfreien Privatkunden einen Kredit verweigern musste, weil der Gesetzgeber Selbstbehalte festlegte, die von so manchem Kunden locker unterboten werden konnten, weil er sparsam lebte. Den Kredit bekam er aber eben nicht.
Auch so mancher Handwerker und Kleinbetrieb bekam kein Darlehen, weil die Bank es schlicht nicht vergeben durfte.
Dass das im Bereich der Staatsanleihen andere Dimensionen hatte und die moralische Hemmschwelle bei diesen Summen verdammt niedrig lag, ist ebenfalls unbestritten. Was wäre aber die Reaktion der jetzt so empörten Politk gewesen, wenn die Banken Staaten wie Griechenland den Geldhahn zugedreht hätten? Man hätte von investitionsfeindlichem Klima in der Eurozone gefaselt, den Bankern was von ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung erzählt (wie man es jetzt auch tut) und wäre in lautes Wehklagen ausgebrochen.
Insofern bildeten Banken und Politik in dem Bereich eine unheilige Allianz.
ZitatWie dämlich beides ist, das ist noch wieder eine andere Frage, aber keine moralische.
Naja..die Griechen toppen diese Dämlichkeit ganz aktuell ja nochmal um Längen.
ZitatZitatOriginal von Reparator
Lehmann hat man untergehen lassen und dadurch die Wirtschaftskriese ausgelöst . Damit sowas nicht nochmal passiert hat man die HRE verstaatlicht ,….
Mit herausragendem Ergebnis.
Lehman war nicht zuletzt die Folge einer völlig verfehlten Politik der US-Notenbank, die nach 09/11 meinte, mit Billigkrediten das in Lethargie verfallene Land wieder in Investitionslaune bringen zu müssen. Konsum als Waffe gegen die Terrorangst. Hat auch funktioniert. So gut, dass Immobilien doppelt und dreifach beliehen wurden (was in unserem Land schlicht unmöglich ist). Und dann brauchte die Notenbank die Kohle wieder und setzte die Investitionsbanken unter Druck. Und hoppala...auf einmal wurden die doppelt und dreifach beliehenen Objekte quasi über Nacht für 3 von 4 Kreditgebern wertlos weil nicht im Zugriff.
Und die Lehman-Jungs merkten plötzlich, was sie da - in Zusammenarbeit mit der Notenbank angerichtet hatten.
ZitatZitatOriginal von YETI
Genau diese grandiose Fehleinschätzung, die Heinis machten 99% der Bevölkerung aus, diese überhebliche Selbstüberschätzung hinsichtlich Standing und Hintergrundwissen, läßt mich zu dem Schluss kommen, dass die nur 99% des weltweiten Reservoirs and Idioten meinen können.
Dass die Meinung von vielleicht nicht 99 %, aber doch eines schon ernst zu nehmenden Anteils der Bevölkerung, die offensichtliche Missstände (da wäre ich jetzt mal gespannt auf Deine Argumentation dass im Finanzunwesen derzeit keine gravierenden Missstände herrschen!) anprangern, eben auch trotz nicht vorhandenem Expertenwissen nicht automatisch bullshit ist, das habe ich Dir ja schon im „Grünen“-Beitrag zu erklären versucht, aber Dein Interesse an Argumenten die nicht Deiner Sicht entsprechen ist ja offensichtlich nach wie vor sehr gering!
Bullshit sind die teilweise hanebüchenen Forderungen und die - wie in diesen Kreisen üblich - undifferenzierte und pauschale Verurteilung der bösen, böen Banker.
Natürlich müssen strengere Regeln her. Natürlich muss dem Treiben so manchen Finanzjongleurs ein Ende bereitet werden. Natürlich müssen Unternehmen und Unternehmer auch sozial wieder stärker in die Pflicht genommen werden.
Dann aber doch bitte auf Grundlage von Analyse des Ist-Zustandes, Ausarbeitung von realisierbaren Vorschlägen und unter Einbeziehung von unabhängigen Wissenschaftlern und Fachleuten, die in der Lage sind, halbewegs realistische Berechnungen anzustellen und belastbares Zahlenmaterial sowie "Machbarkeitsstudien" vorzulegen.
Ganz sicher schafft man das aber nicht durch das permanente Dreschen altlinker Phrasen und Herbeisehnen kommunistischer Traumwelten, die schon mehrfach gescheitert sind.
Übrigens Arne, so gut solltest Du mich kennen, dass Du weißt, dass mein Interesse an Argumenten (aber eben nicht an Parolen) durchaus hoch ist. Wenn die dann noch überzeugend sind, bin ich der Letzte, der sich weigert, einen Standpunkt auch mal zu überdenken.
Solange die Diskussion aber von Phrasendreschern ohne Sachkenntnis angeführt wird (da nehme ich Dich jetzt mal explizit aus), gehen Argumente auf beiden Seiten eben leider auch mal unter.
Ich bin mir sicher, dass wir zwei, säßen wir uns - endlich - mal wieder gegenüber, auf ganz anderem Level diskutieren könnten und würden, als das hier möglich ist.
Mir als ausgewiesenem Demokratiefan geht das ja runter wie Öl, und was die Folgen angeht: Die mutmaßlichen, selbsternannten oder tatsächlichen Experten sind ja auch zu den aktuellen Problemen der letzten Monate immer höchst unterschiedlicher Auffassung gewesen. Oder anders ausgedrückt: Sie sind überwiegend völlig ahnungslos was die möglichen Folgen angeht.
